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Bambus Winter vertrocknet

Bambus im Winter trotz gießen vertrocknet: was tun? Wie retten?

Eine Bambushecke ist nicht nur ein guter Sichtschutz, sondern bringt auch etwas Exotik in die heimischen Gärten. Aber auch auf Balkon oder Terrasse sind die Pflanzen aus der Familie der Süßgräser, bot. Poaceaeein, echte Hingucker. Den deutschen Winter überstehen die verschiedenen Bambusarten im Freien in der Regel gut. Allerdings kommt es vor, dass Bambus trotz guter Winterpflege vertrocknet. Und dann stellt sich die Frage: Was tun?

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Natürlicher Blattabwurf

Obwohl der Bambus eine immergrüne Pflanze ist, verliert auch er Blätter. Dieser natürliche Blattabwurf beginnt im Herbst bis Spätherbst. Dabei verliert er jedoch nicht alle Blätter, sondern entledigt sich nur jener, die für ihn keinen Nutzen mehr haben, also Blätter die für die Photosynthese zu wenig Licht bekommen. Regelmäßiges Auslichten hilft dem Bambus, denn so kommt genügend Licht auch ins Innere der Pflanze.

Unnatürlicher Blattabwurf

Keine natürlichen Ursachen sind folgende Schadbilder, die vor allem im Winter vorkommen, auch wenn Sie die Bambuspflanzen regelmäßig gießen:

  • Abwurf aller Blätter
  • gelbe oder braune Halme

Treten diese Zeichen auf, dann sind sie ein Indiz dafür, dass die Bambuswurzeln Schaden erlitten haben. Dieser lässt sich in der Regel auf zwei Ursachen zurückführen:

  • Kältetrockenheit
  • mangelnde Wurzelbildung vor dem Winter
Fargesia murielae, Schirmbambus, Muriel-Bambus
Fargesia murielae, Schirmbambus, Muriel-Bambus

Kältetrockenheit

Die meisten Bambusarten, die hierzulande für das Auspflanzen im Garten angeboten werden, vertragen Temperaturen bis -25 °C oder -30 °C. Als immergrüne Pflanzen brauchen sie jedoch auch in der kalten Jahreszeit ausreichend Wasser, da über die Blätter viel Feuchtigkeit verdunstet. Daher gehört regelmäßiges Gießen bei dem Süßgras zur Winterpflege, da es sonst vertrocknet.

Unter Kältetrockenheit werden Perioden verstanden, in welchen Niederschläge ausbleiben und das Thermometer weit unter den Gefrierpunkt fällt. Es herrscht also trockenes und kaltes Wetter, das den Boden gefrieren lässt. Diese Witterung hat für die Pflanzen zwei Folgen:

  • keine Möglichkeit der Wasseraufnahme
  • Wurzeln vertrocknen

Da dem Süßgras also das notwendige Wasser zum Überleben fehlt, stehen die Chancen, es zu retten, schlecht. Trotzdem sollten Sie den Pflanzen eine Chance geben und einen Rettungsversuch starten:

  • radikal einkürzen
  • normal gießen

Mit etwas Glück, vor allem wenn der Wurzelbereich noch nicht vollständig vertrocknet ist, beginnen die Pflanzen wieder auszutreiben. Dabei sollten Sie sich in Geduld üben, denn der Neuaustrieb kann bis zum Sommer dauern.

Tipp: Wässern Sie die Pflanzen bei Kältetrockenheit vorbeugend mit lauwarmen Wasser, dies erhöht seine Überlebenschancen.

Mangelnde Wurzelbildung vor der Winterzeit

Damit der Bambus seinen Durst stillen kann, braucht er ausreichend Wurzeln. Hat er zum Einwurzeln zu wenig Zeit, dann können die Wurzeln während des Winters vertrocknen, da sie nicht genügend Wasser aufnehmen können. Dies passiert häufig, wenn das Süßgras zu kurz vor dem Winter gepflanzt wird. Da die Folgen oft sehr gravierend sind, spricht der Gärtner in diesem Zusammenhang von einem „Komplettschaden beim Bambus“. Dieser zeigt sich folgendermaßen:

  • kümmerlicher Neuaustrieb im Frühjahr
  • Absterben der Pflanze

Tipp: Seine volle Winterhärte entwickelt ein ausgepflanzter Bambus erst nach drei bis fünf Jahren, denn erst nach dieser Zeit hat er sich richtig eingewurzelt.

Was tun? Da Bambuspflanzen an und für sich sehr robust sind, sollten Sie auch in diesem Fall versuchen, die Süßgräser zu retten. Kürzen Sie die Pflanzen radikal ein und wässern Sie sie normal weiter. Wie bei der Kältetrockenheit gilt auch hier: Mit etwas Glück und Geduld überleben sie und erholen sich übers Jahr.

Kübelkultur

Die Gefahr, dass Bambuspflanzen während der kalten Jahreszeit trotz gießen vertrocknen, besteht auch, wenn sie im Kübel gehalten werden. Wie bei den ausgepflanzten Exemplaren sind gefrorenes Substrat und das Fehlen von ausreichenden Wurzeln die beiden größten Feinde in der Kübelkultur.

Überwintern im Freien

Soll der Bambus im Freien überwintern, muss er vor eindringender Kälte geschützt werden. Deshalb wird der Kübel mit einem Vlies ummantelt. Gegen die Kälte von unten stellen Sie ihn am besten auf ein dickeres Holzbrett oder eine Styroporplatte. Achten Sie auch darauf, dass nicht zu viel Wasser von oben auf die Pflanze fällt, denn Staunässe vertragen die Süßgräser auf Dauer nicht.

Überwintern im Inneren

Damit die kalte Jahreszeit den Bambuspflanzen nicht schaden kann, sollten Sie ihnen ein geeignetes Winterquartier suchen. Ideal ist ein Raum mit einer Temperatur zwischen drei und sieben Grad Celsius. Ein beheiztes Winterquartier ist nicht empfehlenswert, da der Bambus dort sehr schnell vergeilt. Zudem ist er anfälliger für Schädlinge und Schimmelbildung. Außerdem sollten Sie die Pflanzen im Winterquartier eher trocken halten.

Autor
Wenn Katharina nicht in der Küche steht, findet man sie meist in ihrem Garten. Dort tummeln sich neben zahlreichen Kürbissen viele weitere Gemüsesorten und Blümchen. Ihr Motto dabei: Hauptsache bunt und lecker!

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