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Fuchsia 'Margaret'

Sind Fuchsien winterhart? Ja und Nein | 5 geeignete Freilandfuchsien

Fuchsien sind unter den Blumenliebhabern sehr beliebt. Bei guter Pflege blühen sie lange und sind beim Standort nicht anspruchsvoll. Derzeit zählt die Fuchsia rund 107 Arten. Die meisten zeigen ihre Blütenpracht über die Sommermonate hinweg und überwintern frostfrei. Sind sie im Balkonkasten oder im Gartenbeet eingepflanzt, ist ein Umzug ins Winterquartier mit Aufwand verbunden. Fuchsien, die winterhart sind, wären einen deutliche Arbeitserleichterung. Doch gibt es sie? Der Pflanzen-Ratgeber klärt auf.

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Gibt es winterharte Fuchsien?

Die Frage ist eindeutig mit einem Ja zu beantworten, auch wenn die meisten Fuchsia-Sorten keine Minustemperaturen vertragen. Die winterharten Exemplare sind unter der Art der „Freilandfuchsia“ zu finden. Einige Sorten von ihnen können problemlos im Freien den Winter verbringen. Wohingegen andere Sorten spätestens im Herbst ins wärmere Winterquartier umgesiedelt werden müssen.

Blühsaison winterharter Fuchsiensorten

Selbst wenn es Hobbygärtnern nicht um den Arbeitsaufwand zum Umtopfen/ Umpflanzen geht, so ist eine winterharte Freilandfuchsie im Vergleich zu den nicht-winterharten Fuchsien dennoch eine große Bereicherung für den Außenbereich. Sie blüht ab dem späten Sommer bis in den Spätherbst hinein und bringt somit Farbe in die meist tristen, grauen Herbsttage. Viele Exemplare winterharter Sorten blühen auch schon im Mai oder Juni. Danach machen sie eine Blühpause Ende Juli/ Anfang August, in der sie neue Energie für die Herbstblüte sammeln.

Fuchsie - Fuchsia

Sie eignen sich optimal zur Einzelpflanzung zwischen niedrigeren Pflanzen, aber auch zwischen Stauden, Sträuchern und kleinen Hecken. Wenn im Spätsommer der Garten oder Balkon an Farbe verliert, macht sie sich prima in den Lücken, wo sie mit ihrer kräftigen, frischen Farbe das Sommer-Feeling verlängert.

Frostfest ist nicht gleich robuste Winterhärte

Gärtnereien und Gartenfachhandel geben vielfach lediglich die Eigenschaft „winterhart“ beziehungsweise „frostfest“ an. Darauf sollten Sie sich als Kunde nicht allein verlassen, denn es kann ein immenser Unterschied vorliegen. Wenngleich winterfeste Fuchsiensorten als geeignet für die Außenbepflanzung in den mitteleuropäischen Wintermonaten angepriesen werden, so ist dies in vielen Fällen stark von der Minustemperatur und der Länge eisiger Temperaturen abhängig.

Wintertemperatur ist entscheidend

Frostfeste Exemplare zeigen sich oftmals nur bis -5 °C kälteunempfindlich. Da die Wintertemperaturen aber in den letzten Jahren deutlich darunter lagen und Experten von weiterer Absenkung der Temperaturen ausgehen, wird es für diese Fuchsia-Sorten schwierig, den Winter mit wochenlangen eisigen Temperaturen schadlos zu überstehen.

Andere Sorten hingegen sind deutlich frostresistenter. Beim Kauf einer winterharten oder frostresistenten Fuchsia sollten Sie entsprechend nachfragen, bis zu welchen Temperaturen eine Winterhärte gegeben ist oder sich auf den Kauf der Sorten beschränken, die im unteren Teil des Ratgebers aufgelistet sind. Wer Aussaat kauft, kann diese Informationen meist auf der Beschreibung der Verpackung finden.

Vorsicht trotz geeigneter Winterhärte 

Haben Sie sich für eine Fuchsie entschieden, die sich durch eine hohe Frostresistenz auszeichnet, ist dennoch Vorsicht geboten. Unter bestimmten Bedingungen reagiert sie bei niedrigen Wintertemperaturen deutlich empfindlicher. Aus diesem Grund sollten Sie stets folgende Tipps beachten:

  • Keine Überwinterung im Freien für Jungpflanzen
  • Freilandfuchsien frühestens im zweiten Lebensjahr im Gartenbeet oder dem Balkonkasten eingepflanzt lassen
  • Es muss ein kräftiger Wurzelstock vorhanden sein
  • Beste Pflanzzeit: zwischen Juni und Juli, damit sich die Wurzeln bis zum Winter verankern können
  • Wurzel in eine mindestens 20 Zentimeter tiefe Pflanz-Mulde setzen
  • Bei Krankheiten beziehungsweise Verdacht auf Wachstumsstörungen, vorsichtshalber frostfreie Überwinterung
  • An regenreichen Tagen im Spätherbst dringend auf die Vermeidung von Staunässe achten, falls Frost bevorsteht

Vorbereitung auf die Wintersaison

Trotz Winterhärte fordert die Fuchsia einige Vorbereitungen für die Überwinterung im Freien. Folgendes sollten Sie unbedingt unterlassen:

  • Im zweiten Lebensjahr: Erde über Wurzelbereich mit Laub, Reisig oder Stroh abdecken
  • Auf keinen Fall mit Folie abdecken, erhöht das Fäulnis-Risiko stark
  • Ab dem dritten Lebensjahr: Pflanze in der Regel so robust, dass sie ohne Wärmeisolierung auskommt
  • Im Herbst nur verwelkte Blüten abtrennen – ein Rückschnitt erfolgt erst im Frühjahr
  • Ab Spätsommer nicht mehr düngen, könnte die Blütenbildung für die kommende Gartensaison mindern

Für kalte Winter geeignete Freilandfuchsien

Magellan-Fuchsie (Fuchsia magellanica)

Die Magellan-Fuchsie zählt zu den frostresistentetsten Fuchsia-Arten. Sie kann problemlos bis zu Temperaturen zwischen -15 °C und -18 °C im Freien den Winter verbringen. Vor allem die Sorte „Georg“ aus dänischer Züchtung, zeigt sich sehr robust. In manch einem Garten hat diese Sorte unbekümmert Wintertemperaturen von -23 °C überstanden.

Weitere winterharte Sorten der Fuchsia magellanica sind:

  • Riccartonii – besitzt eine bestechende Farbbrillanz sowie ausgesprochen lange Blühdauer
  • Hawkshead – die einzige winterharte Fuchsiensorte mit weißen Blüten
  • Tricolor – besitzt weiße, grüne sowie rosa gefärbte Blätter
  • Bouquet – Blüten in Blau und Rot, aufrecht wachsend bis zu einer Höhe von 30 cm
  • Vielliebchen – beeindruckt durch zweifarbige Blüten
  • Lady Thumb – Zwergfuchsie mit einer Wuchshöhe von maximal 40 cm, blüht rot-violett
  • Whiteknight Pearl – zart-rosafarbige Blüten, die aus der Distanz weiß schimmern
  • Fuchsia „Alice Hoffmann“ – verzaubert durch bronzefarbenes Laub und halb-gefüllten Blüten
  • Fuchsia regia ssp. reitzii
magellanica Bouquet

Strenge Fröste übersteht die Fuchsia gut. Während andere Fuchsiensorten „zurück frieren“ und sich auf den Boden in Wurzelstocknähe zurückziehen, bleiben bei dieser Sorte die Zweige den ganzen Winter über stehen. Im Frühjahr treibt sie an diesen wieder aus. In Kombination mit einer außerordentlichen Wuchskraft kann sie eine Wuchshöhe von mehreren Metern erreichen. Aus diesem Grund ist als Rankenpflanze und Sichtschutz sehr beliebt.

Fuchsia microphylla

Winterfest, aber gegebenenfalls empfindlicher als die Fuchsia regia ssp. reitzii präsentiert sich die Fuchsia microphylla. Bei ihr handelt es sich um eine noch recht neue Züchtung, die durch leuchtend pinke Blüten und einen starken Kontrast zu dem dunkelgrünen Laub besticht. Bisher ist in Bezug auf die Freiland-Überwinterung nur bekannt, dass sie ohne Probleme Temperaturen von -7 °C bis -8 °C gut überstanden hat. Sinken die Temperaturen tiefer, sollte vorsichtshalber eine Wurzelisolierung in Form von Stroh, Reisig oder dickem Rindenmulch erfolgen.

Fuchsia microphylla

Fuchsia procumben

Eine Wildart stellt die Fuchsia procumben dar, die ursprünglich aus Neuseeland stammt. Wild wächst sie mit gelben Kelchen, umgeben von grünen Blütenblättern, als Bodendecker. Im Garten und auf Balkonen wird sie in Kübeln und Blumenampel als Hängepflanze gepflanzt.

Fuchsia procumben

Sie verträgt milde Wintertemperaturen bis zu -5 °C ohne besonderen Schutz. Wird es kälter, muss sie einen Kälteschutz erhalten. Hier empfiehlt es sich, die Fuchsia procumben grundsätzlich an einen windgeschützten Standort zu platzieren. Zusätzlich sollte ein Kübel immer auf eine Holz- oder Styroporplatte zur Wärmeisolierung gestellt werden.

Tipp: Berücksichtigen Sie stets, dass Kübelpflanzen deutlich mehr von der Kälte betroffen sind, weil diese von allen Seiten auf sie eintrifft und das Substrat schlimmstenfalls von oben bis unten durchfrieren lassen kann. Wärmeisolierungen und ein windgeschützter Standort sind deshalb prinzipiell angeraten.

Fuchsia Hybride „Madame Cornelissen“

Aus Belgien entstammt diese Hybrid-Sorte. Sie blüht von Juli in rot-weiß bis in den späten Oktober hinein. Zusätzlich besitzt sie ein aufrechtes, buschiges Wachstum und erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 80 cm bei einer maximalen Wuchsbreite zwischen 70 cm und 90 cm.
Sie ist extrem winterhart, denn Temperaturen von bis zu -10 °C machen ihr nichts aus. Steht sie geschützt vor kalten Winden, überlebt sie auch noch kühlere Wintertemperaturen ohne zu erfrieren.

Fuchsia Hybride „Madame Cornelissen“

Fuchsia „Delta Sarah“

In Deutschland noch nicht weit verbreitet, aber gut frostfest, zeigt sich die „Delta Sarah“. Sie besticht durch ihre bisher einzigartige Blütenfarbe in Weiß mit Violett. Ohne Kälteschutz kann sie problemlos mit Temperaturen von -8 °C umgehen. Mit Winterschutz aus Reisig, Stroh oder Laub über dem Wurzelbereich sowie an einem windgeschützten Standort, treibt sie auch nach einem Überwintern mit Temperaturen von mehr als -15 °C im Frühjahr wieder aus.

Fuchsia „Delta Sarah“
Autor
Wenn Katharina nicht in der Küche steht, findet man sie meist in ihrem Garten. Dort tummeln sich neben zahlreichen Kürbissen viele weitere Gemüsesorten und Blümchen. Ihr Motto dabei: Hauptsache bunt und lecker!

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