Gelbe Blätter an Rosen: was tun? Ursachen für gelbe Rosenblätter
Die Rose als Königin im Gartenbeet ist kein bescheidenes Gewächs, ihre Ansprüche an die Pflege sind hoch. Wenn alles zu ihrer Zufriedenheit steht, liefert sie uns ihre schönsten Blüten in Übermaß. Wenn ihr jedoch etwas nicht passt, reagiert sie empfindlich und zeigt uns das mit gelben Blättern klar und deutlich. Dieser Umstand darf nicht lange ignoriert werden. Die möglichen Ursachen für diese Gelbfärbung müssen zuerst aufgespürt und zeitnah behoben werden.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen
Wenn aus den Blättern der Rose das schöne Grün nach und nach entweicht, schwindet zugleich auch ihre Schönheit. Ja, sogar ihr Leben kann in Gefahr sein. Diesen trostlosen Anblick will kein Besitzer hinnehmen, geschweige denn seine Rosen verlieren. Doch damit ihr geholfen werden kann, muss erst ihr Leiden aufgedeckt werden. Folgende Verursacher kommen infrage:
- Mangel an Nährstoffen
- Eisenmangel
- Spinnmilben
- Falscher Mehltau
- Sternrußtau
Auf Spurensuche gehen
Gelbe Rosenblätter sind von weitem und für jedermann deutlich sichtbar. Die Ursachen sind es dagegen nicht. Hier ist eine eingehende Untersuchung des Rosenstocks erforderlich. Und natürlich müssen die entdeckten Spuren auch richtig interpretiert werden. Kenntnisse über Rosenkrankheiten und Schädlinge sind vonnöten, um die „richtige Diagnose“ zu stellen. Nur dann können auch Maßnahmen maßgeschneidert ergriffen werden.
Nährstoffmangel
Rosen sind Starkzehrer, die einen hohen Nährstoffverbrauch haben. Dabei benötigen sie gleich einen Mix an verschiedenen Nährstoffen in jeweils optimaler Dosierung. Wenn ein allgemeiner Nährstoffmangel vorliegt oder ihr bestimmte Stoffe fehlen, reagiert die Rose häufig mit der Gelbfärbung ihres Blattkleides. Folgende Stoffe sollten einem Rosenstock während der Vegetationsperiode in ausreichender Menge bereitstehen:
Stickstoff
Er ist der Wachstumstreibstoff schlechthin. Wenn er fehlt, werden die Blätter blass und gelb. Zusätzlich sind Wildtriebe zu beobachten.
Phosphat
Niedrige Werte bewirken unter anderem gelbe Blätter, oder gleich deren Abwurf.
Kalium
Dieser Nährstoff ist wichtig für die Winterhärte der Rosen. Ein Mangel zeigt sich mit braunen Flecken auf der Blattspreite.
Magnesium
Er ist unverzichtbar für die Bildung des Blattgrüns. Fehlt dieser Stoff, werden die Blätter erst heller, dann gelb und schließlich braun.
Kalzium
Er ist ein wichtiger pH-Wert Regulator. Wenn er der Rose fehlt, kommt es häufig zu Chlorose (Gelbfärbung).
Schwefel
Dieser Stoff ist wichtig für den Energiestoffwechsel. Bei Mangel werden junge Blätter hellgelb.
Tipp: Wenn Sie den mangelnden Nährstoff nicht eindeutig anhand der äußeren Anzeichen identifizieren können, ist eine Bodenanalyse hilfreich. Sobald Sie wissen, was der Rose fehlt, können Sie ihr den begehrten Stoff nachliefern.
Spurenelemente: Eisen und Co.
Diese zuvor aufgeführten Hauptnährstoffe benötigt die Rose in großen Mengen. Darüber hinaus braucht sie noch Spurenelemente wie Bor, Chlor, Eisen, Kupfer und Mangan. Vor allem Eisenmangel lässt die Rosenblätter gelb werden. Dieser Mangel ist es auch, der die sogenannte Chlorose begünstigt. Diese wird auch als Gelb- und Bleichsucht bezeichnet. Die Bildung des grünen Chlorophylls ist aufgrund einer Mangelversorgung gestört oder er wird sogar abgebaut. Neben dem fehlenden Eisen begünstigen noch folgende Faktoren die Entstehung von Chlorose:
- ein zu kalkhaltiger Boden
- starke Erd-/Substratverdichtung
- anhaltende Trockenheit oder Dauernässe des Bodens
Kalkhaltige Böden sind für die Kultivierung von Rosen nicht geeignet. Diese sollten unbedingt mit Kompostgaben verbessert werden. Auch die Verabreichung von handelsüblichen Eisenpräparaten kann den Mangel an diesem Nährstoff beseitigen.
Tipp: Ob das Erdreich der Rose zu kalkhaltig ist, können Sie leicht mit der Messung des pH-Wertes feststellen. Ein Wert zwischen 5, 5 und 7 ist ideal für diese Gewächse.
Befall mit Spinnmilben
Ein Mangel an Nährstoffen schwächt die Rosen und macht sie anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Spinnmilben, die bei trockener und warmer Witterung eh häufig ihr Unwesen treiben, können geschwächte Rosen noch schneller erobern. So erkennen Sie einen Spinnmilbenbefall:
- im Anfangsstadium fallen sie gar nicht auf
- im Verlauf sind weiße, gelbe oder rötliche Punkte auf den Blättern erkennbar
- diese Flecken werden größer und breiten sich immer weiter aus
- auf den Blattunterseiten sind kleine Krabbeltiere zu erkennen
- auffälliger sind die Gespinste der Spinnmilben
Spinnmilben müssen unverzüglich bekämpft werden, da sie sich rasend schnell vermehren und auch auf andere Rosenstöcke oder andere Pflanzenarten übergreifen können. Das Besprühen mit einer Seifenlauge hat sich bewährt. Im Gewächshaus oder Haus kann auch mithilfe von Raubmilben dieser Schädlingsplage ein Ende bereitet werden.
Falscher Mehltau
Ein falscher Standort und/oder eine zu enge Bepflanzung kann den Falschen Mehltau begünstigen. An Rosen zeigt sich dieser Pilz mit rötlichen bis braunen Flecken an den Blattoberseiten und mit einem grauweißen Schimmelrasen auf den Unterseiten.
- betroffene Partien wegschneiden
- im Restmüll entsorgen
- keinesfalls auf den Komposthaufen geben
- Rose mit Hausmitteln behandeln
- im fortgeschrittenen Stadium ggf. ein Fungizid verwenden
Sternrußtau
Sternrußtau wird von Rosenbesitzern gefürchtet, denn es handelt sich hierbei um eine sehr hartnäckige und schwer zu bekämpfende Pilzerkrankung. Die meisten Rosensorten sind nicht resistent dagegen und fallen ihr deswegen häufig zum Opfer. Die Rosenblätter verfärben sich nicht einfach gelb, sondern sind bunt gemustert aus einer Mischung von Gelb, Braun und rötlichen Tönen.
- befallene Triebe mit einem scharfen Messer abschneiden
- Gartenwerkzeug stets desinfizieren
- Blätter vom Boden ebenfalls aufsammeln und entsorgen
- kranke Pflanzenteile dürfen nicht kompostiert werden
- Sternrußtau mit einem Fungizid bekämpfen
- ist der Standort feucht und schattig, Rose lieber umpflanzen
- ein sonniger und gut durchlüfteter Platz ist optimal
Damit der Befall im Folgejahr nicht ebenfalls auftritt, sollten Rosen vorbeugend mit Pflanzenstärkungsmitteln behandelt werden. Regelmäßige Spritzungen mit Brennnesseljauche oder Schachtelhalmtee haben sich gut bewährt. Vermeiden Sie zudem eine stickstoffbetonte Düngung und achten Sie beim Gießen der Rosen, ihre Blätter nicht mit Wasser zu benetzen.
Kombination von mehreren Ursachen erwägen
Gelbe Blätter müssen nicht das Ergebnis einer einzigen Ursache sein. Deswegen ist es wichtig, nicht mit der Ursachenforschung aufzuhören, sobald eine mögliche Ursache gefunden ist. Gerade Nährstoffmangel und Krankheiten gehen häufig Hand in Hand. Denn wenn die Vitalität der Pflanze aufgrund von Nährstoffmangel leidet, haben es Krankheitserreger und Schädlinge leicht mit der Rose.
Wenn Sie es bei der ersten gefundenen Ursache und deren Beseitigung belassen, könnte diese Hilfe für die Rosen unter Umständen nicht ausreichen. Die Blätter bleiben gelb, neue kommen hinzu und die Pflanze kann sogar absterben.
Gelbe Blätter an Rosen gewähren uns also keine Zeit, um in aller Ruhe Rettungsmaßnahmen nacheinander auszuprobieren, bis schließlich alle Ursachen beseitig sind. Schauen Sie lieber von Anbeginn an genau hin. Prächtige Rosenstöcke sind über Jahre gewachsen und sollten nicht innerhalb von Wochen oder Monaten dahingerafft werden.
Vorbeugende Pflegemaßnahmen
Spätestens, nachdem die Ursachen der ersten gelben Blätter erfolgreich bekämpft sind, stellt sich die Frage nach der Zukunft der Rose: Wie kann das Grün der Rosenblätter effektiv beschütz werden? Eine gute Pflege ist hier das beste Mittel der Vorbeugung:
- immer ausreichenden Pflanzabstand bieten
- schattige und feuchte Standorte meiden
- Rosen lieben es sonnig und luftig
- sie sollten nach Regenfällen gut abtrocknen können
- für gute Bodenbeschaffenheit sorgen und laufend optimieren
- Boden immer wieder auflockern
- in regelmäßigen Abständen Bodenproben analysieren
- pH-Wert im sauren Bereich halten
Gießen und Düngen
Stets eine Herausforderung
Rosen benötigen sehr viel Wasser, wobei beim Gießen Achtsamkeit gefragt ist:
- vorsichtig gießen
- oberirdische Pflanzenteile nicht mit Wasser benetzen
- keinen Schlauch verwenden
- starker Wasserstrahl spült Nährstoffe weg
- stattdessen Gießkanne verwenden
- im Sommer regelmäßig mit kleineren Mengen gießen
- im Herbst sinkt der Wasserbedarf
Der hohe Bedarf an Nährstoffen erfordert den Einsatz eines geeigneten Düngers. Auch die Dosierung muss exakt erfolgen, denn eine dürftige Versorgung ist für die Rosen ebenso schädlich wie ein Überangebot.
- stets bedarfsorientiert düngen
- spezieller Rosendünger ist ideal
- Dosierungsangaben des Herstellers beachten
- auch andere natürliche Langzeitdünger kommen infrage
- Kompost und Hornspäne zeitig ausbringen und gut einarbeiten
Tipp: Achten Sie beim Düngen Ihrer Rosen auf einen bewölkten Tag, damit ihre Blätter nicht verbrennen.