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Welche Sukkulenten sind winterhart? | 14 Arten für Steingarten + Balkon

Die Gruppe der Sukkulenten umfasst hunderte Pflanzenfamilien mit ihren Arten, wobei die dornenbewehrten Kakteen wahrscheinlich die bekanntesten sind. Daneben zählen auch Dickblattgewächse, Mittagsblumengewächse, Portulakgewächse und andere Familien dazu. Ihnen gemeinsam ist die Eigenschaft, Wasser in ihren Organen zu speichern und so lange Trockenperioden zu überstehen. Viele Sukkulenten stammen aus subtropischen Regionen, manche sind durch Anpassung oder Zucht winterhart und unempfindlich gegen Frost. Die schönsten Arten stellen wir Ihnen hier vor.

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Winterharte Sukkulenten

Was sind winterharte Sukkulenten?

Sukkulenten gibt es in vielen Formen und Farben, schließlich vereint der Begriff teils sehr unterschiedliche und nicht enger miteinander verwandte Pflanzenfamilien und Arten. Die meisten davon sind nicht winterhart und überwintern am besten im Kalthaus, d. h. frostfrei, aber hell und kalt. Während der Sommermonate fühlen sich diese Exemplare an einem sonnigen Plätzchen im Garten oder auf dem Balkon sehr wohl. Winterharte Sukkulenten dagegen haben ein gewisses Maß an Widerstandsfähigkeit gegen Kälte und Frost entwickelt. Sie halten teils Temperaturen von deutlich unter null Grad Celsius stand und können daher problemlos im Freien überwintern.

Weshalb sind manche Sukkulenten winterhart?

Eine Besonderheit ihres Stoffwechsels macht die winterharten Sukkulenten unempfindlich gegen Frost und winterliche Kälte. Um diesen in Gang zu setzen, dürfen Sie diese ab Anfang September bis Anfang März nicht gießen (und, sofern sie im Freien stehen, auch nicht beregnen lassen). In der Folge beginnt die Pflanze, vorhandenes Restwasser in Zucker umzuwandeln. So reduziert sich der Wassergehalt in den Pflanzenzellen, was wiederum der Winterhärte zu Gute kommt: Wasser gefriert bei Frost schließlich und zerstört die Pflanzenzellen. Ist aber keins mehr vorhanden, kann auch der stärkste Frost der Pflanze nichts mehr anhaben.

Schutz

Winterharte Sukkulenten vor Feuchtigkeit schützen

Aus demselben Grund sollten die winterharten Sukkulenten unbedingt vor Feuchtigkeit geschützt werden, was in einem deutschen Winter oftmals ein schwieriges Unterfangen ist: Denn hierzulande sind die kalten Monate oft eher nass als weiß. Sorgen Sie daher im Vorfeld unbedingt für

  • einen hervorragend drainierten Boden
  • windgeschützte, südliche Hanglage für ausgepflanzte Sukkulenten
  • ein durchlässiges Substrat und eine gute Drainage für im Topf kultivierte Sukkulenten
  • einen Nässeschutz durch Kies, Bimsstein o. ä.
  • einen Regenschutz

Funktioniert die Drainage gut, überstehen die Pflanzen trockenen Frost hervorragend. Das gilt insbesondere für viele Wüstenbewohner, die oft ohnehin an extreme Temperaturwechsel gewöhnt sind. Auch Schnee schadet in der Regel nicht, sondern dient stattdessen als eine Art Wärmedecke. Allerdings kann es – je nach Schneemenge – bei der Frühjahrsschmelze in Folge des steigenden Wasserdrucks problematisch werden: Hier sollten Sie den Schnee vor dem Tauen entfernen, um Staunässe zu vermeiden.

Die 5 schönsten Arten für Steingarten und Balkon

Winterharte Mittagsblume / Eisblume (Delosperma)

Die meisten Mittagsblumen sind nicht winterhart, schließlich stammen sie aus den warmen Regionen Südafrikas und anderer afrikanischer Länder. Doch einige niedrig wachsende Arten sind ausreichend frosthart, um sie etwa im Steingarten draußen zu überwintern. Hoch wachsende Mittagsblumen sind in der Regel nicht winterhart. Besonders robuste und im Sommer schön blühende Varianten sind beispielsweise:

  • ‚Red Fire‘: ohne Regenschutz bis ca. minus 20 °C winterhart
  • ‚Indian Summer‘: ohne Regenschutz bis ca. minus 16 bis minus 20 °C winterhart
  • ‚Fire Spinner‘: ohne Regenschutz bis ca. minus 20 °C winterhart
  • ‚African Queen‘: mit Regenschutz bis ca. minus 21 °C winterhart
  • ‚Golden Nugget‘: ohne Regenschutz bis ca. minus 20 °C winterhart
Delosperma "Fire Spinner"
Delosperma „Fire Spinner“

Fettblatt / Fetthenne (Sedum)

Die in vielen Gärten sehr beliebte Fetthenne ist auch unter der Bezeichnung „Mauerpfeffer“ bekannt. Es gibt rund 300 verschiedene Arten, die zumeist immergrün sind. Davon werfen manche Arten ihre Blätter vor dem Winter ab und treiben im Frühjahr erneut aus. Typisch für diese sukkulente Pflanzengattung sind nicht nur ihr großer Formen- und Farbenreichtum, sondern auch ihre Kälteresistenz.

Eine häufige, bei uns zudem heimische Art, ist die Rasen bildende Sedum acre. Dieser gelb blühende Mauerpfeffer ist perfekt an mitteleuropäische Winter angepasst und benötigt keinen Winterschutz.

  • ‚Minor‘: bildet dichte, maximal bis 2,5 Zentimeter hohe Polster
  • ‚Aureum‘: kräftig gelbe Blütenpolster
  • ‚Yellow Queen‘: dichte, kräftig gelbe Blütenpolster

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Auch Sedum album, der ‚Weiße Mauerpfeffer‘, ist in Europa weit verbreitet. Auch diese, lockere rasenbildende Art mit üppigen weißen Blüten ist absolut winterhart.

  • ‚Bella d’Inferno‘: hübsch hellgelb gefärbte Triebspitzen
  • ‚Coral Carpet‘: bildet bronzerot gefärbte Teppiche mit weißen Blüten
  • ‚Goldfinger‘: bildet gelbliche, dichte Polster
  • ‚Hillbrandii‘: braunrote Polster mit besonders vielen weißen Blüten
  • ‚Leuchtfeuer‘: bildet sehr dichte Polster, leuchtend gelb gefärbte Triebspitzen

Dachwurz / Hauswurz (Sempervivum)

Beim Hauswurz handelt es sich um ein einheimisches Dickblattgewächs, da mit teils bizarren Blattformen und farbenprächtigen Blüten aufwarten kann. Frostige Temperaturen machen der winterharten Pflanze nichts aus, allerdings muss sie an einem absolut nässegeschützten Standort stehen. Derzeit sind rund 7000 verschiedene Sorten von etwa 40 Arten bekannt. Besonders winterhart sind die folgenden Arten:

  • Echte Hauswurz (Sempervivum tectorum): besonders große Blattrosetten
  • Berg-Hauswurz (Sempervivum montanum): bildet bis zu zehn Zentimeter lange Ausläufer, auffällige rote Blüten
  • Dolomiten-Hauswurz (Sempervivum dolomiticum): extrem anspruchslos, hübsche rote Blüten
  • Großblütige Hauswurz (Sempervivum grandiflorum): besonders große, gelbe oder weiße Blüten, behaarte Blätter
  • Spinnweb-Hauswurz (Sempervivum arachnoideum): interessante spinnwebartige Behaarung im Sommer
Großblütige Hauswurz, Sempervivum grandiflorum
Großblütige Hauswurz, Sempervivum grandiflorum

Donarsbart / Kugelhauswurz (Jovibarba)

Jovibarba bestehen unter den äußerst rauen Lebensbedingungen der Alpen, kommen aber auch in mitteieuropäischen Gebirgen, in der Hohen Tatra sowie im Balkangebirge häufig vor. Sie gehören zu den Sempervivum, besitzen jedoch einige starke Unterschiede zu diesen. Augenfällig sind beispielsweise die glockenförmigen Blüten, die meist eine grün- oder weißgelbliche Färbung aufweisen. Besonders für den heimischen Steingarten oder Balkonkasten geeignet sind die folgenden Arten mit ihren Sorten:

Jovibarba heuffelii stammt aus Südosteuropa und bildet bis zu 12 cm große, flache Rosetten. Die Blütensprosse können bis zu 25 cm hoch werden. Dabei bildet diese Art als einzige Jovibarba keine Ausläufer aus.

  • ‚Anabela‘: hübsche, grün-braunrot gefärbte Rosetten
  • ‚Big Green‘: grüne Rosetten mit braunen Blattspitzen
  • ‚Bloodstone‘: braunrot gefärbte Rosetten
  • ‚Cheese Cake‘: leuchtend gelbe Rosetten mit braunen Blattspitzen
  • ‚Lemon Sky‘: gelbgrüne Rosetten mit roten Blattspitzen
  • ‚Mystique‘: besonders dunkel gefärbte Rosetten

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Diese Hybriden sind Kreuzungen verschiedener Jovibarba x-Arten. Sie fallen oft durch besonders schöne Rosettenfärbungen auf.

  • ‚Feuerrad‘: augenfällige Kreuzung aus Jovibarba hirta x Jovibarba heuffelii
  • ‚Foxhollow‘: sehr hübsche Färbung mit roten Blättern und grünem Zentrum
  • ‚Ivonne‘: rote Blattspitzen, grüne Blätter und grünes Zentrum

Winterharte Opuntien

Die auch als Feigenkakteen bekannten Opuntien stammen aus Nord- und Südamerika, wobei mehr als die Hälfte der etwa 190 verschiedenen Arten in Mexiko beheimatet ist. Viele winterharte Opuntien wachsen strauchig oder bilden einen Stamm aus, manche bilden Boden bedeckende Matten. Kalte mitteleuropäische Winter überstehen vor allem die aus gemäßigten Klimazonen stammenden Arten. Hierzu gehören etwa die im Süden Kanadas beheimatete Opuntia fragilis und ihre Hybriden sowie die extrem frostharte, aus Mexiko stammende Opuntia howeyi. Diese Arten sowie Opuntia polyacantha und Opuntia macrocentra sind bis etwa minus 25 °C winterhart, brauchen aber unbedingt einen Regenschutz.

Opuntia howeyi
Opuntia howeyi
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Wenn Katharina nicht in der Küche steht, findet man sie meist in ihrem Garten. Dort tummeln sich neben zahlreichen Kürbissen viele weitere Gemüsesorten und Blümchen. Ihr Motto dabei: Hauptsache bunt und lecker!

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