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Waschbär mit Chili und Cayennepfeffer vertreiben

Hilft Chili oder Cayennepfeffer gegen Waschbären?

Der Waschbär ist im Garten unerwünscht. Er sieht putzig aus, dennoch gilt er als Krankheitsüberträger und kann enorme Schäden verursachen. Wir zeigen, wie Sie Waschbären mit Chili oder Cayennepfeffer vertreiben.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Übertragung von Krankheiten durch Waschbären möglich
  • richten massive Schäden in Gebäuden an
  • nur tierfreundliche Abwehrmethoden erlaubt
  • große Ausbreitung durch das Fehlen natürlicher Feinde
  • Hausmittel und vorbeugende Maßnahmen helfen

Der Waschbär

Der Waschbär (Procyon lotor) stammt ursprünglich aus Nord- und Mittelamerika. Das mittelgroße Säugetier gelangte erst im 20. Jahrhundert nach Europa, wo er sich seitdem massiv ausbreitet. In gewässernahen Laub- und Mischwäldern fühlt er sich wohl. Immer mehr dringen die Tiere in besiedelte Gebiete vor. Sie nutzen nicht nur leerstehende Häuser als Unterschlupf, sie lassen sich selbst in Kellern und auf den Dachböden bewohnter Gebäude nieder.

  • Größe: 40 bis 70 Zentimeter
  • Gewicht: 3,5 bis 9 Kilogramm
  • Farbe: schwarz-weiße Gesichtsmaske, ansonsten graubraunes Fell
  • Ernährung: Allesfresser, verzehrt pflanzliche Nahrung, sowie Weich- und Wirbeltiere
  • Lebenserwartung: zwei bis drei Jahre
  • Verhalten: nachtaktiv
Waschbär im Baum

Hinweis: In Deutschland leben etwa 500.000 Waschbären.

Anwesenheit feststellen

Der Waschbär ist nachtaktiv. Häufig werden von den Gartenbesitzern zunächst Schäden und Hinterlassenschaften entdeckt, bevor sie dem Tier begegnen. Deutliche Kennzeichen für den unerwünschten Besuch sind:

  • durchwühlte Komposthaufen
  • Fehlen des Obstes an Bäumen und Sträuchern
  • zerwühlte Beete und Rasenflächen
  • zerrissene Müllsäcke, geöffnete oder umgekippte Mülltonnen
  • Verschmutzungen und Schäden an Gartenmöbeln
  • umgestoßene Blumenkübel
  • Kot- und Fußspuren
Fußspur des Waschbären in Sand

Tipp: Eine ausgestreute Sandspur hilft, die Fußspur des Procyon lotor eindeutig zu identifizieren.

Chili und Pfeffer

Duftstoffe verschiedener Pflanzen werden gezielt gegen Schädlinge eingesetzt. Grund für die abschreckende Wirkung ist das äußerst sensible Geruchsorgan der Tiere. Sie nehmen Duftstoffe deutlich intensiver wahr als Menschen. Chili und Pfeffer in Verbindung mit sinnvollen vorbeugenden Maßnahmen können Waschbären aus dem Garten vertreiben.

Chili (Capsicum annuum) gehört zur Familie der Paprikagewächse. Wirksam gegen Schädlinge verschiedener Art ist das in den scharfen Früchten enthaltene Capsaicin. Aus den gemahlenen Chilischoten wird Cayennepfeffer hergestellt. Schwarzer, grüner oder weißer Pfeffer wird aus der Frucht des Pfeffergewächses (Piper nigrum) gewonnen.

Waschbär mit Chili und Pfeffer vertreiben

Folgen Sie dieser einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitung, um den Waschbären mithilfe von Chili und Cayennepfeffer wieder loszuwerden.

Chili schneiden
  1. Beobachten Sie die tierischen Besucher im Garten. Prüfen Sie, welche Wege er einschlägt und wo er sich gern aufhält.
  2. Decken Sie Komposthaufen sicher ab. Verschließen Sie die Mülltonnen.
  3. Zerkleinern Sie eine Handvoll Chilischoten. Kochen Sie diese kurz auf und lassen Sie die Mischung über Nacht ziehen. Geben Sie einen Esslöffel Pfeffer dazu.
  4. Versprühen Sie das Chili-Pfeffer-Wasser am späten Nachmittag entlang der bevorzugten Wege des Waschbären.
  5. Wiederholen Sie das Vorgehen mehrere Tage lang.
  6. Beobachten Sie, ob die Duftstoffe ausreichen, um den Bären zu vertreiben. Ggf. verlängern Sie die Anwendung oder erhöhen die Dosis.

Hinweis: Schnell wird bei betroffenen Gartenbesitzern der Wunsch nach intensiver Bejagung des Waschbären laut. Die anpassungsfähige Spezies ist jedoch in der Lage, Verluste durch eine höhere Fortpflanzungsrate schnell auszugleichen. Das umsichtige Verhalten des Menschen ist die entscheidende Grundlage für ein friedliches Miteinander.

Häufig gestellte Fragen

Wie kann man dem Waschbärenbesuch im Garten vorbeugen?

Sichern Sie Ihr Grundstück vor ungeladenen tierischen Gästen mit Zäunen. Verschließen Sie Mülltonnen und Biotonnen mit Spanngurten. Lassen Sie Gelbe Säcke oder Müllsäcke nicht frei auf dem Grundstück stehen. Platzieren Sie stark duftende Pflanzen wie Lavendel, Knoblauch und Rosmarin in Ihrem Garten. Diese Gerüche mögen Waschbären und andere Schädlinge nicht. Säubern Sie Gartenmöbel mit Essigreiniger.

Darf man Waschbären in Fallen fangen?

Das Töten oder Verletzen von Wildtieren ist verboten. Versuchen Sie, dem unerwünschten Besucher durch Geräusche den Garaus zu machen. Klatschen Sie in die Hände. Sie können den Bären mit Tannenzapfen bewerfen, das mag er nicht. Wenn die Tipps und Hausmittel nicht ausreichen, um die Tiere vom Grundstück zu vertreiben, nehmen Sie die Hilfe eines professionellen Schädlingsbekämpfers in Anspruch.

Woran ist die Waschbären-Fußspur zu erkennen?

Die Zehen des Procyon lotor sind sehr lang und häufig gespreizt. Sie sind durch den sohlenähnlich geformten Mittelhandballen verbunden und wirken wie Finger.

Sind Chilipulver und Cayennepfeffer dasselbe Gewürz?

Im Handel stehen sowohl Chilipulver als auch Cayennepfeffer im Gewürzregal. Cayennepfeffer besteht aus fein gemahlenen Chilischoten. Chilipulver hingegen besteht aus einer Mischung verschiedener scharfer Gewürze.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.

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