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Zebragras überwintern in 7 Schritten | Tigergras winterfest machen

Zu den beliebtesten Ziergräsern in den deutschen Gärten gehört Miscanthus sinensis, das Chinaschilf. Ebenfalls bekannt als Zebragras, Tigergras oder Elefantengras wird das Süßgras gerne im Freien oder Kübel gehalten und begeistert das ganze Jahr über mit den gestreiften Halmen in verschiedenen Farbtönen. Da es sich bei den Gräsern um ausgesprochen robuste Pflanzen handelt, ist der Winterschutz ohne Probleme umsetzbar.

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Vorsicht: Verwechslungsgefahr

Bevor Sie das Gras für den Winter vorbereiten können, müssen Sie überprüfen, ob es sich bei Ihrem Exemplar wirklich um Miscanthus sinensis handelt. Auf dem Markt wird ein weiteres Gewächs angeboten, das als Tigergras bekannt ist: der Indische Wassernabel Centella asiatica. Bei diesem Gewächs handelt es sich nicht um ein Süßgras, sondern eine Sumpfpflanze, die weltweit in den Tropen und Subtropen vorkommt. Der Indische Wassernabel unterscheidet sich deutlich vom Chinaschilf:

  • nicht winterhart
  • runde oder nierenförmige Blätter
  • bildet keine Halme aus

Bis auf den Spitznamen haben die beiden Gewächse keine Gemeinsamkeit und es wäre ein fataler Fehler, den Wassernabel über den Winter im Freien zu halten. Daher sollten Sie unbedingt schauen, ob es sich bei dem Gewächs um Chinaschilf oder den Wassernabel handelt, wenn Sie eine Pflanze mit der Bezeichnung Tigergras kaufen. Da beide Pflanze gerne in der Nähe von Wasser gepflanzt werden, sind sie meist in der gleichen Kategorie zu finden, was die Verwechslungsgefahr noch verstärkt.

Zebragras und Wassernabel werden oft auch als "Tigergras" angeboten.
links: Miscanthus sinensis, Zebragras
rechts: Centella asiatica, Indischer Wassernabel

Zebragras überwintern im Garten

Anleitung in 7 Schritten

Chinaschilf als Gartenpflanze ist deutlich einfacher zu überwintern als im Kübel. Da die Halme von Miscanthus sinensis komplett winterhart sind, muss nur der Wurzelballen geschützt werden, der ebenfalls recht robust ist. Die folgende Anleitung erläutert die einzelnen Punkte, die für diesen Teil der Pflege notwendig sind:

Schritte 1 – 3

1. Erst nach dem Winter schneiden

Wenn Sie Zebragräser im Freien halten, sollten Sie unbedingt von den Schutzmechanismen der Pflanze Gebrauch machen. Zebragras sollte im Garten niemals zurückgeschnitten werden, da die Halme als eigentlicher Winterschutz des Gewächses wirken und aus diesem Grund ideal für die Überwinterung geeignet sind. Geschnitten werden die Gewächse erst nach dem Winter im zeitigen Frühling, was das Austreiben der neuen Halme deutlich verbessert. Das Beste: die Halme vertrocknen zwar, verlieren aber ihre Farbe nicht. Dadurch wirken sie effektiv gegen das triste Grau des Winters.

2. Standort

Einen speziellen Standort im Garten für das Zebragras benötigen Sie über den Winter nicht. Solange der Standort den Anforderungen des Chinaschilfes entspricht, können Sie das Gewächs dort stehen lassen. Ist es zu dunkel, sollten Sie unbedingt einen sonnigeren Platz wählen, da das Süßgras es selbst über den Winter sonnig mag. Ohne ausreichend Sonne schwächelt die Pflanze über die kalte Jahreszeit und ist nicht mehr so gut geschützt. Jedoch ist nach dem Umpflanzen auf jeden Fall ein Winterschutz fällig, da sich die Wurzeln noch am neuen Platz etablieren müssen.

3. Frisch eingepflanzte Gräser

An sich müssen die Süßgräser nicht mit einem Winterschutz versehen werden, außer es handelt sich um frisch eingepflanzte Exemplare. Empfohlen ist das Pflanzen Mitte Mai. Mitte bis Ende Sommer ist ebenfalls möglich, jedoch haben sich über diese kurze Zeit nicht ausreichend lange Wurzeln ausgebildet. Das kann dem Elefantengras bei kalten Temperaturen zusetzen.

Schritte 4 – 7

4. Halme zusammenbinden

Bevor Sie den Winterschutz verteilen, müssen Sie die Halme zusammenbinden, damit diese den Wurzelballen noch besser schützen können. In Regionen, die über milde Winter verfügen, ist dieser Schritt nicht notwendig. Falls Sie auf Nummer sicher gehen wollen, sollten Sie diese trotzdem zusammenbinden:

  • ziehen Sie Gartenhandschuhe an
  • Zebragras-Halme sind sehr scharf
  • nutzen Sie zum Zusammenbinden Sisalschnüre
  • alternativ bieten sich Seile aus Kokosfasern an
  • umwickeln Sie vom Boden das Zebragras
  • dabei nicht zu straff wickeln
  • nur so, dass die Halme zusammenhalten
  • wiederholen Sie diesen Schritt bis nach oben
  • abschließend die Schnur auf den Boden zurückführen
  • verknoten
  • Bambusstab in Mitte des Zebragras platzieren
  • der Bambusstab agiert als Schutz vor Schneelasten und Wind

5. Winterschutz

Der Winterschutz hat die Aufgabe, den Wurzelballen vor Kälte zu schützen und speichert zudem Feuchtigkeit, die wichtig für das Überleben von Miscanthus sinensis ist. Aufgebaut wird der Winterschutz auf folgende Weise, nachdem das Gras zusammengebunden wurde:

  • um den Wurzelballen eine Schicht Reisig, Stroh oder Laub verteilen
  • zusammengebundene Halme zur Hälfte einpacken
  • dafür sind Gartenvliese ideal
  • Halmenden sollten aus dem Vlies ragen

6. Düngen

Über den gesamten Winter wird kein Dünger verabreicht. Die Pflanze benötigt diesen schlichtweg nicht über die kalte Jahreszeit, da sie eine Ruhephase einlegt.

7. Gießen

Überprüfen Sie an frostfreien Tagen unbedingt die Erde auf mögliche Trockenheit. Falls dies der Fall ist, gießen Sie etwas nach, damit das Süßgras nicht austrocknet. Das stellt nämlich eine der größten Gefahren für das Gewächs dar.

Miscanthus sinensis, Zebragras

Tipp: Beim Zusammenbinden der Halme müssen Sie diese nicht einfach nur oben befestigen. Die Halme können sehr gut geflechtet und dadurch dekorativ in den winterlichen Garten integriert werden.

Tigergras überwintern im Kübel

Anleitung in 7 Schritten

Im Topf sieht das Überwintern des Miscanthus sinensis anders aus. Da das Süßgras nicht direkt in die Erde gepflanzt ist, benötigt es auf jeden Fall einen kompletten Winterschutz. Die Gefahr, dass der Topf einfriert, ist viel zu groß. Folgen Sie dieser Anleitung, um die Pflege über den Winter zu optimieren:

Schritte 1 – 3

1. Standort

Das Wichtigste beim Überwintern eines Tigergras im Topf ist der Standort. Das Gras benötigt einen Platz, der folgende Eigenschaften aufweist:

  • Lichtbedarf: sonnig
  • trocken
  • sollte lüftbar sein

Ihnen stehen entweder ungeheizte helle Räume wie Wintergärten zur Verfügung, die über ein Fenster oder eine Tür zum Lüften verfügen, oder trockene Standorte im Freien, die vor übermäßig Feuchtigkeit von oben geschützt sind. Vordächer sind hier zum Beispiel zu empfehlen. Auf jeden Fall sollten die Pflanzen ausreichend Sonne abkriegen. Je nachdem, wo Sie Ihr Exemplar platzieren, wird eine andere Vorbereitung benötigt.

2. Schneiden

Bevor Sie das Zebragras im Topf im Haus überwintern können, müssen Sie dieses erst einmal zuschneiden. Das Chinaschilf kann im Topf schnell zu hoch werden und sollte deswegen etwas getrimmt werden. Hierfür nutzen Sie einfach eine scharfe, desinfizierte Schere und Handschuhe. Schneiden Sie anschließend auf die gewünschte Höhe zurück. Achten Sie darauf, mindestens zehn Zentimeter der Halme stehen zu lassen, damit sich nicht doch Bakterien oder Schimmel auf der Pflanze ansiedeln können.

3. Kübel im Freien überwintern

Falls Sie die Kübelpflanze im Freien überwintern wollen, wird auf den Schnitt verzichtet. Dafür binden Sie die Halme nach der oben beschriebenen Anleitung zusammen.

Schritte 4 – 7

4. Winterschutz

Beim Überwintern der Kübelpflanzen im Freien fehlt nun ein Winterschutz. Dieser sorgt dafür, dass das Gefäß nicht durchfriert. Hierfür wählen Sie entweder Noppenfolie oder ebenfalls ein Gartenvlies und wickeln das Gefäß und den unteren Teil der Pflanze großzügig damit ein. Decken Sie zudem das Substrat etwas von oben ab, damit nicht aus Versehen an frostigen Tagen Feuchtigkeit eindringen kann. Das kann im schlimmsten Fall zu Schimmel führen.

5. Düngen

Gedüngt werden Kübelpflanzen über den Winter ebenfalls nicht, selbst wenn diese im Haus überwintern. Die Ruhephase der Pflanze ist sehr ausgiebig und deshalb wird kein Düngemittel benötigt.

6. Gießen

Das Gießen darf über die Winterzeit niemals vergessen werden. Da die Pflanze nur über eine gewisse Menge an Substrat verfügt, kann sie nicht wirklich Wasserspeicher anlegen und ist daher auf Wasserzugaben angewiesen. Gießen Sie hier ebenfalls nur in frostfreien Zeiten, wenn der Topf im Freien steht oder regelmäßig, wenn das Gefäß sich über einen Platz in Innenräumen freuen kann. Achten Sie aber darauf, dass das Substrat keine Staunässe bildet, damit keine Fäulnis entstehen kann.

7. Unterlage für den Kübel

Es empfiehlt sich zum Abschluss, die Töpfe auf eine Unterlage zu stellen. Da der Boden der Gefäße nicht eingepackt werden darf, friert dieser gerne von unten durch. Die folgenden Materialien bieten sich hervorragend als Unterlage für das Zebragras an:

  • Styropor
  • Holzblock

Miscanthus sinensis, Zebragras

Autor
Wenn Katharina nicht in der Küche steht, findet man sie meist in ihrem Garten. Dort tummeln sich neben zahlreichen Kürbissen viele weitere Gemüsesorten und Blümchen. Ihr Motto dabei: Hauptsache bunt und lecker!

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