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Gemeiner Birkenpilz (Leccinum scabrum)

Ist der Birkenpilz essbar oder giftig?

Der Gemeine Birkenpilz ist zwischen Juli und Oktober unter Birken zu finden. Der Röhrling lässt sich an seinem hellen, geschuppten Stiel und dem bräunlichen Hut leicht erkennen. Doch ist der Birkenpilz auch essbar?

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Auf den Punkt gebracht

  • alle Birkenpilze sind essbar
  • Gemeiner Birkenpilz besonders beliebter Speisepilz
  • jedoch nur gut gegart und nicht roh essen
  • erkennbar an Röhren und geschupptem Stiel
  • keine Verwechslungsgefahr mit ähnlich aussehenden Giftpilzen

Guter Speisepilz

Tatsächlich ist der Gemeine Birkenpilz (Leccinum scabrum) – wie alle Röhrlinge mit schuppigem Stiel – essbar. Sein weißliches Fleisch ist vor allem im jungen Zustand recht fest und behält typischerweise seine helle Farbe – bei Verletzungen läuft es nicht oder nur wenig rosafarben an. Lediglich Fraßstellen am Stiel, beispielsweise durch Schnecken verursacht, verfärben sich ockergelb. Die Art gilt als schmackhafter Speisepilz und wird daher gern gesammelt, zumal Birkenpilze in ganz Europa häufig zu finden sind. Sammeln Sie vor allem junge Exemplare, ältere können nämlich schnell weich werden und kommen, trotz sachgemäßem Sammeln und Transportieren, matschig zu Hause an.

Pilze in Pfanne zubereiten

Hinweis: Essen Sie den Birkenpilz auf keinen Fall roh! Wie alle Waldpilze sollte auch diese Art nur gut durchgegart verspeist werden, um Verdauungsproblemen vorzubeugen.

Aussehen

Der essbare Birkenpilz wächst fast überall dort, wo Birken vorkommen. Dabei bevorzugt der beliebte Speisepilz vor allem trockene Böden. Sie können ihn in Wäldern, aber auch in Parks und Gärten finden. Achten Sie beim Sammeln auf diese äußerlichen Merkmale:

  • Stiel: 5 bis 15 Zentimeter lang, bis zu 3,5 Zentimeter dick und sich nach oben verjüngend, unregelmäßig geschuppt
  • Hut: 8 bis 15 Zentimeter breit, bräunlich und glatt, bei jungen Exemplaren halbkugelig
  • Röhren: jung weißlich, später verfärben sich Röhren und Poren gräulich
  • Fleisch: jung weiß und fest, später schwammig und wässrig
  • Geruch: angenehmer Pilzduft
Vielverfärbender Birkenpilz (Leccinum variicolor) und Moor-Birkenpilz (Leccinum holopus)
Vielverfärbender Birkenpilz (Leccinum variicolor) und Moor-Birkenpilz (Leccinum holopus)

Es gibt weitere Arten von ähnlich aussehenden Birkenpilzen, die jedoch allesamt essbar sind. Der Vielverfärbende Birkenpilz oder auch Gefleckter Raufuß (Leccinum variicolor) wächst vor allem auf sauren, sumpfigen Böden. Diese Art ist sehr selten und sollte daher nicht gesammelt werden. Auch der sehr hell gefärbte Moor-Birkenpilz (Leccinum holopus) steht unter Naturschutz und bleibt daher besser stehen.

Häufig gestellte Fragen

Mit welchen Pilzen lässt sich der Birkenpilz leicht verwechseln?

Birkenpilze sind leicht mit den verschiedenen Arten von Rotkappen, beispielsweise der Birken-Rotkappe (Leccinum versipelle) zu verwechseln. Alle Rotkappen sind gut gegart schmackhafte Speisepilze, roh sind sie jedoch sehr giftig. Da es keine ähnlich aussehenden Giftpilze gibt, besteht bei der Birken-Rotkappe und anderen Birkenpilzen keinerlei Verwechslungsgefahr. Als Baumpilz wächst der Birkenporling (Fomitopsis betulina), der allerdings recht bitter schmeckt und sich daher als Speisepilz nicht eignet. Giftig ist er jedoch nicht.

Wie putzt man Birkenpilze?

Birkenpilze werden wie alle anderen Waldpilze ebenfalls geputzt: Schneiden Sie matschige oder angefressene Stellen weg und putzen Sie den Fruchtkörper trocken mit einer Pilzbürste oder einem Tuch ab. Vermeiden Sie es, Pilze abzuwaschen! Sie saugen Wasser auf wie ein Schwamm, wodurch sie stark an Aroma verlieren.

Wie lässt sich der Birkenpilz schmackhaft zubereiten?

Besonders lecker schmecken Birkenpilze, wenn Sie sie frisch in Butter braten, vielleicht zusammen mit gewürfeltem Speck, und mit Salz, Pfeffer und Petersilie würzen. Sie lassen sich auch gut mit anderen Waldpilzen, beispielsweise Rotkappen, Butterpilzen und Steinpilzen, zu einer aromatischen Pilzpfanne verarbeiten.

Kann man Birkenpilze einfrieren?

Gut geputzt und in mundgerechte Stücken geschnitten lassen sich Birkenpilze sehr gut für eine spätere Verwendung einfrieren. Sie eignen sich auch prima zum Trocknen, etwa um aus ihnen und anderen Waldpilzen ein Pilzpulver zum Würzen verschiedener Gerichte herzustellen. Gefrostet halten sich Birkenpilze etwa ein Jahr.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.

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