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Wildtriebe an Rosen

Wildtriebe an Rosen erkennen | So entfernen Sie wilde Triebe richtig

Rosen wachsen in einer Vielzahl an Blütenfarben in vielen Gärten. In weiß, rot, rosa, orange oder apricot sind sie ein Blickfang in jedem Garten. Die über 200 Rosenarten der Rosengewächse (lat. „Rosaceae“) sind dabei in ihrer Blütenpracht nicht zu übertreffen. Damit der schöne Anblick ihrer Rosen jedoch auch lange erhalten bleibt, müssen Wildtriebe regelmäßig entfernt werden. Hier finden Sie eine Anleitung, wie Sie die wilden Triebe Ihrer Rosen erkennen und entfernen.

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Wildtriebe an Rosen

Was sind Wildtriebe?

Die meisten Rosen, die in unseren Gärten zu finden sind, sind veredelte Rosen. Die veredelten Rosen sind aus zwei verschiedenen Pflanzen zusammengesetzt: der Edelrose und der Wildrose. Der wilde Teil dient dabei der Pflanze als Wurzel und bildet eine robuste Unterlage für die schönen Blüten der Edelsorte. Die Veredlung kombiniert die schönen Blüten der Edelrose mit den sehr kräftigen Wurzeln der robusten, aber wenigen schönen Wildrose in einer Pflanze.

Rose eine beliebte Pflanze im Garten

Nach einiger Zeit – dies kann bis zu mehrere Jahre dauern – kann es passieren, dass die wilde Unterlage plötzlich Austriebe bildet. Diese Triebe fallen zunächst nicht auf oder man erfreut sich über die zweifarbig blühende Rosenpflanze. Jedoch beeinflussen diese sogenannten Wildtriebe das Wachstum der Edelrose negativ.

  • Wilde Triebe rauben der Edelrose Nährstoffe, Licht und Wasser
  • Triebe der Wildsorte überwuchern die Edelrose

Je stärker die wilden Triebe werden, desto mehr kommt es zur Verdrängung der Edelrose. Die schönen Blüten der Edelrose werden weniger und die schlichten Blüten der Wildrose vermehren sich. Entfernen Sie die Triebe nicht, können die bunt blühenden Blüten der Edelsorte dabei aussterben. Soll ihre Rosenpflanze lange ein Blickfang in Ihrem Garten bleiben, ist eine regelmäßige Kontrolle auf Wildtriebe und anschließende Entfernung wichtig.

Wildtriebe erkennen

Die weit verbreitete Aussage, dass Wildtriebe einfach an der Anzahl der Blätter zu erkennen sind, ist veraltet. Nach dieser Aussage haben wilde Triebe sieben Blätter. Die Triebe der Edelsorte hingegen haben nur fünf Blätter. Bei den vielen Rosensorten gibt es heutzutage  edoch auch Sorten mit mehr als fünf Blättern an den Trieben der Edelsorte.

Die Triebe der wilden Unterlage sind gut durch ihr andersartiges Aussehen und ihren anderen Triebcharakter erkennbar. Wenn an Ihrer Rosenpflanze Triebe ohne Blüten zu sehen sind, kann es sein, dass es sich hierbei um Triebe der wilden Unterlage handelt. Im ersten Jahr bilden die wilden Triebe meist keine Blüten. Diese treiben erst im zweiten Jahr oder später aus. Welche Merkmale Ihnen noch helfen das Aussehen der Triebe der Wildsorte von der Edelsorte zu unterscheiden, sind Folgende:

  • dünnere Triebe
  • hellere Blätter
  • wachsen schneller und kräftiger
  • andere Wachstumsrichtung der Triebe, Blätter & Stacheln
  • einfache und schlichte Blüten in weißrosa oder rosa

Tipp: Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es sich um einen Wildtrieb handelt, können Sie schauen, ob der Trieb ober- oder unterhalb der Veredlungsstelle seinen Ursprung hat. Bei der Veredlungsstelle handelt es sich um eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Verdickung am Wurzelhals. Dazu müssen Sie zuerst die Erde um den Wurzelbereich der Rosenpflanze von der Erde befreien. Befindet sich der Ursprung unterhalb der Veredlungsstelle, handelt es sich um einen Wildtrieb. Der Trieb der Edelsorte hingegen entspringt immer oberhalb dieser Verdickung.

Wilde Triebe richtig entfernen

Für die meisten Pflanzenschnitte gibt es optimale Zeitpunkte. Wann sollte am besten die Entfernung der Wildtriebe erfolgen? Ist das Frühjahr besser geeignet oder doch der Herbst?

Um die wilden Trieben an Ihrer Rosenpflanze zu entfernen, gibt es keine optimale Jahreszeit. Die Triebe sollten immer dann entfernt werden, wenn Sie an der Pflanze entdeckt werden. Handelt es sich um einen Wildtrieb, wird bei der Entfernung wie folgt vorgegangen:

  • obere Erdschicht um Wurzelstock abgraben
  • Veredlungsstelle und Ursprung freilegen
  • mit Daumen nach unten drücken
  • Wildtrieb waagerecht anschneiden
  • mit kräftigen Ruck nach unten abreißen
  • Astring (ringförmige Wulst an der Triebbasis) mit entfernen
  • Wurzel und Veredlungsstelle mit mindestens 5 cm Erde bedecken

Tipp: Verwenden Sie Lederhandschuhe. So sind Sie vor den spitzen Rosendornen geschützt.

Bevor Sie den wilden Trieb vom Wurzelhals abreißen, ist es besonders wichtig, dass dieser eingeschnitten wird. Erfolgt dies nicht, kann es passieren, dass es zu stärkeren Verletzungen in der Rinde der Rose kommt. Um dies zu verhindern, muss der Einschnitt erfolgen. Damit kann die Rinde nur bis zu diesem Schnitt einreißen und sie können sich noch lange an Ihrer Rosenpflanze erfreuen.

Erneuten Austrieb vermeiden

Der Austrieb von Wildtrieben ist ein ganz natürliches Verhalten der wilden Pflanze. Vermeiden können Sie diese Triebe nicht, aber deren Austrieb lässt sich eindämmen. Mit den folgenden Tipps können Sie einen erneuten Austrieb des entfernten Triebes vermeiden:

1) Niemals darf der Wildtrieb nur kurz über dem Boden abgeschnitten werden. Denn dies bewirkt genau das Gegensätzliche, von dem, was Sie erreichen wollen. Durch den Schnitt wird das Wachstum des Triebes angeregt und er wächst noch schneller.

2) Der Trieb sollte nicht mit einer Gartenschere oder einem Messer entfernt werden. Dadurch wird nicht das gesamte Gewebe des Triebes entfernt und ein erneuter Austrieb erfolgt nach kurzer Zeit.

3) Wird der Trieb mit einem Ruck entfernt, können Sie sicher sein, dass auch der Astring entfernt wird. Dieses teilungsfähige Gewebe befindet sich direkt am Wurzelhals. Wird dieses nicht entfernt, kann der Trieb nach einiger Zeit erneut austreiben.

4) Wichtig ist, dass die Wurzel der Rosenpflanze mit Erde bedeckt ist. Die Veredlungsstelle sollte mindestens 5 cm unter der Erde sein.

Rose in hellem rosa

Autor
Wenn Katharina nicht in der Küche steht, findet man sie meist in ihrem Garten. Dort tummeln sich neben zahlreichen Kürbissen viele weitere Gemüsesorten und Blümchen. Ihr Motto dabei: Hauptsache bunt und lecker!

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