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Mimose richtig überwintern

Mimose überwintern – so kommt Mimosa pudica durch den Winter

Mimosen, unter Gärtnern auch unter dem Begriff „Rühr-mich-nicht-an-Pflanze“ bekannt, sind empfindliche Schönheiten. Die Kultivierung verlangt passionierten Pflanzenfreunden einiges ab. Das gilt speziell für die Überwinterung der bis zu 1 m hohen Halbsträucher. Die Schmetterlingsblütler reagieren empfindlich auf verschiedene Faktoren. Im Handel werden die tropischen Gewächse meist nur als einjährige Stauden verkauft. Mit der richtigen Vorbereitung und Technik ist es jedoch möglich, Mimosa pudica durch den Winter zu bringen.

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Exotische Schönheit

Die zur Familie der Hülsenfrüchtler gehörenden Pflanzen stammen ursprünglich aus den tropischen Regenwäldern Brasiliens und den Savannen Südamerikas. Mimosen besitzen eine auffallende Besonderheit: Bei Berührung klappen die Blätter der Halbsträucher blitzschnell zusammen. Dieser Reflex wird bereits durch herabfallende Regentropfen oder starke Windböen ausgelöst und brachte der Mimose den Beinamen „Schamhafte Sinnpflanze“ ein. Um die Pflanze nicht unnötig zu stressen und den Effekt kontinuierlich auszulösen, müssen bei der Kultivierung ein paar Vorbereitungen getroffen werden.

  • sonniger bis halbschattiger Pflanzort
  • direkte Mittagssonne meiden
  • Substrat darf nicht austrocknen
  • Staunässe sollte beim Gießen nicht entstehen
  • Zugluft vermeiden
  • von März bis August regelmäßig düngen

Mimose auch Rühr mich nicht an Pflanze genannt

Überwintern

Die Überwinterung von Mimosa pudica ist schwierig aber nicht unmöglich. Vorausgesetzt, die Pflanzen sind gesund und widerstandsfähig. Aus diesem Grund sollten Sie die wichtigsten Kriterien in Bezug auf die Pflege der tropischen Stauden berücksichtigen. Die optimale Temperatur für Mimosen liegt zwischen 20° – 25° C. Selbst ein kurzzeitiger bzw. leichter Abfall des Thermometers kann bei den Schmetterlingsblütlern zu herben Blattverlust führen.

Bewährt haben sich Standorte in der Nähe von Haus- und Gartenmauern. Der Stein speichert tagsüber die Wärme und gibt sie in der Dunkelheit langsam an die Umgebung ab. Gleichzeitig schirmt die Mauer kalten und stürmischen Wind ab. Optimale Bedingungen für die erfolgreiche Kultivierung der Mimosa. Auch in Steingärten und in mediterranen Zonen kommt die südamerikanische Staude gut zur Geltung.

Winterquartier

Aufgrund der Tatsache, dass die Halbsträucher empfindlich auf niedrige Temperaturen reagieren, sollten sie ausschließlich in Kübeln gehalten werden. Das Ausgraben aus dem Zierbeet ist langwierig und setzt den Pflanzen unnötig zu. Der ideale Zeitpunkt für den Umzug in einen sicheren Raum ist abhängig von der Witterung. In den vergangenen Jahren war es keinesfalls ungewöhnlich, dass das Wetter Ende August bzw. Anfang September herbstliche Züge angenommen hat.

Mimose ist schwierig zu überwintern

Folgende Faktoren können den Mimosen erheblich zusetzen:

  • kalte Winde
  • Laubabwurf größerer Pflanzen
  • Temperaturen unter 15° C
  • lang anhaltender Regen

Das Hoffen auf besseres Wetter kann den Tod der Exoten zur Folge haben. Ebenso ist es ein aussichtsloses Unterfangen, die Pflanzen mit einem schützenden Vlies vor Kälte zu schützen. Der Aufwand ist groß, jedoch erfolglos. Während sich andere Gewächse mit einem frostsicheren Raum und einem hellen Platz am Fenster bei der Überwinterung zufriedengeben, stellen die Stauden mit den empfindlichen Blättern spezielle Anforderungen an das Winterquartier. Eine ausreichende Menge an Licht gehört mit zu den grundlegenden Voraussetzungen, damit es die Schmetterlingsblütler durch die kalte Jahreszeit schaffen.

  • nach Süden gerichtete Fenster meiden
  • Pflanzen vor Zugluft und Erschütterung schützen
  • die Umgebungstemperatur sollte zwischen 13° – 16° C liegen

Lichtverhältnis

Das Licht ist bei Mimosen ein wichtiges Thema und kann zum Wohlbefinden der Gewächse beitragen. Experimente mit speziellen LEDs bzw. Pflanzenlampen sind bei den südamerikanischen Pflanzen gescheitert. Wählen Sie für die Überwinterung einen Raum mit einem oder mehreren großen Fenstern aus. Abhängig von der Größe von Mimosa pudica können Sie den Halbstrauch auch direkt auf die geräumige Fensterbank stellen.

Mimose mit gefiederten Blättern

Eine Styroporplatte unter dem Blumentopf bewahrt die empfindlichen Wurzeln zusätzlich vor Kälte. Wie in der Hauptvegetationszeit im Garten sollten Sie die Pflanze vor der direkten Mittagssonne schützen. Der Abwurf der Blätter kann zunehmen, gleichzeitig besteht die Gefahr, dass das Substrat zu schnell vertrocknet.

Richtig gießen

In der kalten Jahreszeit legen Mimosen eine Ruhepause ein, neue Blätter und Triebe werden kaum gebildet. Überlassen Sie die Gewächse trotzdem nicht komplett sich selbst. Gewisse Maßnahmen sind wichtig, damit die Exoten unbeschadet durch den Winter kommen. Zu den wichtigsten Pflegemaßnahmen gehört das Gießen. Der Wurzelballen von Mimosa pudica darf nicht austrocknen. Selbst kurzzeitige Trockenphasen können den Pflanzen zusetzen. Ein guter Indikator für den Feuchtigkeitsgehalt des Erdreichs ist die oberste Substratschicht. Fühlen sich die ersten zwei bis drei Zentimeter trocken und krümelig unter den Fingern an, sollte nachgegossen werden.

Mit einer Drainageschicht aus porösem Material im Blumentopf können die Wurzeln der Mimose nicht im Wasser stehen. Verlassen Sie sich nicht allein auf darauf, sondern gießen Sie in kleineren Mengen. Überschüssiges Gießwasser im Übertopf und Untersetzer sollten Sie unverzüglich entfernen.

Hydrokultur

Die tropischen Gewächse eignen sich zur Kultivierung in Hydrokultur. In diesem System können die Halbsträucher selbstständig die benötigten Feuchtigkeitsmengen aufnehmen, die Gefahr des Austrocknens verringert sich. Wer sich für Hydrokultur entscheidet, sollte die Pflanzen direkt in dem Material aufziehen. Ein Wechsel von Erde auf das anorganische Substrat ist kaum möglich. Denn die Wurzeln müssen vollständig von organischem Material befreit werden, bereits geringe Reste können Fäulnis auslösen. Hydrokultur erhöht die Chancen für Mimosa pudica, unbeschadet zu überwintern.

Luftfeuchtigkeit

Neben dem richtigen Gießen sollte eine hohe Luftfeuchtigkeit im Winterquartier vorhanden sein. Das regelmäßige Besprühen der Blätter reicht nicht aus, um die Bedürfnisse der tropischen Exoten zu erfüllen. Stellen Sie Wasserschüsseln in der Nähe der Pflanzen auf oder greifen Sie auf einen Zimmerbrunnen zurück. Dieser reichert die Luft mit Feuchtigkeit an und sieht dekorativ aus. Mit einer hohen Luftfeuchtigkeit senken Sie gleichzeitig das Risiko eines Schädlingsbefalls. Besonders Spinnmilben treten im Winter bei Zimmerpflanzen auf. Diese lästigen Plagegeister kann man mit einfachen Maßnahmen wirkungsvoll zu Leibe rücken.

Mimose mit filigranen Blüten

Überwinterungstipps

Auf extreme Situationen reagieren Mimosen empfindlich. Dies gilt für Trockenheit ebenso wie für Lichtmangel bzw. direktes Sonnenlicht. Aus diesem Grund ist es nicht gerade einfach, die sensiblen Stauden sicher durch die kalte Jahreszeit zu bringen.

Folgende Tipps haben sich zusätzlich bewährt:

  • gönnen Sie den Mimosen einen ruhigen Rückzugsort
  • Durchgangsräume sind ungeeignet
  • die Pflanzen vertragen keinen Rückschnitt
  • die Nähe zu aktiven Heizquellen meiden
  • regelmäßig auf Schädlingsbefall kontrollieren und bei Bedarf sofort reagieren

Auf die Zufuhr von Dünger können Sie in den Wintermonaten verzichten. Die Pflanzen sind nicht in der Lage, die Nährstoffe richtig zu verarbeiten. Gedüngt wird ausschließlich von März bis August. Auf diese Weise verhindern Sie, dass die Wurzeln der Stauden „verbrennen“.

Mimose ist ein tropisches Gewächs

Mimosen, die ganzjährig im Wintergarten kultiviert werden, haben eine größere Chance zum Überwintern. Die Pflanzen müssen sich nicht auf den Wechsel zwischen Freiland und geschlossene Räume einstellen. Im Wintergarten ist es nicht ungewöhnlich, dass die Gewächse eine Höhe von bis zu 3 m erreichen können. Verzichten Sie auch bei diesen Stauden auf einen Rückschnitt. Lediglich störende Triebe können minimal gekürzt werden. Mimosen vertragen keinen Form- und Auslichtungsschnitt. Dementsprechend leidet das äußere Erscheinungsbild älterer Pflanzen. Der Umzug in den Garten steht erst wieder an, sobald die Temperaturen im Garten dauerhaft über 15° C liegen.


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