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Rollrasen düngen

Rollrasen düngen: wann das erste Mal? Womit und wie oft?

Rollrasen ist für viele Gartenbesitzer eine schnelle Alternative zur klassischen Variante mit Aussaat und langer Wartezeit, bis sich eine dichte Grasfläche gebildet hat. Wichtig für die Vitalität des Rasens ist Dünger. Wie alle Pflanzen benötigt der Fertigrasen Nährstoffe, die die Gräser beim Wachsen unterstützen und so auf lange Sicht für das gewünschte Ergebnis sorgen. Um einen gesunden Rasen zu erhalten müssen Sie wissen, wann, wie oft und womit Sie düngen.

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Erstdüngung

Nachdem der Rollrasen verlegt wurde, ist eine erste Düngung besonders wichtig, damit die Gräser beim Anwachsen im Boden unterstützt werden. Dabei ist es wichtig, nicht zu lange mit der ersten Nährstoffzugabe zu warten, egal ob der Boden schon vorgedüngt wurde. Die erste Rollrasendüngung erfolgt nach einer Faustregel drei bis vier Wochen nach dem Verlegen. Dadurch erhalten die Gräser einen ausreichenden Energieschub und können es sich am neuen Standort gemütlich machen.

Rollrasen fertig ausgelegt im Gartenbeet

Häufigkeit

Ist die Erstdüngung erfolgreich gelungen, muss der Rollrasen über die nächsten Jahre immer in der gleichen Häufigkeit gedüngt werden, um die dichte Grasfläche zu erhalten. Wie bei der ersten Düngung gibt es hier bestimmte Termine, die besonders gut geeignet sind und speziell dem Rollrasen gut tun. Wenn Sie Zierrasen mit geringer Beanspruchung im Sinn haben, reicht es zweimal im Jahr zu düngen:

  • 1. Düngung: März bis April
  • 2. Düngung: Juli bis August

Hierbei ist es wichtig, nicht zu früh und nicht zu spät den Dünger zu verabreichen, sonst kann es schnell zur Überdüngung oder Problemen mit dem Wetter kommen. Wie oft Sie düngen sollten, wenn Sie den Rasen als Spielfläche, für den Sport oder als Hundewiese nutzen wollen, wie folgt:

  • 1. Düngung: März bis April
  • 2. Düngung: Juni
  • 3. Düngung: Juli bis August

Wie Sie sehen, benötigen stark beanspruchte Rasenflächen, egal ob es sich um einen Roll- oder Saatrasen handelt, eine Düngung mehr im Jahr. Da diese Gräser höheren Belastungen ausgesetzt sind, müssen sie mit einer deutlich höheren Nährstoffmenge versorgt werden, die dreimal im Jahr verabreicht wird. Dieser Zeitplan gilt ebenfalls für Rollrasenflächen, deren Standort oder Boden ungünstig ist:

  • nährstoffarme Böden
  • dauerhaft schattige Flächen

Dieser Zeitplan wiederholt sich von Jahr zu Jahr und mit der Zeit verändert sich der ersichtliche Rollrasen zu einer komplett geschlossenen Rasenfläche. Aus diesem Grund werden hier die gleichen Abstände von Düngung zu Düngung eingehalten wie bei einem Rasen aus Saatgut. Selbst wenn der Fertigrasen im Vergleich zum klassischen schon vor der Anlieferung viele Nährstoffzugaben erhalten hat, sollten Sie keine Düngung auslassen, sonst müssen Sie sich mit gelben Grashalmen und kahlen Stellen zufriedengeben. Falls Sie das Gefühl haben, Ihr Rollrasen wirkt kraftlos, können Sie noch einmal im Oktober kurz vor dem Winter düngen.

Tipp: Einmal im Jahr ist es notwendig, den Boden gründlich zu bearbeiten, damit er die Nährstoffe gut aufnehmen und an die Gräser der Rasenfläche weiterleiten kann. In diesem Fall sollten Sie den Rasen vertikutieren oder bei besonders dichten Böden aerifizieren.

Dünger

Womit düngen?

Nicht nur der Zeitpunkt und die Häufigkeit sind beim Düngen des Rollrasens wichtig. Der Dünger an sich muss stimmen, um die zahlreichen Gräser mit Nährstoffen versorgen. Als Rasenbesitzer stehen Ihnen dabei fünf verschiedene Düngemittel zur Verfügung, die organischen und anorganischen Ursprungs sind und aus diesem Grund unterschiedlich schnell wirken. Die folgende Liste gibt ihnen einen Überblick über die jeweiligen Dünger:

1. Rasendünger

Wenn Sie ein fertiges Präparat verwenden wollen, sollten Sie auf einen NPK-Dünger organisch-mineralischen Ursprungs setzen. Diese haben sich auf lange Sicht für die Rasenpflege bewährt, da deren Verteilung von Kalium, Stickstoff und Phosphor ideal für die Gräser ist. Sie wirken schneller als organische Düngemittel und verfügen über eine Langzeitwirkung, die sich vorteilhaft auf die Vitalität der Gräser auswirkt. Ebenfalls verbessert sich die Struktur des Bodens, was spezielle Rasendünger häufig zu einer der besten Lösungen für den Rollrasenbesitzer macht. Setzen Sie hier unbedingt auf ein hochwertiges Produkt beispielsweise von Herstellern wie Neudorff, Cuxin oder COMPO.

2. Brennnesseljauche

Wenn Sie Brennnesseljauche herstellen, können Sie diese ebenfalls als Rollrasendünger verwenden. Dafür müssen Sie Brennnesseln über einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen in einer Regentonne Wasser gären lassen und vor der Anwendung mit 10 Teilen Wasser verdünnen. Sonst wäre die Jauche viel zu aggressiv für den Rasen. Angewandt wird dieser einfach nur über eine Gießkanne. Der Vorteil an Brennnesseljauche ist die schnelle Wirkung und die zahlreichen Nährstoffe, die sofort von den Gräsern aufgenommen werden.

Brennnesselsud

3. Hühnermist

Hühnermist hat sich als gutes Düngemittel für Rasenflächen erwiesen, da er sehr stickstoff- und kaliumhaltig ist. Dafür mischen Sie 500 Gramm Mist mit zehn Litern Wasser und düngen damit anschließend den Rollrasen. Alternativ können Sie anderen Mist oder Guano verwenden.

4. Hornspäne oder Hornmehl

Horndünger sind ideal für den Rollrasen, da sie viel Stickstoff enthalten und sich problemlos in den Rasen einarbeiten lassen. Er wird einfach nur großzügig verteilt und entfaltet danach seine Wirkung.

5. Kompost

Ebenso können Sie gut gereiften Kompost aus tierischen und pflanzlichen Abfällen auf dem Rasen verteilen. Gut eignet sich Kompost aus Basis von Rasenschnitt.
Rein mineralische Dünger bieten sich in keiner Form für den Rasen an, da sie keine effektive Langzeitwirkung haben und nur für ein kurzzeitiges, üppiges Wachstum sorgen. Dieses klingt aber nach wenigen Wochen ab und danach leidet die Fläche häufig an einem Nährstoffmangel.

Kompost

Tipp: Falls Sie mit viel Moos im Rollrasen zu kämpfen haben, kann dies auf eine Übersäuerung hinweisen, was Sie unbedingt mit einer Bodenprobe feststellen sollten. Um den Boden wieder auf einen für die Gräser idealen pH-Wert von über 5,5 zu bringen, verteilen Sie am besten Gesteinsmehl, denn dieses entsäuert die Fläche zuverlässig.

Autor
Wenn Katharina nicht in der Küche steht, findet man sie meist in ihrem Garten. Dort tummeln sich neben zahlreichen Kürbissen viele weitere Gemüsesorten und Blümchen. Ihr Motto dabei: Hauptsache bunt und lecker!

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