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Bambus Fargusia muriclae

Bambus im Topf überwintern | So vertrocknet er im Winter nicht

Bambus erfreut sich in den heimischen Gärten immer größerer Beliebtheit. Die immergrünen Süßgräser kommen selbst mit dem deutschen Winter zurecht und können problemlos im Garten oder Topf gehalten werden. Um Bambus im Kübel zu überwintern, müssen einige Dinge beachtet werden. Vor allem der Wasserbedarf der Pflanze ist wichtig, damit sie nicht über die kalten Tage vertrocknet. Ein vertrockneter Wurzelballen über den Winter ist häufig der Grund für eine sterbende Bambuspflanze.

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Winterquartier

Die Temperatur im Winterquartier solle idealerweise zwischen 3 °C und 7 °C betragen, denn in einem Topf oder Kübel führen kühlere Temperaturen häufig zu Frostschäden. Die Wurzeln dürfen nicht einfrieren, was an frostfreien Standorten glücklicherweise nicht passieren kann. Für diesen Temperaturbereich bieten sich die folgenden Standorte an, da sie mit Wärmematten oder ähnlichem nachhelfen können:

  •  Carport
  •  Wintergarten (unbeheizt)
  •  Garage
  •  Scheune
  •  Gartenhaus
  •  Pavillon

Verzichten Sie unbedingt auf die folgenden Standorte, da die trockene Luft über den Winter den Pflanzen überhaupt nicht bekommt. Sie würde anfangen, zu schnell neue Triebe zu bilden und zu vergeilen. Das heißt, die Halme werden weich und sogar matschig, was für die Gesundheit der Bambuspflanzen nicht gut ist.

  • beheizte Wohnräume
  • beheizte Treppenhäuser

Falls Sie den Bambus im Freien überwintern wollen, können Sie das ebenfalls. Hier ist der Standort ebenfalls wichtig, damit die Pflanze nicht zu viel Sonne und Wind abbekommt. Im Topf oder Kübel ist sie anfälliger für Witterungseinflüsse im Vergleich zum ausgepflanzten Exemplar. Als Standort empfiehlt sich ein Platz an einer geschützten und schattigen Hauswand mit etwa vier bis fünf Stunden Sonne am Tag. Wohnen Sie in einer milden Region können Sie den Bambus theoretisch überall im Garten oder auf Ihrem Grundstück platzieren, solange es nicht zu windig ist. In kalten Regionen sollten Sie auf das Überwintern im Freien verzichten.

Tipp: falls Sie nur einen beheizten Wintergarten oder unbenutzte Räume als Standort zur Verfügung haben, können Sie diese ebenfalls verwenden, solange ausreichend gelüftet wird. Ein Luftaustausch ist notwendig, damit die Bambushalme beim Überwintern nicht vergeilen.

Winterschutz

Nachdem Sie einen passenden Standort ausgesucht haben, können Sie den Winterschutz vorbereiten. Wenn Sie den Bambus im Haus oder anderen geschlossenen Räumen durch den Winter bringen, benötigen Sie keinen Winterschutz. Hier müssen Sie nur aufpassen, dass der Wurzelballen nicht vertrocknet, weil das zum Verenden der Pflanze führen könnte.

Der Winterschutz kann auf zwei Arten ermöglicht werden:

1. Einpacken

Das Einpacken der Pflanze empfiehlt sich gut für Kübel, die frei stehen sollen. Hier sorgen Sie dafür, dass der Topf entsprechend für den Winter vorbereitet wird, damit dieser nicht durchfriert und die Wurzeln vertrocknen lässt. Für diese Variante benötigen Sie:

  • Styropor oder eine Kiste aus Styropor, in die der Kübel passt
  • alternativ eine Kiste aus Styrodurplatten in der Dicke von 10 cm
  • Füllmaterial aus Styropor oder Styrodur, falls Sie eine Kiste nutzen
  • Noppenfolie oder Winterschutzvlies

Je nach Vorliebe können Sie den Topf entweder mit Styropor verkleiden oder in eine der Kisten stellen und mit dem Füllmaterial bis oben hin füllen. Falls Sie eine Kiste verwenden, müssen Sie diese mit einer Folie oder einem Deckel verschließen, aber nicht die Erdoberfläche im Pflanzkübel. Anschließend packen Sie den gesamten Bambus in Noppenfolie oder ein Winterschutzvlies ein und befestigen dieses über Schnüre, damit es sich während der kalten Tage nicht öffnet. Anschließend können Sie die Pflanze so platzieren, dass sie ausreichend geschützt ist und nicht unter den Umwelteinflüssen im Winter leiden muss.

Der Topf kann in einer Kiste gefüllt mit Styroporchips für den Winter vorbereitet werden.
Styroporchips als Füllmaterial

2. Eingraben

Das Eingraben ist eine beliebte Methode, um Bambus effektiv und einfach durch den Winter zu bringen. Diese Methode eignet sich vor allem für milde Winter oder Gebiete, in denen der Boden nicht komplett durchfriert. Der Platz dafür sollte folgendermaßen beschaffen sein:

  • schattig
  • geschützt

Graben Sie nun ein Loch, in das der gesamte Blumentopf passt und die Pflanze aus der Erde ragen kann. Nun decken Sie etwa 30 cm von der Pflanze mit Stroh zu, damit der Wurzelballen warm bleibt. Alternativ nehmen Sie Strohballen, die Sie einfach um den Bambuseae platzieren. Decken Sie das Stroh mit einer Folie ab und wickeln Sie die Pflanze locker in ein Winterschutzvlies ein. Zum Schluss bauen Sie einen Bambusrollenzaum um die Pflanze auf. Das sorgt für einen zusätzlichen Schutz vor Kälte. Ein großer Vorteil an dieser Variante: Schnee wirkt als zusätzlicher Winter- und Sonnenschutz aufgrund der Dichte.

Tipp: schützen Sie Ihren Bambus vor der Wintersonne mit einem sogenannten Schattiergewebe, damit die Pflanze durch die Sonne nicht eingeht. Alternativ können Sie hierfür eine Schilfmatte benutzen.

Gießen

Das richtige Wässern beim Überwintern ist wichtig, damit die Pflanze im Kübel nicht vertrocknet. Da der Bambus als Topfpflanze keine Verbindung zu Wasservorkommen oder Feuchtigkeit in der Erde hat, müssen Sie diese Arbeit übernehmen. Trockenschäden sind die häufigste Ursache für Schäden an der Pflanze und viele Bambusbesitzer verwechseln diese mit Frostschäden, obwohl Frost nicht unbedingt ein Problem für Bambuseae darstellt, solange winterharte Arten und Gattungen wie Fargesia gewählt wurden.

Beim Gießen gehen Sie wie folgt vor:

  • wählen Sie ausschließlich kalkfreies Wasser
  • dafür bietet sich vor allem ein Wasserfilter an
  • abgestandenes Wasser ist bei Bambus weniger zu empfehlen
  • gegossen wird ausschließlich an frostfreien Tagen
  • Wurzelbereich muss feucht, aber nicht dauerfeucht sein
  • Staunässe unbedingt vermeiden, da sonst das Substrat und die Wurzeln einfrieren und absterben
  • Wurzeln dürfen nicht austrocknen

Glücksbambus Titelbild

Es ist typisch für Bambuspflanzen, bis zu 50 % ihres Laubs über den Winter zu verlieren. Das ist kein Grund zur Sorge und deutet nicht auf Schäden durch Trockenheit hin. Durch den Abfall der Blätter spart das Süßgras im Topf Energie, um im Frühling wieder wachsen zu können. Achten Sie beim Gießen unbedingt auf die Feuchtigkeit des Substrats und der Wurzeln, denn nur so erleidet die Bambuspflanze keine gravierenden Schäden, die das Wachstum im Folgejahr einschränken.

Tipp: das Gießen über den Winter ist unerlässlich, doch auf eine Nährstoffzugabe sind die Gräser nicht angewiesen. Daher können Sie komplett auf das Düngen der Pflanze über die kalte Jahreszeit verzichten.

Autor
Wenn Katharina nicht in der Küche steht, findet man sie meist in ihrem Garten. Dort tummeln sich neben zahlreichen Kürbissen viele weitere Gemüsesorten und Blümchen. Ihr Motto dabei: Hauptsache bunt und lecker!

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