Pflanzenlexikon - neue Pflanzen im Lexikon https://www.plantopedia.de Fri, 05 Nov 2021 11:21:31 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.0 Lonicera, Heckenkirschen, Garten-Geißblatt – Pflege https://www.plantopedia.de/pflanzen/heckenkirschen-garten-geissblatt/ Thu, 15 Mar 2018 11:47:29 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=10303 Das Garten-Geißblatt (Lonicera) ist eine alte Pflanze, die man in der Vergangenheit häufig in Bauerngärten antreffen konnte. Mühelos erklimmt die verholzende Kletterpflanze dabei Hausfassaden und Schuppenwände. Die faszinierenden, röhrenförmigen Blütenbüschel der Heckenkirsche erscheinen dazu im Frühling und bestechen durch einen intensiven, süßlichen Geruch. Lonicera ist zudem robust und winterhart, trotzdem sollten ein paar wichtige Punkte […]

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Das Garten-Geißblatt (Lonicera) ist eine alte Pflanze, die man in der Vergangenheit häufig in Bauerngärten antreffen konnte. Mühelos erklimmt die verholzende Kletterpflanze dabei Hausfassaden und Schuppenwände. Die faszinierenden, röhrenförmigen Blütenbüschel der Heckenkirsche erscheinen dazu im Frühling und bestechen durch einen intensiven, süßlichen Geruch. Lonicera ist zudem robust und winterhart, trotzdem sollten ein paar wichtige Punkte hinsichtlich der Pflege erfüllt werden.

Video-Tipp

Pflege

Die artenreiche Gattung der Heckenkirschen bringt hierzu zahlreiche Wuchsformen hervor. Neben Sträuchern und kleinen Bäumen umfasst die Familie der Geißblattgewächse dabei eine Vielzahl von kletternden bzw. rankenden Arten.

Diese meist immergrünen Arten sind daher auf der nördlichen Halbkugel weit verbreitet und begrünen in unseren Breitengraden dekorativ Pergolen, Balkone und Terrassen. Selbst vor Hauswänden und Gartenmauern macht die Pflanze nicht Halt. Wer sich an der wohlriechenden Blütenpracht der mehrjährigen Rankgewächse erfreuen will, muss die speziellen Anforderungen der Heckenkirschen dafür erfüllen.

Standort

Standort und Substrat

Die bis zu 8 m hoch wachsenden Garten-Geißblätter sind außerdem unaufdringliche Gartenpflanzen. Unter idealen Bedingungen sind die Gewächse mehrjährig und können im Laufe der Zeit eine Höhe von bis zu 8 m erreichen. Mit einer Breite von 3 m sind Heckenkirschen auffällige Gewächse.

Auf den mittelstarken Wuchs ist es daher zurückzuführen, dass Lonicera Arten selten bis gar nicht zum Verwildern neigen. Die Pflanzen mit ihrer aparten Blütenpracht brauchen zudem einen halbschattigen bis sonnigen Standort. Ein paar Sonnenstunden täglich sind wichtig, damit das Gewächs folglich nicht kümmert und anfällig für Schädlinge wird.

Geissblatt - Lonicera - Heckenkirsche

  • an vollsonnigen Plätzen den Wurzelbereich der Pflanzen beschatten
  • flach wurzelnde Bodendecker sind ideal als Schattenspender
  • schattige Orte meiden, der untere Bereich der Heckenkirsche droht sonst zu verkahlen

Heckenkirschen gelten dabei als anspruchslos und gedeihen aus diesem Grund zudem in fast jedem Gartenboden. Um die Wuchskraft und Widerstandsfähigkeit der hochrankenden Pflanzen dagegen zu fördern, sollte das Substrat dementsprechend nährstoffreich und durchlässig sein. Das Garten-Geißblatt reagiert empfindlich auf Staunässe und Trockenheit.

  • stark lehmhaltige Böden daher mit Sand und feinen Kieselsteinen vermischen
  • trockenes Substrat mit geringen Mengen Humus und Lehm anreichern
  • das Erdreich zudem regelmäßig mulchen
  • eine Lage Rindenmulch speichert die Feuchtigkeit

Gießen

Gießen und Düngen

Fast alle Arten von Lonicera bevorzugen dabei in der Hauptvegetationszeit einen feuchten Wurzelballen. Lassen Sie die erste Substratschicht abtrocknen und gießen Sie nach, sobald diese abgetrocknet ist. Mit einer kurzzeitigen Trockenheit kommen ältere Pflanzen dagegen problemlos zurecht.

Kritisch wird es dahingegen nur in der Blütezeit. Immergrüne Lonicera-Sorten dürfen auch im Winter nicht komplett austrocknen. Die Pflanzen sind winterhart, die größte Gefahr droht jedoch nicht durch Frost, sondern demzufolge durch Austrocknen. Gegossen wird daher zu dieser Zeit bevorzugt an frostfreien Tagen. Kalkhaltiges Wasser fügt den Gewächsen keinen Schaden zu.

Das Garten-Geißblatt gehört zu den schwach zehrenden Pflanzen. Wer seinen Garten daher regelmäßig mulcht und mit Kompost anreichert, kommt aus diesem Grund um die Zufuhr von künstlichem Dünger herum. Nur bei nährstoffarmen Böden sollten Sie von März bis Mitte August einen Langzeit- bzw. Flüssigdünger ausbringen. Danach bereitet sich die Heckenkirsche auf den nahenden Winter vor und kann keine Nährstoffe mehr aufnehmen.

Aussaat

Aussaat und Anzucht

Die Anzucht vom Garten-Geißblatt ist langwierig und nur selten von Erfolg gekrönt. Um die Keimhemmung zu brechen, müssen die Samen stratifiziert werden. Am besten gelingt das im Freiland, wenn das Saatgut kalten Temperaturen, sowie Eis und Schnee ausgesetzt ist. Dabei besteht die Gefahr, dass im Frühjahr die jungen Keimlinge unter schnell wachsendem Unkraut verkümmern.

Säen Sie die Samen unter kontrollierten Bedingungen aus:

  • sammeln Sie im Herbst die reifen Beeren
  • an einem warmen Ort trocknen lassen
  • alternativ die Samen direkt aus den frischen Früchten entnehmen und trocknen
  • Samen mit magerem Substrat in einen Gefrierbeutel packen und leicht anfeuchten
  • für 4 bis 6 Wochen in ein unteres Fach des Kühlschranks legen
  • das Aufbewahren auf der äußeren Fensterbank hat sich ebenfalls bewährt
  • bereiten Sie ein flaches Gefäß mit magerer Erde vor
  • Samen leicht mit Substrat bedecken
  • vollsonnige Standorte meiden
  • die Erde darf nicht austrocknen, Staunässe vermeiden

Geissblatt - Lonicera - Heckenkirsche

Stellen Sie das Anzuchtgefäß auf die Fensterbank. Bis sich die ersten grünen Spitzen zeigen, können dazu mehrere Wochen vergehen. Um die Erfolgschancen zu erhöhen, sollten Sie so viel Samen wie möglich aussäen. Sobald die jungen Keimlinge eine Höhe von 7 cm erreicht haben, werden sie pikiert.

Gönnen Sie jeder Pflanze einen separaten Topf mit humusreicher Erde. Sobald dann die Temperaturen im Frühjahr steigen, können Sie die kleinen Heckenkirschen langsam an das Freiland gewöhnen. Ab Mai bzw. Juni ist der ideale Zeitpunkt gekommen, um die Garten-Geißblätter an ihren endgültigen Standort umzusiedeln.

Pflanzen

Die Kletterpflanze ist ein äußerst vielseitiges Gewächs. Triste Hausmauern erstrahlen mit den langen Ranken der Heckenkirsche im frischen Grün. Von Mai bis teilweise September gesellen sich zudem die farbenprächtigen und teilweise geruchsintensiven Blüten der Pflanze dazu. Geschickt gepflanzt eignet sich das Garten-Geißblatt auch zur Gestaltung blickdichter Terrassen und Pergolen.

Die Form und Wuchsrichtung der langen Triebe geben stabile Rankhilfen vor. Anders als beispielsweise Efeu ist Lonicera daher nicht in der Lage, senkrechte Flächen ohne fremde Hilfe zu erklimmen. Dabei haben sich beispielsweise Holzgitter bzw. Drahtseile bewährt. Zum Fixieren können daher die Triebe mit einem weichen Sisalseil festgebunden werden.

Lebende Rankhilfen sind zudem ungeeignet. Die bis zu 8 m hochwachsende Heckenkirsche schafft es in kurzer Zeit, Bäume und Sträucher komplett zu überwuchern und damit die Gastpflanze komplett von der Versorgung mit Sonnenlicht abzuschneiden.

Die Pflanzung vom Garten-Geißblatt ist dementsprechend unkompliziert und einfach. Der beste Zeitpunkt liegt im Frühling, wenn das Gewächs erst mit dem Austrieb seiner Blätter beginnt.

Gehen Sie dazu folgendermaßen vor:

  • wählen Sie den richtigen Standort aus
  • ein Mindestabstand von ungefähr 50 cm zu Mauern hin sollte dabei eingehalten werden
  • das Pflanzloch muss zumal den doppelten Umfang besitzen als der Wurzelballen
  • umliegendes Erdreich ausreichend auflockern
  • geben Sie einige Handvoll Humus in das ausgehobene Loch
  • vor dem Einsetzen die Wurzeln für 60 Minuten in lauwarmes Wasser setzen
  • den Erdaushub mit Humus anreichern
  • bei Bedarf Lehm bzw. Sand und Kieselsteine untermischen
  • Heckenkirsche einsetzen und das Substrat zurückfüllen
  • kräftig angießen

Bei gekauften Pflanzen lohnt es sich, diese noch nicht direkt ins Beet umzusiedeln. Gewöhnen Sie die Gewächse dabei zuerst an das Sonnenlicht. Späte Frosteinbrüche können diesen empfindlichen Pflanzen ebenfalls Schaden zufügen.

Tipp: Werden mehrere Heckenkirschen nebeneinandergesetzt, sollte zudem ein Mindestabstand von ungefähr 1,5 bis 2 m zwischen den einzelnen Geißblättern eingehalten werden. Damit können sich die Wurzeln der einzelnen Gewächse optimal entwickeln.

Schneiden

Die Schlingpflanze ist darum speziell bei Hauseigentümern beliebt. Durch vertikal oder fächerförmig angebrachte Rankhilfen verschönert die Heckenkirsche mit ihrem dichten Blätterwerk innerhalb kurzer Zeit Hausfassaden. In wintermilden Regionen wirft das Gewächs ganzjährig seine Blätter nicht ab.

Erst im Frühjahr wechseln dann immergrüne Pflanzen ihr Blattwerk. Um das aparte Erscheinungsbild von Lonicera zu erhalten, ist daher ein jährlicher Rückschnitt notwendig. Ab ungefähr Mitte März bis Anfang April erwacht das Garten-Geißblatt aus seinem Winterschlaf und beginnt mit der Ausbildung neuer Pflanzenteile. Der Rück- und Auslichtungsschnitt sollte in dieser Zeit erfolgen.

Wie bei fast allen Arbeiten im Garten gilt dabei auch bei dieser Maßnahme: Sicherheit geht also vor. Mit ihren langen Ranken kann zudem das als „Jelängerjelieber“ bekannte Gewächs schwindelerregende Höhen erklimmen. Eine standsichere Leiter, eine Absicherung und gut geschärfte Arbeitsmaterialien sind zudem die optimale Voraussetzung für den Schnitt. Heckenkirschen sind überaus schnittverträglich. Fehler verzeiht die Pflanze schnell, ein zu viel gibt es bei der Lonicera nicht.

  • lange Triebe daher stark einkürzen
  • quer wachsende Ranken dabei entfernen
  • tote oder kranke Pflanzenteile komplett herausschneiden

Geissblatt - Lonicera - Heckenkirsche

Heckenkirschen reagieren also empfindlich auf Lichtmangel. Müssen die Gewächse über einen längeren Zeitraum hinweg darauf verzichten, zeigt sich das deshalb in Form von Verkahlung im unteren Stammbereich. Die einzige hilfreiche Gegenmaßnahme ist ein radikaler Rückschnitt. Schneiden Sie die Pflanze dafür bis auf ungefähr 35 bis 50 cm zurück. Bei einem zu schattigen Platz lohnt sich der Umzug an einen helleren Standort.

Überwintern

Imposante und schöne Gartenpflanzen brauchen dabei nicht immer ein frostsicheres Winterquartier, wie das Garten-Geißblatt eindrucksvoll zeigt. Ältere Gewächse sind zudem winterhart und behalten bei milden Temperaturen sogar ihr dunkelgrünes Blätterkleid.

Gegen eine wärmende Schicht aus Rindenmulch bzw. Reisig haben die Heckenkirschen nichts einzuwenden. Das Material bietet mehrere Vorteile: Durch die allerdings langsame Zersetzung wird der Boden mit wertvollen Nähr- und Mineralstoffen angereichert. Gleichzeitig hält die 3 bis 5 cm dicke Schicht wirkungsvoll die Feuchtigkeit zurück und verhindert das komplette Durchfrieren des Bodens.

Etwas mehr Schutz brauchen daher junge bzw. frisch gezogene Garten-Geißblätter. Im ersten Winter sollten Sie diese an einem kühlen, hellen Ort überwintern. Erst im Folgejahr, sobald kein Kahlfrost mehr droht, können diese Exemplare langsam an das dauerhafte Leben im Freiland gewöhnt werden.

Hinweis: Heckenkirschen in großen Pflanzgefäßen sollten Sie mit Sackleinen bzw. einem speziellen Vlies umwickeln. Dadurch nehmen die Wurzeln der Pflanze selbst bei starken Minustemperaturen keinen Schaden.

Geissblatt - Lonicera - Heckenkirsche

Vermehrung

Vermehrung durch Stecklinge

Ein jährlicher Rückschnitt gehört daher mit zu den üblichen Pflegemaßnahmen der Lonicera. Das anfallende Schnittgut können Sie zur vegetativen Vermehrung verwenden. Wahlweise können Sie also auf Kopf- oder Triebstecklinge zurückgreifen. Kürzen Sie diese auf eine Länge von ungefähr 15 cm ein. Bis auf zwei obere Blattpaare wird der gesamte untere Stängel vollständig entlaubt.

Damit muss der Steckling keine unnötigen Pflanzenteile versorgen, sondern kann seine Energie in die Ausbildung der Wurzeln leiten. Mit einem speziellen Bewurzelungspulver erhöhen Sie die Chancen der Wurzelbildung. Stecklinge können Sie daher jederzeit von April bis August schneiden. Es hat sich dabei bewährt, den Schnitt leicht schräg anzusetzen.

Nährstoffe jeglicher Art sind dabei für die noch wurzellosen Pflanzenteile eher kontraproduktiv. Stecken Sie die Stecklinge aus diesem Grund zu ungefähr 2/3 in mageres Substrat. Wie bei der Anzucht sollten Sie vollsonnige Standorte meiden. Überprüfen Sie regelmäßig den Feuchtigkeitsgehalt des Erdreichs.

Dieses darf nicht komplett austrocknen, stehende Nässe kann ebenfalls einen hohen Schaden bei den Stecklingen anrichten. Die Ausbildung der Wurzeln kann unter günstigen Bedingungen bereits nach 14 Tagen erfolgen. Verlieren Sie nicht die Geduld, sollte es trotzdem länger dauern. Die erfolgreiche Bewurzelung erkennen Sie an dem Austrieb neuer Blätter und Triebe an den kleinen Pflanzen.

Geissblatt - Lonicera - Heckenkirsche

Schädlinge

Blattläuse sind allerdings unerwünschte Insekten, die das Laub der Heckenkirsche buchstäblich zum Fressen gern haben. Älteren Pflanzen kann eine starke Population der Schädlinge nur wenig Schaden zufügen. Trotzdem ist es ratsam, die Plagegeister zu bekämpfen. Mit dieser Aktion verhindern Sie, dass sich die schadhaften Insekten unkontrolliert in Ihrem Garten verbreiten.

Bevorzugt siedeln sich Blattläuse auf bereits geschwächten Pflanzen an. Vorbeugend können Lonicera mit einem verdünnten Sud aus Brennnesseln bzw. Ackerschachtelhalmen gegossen werden. Bei einem Befall sind Geduld und eine kontinuierliche Bekämpfung angesagt. Bewährt haben sich dafür beispielsweise verdünnter Brennnessel-Sud und das regelmäßige Abspritzen mit einem scharfen Wasserstrahl.

Sorten

Von Lonicera caprifolium sind einige Hybriden-Sorten erhältlich. Der Unterschied liegt dabei hauptsächlich in der Blütezeit und -farbe.

  • Lonicera caprifolium „Anna Fletscher“ ist eine spät blühende Sorte mit gelb-weißen Blüten
  • Lonicera caprifolium ‚Praecox‘ besticht durch weiß-lila Blüten
  • Lonicera caprifolium ‚Major‘ ist ein Spätblüher mit einer gelbroten Farbpracht

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Grüne/Gelbe Zucchini anbauen – Aussaat, Pflanzen und Pflege https://www.plantopedia.de/pflanzen/gruene-gelbe-zucchini/ Thu, 15 Mar 2018 11:10:18 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=10225 Die Zucchini erfreut Hobbygärtner nicht nur mit seinen schmackhaften Früchten, sondern ebenfalls mit seinen attraktiven gelben Blüten und den großen sommergrünen Blättern. Das genügsame Kürbisgewächs gilt als besonders gesundes Gemüse und lässt sich in Mitteleuropa problemlos im Garten anbauen. In der Anleitung erfahren Sie alles rund um die Themen Aussaat, Pflege und Ernte der Zucchini. […]

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Die Zucchini erfreut Hobbygärtner nicht nur mit seinen schmackhaften Früchten, sondern ebenfalls mit seinen attraktiven gelben Blüten und den großen sommergrünen Blättern. Das genügsame Kürbisgewächs gilt als besonders gesundes Gemüse und lässt sich in Mitteleuropa problemlos im Garten anbauen. In der Anleitung erfahren Sie alles rund um die Themen Aussaat, Pflege und Ernte der Zucchini.

Video-Tipp

Herkunft

Dank ihres milden Geschmacks, ihres hohen Vitamingehalts und ihrer geringen Kalorienzahl ist die Zucchini eine beliebte Zutat in Gemüsegerichten und Salaten oder wird als Beilage zu Fleischgerichten serviert. In heimischen Gärten lässt sich die grüne oder gelbe Zucchini mit geringem Aufwand anbauen, da das Gemüse relativ anspruchslos ist. Wenn Sie die Pflanze richtig pflegen und mit einigen Tricks etwas nachhelfen, steht Ihnen eine üppige Ernte bevor. Wie das geht, lesen Sie in der folgenden Anleitung.

Zucchini - Cucurbita - pepo

Die Zucchini ist eine europäische Zuchtform des Gartenkürbisses, der ursprünglich aus Nord- und Südamerika stammt. Die Italiener nutzten das Gemüse als erste intensiv und feiern seit dem 17. Jahrhundert an jedem 7. Mai den Tag der Zucchini. Bis heute ist das gesunde Gemüse in der mediterranen Küche sehr präsent, doch auch in Mitteleuropa gewinnt es zunehmend an Bedeutung. Die Schalen der Früchte besitzen unterschiedliche Farben, die jedoch keinen Einfluss auf den Geschmack haben. Am weitesten verbreitet sind grüne und gelbe Zucchini.

Pflege

Die Zucchini stellt geringe Ansprüche und lässt sich daher problemlos in heimischen Gärten oder im Kübel auf dem Balkon oder der Terrasse kultivieren. Hobbygärtner haben an der genügsamen, schnell wachsenden Pflanze ihre Freude.

Standort

Ein warmer, sonniger und geschützter Standort bietet optimale Bedingungen für das Wachstum der Zucchini. Ideal ist eine Ausrichtung nach Süden. Um den Boden zu schonen und die Wahrscheinlichkeit für einen Pilzbefall zu verringern, sollten im Folgejahr keine Kürbisgewächse auf derselben Stelle gesät oder gepflanzt werden. Optimal ist eine Anbaupause von drei bis vier Jahren. Wer jedes Jahr Zucchini ernten möchte, sollte sich für die einjährigen Pflanzen wechselnde Standorte suchen.

Gartenboden - Erde

Substrat

Auf einem humosen, lockeren Substrat wächst die Zucchini am besten. Gartenerde sollte vor dem Pflanzen oder Säen mit Kompost oder Hornspänen angereichert werden, da die Gemüsepflanze viele Nährstoffe benötigt.

Pflanzen

Das einjährige Gewächs wird jedes Jahr neu angebaut. Dafür eignen sich Samen oder Jungpflanzen aus dem Gartenmarkt. Die Pflanzen sollten jedoch nicht mehr als vier Blätter besitzen, da größere Gewächse meist im Wuchs stocken, wenn sie umgesetzt werden. Zwischen den einzelnen Zucchinipflanzen sowie zwischen einer Zucchini und einem anderen Gewächs sollte immer ein Mindestabstand von rund 70 Zentimetern eingehalten werden.

Die Pflanzen dürfen nicht zu nah beieinander gepflanzt werden, da sie in Bodennähe stark auswuchern. Jedes Gewächs sollte am Ende etwa anderthalb bis zwei Quadratmeter Platz haben, um sich entfalten zu können.

Aussaat

Die Samen werden zwischen Mitte und Ende Mai ins Beet gesät. Der letzte Frost sollte überstanden sein, da die Zucchini sehr frostempfindlich ist. Stecken Sie die Samen etwa zwei bis drei Zentimeter tief in das Substrat. Nach zwei bis drei Wochen keimen sie. Wenn sich mehrere Triebe aus der Erde bohren und erste Blätter zu sehen sind, sollten Sie die stärksten in einem ausreichenden Abstand voneinander stehen lassen und die schwächeren entfernen. Als Alternative zur Direktsaat ins Beet können die Pflanzen ab Mitte April im Haus vorgezogen werden.

  • füllen Sie einen Topf mit einem lockeren Substrat, beispielsweise mit Blumenerde
  • stecken Sie die Samen zwei bis drei Zentimeter tief in die Erde und gießen Sie sie an
  • stellen Sie den Topf an einen warmen und hellen Ort, idealerweise auf ein sonniges Fensterbrett
  • Temperaturen zwischen 18 und 22 Grad Celsius regen das Wachstum optimal an
  • halten Sie den Boden stets feucht

Gemüsegarten

Innerhalb der nächsten zwei Wochen schieben sich die ersten Keimlinge aus der Erde. Wählen Sie den stärksten aus und entfernen Sie alle anderen vorsichtig. Ab Mitte Mai kann die Jungpflanze dann nach draußen ins Beet umziehen. Dafür heben Sie ein ausreichend großes Loch aus und setzen den Wurzelballen vorsichtig hinein.

Gießen

Gießen Sie das Kürbisgewächs regelmäßig, so dass der Boden gleichmäßig feucht bleibt. Das ist besonders während der Bildung der Früchte wichtig. Am besten verträgt die Zucchini sonnenerwärmtes Regenwasser und abgestandenes Leitungswasser. Eine Schicht aus Mulch über dem Substrat hilft dabei, das Substrat feucht zu halten. Gleichzeitig schützt der Mulch Früchte, die auf dem Boden liegen, vor Nässe und verhindert dadurch Fäule.

Düngen

Die Zucchini kann großzügig gedüngt werden, da sie schnell wächst. Besonders geeignet sind Kompost, Kuhpunk-Pellets oder Brennnesseljauche. Ergänzend dazu können Sie der Pflanze einen mineralischen Dünger verabreichen.

Zucchini - Cucurbita pepo

Bestäuben

Damit sich Früchte bilden können, müssen die weiblichen Blüten bestäubt werden. Das übernehmen im Normalfall Insekten. Allerdings ist das Zeitfenster für die Bestäubung begrenzt: Die weiblichen Blüten können nur an dem Tag bestäubt werden, an dem sie sich öffnen. Bei ungünstigen Wetterverhältnissen, beispielsweise bei Wind oder Regen kann es passieren, dass zu wenige Insekten fliegen und die Blüten nicht bestäubt werden.

In diesem Fall können Sie per Hand nachhelfen:

  • suchen Sie eine männliche Blüte, diese erkennen Sie an dem längeren Stil und dem fehlenden Fruchtknoten
  • entfernen Sie die Blütenblätter
  • schieben Sie die Staubgefäße in den Blütentrichter einer weiblichen Blüte
  • wiederholen Sie den Vorgang mit mehreren weiblichen Blüten
  • suchen Sie sich anschließend eine weitere männliche Blüte zum Bestäuben

Alternativ können Sie mit einem Pinsel über die Staubgefäße einer männlichen Blüte streichen und damit anschließend weibliche Blüten bestäuben. Zudem kann es helfen, viele Blühpflanzen um die Zucchini herum zu setzen. Dadurch werden Insekten zusätzlich angelockt.

Vermehren

Zucchini lassen sich leicht über Samen vermehren, die es im Gartenmarkt zu kaufen gibt. Wer Geduld hat, kann selbst versuchen, Samen aus seiner Pflanze zu gewinnen. Lassen Sie dazu eine Frucht komplett ausreifen. Ernten Sie diese so spät wie möglich und schneiden Sie sie anschließend auf. Die Samen sollten rund einen Zentimeter groß sein.

Sie können diese entnehmen und auf ein Stück Küchenpapier oder Zeitung legen. Lassen Sie die Samen und zwei bis drei Tage liegen, damit sie trocknen können. Anschließend werden sie von möglichen Resten des Fruchtfleischs befreit und bis zum Frühling des nächsten Jahres kühl und trocken gelagert.

Beet anlegen

Ernten

Die Früchte und Blüten der Zucchinipflanze sind essbar und können geerntet werden.

Früchte

Die Erntezeit liegt zwischen Juni und Oktober. Die länglichen Früchte werden ganz einfach mit einem scharfen Messer sauber von der Pflanze abgetrennt. Üblicherweise werden sie von dem Gewächs abgenommen, wenn sie eine Länge von 15 bis 20 Zentimetern erreicht haben. In diesem Zustand besitzen die Zucchini den intensivsten Geschmack und sind noch nicht verholzt.

Wenn die Früchte länger wachsen, nehmen sie die Form eines Kürbisses an und verlieren an Geschmack. Wer gefüllte Zucchini servieren möchte, kann sie also etwas länger wachsen lassen. Bei einer zeitigeren Ernte bleibt dem Gewächs allerdings mehr Zeit, neue Früchte herauszubilden.

Blüten

Die gelben Blüten können beispielsweise roh, gegart oder frittiert verzehrt werden und gelten als Delikatesse. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie möglichst nur männliche Blüten verzehren, da sich aus den weiblichen Blüten die Früchte bilden. Die männlichen Blüten bilden sich meist etwas eher heraus. Sie besitzen einen längeren Stiel und keinen Fruchtknoten.

Bevor Sie die Blüten ernten, sollten Sie ausreichend Zeit zum Bestäuben lassen oder per Hand nachhelfen, damit sich Früchte bilden. Ab Mitte August können Sie alle neuen Blüten bedenkenlos abpflücken. Dadurch regen Sie das Kürbisgewächs dazu an, alle verbleibende Energie der Wachstumsphase in die bereits angesetzten Früchte zu stecken.

Lagern

Die Zucchini lässt sich nur begrenzt lagern und sollte daher zeitnah zum geplanten Verzehr geerntet werden. An einem dunklen Ort, an dem mindestens acht Grad Celsius herrschen, bleibt das Gemüse etwa zwei Wochen lang frisch. Bei niedrigeren Temperaturen wird es schnell weich. Lagern Sie Zucchini jedoch nicht in der Nähe von Obst, da dieses Ethylen ausstößt. Das Gas lässt das Gemüse schneller reifen, wodurch es nicht so lange hält.

Zucchini - Cucurbita pepo

Schädlinge

Schnecken knabbern die Früchte der Zucchini sehr gerne an und minimieren dadurch den Ernteertrag. Fress- und Schleimspuren sind deutliche Symptome für einen Befall. Sie sollten schnell reagieren und um die Pflanze Schneckenkorn ausstreuen. Da das Schädlingsbekämpfungsmittel giftig ist, sollte es nur angewendet werden, wenn sich keine Kinder und Haustiere im Garten aufhalten.

Alternativ können Sie einen Schneckenzaun rund um das Beet anbringen. Auch eine breite Schicht aus groben Sägemehl hält die Schädlinge fern. Da Schnecken die Keimlinge der Zucchini ebenfalls gerne befallen, sollten frisch gesäte oder eingesetzte Pflanzen von Anfang an geschützt werden, wenn in Ihrem Garten Schnecken vorkommen.

Krankheiten

Ein weißer, mehliger Belag auf den Blättern weist auf Falschen oder Echten Mehltau hin. Im fortgeschrittenen Stadium rollen sich die Blätter ein. Die Krankheit wird durch einen Pilzbefall ausgelöst und ist in heimischen Gärten weit verbreitet. Trockenes, warmes Wetter und nächtlicher Tau begünstigen den Befall, weshalb die Krankheit häufig im Spätsommer auftritt.

Sobald Sie Mehltau auf der Zucchini-Pflanze entdecken, müssen Sie die erkrankten Pflanzenteile entfernen und im Hausmüll entsorgen. Die infizierten Blätter dürfen nicht auf den Kompost gelangen, da sich der Mehltau dort ausbreiten kann. Anschließend behandeln Sie die Pflanze mit einem einfachen Hausmittel, das sich als wirkungsvoll erwiesen hat.

So gehen Sie dabei vor:

  • mischen Sie Frischmilch und Wasser im Verhältnis 1:9
  • geben Sie die Mischung in eine Sprühflasche
  • sprühen Sie die erkrankte Pflanze rundum ein
  • wiederholen Sie die Behandlung zwei- bis dreimal wöchentlich, bis keine Symptome mehr erkennbar sind

Eine artgerechte Pflege beugt dem Mehltau in den meisten Fällen erfolgreich vor. Achten Sie besonders darauf, dass Sie die Kürbisgewächse nur mit lauwarmem Regenwasser oder abgestandenem Leitungswasser von unten gießen. Einige Neuzüchtungen wie die Sorten „Diamant F1 Hybride“ oder „Leila F1“ sind zudem resistent gegen Echten Mehltau.

Zucchini - Cucurbita pepo

Sorten

Die verschiedenen Sorten unterscheiden sich in der Farbe ihrer Früchte, jedoch nicht im Geschmack. Am weitesten verbreitet sind Zucchini mit hell- bis dunkelgrüner Schale, wie sie beispielsweise die Sorten „Defender“ und „Diamant“ besitzen. Auch gelbe Früchte treten häufig auf, etwa bei den Sorten „Gold Rush“ und „Soleil„. Seltener kommen weiße oder gestreifte Schalen vor. Abgesehen von der Farbe unterscheiden sich die Sorten in ihrem Wuchs: „Gold Rush“ wächst zum Beispiel buschartig, während die Sorte „Tondo do Nizza“ kriecht und Ranken bildet.

Giftige Sorten

Durch ungünstige Kreuzungen entstehen ab und zu Früchte, die eine erhöhte Konzentration von Cucurbitacin aufweisen. Dieser giftige Bitterstoff ist schädlich für den Menschen und kann im Extremfall zum Tod führen. Cucurbitacin macht sich durch einen bitteren Geschmack bemerkbar und wird selbst beim Kochen nicht zerstört.

Schmeckt ein Zucchinigericht bitter, muss es daher sofort entsorgt werden. Der Giftstoff stammt aus Zierkürbissen und kann bei Kreuzungen mit Zucchini in der neuen Pflanze enthalten sein. Zucchini sollten daher nicht in der Nähe von Zierkürbissen stehen, um eine ungewollte Bestäubung durch Insekten zu verhindern.

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