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Sternrußtau Rosen

Sternrußtau bei Rosen bekämpfen: biologische Hausmittel

Jedes Jahr vom Frühsommer bis in den Herbst hinein erfreuen uns Rosen mit ihren zarten Blüten und betörenden Düften. Bei einer richtigen Pflege können sie viele Jahre alt werden. Ihre Blütenpracht kann jedoch mitunter aufgrund unterschiedlich auftretender Krankheiten Schaden nehmen bzw. die Pflanze ganz eingehen. Sehr häufig findet man auf den Blättern schwarz-braune Flecken. In diesem Fall ist schnelles Handeln angesagt, denn es sind die ersten Anzeichen der gefürchtetsten Krankheit, die Rosen befallen kann, dem Sternrußtau.

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Sternrußtau

Was ist das genau?

Gegen Sternrußtau (Diplocarpon rosae) sind viele Rosensorten anfällig, nur wenige dagegen wirklich resistent. Hauptsächlich tritt diese Erkrankung bei Strauchrosen auf. Was genau ist nun aber Sternrußtau?

  • schwer bekämpfbare Pilzerkrankung
  • auch als Schwarzfleckenkrankheit bekannt
  • Verursacher der Krankheit ist ein Schlauchpilz (Ascomycota)
  • Auftreten der Krankheit hauptsächlich bei langanhaltender kühler und feuchter Witterung
  • Erreger überwintert auf abgefallenen Blättern am Boden und in der Erde
  • Infektion der ganzen Pflanze im Frühjahr, beispielsweise über Gieß- oder Regenwasser
  • schnelle Verbreitung der Pilzsporen (Konidien) bei nasser Witterung, Temperaturen über 15 °C und bei hoher Luftfeuchtigkeit
  • Begünstigung der Krankheit durch Staunässe, stark lehmhaltige und magere Böden sowie Tau und Regen

Auf bereits befallenen Blättern werden regelmäßig vom Frühjahr bis in den Sommer hinein immer weiter Pilzsporen gebildet.

Schwarzfleckenkrankheit am Rosenblatt
Schwarzfleckenkrankheit am Rosenblatt

Tipp: Mit dem Sternrußtau können auch andere Pflanzen befallen werden, beispielsweise Oleander, Lorbeer, auch Zimmerpflanzen wie Orchideen, Grünlilien und Gurkenpflanzen, ebenso auch Apfelbäume.

Krankheit richtig erkennen

Die ersten Symptome können bereits im April oder Mai auftreten. Hauptsächlich werden anfangs die bodennahen Blätter befallen. Es sollte dabei auf Veränderungen geachtet werden, wie:

  • ca. bis zu 3 cm große schwarz-braune Flecke bzw. Fruchtlager (Acervuli) mit
    Konidien (Pilzsporen) auf Blattober- und Unterseite
  • Flecke sind unregelmäßig sternförmig oder in konzentrischen Kreisen verteilt, beginnend am Blattstiel bis hin zu den Blatträndern
  • anfangs ältere Blätter in Bodennähe betroffen
  • letztendlich vergilben Blätter und fallen ab
  • im Hochsommer sind Rosen teilweise komplett blattlos

In diesen Flecken bzw. Fruchtlagern sind die Pilzsporen enthalten. Durch Spritzwasser, ungünstigen Kulturmaßnahmen, Insekten und Wind kann eine Weiterverbreitung erfolgen.

Bei einem starken Befall treten mitunter auch ähnliche Symptome an anderen grünen Pflanzenteilen und Blüten auf, beispielsweise am unausgereiften Holz der einjährigen Triebe entstehen anfangs violett-rote unregelmäßige Flecke, die sich mit der Zeit schwarz verfärben. Sie enthalten ebenfalls Pilzsporen.

Sternrußtau bei Rosen

Folgen des Pilzbefalls

Durch diese Krankheit wird der Energie- und Stoffwechsel der Rosen stark beeinträchtigt und letztendlich die Rosen geschwächt, denn blattlose Pflanzen können:

  • kaum noch neue Blüten bilden und
  • neue Triebe kein Holz
  • Triebe nicht mehr bis zum Herbst ausreifen und
  • die Pflanze ist nur vermindert frosthart, mitunter Frostschäden

Maßnahmen

Was muss nun getan werden?

Ganz wichtig ist, dass bei den ersten Anzeichen auf das Vorhandensein von Sternrußtau auch schnellsten gehandelt wird, um eine weitere Ausbreitung dieser Krankheit auf andere Pflanzen zu verhindern. Dazu ist es notwendig:

  • Rosen ab Mai regelmäßig auf Pilzbefall zu kontrollieren
  • kranke Blätter und Triebe mit einem scharfen Messer oder Gartenschere abschneiden
  • Entsorgung der Pflanzenteile immer im Hausmüll oder Biotonne, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern
  • Schneidwerkzeuge anschließend gründlich mit heißem Wasser reinigen und Alkohol desinfizieren
  • regelmäßig Falllaub bis in den Herbst hinein entfernen und entsorgen, um so Überwinterung der Pilzsporen zu verhindern

Da es sich hier um eine hartnäckige und nur schwer bekämpfbare Pilzerkrankung handelt, ist es nicht damit getan nur befallene Pflanzenteile zu entsorgen, sondern es erfordert bei einem stärkeren Befall auch den Einsatz von speziellen zugelassenen Pilzbekämpfungsmitteln, so genannten Fungiziden. Diese sollten mindestens drei Mal hintereinander im Abstand von 7 bis 14 Tagen Anwendung finden, dann erst können sie ihre volle Wirkung entfalten. Wichtig dabei ist, dass auch die Blattunterseite gut benetzt wird, damit die Pilzsporen nicht wieder auskeimen.

Im Handel sind die unterschiedlichsten Mittel erhältlich, eine gute Wirkung erzielen u.a.:

  • Rosen-Pilzfrei Saprol
  • Pilzfrei Ectivo
  • Duaxo Rosen Pilzfrei
  • Fungisan Rosen- und Gemüse Pilzfrei
  • Compo Duaxa Universal Pilzfrei

Hausmittel

Manche Rosenliebhaber schwören bei einem leichten Befall und zur Vorbeugung auch auf den Einsatz verschiedener biologischer Hausmittel, beispielsweise

  • Zwiebelsud
  • Spritzmittel mit Natron ( 2 EL Natron auf 1 l Wasser lösen)

Die Anwendung sollte alle 10 Tage erfolgen.

braune Flecken auf Rosenblättern haben verschiedene Ursachen

Zwiebelsud schnell hergestellt

  • 150 g Zwiebeln mit Schale vierteln, anschließend in Scheiben auseinanderlösen
  • alles mit 2 Liter kochendem Wasser übergießen, zugedeckt 30 Minuten ziehen lassen
  • Sud durch ein Sieb seihen, abkühlen lassen und mit 5 Teilen Wasser verdünnen
  • bei starkem Befall Boden und Blätter 4 Tage morgens und abends besprühen
  • danach nur noch einmal täglich
  • gefährdete Rosen vorbeugend alle 14 Tage damit behandeln

Da ein bereits bestehender Befall sich nur sehr schwer bekämpfen lässt, sollten bereits im Mai anfällige Rosen mit Pflanzenstärkungsmitteln behandelt werden. Auch bei Rosen, die bereits im Vorjahr an Sternrußtau erkrankt waren, ist eine solche Behandlung empfehlenswert, da die Pflanzen auch noch im folgenden Jahr unter dem Befall leiden und eine kleine Stärkung ihnen mit Sicherheit gut tut. Gute Erfolge gegen Sternrußtau erzielen hier selbst angesetzte Kräuterbrühen- und jauchen.

Tipp: Diese Kräuterpräparate enthalten einen hohen Anteil an Nährstoffen und Spurenelementen in einer schnell löslichen Form. Sie sind einfach zu dosieren und durch ihre schwache Konzentration ist eine Überdüngung völlig unmöglich.

Vorbeugende Maßnahmen

Ein bereits bestehender Befall mit Sternrußtau ist in der Regel schwer bekämpfbar, daher sollte um die Gesundheit der Rosen zu erhalten, immer ein Augenmerk auf einer Prophylaxe liegen. Dazu muss einiges beachtet werden:

  • bei Neukauf auf resistente Sorten mit dem ADR-Prädikat („Anerkannte Deutsche Rose“) achten, beispielsweise
    „Angela“ oder „Dortmund“
  • feuchten und schattigen Standort meiden
  • entsprechenden Abstand zu Nachbarpflanzen einhalten für eine gute Durchlüftung
  • nur die Wurzeln gießen, Blätter nicht benetzen, um Pilzen keine Angriffsfläche zu bieten
  • Wässerung in den Morgenstunden, Ausnahme im Sommer, auch abends möglich
  • während anhaltenden Trockenperioden rechtzeitig gießen
  • Nährstoffversorgung durch eine ausgewogene kalibetonte Düngung zur Erhöhung der Widerstandskraft
  • starken Rückschnitt im Frühjahr vornehmen
  • während Vegetationsperiode regelmäßig schneiden und auslichten
  • Rindenmulch als Bodenbedeckung, damit Sporen nicht in Boden eindringen
  • ab Frühjahr eine regelmäßige Kontrolle der Pflanzenteile auf Befall
  • vorbeugend ab Mai Pflanzen mit Pflanzenstärkungsmitteln ab dem Blattaustrieb behandeln
  • Spritzung im Abstand von 2 Wochen, beispielsweise mit Schachtelhalmjauche

Tipp: Eine Knoblauchjauche auf dem Boden rund um der Pflanze ausgebracht, hilft bei der Bekämpfung der Pilzsporen im Boden. Dazu werden 10 große Knollen Knoblauch zerkleinert mit 2 l kochendem Wasser übergossen, alles muss dann abkühlen und schließlich werden noch 5 l Wasser dazugegeben und bis zur Gärung stehen gelassen.

Schachtelhalmjauche selbst herstellen

Durch ihren hohen Gehalt an Kieselerde hat sich die Jauche gut im Kampf gegen Sternrußtau bewährt. Durch die Silikatverbindungen wird auf den Blättern ein schützender Belag gebildet, die Zellwände der Blätter werden gestärkt und so eine weitere Keimung der Pilzsporen verhindert.

Es werden benötigt:

  • 1 kg frischen Schachtelhalm oder 100 g getrockneten
  • 10 l Wasser
  • 1 Handschaufel Steinmehl
  • 1 größeres Behältnis (Eimer, Tonne)
  • grobmaschiges Netz
  • Sieb
  • ein Stab zum Umrühren

Herstellung

  • Schachtelhalm mit Gartenschere zerkleinern
  • in Behältnis mit 10 Liter Wasser geben
  • eine Handschaufel Steinmehl dazu und gut umrühren
  • Behältnis mit grobmaschigem Tuch abdecken, zur Abschreckung von Stechmücken und Vorbeugung einer Flüssigkeitsverdunstung
  • Ansatz zwei Wochen an warmem, sonnigem Platz ziehen lassen
  • regelmäßig gut umrühren, bis keine Blasen mehr aufsteigen, Gärung ist nun abgeschlossen
  • Brühe abseihen, Pflanzenreste auf Kompost geben
  • Gemisch mit Wasser im Verhältnis 1:5 verdünnen
  • Ausbringung mittels Gießkanne
  • bei Ausbringung mit Spritze kann Düse verstopfen, Brühe darf keine Pflanzenteile enthalten
  • Ausbringung vom Pflanzenaustrieb bis in den Hochsommer in Abständen von zwei Wochen
  • zur Verhinderung von Verbrennungen nur abends oder bei bedecktem Himmel verwenden

Rosen mit Schwarzfleckenkrankheit

Tipp: Schachtelhalmkraut findet man an nassen Plätzen mit verdichteten Böden, an feuchten Stellen auf Mähwiesen, an Gräben oder Gewässern. Alternativ bietet der Handel jedoch auch getrockneten Schachtelhalm an.

Autor
Wenn Katharina nicht in der Küche steht, findet man sie meist in ihrem Garten. Dort tummeln sich neben zahlreichen Kürbissen viele weitere Gemüsesorten und Blümchen. Ihr Motto dabei: Hauptsache bunt und lecker!

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