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Fargesia murielae, Schirmbambus, Muriel-Bambus
Fargesia murielae, Schirmbambus, Muriel-Bambus

Bambushecke: 10 Vorteile und Nachteile | Erfahrungen mit Bambus

Eine Bambushecke gilt als ein perfekter Sichtschutz, denn sie wächst schnell, ist immergrün und vor allem auch langlebig. Viel Pflege benötigt ein Bambus nicht und ist daher auch für Garteninhaber mit wenig Zeit eine gute Alternative zu anderen Heckenformen. Doch die Bambushecke bietet nicht nur Vorteile, denn es gibt auch einige Nachteile. Wird der Bambus sozusagen sich selber überlassen, dann breitet er sich rasend schnell im gesamten Garten und zum Nachbarn hin aus.

Video-Tipp

Bambushecken

Wenn eine Bambushecke gepflanzt werden soll, dann sollten hier die Vor- und Nachteile vorab abgewägt werden. Denn ist der Bambus einmal gepflanzt kann es schwer werden, ihn wieder vollständig zu entfernen. Im folgenden Artikel wurden daher die Vorteile und Nachteile einmal aufgezählt und unter die Lupe genommen.

Zudem wurde abschließend noch eine Liste der für eine Hecke geeigneten Bambussorten erstellt, denn Bambus ist nicht gleich Bambus und die oben stehenden Vor- und Nachteile können nicht immer auf alle Sorten umgesetzt werden. Am Ende des Artikels finden Sie Erfahrungen von anderen Bambushecken-Besitzern. So können Sie sich Ihre eigene Meinung zu Bambus als Hecke machen.

Fargesia murielae, Schirmbambus, Muriel-Bambus

Vorteile

Schnelles Wachstum

Bambus ist eine sehr schnell wachsende Pflanze und kann daher innerhalb kürzester Zeit ein guter Sichtschutz zum Nachbarn oder zur Straße werden. So weist der Bambus folgendes Wachstum auf:

  • manche Sorten zwei Wachstumsphasen jährlich
  • neue Bambushalme innerhalb weniger Wochen auf Endhöhe
  • während einer einzigen Wachstumsphase
  • Zuwachs bis zu einem Drittel der vorherigen Heckenhöhe

Hinweis: Der Vorteil des schnellen Wachstums zieht leider auch den Nachteil des Öfteren Schneidens nach sich.

Blickdicht

Eine Bambushecke ist absolut blickdicht. Besteht die Hecke aus Fargesia, dem Schirmbambus, dann besitzen die Pflanzen auch in Bodennähe ein grünes und dichtes Blätterwerk. Wurde eine Pflanze aus der Sorte der Phyllotachys gewählt, dann bleiben die unteren zwei Meter als Bambusstängel sichtbar und erst ab einer Höhe von zwei Metern entfalten sich die Seitentriebe mit den Blättern. Aber auch diese Version kann absolut blickdicht sein, wenn der richtige Schnitt angewandt wird.

Lebendige Schutzwand

Wenn von einer lebendigen Schutzwand gesprochen wird, dann sind hiermit nicht nur das lebendige Grün der Blätter und das sanfte Wiegen der Stängel im Wind gemeint. Eine Bambushecke kann nach den Erfahrungen, die viele Hobbygärtner gemacht haben, noch viel mehr:

  • viele heimische Singvögel nutzen eine Bambushecke
  • in dichten Hecken brüten sie auch
  • sind geschützt vor Katzen oder anderen Feinden
  • großes Plus für vogelfreundliche und naturnahe Gärten

Tipp: Bambushecken haben den Vorteil, dass sie nicht nur einen Sichtschutz sondern auch einen hervorragenden Schallschutz bieten. Daher sind sie als Abgrenzung für einen lauschigen Sitzplatz in einer Gartenecke, in der Sie den Abend ungestört ausklingen lassen möchten, ebenfalls hervorragend geeignet.

Wintergrün

Bambuspflanzen sind immergrün und können daher auch im Winter den optimalen Sicht- und Vogelschutz bieten. Gerade in einer Schneelandschaft und einem wintertristen Garten sticht das Grün stark heraus. Hier sollte jedoch darauf geachtet werden, dass eine der Klimazone angepasste Bambussorte für die Hecke gewählt wird.

Pflegeleicht

Die Bambushecken sind in der Regel sehr pflegeleicht. Auch Gartenbesitzer ohne den sogenannten „grünen Daumen“ kommen mit der Pflege der Hecke gut zurecht. So sieht die Pflege hier wie folgt aus:

  • Düngen im Frühling und Spätsommer
  • hier die Monate März, Mai und August wählen
  • Kompost unterheben
  • speziellen Dünger für Bambuspflanzen aus dem Handel nutzen
  • ausreichend gießen
  • gerade auch junge Pflanzen benötigen viel Wasser
  • bei langen Trockenperioden
Bambus als Heckenpflanze
Bambus als Heckenpflanze

Hinweis: Weiter unten wurde auf den Punkt des Gießens als Nachteil nochmals näher eingegangen. Denn die Erfahrungen haben gezeigt, dass Bambus keine Trockenheit verträgt und immer viel Wasser benötigt. Hierauf sollten Sie unbedingt achten, wenn Sie sich eine Bambushecke anlegen.

Langlebig

Ein weiterer Vorteil, der für Bambushecken spricht ist die Langlebigkeit der Pflanzen. Denn es wird gesagt, dass diese zwischen achtzig und hundert Jahre alt werden können. Das gelingt natürlich nur, wenn die Pflege stimmt. Ihr Lebensende zeigen die Pflanzen wie folgt an:

  • Bambus blüht nur einmal im Leben
  • und das genau vor seinem Lebensende
  • Blühphase kann sich aus Erfahrungen heraus über vier Jahre hinziehen
  • danach stirbt die Pflanze ab

Tipp: Allerdings ist es nicht weiter schlimm, wenn eine einzelne Pflanze ihr Lebensalter erreicht hat und abstirbt. Rundherum in der Hecke befinden sich viele jüngere Pflanzen, die die Lücke schnell wieder füllen werden. Denn durch die Rhizombildung wachsen ständig neue Pflanzen nach.

Nachteile

Schnelle Ausbreitung unterirdisch

Was auf der einen Seite ein Vorteil ist, nämlich die Dichte der Hecke sowie das schnelle Nachwachstum neuer Pflanzen ist auf der anderen Seite auch unter den Nachteilen zu benennen. Denn die Bambuspflanzen bilden unterirdische Wurzelausläufer, die sich bis in den Garten und sogar Nachbargarten ausbreiten und dort neue, unerwünschte Pflanzen bilden können. Daher sollte bei der Pflanzung einer neuen Bambushecke auf das Folgende geachtet werden:

  • Rhizomsperre anlegen
  • ist im Fachhandel erhältlich
  • verhindert die ungehinderte Ausbreitung der Wurzeln
  • Pflanzloch hierfür tief genug ausheben
  • sonst wachsen Wurzeln unter der Sperre hindurch

Hinweis: Wenn Sie keine Rhizomsperre im Bereich der Hecke anlegen, dann kann dies große Auswirkungen haben. Die Bambuspflanzen werden überall dort aus dem Boden sprießen, wo sie nicht erwünscht sind. Es wird schwer, hiergegen dann später noch vorzugehen.

Schneiden

Da die Bambuspflanzen in der Regel sehr schnell wachsend sind, muss die Hecke auch häufig geschnitten werden. Die Pflanzen haben eine gute Schnittverträglichkeit, daher stellt der Schnitt in dieser Hinsicht kein Problem dar. Einzig der mehrmals jährlich entstehende Arbeitsaufwand kann hier unter den Nachteilen aufgeführt werden. Beim Schneiden sollte daher auf das Folgende geachtet werden:

  • begrenzt das Höhenwachstum
  • unterstützt die Dichte
  • regelmäßig überhängende Halme schneiden
  • Formschnitt im Frühjahr nach Austrieb
  • nicht einfach wie Ziergräser schneiden
  • abgeschnittene Halme wachsen nicht weiter
  • Halme daher nicht tiefer als gewünschte Heckenhöhe schneiden
  • beim Schnitt auf die verschiedenen Sorten achten

Hinweis: Wie bei allen anderen Hecken im Garten auch, gilt auch bei der Bambushecke das Naturschutzgesetz das besagt, dass Sie einen Schnitt an einer Hecke nur zwischen dem 01.10. und 28.02. eines jeden Jahres vornehmen dürfen, um brütende Vögel nicht zu stören.

Trockenheit vermeiden

Bambus verträgt keine Trockenheit. Das ist wichtig zu wissen, wenn eine Bambushecke angelegt werden soll. Denn diese muss entgegen anderer Hecken im Garten grundsätzlich zugegossen werden. So sollte beim Gießen und der Vermeidung des Austrocknens das Folgende beachtet werden:

  • Staunässe vermeiden
  • Drainage aus Steinen im Bereich der Hecke anlegen
  • in heißen Perioden täglich gießen
  • in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden
  • auch an trockenen und bedeckten Tagen gießen
  • nur an Regentagen kann Gießen entfallen
  • ebenfalls im Winter auf genügend Wasser achten
  • an frostfreien Tagen gießen

Tipp: Wenn Sie die Hecke anlegen und den Pflanzgraben ausheben, dann sollten Sie neben der Anlage der Rhizomsperre rund um diesen Bereich, den Pflanzgraben zusätzlich auch mit Steinen füllen, die den Anspruch einer Drainage erfüllen. Aufgrund der Rhizomsperre kann das Wasser nicht seitlich ablaufen, daher ist die zusätzliche Anlage einer Drainage hier unumgänglich.

Geschützter Standort

Auch wenn Bambus recht robust ist, so wünschen sich die Pflanzen dennoch einen einigermaßen geschützten Standort. Vor allem eisige Winde im Winter können der eigentlich winterharten Bambuspflanze zu schaffen machen. Daher sollte bei der Wahl des Standortes für die Hecke vor allem auch auf das Folgende geachtet werden:

  • nicht ein an einer Nord- oder Ostseite
  • hier wird der Herbst- und Winterwind oftmals nicht vertragen
  • eventuell erst schützenden Zaun oder Mauer aufstellen
  • Hecke davor platzieren

Verschiedene Sorten

Welche Bambussorte für die Hecke gewählt wird, hängt vor allem vom Platz ab, der zur Verfügung steht, sowie vom Standort. Denn manche Sorten bevorzugen einen hellen und sonnigen, andere einen eher schattigen Standort. Manche Sorten wachsen sehr hoch und in die Breite, andere benötigen nicht so viel Platz:

Fargesia rufa

  • bis zwei Meter hoch
  • benötigt viel Platz
  • Zweige hängen stark über

Fargesia robusta Campbell

  • schlanker Wuchs
  • für schmale Plätze besonders geeignet

Fargesia jiuzhaigou

  • für schattige Standorte
  • entwickelt rötliche Halme

Fargesia nitida

  • horstig wachsend
  • für schattige Standorte geeignet
  • besonders winterhart

Phyllostachys bissetii

  • dichtes Laub
  • sehr blickdicht
  • wird bis zu fünf Meter hoch

Phyllostrachys aureosulcate

  • extrem winterhart
  • sticht durch gelbe Halme optisch hervor

Erfahrungen mit Bambushecken

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit, wurden kleine Rechtschreibfehler (Leerzeichen, Buchstabendreher, etc.) in den Zitaten korrigiert. Die genauen Quellen sind dabei unter der Angabe des jeweiligen Forums verlinkt.

Bambus Fargusia muriclae

„Meine Bambus-Miscanthus-Hecke ist 8 m lang, 3-4 m hoch und einen Meter breit, sitzt komplett in einer Rhizomsperre (Ring) und steht nun so das dritte Jahr […] Es sind verschiedene Sorten von Phyllostachys, soweit ich weiß werden die Fargesien nicht so hoch. Bei Phyllostachys ist die Sperre jedoch unbedingt erforderlich, er hat sogar schon versucht, oben hinüber auszubrechen…man sollte sie 5 cm aus der Erde ragen lassen. Ich finde, Bambus ist eine schöne, dichte Abgrenzung zum Nachbarn – der Vorteil ist: er ist auch im Winter grün und super pflegeleicht!“

Quelle: www.mein-schoener-garten.de, Nutzer: crescendo, 02.09.2008

„Also ich würde ja abraten, mein Schwager wollte auch immer eine Bambushecke, hat nun eine und ist absolut nicht zufrieden wie sie wächst: hoch, durchsichtig, viele Stängel wenig Blätter und das schlimmste: Die wuchert brutal, überall in der Wiese kommt Bambus, weil er den Bambus auch frei gesetzt hat (und nicht wie ich Ihm empfohlen in Kübel) und die Wurzeln sich sehr stark ausbreiten.“

Quelle: www.hausgarten.net, Nutzer: Hobbiegärtner, 22.08.2006

„Wir haben selbst auch viel Bambus, auch als Hecke. Phyllostachys und Pseudosasa- Sorten nie ohne Rhizomsperre setzen, sonst ist bald der Garten ein Bambuswald. Schöne Heckensorten sind Phyllostachys bisettii, Ph. humilis (4m, -20 Grad), Pseudosasa japonica ( 3-4m, -18 Grad), Hibanobambusa tranquilans shiroshima (3m, -18 Grad). Sie brauchen aber in der Breite schon 1,2m, sonst sieht es nicht aus und ist nicht blickdicht. Fargesien wachsen langsam, horstartig, da würde ich nur die Fargesia robusta empfehlen, die ist winterhart und rollt die blätter nicht so ein. Bambus ist toll, braucht aber ein bisschen Pflege, besonders Wasser (auch im Winter) und Winterschutz an den Füßen.“

Quelle: www.hausgarten.net, Nutzer: Unregistriert, 24.08.2006

„[…] Also Bambus ist wirklich total pflegeleicht! Im Gegenteil, ich lichte ab und zu schon aus. Die Stäbe kann man im Garten immer gut gebrauchen und alles, was einen Durchmesser unter einem Zentimeter hat, bekommen dann die Pferde und die Kaninchen, ist ja eigentlich nur Gras… 😀 Solange Du dir die Arbeit machst, eine Rhizomsperre zu legen (das war ein ganz schöner Graben, die Sperre ist 70 cm tief), kenne ich keinerlei Nachteile und kann Bambus wirklich empfehlen! Ich würde es selbst genauso noch einmal pflanzen!“

Quelle: www.mein-schoener-garten.de, Nutzer: crescendo, 03.09.2008

„ […] Ich habe seit 15 Jahren eine Bambushecke und viele Gartenfreunde haben es mir nachgemacht, weil sie vom Anblick und dem ganzen Drumherum begeistert waren.
Ich habe Fargesien an einer Front und an anderer Stelle Ausläufer treibenden. Dieser hat selbst in den kalten Wintern seine Blätter behalten, schön grün.
Die Fargesien sind alle wieder herrlich ausgeschlagen, kaputt ist keiner.
Bambus würde ich nur direkt in einer Gärtnerei meines Vertrauens kaufen. Den Ausläufer treibenden habe ich in einer Gärtnerei am Wegesrand als Fargesie gekauft, zeigte erst nach 2-3 Jahren, dass er keiner ist, nun steht er da, ohne Wurzelsperre, gemeinsam mit Hibiskus, Farnen, und einem Pfaffenhut, Perückenstrauch und alle vertragen sich. […]“
Quelle: www.gartenforum.de, Nutzer: NinaC, 08.10.2010

„ich habe seit ca. 10 Jahren eine 10 m lange Bambushecke mit ‚Phyllostachys bissetii‘.

positiv:

absolut unempfindlicher Bambus;
Hecke absolut blickdicht;
sogar Windschutz;
bei mir bisher ca. 5 m hoch.

negativ:

blauäugig ohne Rhizomsperre gepflanzt;
zwei Jahre später an allen Seiten 120 cm tief aufgegraben und Welleternitplatten als Wurzelsperre eingesetzt mit starker Überlappung;
Bambus überwindet spielend Wurzelsperre an den Überlappungen;
Bambuswald in Nachbars Garten (bisher freut sich Nachbar; wird aber nicht so bleiben);
manche schlaflose Nacht beim Gedanken an Bambushecke.

Wenn Bambushecke, dann NUR mit horstbildendem Bambus. […]“

Quelle: www.hausgarten.net, Nutzer: unmuzzled, 21.06.2008

Bambus

Autor
Wenn Katharina nicht in der Küche steht, findet man sie meist in ihrem Garten. Dort tummeln sich neben zahlreichen Kürbissen viele weitere Gemüsesorten und Blümchen. Ihr Motto dabei: Hauptsache bunt und lecker!

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