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Katzengras selber ziehen: so geht’s

Katzengras selber ziehen ist eine effektive Methode, um Ihre Katze mit dem verdauungsfördernden Gras zu versorgen. In diesem Ratgeber wird Ihnen erklärt, wie Sie auf eigene Faust Katzengras anpflanzen. 

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Katzengrasarten umfassen Süß- und Sauergräser
  • kann ganzjährig vermehrt werden
  • Aussaat gelingt mit geringem Aufwand
  • Rhizome werden zum Teilen verwendet

Katzengrasarten vorgestellt

Katzengras wird in einer Vielzahl verschiedener Arten angeboten, die unterschiedliche Wuchseigenschaften aufweisen. Es handelt sich um Süß- und Sauergräser, die ideal für diesen Zweck geeignet sind und sich problemlos aus den beschriebenen Methoden ziehen lassen. Bei den Süßgräsern (Poaceae) haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Arten, die gerne zusammen als Samentütchen angeboten werden:

  • Weizen (Triticum)
  • Roggen (Secale cereale)
  • Gerste (Hordeum vulgare)
  • Hafer (Avena sativa)
  • Hirsen (Panicum/Sorghum)

Süßgräser unterscheiden sich von der Wirkung nicht von den Sauergräsern (Cyperaceae). Da die Halme deutlich weicher und nicht scharfkantig sind, bieten sich diese Mischungen hervorragend für Katzen an, die einen empfindlichen Mund haben oder schon älter sind. Sie können das Gras einfacher kauen und es verholzt nicht so schnell. Falls Sie sich stattdessen für Sauergräser entscheiden, setzen Sie auf ein langsamer wachsendes Katzengras, das härter ist und länger gekaut werden kann. Erhältlich sind:

Seychellengras (Pogonatherum paniceum)
Seychellengras (Pogonatherum paniceum)

Hinweis: Falls Ihre Katzen nicht häufig an den Sauergräsern kauen, trimmen Sie diese regelmäßig, damit die Halme nicht verholzen und scharfkantig werden. Auf diese Weise verhindern Sie mögliche Verletzungen beim Verzehr.

Zeitpunkt

Ein großer Vorteil an der Vermehrung von Katzengras ist der Zeitraum. Da es sich um schnellwachsende Gräser handelt, müssen Sie nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt warten. Sie können das gesamte Jahr über Katzengras selber ziehen. Besonders effektiv sind der Frühling und Sommer, da ausreichend Licht vorhanden ist. Ansonsten können Sie sich selbst einen Termin für die Vermehrung durch Samen aussuchen. Wenn Sie die Pflanzen teilen möchten, sollten Sie das am besten beim Umtopfen übernehmen.

Katze mit Gras

Hinweis: Wann Sie umtopfen, erkennen Sie an den Wurzeln der Pflanze. Ist die oberste Erdschicht stark durchwurzelt, ist es an der Zeit, die Pflanze zu teilen und umzutopfen.

Katzengras aussäen

Für die Vermehrung durch Samen benötigen Sie die entsprechenden Samen für die gewünschte Art. Alternativ können Sie Katzengrasmischungen verwenden. Weiterhin benötigen Sie magere Kräuter- oder Anzuchterde, um Katzengras selber zu ziehen. Folgen Sie anschließend dieser Anleitung:

  • Saatgut etwa 12 Stunden einweichen
  • zimmerwarmes, kalkarmes Wasser nutzen
  • Saatgut abseihen und trocken tupfen
  • Anzuchtgefäße mit Substrat füllen
  • Samen auf Substrat verteilen
  • vorsichtig andrücken
  • dünn mit Substrat bedecken
  • mit kalkarmen Wasser anfeuchten
  • an hellen Standort ohne direkte Mittagssonne platzieren
  • Keimtemperatur: 18°C bis 25°C
  • Keimdauer: etwa 14 Tage
  • Erde gut feucht halten
  • bei Bedarf in Minigewächshaus stellen oder mit Folie abdecken
  • täglich lüften
  • nach der Keimung Minigewächshaus und Folie entfernen
  • wie gewohnt pflegen
Katzengras-Set

Vermehrung durch Teilung

Sobald Sie erfolgreich das Katzengras selber ziehen konnten oder bereits ein Exemplar besitzen, können Sie es ebenfalls teilen. Auf diese Weise können Sie deutlich schneller weiteres Katzengras anpflanzen. Diese Methode bietet sich vor allem für größere Exemplare an, die den Kübel sprengen. Weiterhin ist es nur möglich, Sauergräser zu teilen, da sie dafür geeignete Rhizome ausbilden. Süßgräser lassen sich nicht wirklich teilen. Für die Teilung benötigen die folgenden Utensilien: 

  • Schere
  • Pflanzgefäße für die Teilstücke

Achten Sie bei der Nutzung der Schere darauf, dass sie desinfiziert und geschärft. Dadurch verhindern Sie Infektionen durch Bakterien, Viren und Pilze, die bei der Teilung über die Schnittstellen in die Rhizomstücke gelangen könnten. Die folgende Anleitung führt Sie durch die Vermehrung:

  • Katzengras vorsichtig aus Pflanzgefäß lösen
  • Rhizome von altem Substrat entfernen
  • vorsichtig Rhizome abtrennen
  • dafür Schere verwenden
  • Rhizome auf Wurzeln überprüfen
  • vertrocknete, faulige oder abgestorbene Wurzeln abschneiden
  • neue Pflanzgefäße mit Substrat füllen
  • Substrat: Gartenerde (sterilisiert)
  • mit Quarzsand anreichern
  • verbessert Struktur und Durchlässigkeit
  • Katzengras anpflanzen
  • dafür Rhizome in Erde setzen
  • mit Wurzeln nach unten
  • mit Substrat bedecken
  • gründlich anfeuchten
  • an gewohntem Standort platzieren
Katzengras nach einer Woche
Katzengras nach einer Woche

Häufig gestellte Fragen

Was muss bei der Pflege von Katzengras beachtet werden?

Katzengras ist ein pflegeleichtes Gewächs, das recht anspruchslos ist. Achten Sie vor allem darauf, dass es niemals austrocknet. Für diesen Zweck bietet sich die Nutzung eines Untersetzers an, denn die Gräser sind recht durstig, vor allem in trockene Räumen. Wässern Sie ausschließlich mit kalkarmen Wasser. Kultivieren Sie das Katzengras für Ihre Vierbeiner, verzichten Sie komplett auf Düngezugaben. Eine hohe Luftfeuchtigkeit schützt vor Spinnmilbenbefall an der Zimmerpflanze.

Wie viel Katzengras dürfen Katzen täglich essen?

Das entscheidet der Stubentiger selbst. Die Tiere fressen so viel, wie sie für ihre Verdauung benötigen. Das heißt, Sie können das Gewächs einfach stehen lassen und Ihre Katze wird sich eigenständig bedienen. Die meisten Katzen überfressen sich nicht am Katzengras.

Ist die Grünlilie als Katzengras empfehlenswert?

Nur geringfügig. Falls Sie eine Grünlilie (Chlorophytum comosum) besitzen, können Sie Ihre Katze ruhig ein wenig an dieser knabbern lassen. Achten Sie nur darauf, dass die Luft um die Grünlilie herum sauber ist. Die Pflanze reinigt die Luft, indem sie Partikel aufnimmt und in den Blättern speichert. Dazu gehören ebenfalls Abgase und Zigarettenrauch, die sich negativ auf die Gesundheit Ihrer Samtpfote auswirken könnten.

Autor
Michelle ist mit vielen Haus- und Hoftieren auf dem Bauerngut ihrer Eltern aufgewachsen. Nebenbei kümmert sich die Vegetarierin hingebungsvoll um ihre Kräuter- und Gemüsebeete. Sie notiert ihr erworbenes Wissen und teilt es gerne mit den Plantopedia-Lesern und Leserinnen.

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