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Rosenpflege im Jahresverlauf

Rosenpflege im Jahresverlauf – Rosen richtig pflanzen und pflegen

Die Rose wird zu Recht als Königin der Blumen bezeichnet. Mit ihren gefüllten oder ungefüllten, kleinen, großen, duftenden oder nicht duftenden Blüten gehört sie zu den vielseitigsten und schönsten Gartenpflanzen. Rosenpflege erstreckt sich über das ganze Jahr und muss der jeweiligen Jahreszeit angepasst werden. Auch wenn die Pflege etwas aufwendiger ist, sind diese Schönheiten jede Anstrengung wert.

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Steckbrief

  • Ordnung: Rosenartige
  • Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
  • Gattung: Rosen
  • Wuchsform: aufrecht oder kletternd, meist mit Dornen
  • Wuchshöhen: Beetrosen bis 0,80 m, Strauchrosen bis 2 m, Kletterrosen bis 4 m
  • Blüten: meist fünfzählig, einfach oder gefüllt, duftend oder nicht duftend
  • Früchte: Hagebutten

Rosen sind sommergrüne, selten auch immergrüne Sträucher. Man unterscheidet zwischen Strauch-, Stamm-, Beet-, Kletter- und Edelrosen sowie Wild- und historischen Rosen. Weltweit gibt es mittlerweile mehr als 30.000 Sorten.

Rosenpflege übers Jahr hinweg

Rosen sind ideale Begleitpflanzen für Blattschmuckstauden, filigrane Gräser oder zarte Blütenstauden, kommen aber auch in Einzelstellung gut zur Geltung. Als Hintergrundpflanze oder Bodendecker sorgen sie für farbenfrohe Kontraste oder füllen Lücken. Auch im Kübel, auf Balkon und Terrasse verfehlen sie ihre Wirkung nicht.

Pflege

Basis für prächtig blühende und gesunde Rosen ist die richtige Pflege. Rosen stellen an jede Jahreszeit spezielle Anforderungen, sodass die Pflege der entsprechenden Jahreszeit anzupassen ist. Mit Gießen und Düngen allein ist das nicht getan.

Standort

Nahezu alle Rosen sind Sonnenanbeter und lieben sonnige, windgeschützte und luftige Standorte. Windstille Bereiche ohne ausreichende Luftzirkulation und eine zu dichte Bepflanzung sollte man meiden, sie könnten Pilzerkrankungen begünstigen. Ähnlich ungünstig ist eine Pflanzung unter großkronigen Bäumen.

Bodenbeschaffenheit

Rosen bevorzugen frische, sandig-lehmige Böden mit Humusanteil, die weder zu nass noch zu trocken sind. Sie sollten niemals an einen Standort gepflanzt werden, an dem bereits zuvor Rosen standen. Die Folge wäre Rosenmüdigkeit. Die Rosen würden nur schwach wachsen und sich nur langsam entwickeln.

Pflanzung

Rosen werden wurzelnackt und als Containerpflanzen angeboten. Wurzelnackte Rosen können im Herbst und Frühjahr gepflanzt werden. Beste Pflanzzeit ist jedoch von Oktober bis Anfang Dezember. Bei einer Herbstpflanzung wachsen die Pflanzen besser an und die Blütenbildung setzt 2-3 Wochen früher ein. Containerpflanzen können ganzjährig gepflanzt werden.

Rosen im Garten pflegen

Rosen vorbereiten

Vor der Pflanzung stellt man speziell wurzelnackte Rosen für etwa 8 Stunden in einen Eimer Wasser. Dabei sollten sie bis zur Veredelungsstelle im Wasser stehen. Bei einer Pflanzung im Frühjahr sollte man sie etwa 24 Stunden wässern. Auch Containerpflanzen wachsen nach einem Tauchbad besser an. Man lässt sie im Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Nach dem Wässern schneidet man die Triebe wurzelnackter Rosen auf ca. 20 cm zurück, sodass pro Trieb mindestens fünf Knospen erhalten bleiben. Anschließend werden abgestorbene und beschädigte Wurzelteile entfernt und die Enden der verbleibenden Wurzeln minimal eingekürzt um die Bildung neuer wurzeln anzuregen. Bei Containerrosen entfernt man nur tote und beschädigte Wurzelteile. Nun kann gepflanzt werden.

Einpflanzen

  • Boden vor der Pflanzung etwa zwei Spaten tief umgegraben und gründlich auflockern
  • größere Steine und Unkraut entfernen
  • etwa 40 cm tiefes und breites Pflanzloch ausheben
  • Erdaushub mit Torf, Humus oder Rosenerde auflockern
  • zur besseren Durchlüftung etwas Kies  untermischen
  • keinen Dünger oder Kompost mit einarbeiten, das könnte die Wurzeln verbrennen
  • beim Einpflanzen sollte die Veredelungsstelle 5 cm unter der Erdoberfläche liegen
  • anschließend mit Erdaushub auffüllen
  • dabei Pflanzen vorsichtig hin und her bewegen das sich keine Hohlräume bilden
  • Erde vorsichtig antreten und reichlich wässern
  • ein Gießrand hilft bei der Bewässerung

Beim Pflanzen ist auf ausreichende Pflanzabstände zu achten, denn Rosen sind  konkurrenzschwach. Empfehlenswert sind bei Beetrosen 40-50 cm, bei Strauch- und Kletterrosen 100-150 cm und einer Solitärpflanzung 60 cm. Nach erfolgreicher Pflanzung kommt es auf die richtige Pflege an.

Rosen mit weißer Blütenfarbe

Rosenpflege im Frühjahr

Winterschutz entfernen

Das Frühjahr läutet das Winterende ein und es ist Zeit den Winterschutz zu entfernen, idealerweise an einen möglichst milden und wolkigen Frühlingstag. Wären die Rosen plötzlich direkter Sonneneinstrahlung und austrocknenden Winden ausgesetzt, käme das einem Schock gleich. Schließlich waren sie monatelang unter einer schützenden Decke aus Mulch, Laub oder Tannenreisig vor der Sonne geschützt. Gleichzeitig mit der Beseitigung des Winterschutzes sollte der Boden aufgelockert werden.

Schnitt

Der Frühjahrsschnitt ist der eigentliche Formschnitt. Verzichtet man darauf, vergreisen die Rosen, bilden an der Basis keine neuen Triebe und verkahlen immer mehr. Bester Zeitpunkt ist etwa zur Forsythienblüte. Bei Beet-, und Edel-und Stammrosen entfernt man tote, schwache und kranke Triebe. Die übrigen Triebe werden auf 4-7; bei Stamm- und Edelrosen auf 4-5 Augen zurückgeschnitten. Kräftige Triebe lässt man dabei etwas länger und kürzt schwächere etwas stärker ein.

Bei Strauchrosen werden abgestorbene und sich kreuzende Triebe abgeschnitten. Alte Triebe entfernt man direkt über dem Boden. Bei mehrmals blühenden Strauchrosen sollten außerdem verwelkte Blütenstände regelmäßig entfernt werden. Auch bei Kletterrosen müssen tote, erfrorene und zu dicht stehende Triebe abgeschnitten werden. Triebe, die älter sind als 5 Jahre, werden bodennah zurückgeschnitten.

Rosen regelmäßig schneiden

Gießen

Frisch gepflanzte Rosen müssen gründlich gewässert werden. Gut entwickelte Rosen werden je nach Bodenbeschaffenheit und individuellen Bedürfnissen gegossen. In der Regel können gute Böden Wasser besser speichern und sind darüber hinaus auch fruchtbarer. Die Gieß-Häufigkeit richtet sich nach der vorherrschenden Witterung und dem Alter der Rosen. Jüngere Rosen benötigen mehr Wasser, um ausreichend Wurzeln zu entwickeln.

Düngen

  • neben dem Rückschnitt ist Düngen die wichtigste Pflegemaßnahme im Frühjahr
  • für den optimalen Zeitpunkt orientieren sich viele Hobbygärtner an der Haselnussblüte
  • etwa Februar/ März wird gut verrotteter Kompost in den Boden eingearbeitet
  • oder ein mineralischer Dünger in entsprechender Dosierung
  • zweite Düngung erfolgt Mitte/Ende Mai
  • sobald sich die ersten Knospen minimal öffnen erfolgt eine Volldüngung mit Flüssigdünger
  • Flüssigdünger sollte unmittelbar nach einem Regenguss ausgebracht werden
  • nach Regen kann der Dünger besser vom Boden aufgenommen werden
  • Kübelpflanzen im Frühjahr einen Langzeitdünger verabreichen

Rosenpflege im Sommer

Kübel- und Containerrosen pflanzen

Auch wenn man im Sommer in der Regel keine Rosen pflanzt, können jetzt Kübelrosen gepflanzt werden. Wegen ihrer Pfahlwurzeln sollte das entsprechende Pflanzgefäß einen Durchmesser von mindestens 35 cm haben und etwa 40 cm hoch sein. Des Weiteren ist auf eine gute Drainage aus Lavagranulat oder Blähton zu achten. Als Substrat eignet sich spezielle Rosenerde. Nachdem die Rose eingepflanzt ist, wird gewässert und der Kübel an seinen vorgesehenen Standort platziert.

Schnitt

Bis spätestens Mitte August wird der Sommerschnitt an öfter blühenden Beet-, Kletter-, Strauch- und Edelrosen vorgenommen. Zunächst wählt man alle verblühten Triebe aus, die gesund und kräftig sind und sich nach dem Frühjahrsschnitt entwickelt haben. Beim Sommerschnitt spielen Fünf- und Dreiblatt eine wichtige Rolle.

Ein Fünfblatt findet man bei starken Sorten etwa auf Zweidritteln der Höhe der Blütenstängel und bei schwächeren etwa auf der Hälfte. Triebe, die sich über einem Fünfblatt entwickeln, sind deutlich kräftiger als solche, die über einem Dreiblatt wachsen. Die ausgewählten Triebe werden auf 1-2 cm über diesem Fünfblatt zurückgeschnitten. In den darauffolgenden Wochen werden sich in den Blattachseln neue Triebe bilden und die Rose umso prächtiger blühen.

Wildtriebe entfernen

Viele im Handel angebotene Rosen wurden auf Wildrosen veredelt. Diese Rosen bilden immer wieder Wildtriebe. Das sind hellgrüne, meist mit Dornen und kleineren Blättern besetzte Triebe, die unterhalb der Veredlungsstelle oder aus der Unterlage wachsen. Diese Wildtriebe sollten regelmäßig entfernt werden, denn sie hemmen den Wuchs der Rosen und lassen sie schlimmstenfalls absterben.

Rose wird als Königin der Blumen bezeichnet

Gießen

  • an heißen Tagen vor allem junge und neu gepflanzte Rosen regelmäßig gießen
  • das ist wichtig weil diese Rosen noch keine langen Pfahlwurzeln entwickelt haben
  • ältere Rosen nur bei andauernder Trockenheit und Hitze wässern
  • ausgiebig wässern aber nicht über die Blätter
  • nasse Blätter bergen die Gefahr von Verbrennungen und eines Pilzbefalls
  • in den frühen Morgen- oder  Abendstunden wässern, keinesfalls während der Mittagszeit
  • im Spätsommer das Gießen langsam reduzieren
  • so können sich die Pflanzen auf die kältere Jahreszeit einstellen

Im Sommer sollte der Boden regelmäßig aufgelockert werden, um Bodenverdichtung zu vermeiden und die Durchlüftung zu fördern. Eine Abdeckung mit Mulch verhindert ein zu schnelles Austrocknen des Bodens.

Düngen

Ende Juli/Anfang August ist es Zeit für eine weitere Mineralstoffdüngung, die letzte Düngung des Jahres. Zu einem späteren Zeitpunkt sollte nicht mehr gedüngt werden, das Holz könnte bis zum Einbruch des Winters nicht mehr ausreifen. Im Gegensatz zu hartem Holz enthält Unausgereiftes mehr Wasser, was im Winter zu Erfrierungen führen kann.

Rosenpflege im Herbst

Schnitt

Im Herbst sollte auf einen stärkeren Rückschnitt verzichtet werden. Dieser würde auch den Neuaustrieb fördern aber dazu führen, dass die jungen Triebe im Winter erfrieren. Deshalb kürzt man lediglich überlange Triebe an stark wachsenden Rosen ein, um die Gefahr von Schneebruch auszuschließen. Sind einzelne Triebe von Mehltau oder einem anderen Pilz befallen, sollten auch die entfernt werden.

Gießen

In dieser Jahreszeit sollen Rosen langsam zur Ruhe kommen. Demzufolge sollte nur noch sehr sparsam gegossen werden. Zu viel Nässe würde einen Schädlingsbefall begünstigen und die Pflanzen anfälliger für Rosenkrankheiten machen.

Rosen überwintern

Schon eine einzige unerwartet eintretende Frostnacht kann erhebliche Schäden an den Rosen verursachen. Dementsprechend sollten sie einen Winterschutz erhalten. Von Oktober bis spätestens Anfang Dezember häufelt man sie etwa 15-20 cm hoch mit Erde oder Kompost an. In kalten Lagen wird dieser Erd- oder Komposthügel noch mit Tannenreisig abgedeckt. Bei Stammrosen sollten auch die Kronen geschützt werden, indem man sie mit Sackleinen oder Wintervlies umhüllt.

Rosen im Kübel werden an einen geschützten Platz gestellt und angehäufelt. Tannenreisig zwischen und um die Triebe schützt vor Wintersonne und Austrocknung. Der Kübel wird Jutesäcken umwickelt und zwischen Jutesack und Topf füllt man Stroh, Styropor, Laub oder Luftpolsterfolie. Zusätzlich stellt man den Kübel auf eine Styroporplatte oder eine Holzpalette.

Rosen im Rosengarten

Vermehren

Stecklinge

  • im Spätsommer Stecklinge mit 5 Augen von abgeblühten Trieben schneiden
  • bis auf das oberste Blattpaar alle Blätter entfernen
  • Steckling direkt in gut aufgelockerte Erde oder Töpfe einpflanzen
  • Topf sollte 30-40 cm tief sein und über Abzugslöcher verfügen
  • Substrat vorzugsweise leicht sandig
  • Stecklinge so einsetzen, dass oberes Blattpaar herausschaut
  • Erde leicht befeuchten
  • nach einiger Zeit treiben Stecklinge aus

Aussaat

Eine Aussaat eignet sich für alle Rosenarten, die Hagebutten bilden, denn die enthalten die Samen. Im Herbst pflückt man sie und löst die Samen heraus. Diese werden etwa 1 Monat im Kühlschrank stratifiziert. Danach in Anzuchtsubstrat aussäen, leicht anfeuchten und kühl stellen. Sobald sich  Keimlinge zeigen, an einen helleren und wärmeren Platz stellen. Haben die Stecklinge 4-6 Blätter, werden sie in kleine Töpfe, in nährstoffreichere Erde umgesetzt und nach den Eisheiligen im Garten ausgepflanzt.

Krankheiten

Rosenrost

Rosenrost äußert sich in orangefarbenen bis rostroten Flecken auf den Blättern, braunen Blatträndern und Sporenlagern an den Blattunterseiten. Er tritt an ungünstigen Standorten und bei feuchter Witterung auf. Auf dem Boden liegendes Laub entfernen und im Frühjahr  zurückschneiden.

Rosenblätter mit vielen kleinen braunen Flecken
Rosenrost

Sternrußtau

Große, unregelmäßig geformte violettschwarze Flecken mit auslaufenden Rändern sind Anzeichen für Sternrußtau. Im Sommer fällt ein Großteil der Blätter ab. Sternrußtau tritt bei kühler und feuchter Witterung auf. Herabfallendes Laub muss entfernt werden, um eine erneute Ansteckung zu vermeiden. Zur Bekämpfung bieten sich Schachtelhalm- oder Beinwellbrühen an, mit denen die Blätter mit Austriebsbeginn mehrmals besprüht werden.

Echter Mehltau

Echter Mehltau zeigt sich an weißem,mehligen Belag auf Blättern und Triebspitzen. Auch er tritt bei feucht-warmer Witterung auf. Zur Bekämpfung bieten sich entsprechende Spritzmittel aus dem Fachhandel an. Vorbeugend sollten schwefelhaltige Präparate gespritzt werden.

Schädlinge

Rosenblattrollwespe

Typisches Schadbild sind eingerollte Blätter. Ein Befall tritt ab Mai, vorzugsweise an Kletterrosen auf, denn dieser Schädling überwintert in Mauerritzen. Betroffene Blätter absammeln und entsorgen ebenso wie die Larven. Ansonsten helfen nur frühzeitige Spritzungen mit systemischen Präparaten.

Blattläuse

Blattläuse kommen besonders häufig vor. Sie sitzen bevorzugt an Jungtrieben und Knospen. Bei einem Befall spritzt man die Pflanzen zunächst mit einem starken Wasserstrahl ab. Zusätzlich kann mehrfach mit Brennsesselsud besprüht und Nützlinge wie Florfliegen oder Marienkäfer eingesetzt werden.

Blattlaus-Befall
Blattlaus-Befall

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