Obst - Plantopedia https://www.plantopedia.de Fri, 26 Nov 2021 11:42:38 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.0 Mangobaum, Mangifera indica: Pflege von A-Z | Mangopflanze https://www.plantopedia.de/pflanzen/mangobaum/ Wed, 21 Aug 2019 08:53:48 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=25145 In Deutschland wird der Mangobaum fast ausschließlich als Kübelpflanze gehalten, denn er ist nicht winterhart. Blüten und Früchte trägt er hierzulande selten bis gar nicht. In beheizten Gewächshäusern und Wintergärten fühlt er sich am wohlsten. Mit ein wenig Geduld und der richtigen Pflege lässt sich aus dem Kern einer geeigneten Frucht ein prächtiges kleines Bäumchen […]

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In Deutschland wird der Mangobaum fast ausschließlich als Kübelpflanze gehalten, denn er ist nicht winterhart. Blüten und Früchte trägt er hierzulande selten bis gar nicht. In beheizten Gewächshäusern und Wintergärten fühlt er sich am wohlsten. Mit ein wenig Geduld und der richtigen Pflege lässt sich aus dem Kern einer geeigneten Frucht ein prächtiges kleines Bäumchen züchten. Das ist zwar etwas aufwendig aber jede Mühe wert.

Video-Tipp

Richtige Frucht wählen

Vorgezogene Mangobäume sind im normalen Gartenfachhandel kaum zu bekommen. Deshalb werden sie in der Regel aus deren Samen bzw. den Kernen gezogen. Aber nicht jeder Kern ist geeignet. Das trifft insbesondere auf Kerne von Früchten aus dem Supermarkt oder Discounter zu, die man für den Selbstanbau besser nicht verwenden sollte.

Das liegt daran, dass diese Früchte sehr oft mit keimhemmenden Substanzen behandelt wurden. Sie haben lange Transportwege hinter sich, wurden sehr früh geerntet und gekühlt. Dadurch konnten sich die Kerne nicht optimal entwickeln und sind in ihrer Keimfähigkeit stark eingeschränkt.

Mango - Mangokern
Insbesondere die Kerne von Mangos aus Supermärkten eignen sich eher weniger zur eigenen Anzucht.

Besser sieht es bei Mangos aus dem Bioladen aus, die sind unbehandelt. Oder man sieht sich in speziellen Internet-Shops nach geeignetem Saatgut um. Da Mangos in Deutschland nur im Kübel gehalten werden können, sollte man am besten kleinbleibende Sorten wie z.B. ‚Cogshall‘ und ‚Carrie‘ verwenden, die meist auch am leichtesten zu bekommen sind.

Standort

  • sonnig, warm, gleichmäßig feucht und windgeschützt
  • pralle Sonne für ältere Mangopflanze kein Problem
  • junge Mangobäume etwas empfindlicher
  • anfangs an Sonne gewöhnen
  • dazu für ein paar Tage an einen halbschattigen Platz stellen
  • später, am besten ganzjährig, in beheiztem Glashaus oder Wintergarten
  • Mango benötigt neben Wärme, viel Licht und hohe Luftfeuchtigkeit
  • Sommer über, auch Standort im Freien möglich
  • ab Temperaturen unter 15 Grad, Aufenthalt im Freien problematisch

Boden

Das Substrat für eine junge Mangopflanze sollte leicht sauer und durchlässig sein. Größere Exemplare gedeihen auch sehr gut in leicht lehmigem Boden. Kalk mag der Mangobaum gar nicht. Auch sandige Böden sind komplett ungeeignet. Bestens eignet sich dagegen eine Mischung aus normaler Gartenerde, Kompost und Kokosfaser, etwa zu gleichen Teilen. Alternativ kann man auch eine qualitativ hochwertige Kübelpflanzenerde aus dem Gartenfachhandel verwenden.

Mangobaum pflanzen

Saatgutgewinnung

Wenn man einen Mangobaum pflanzen möchte, geht es eigentlich darum, den Kern einer Mango zu pflanzen. Zur Samengewinnung sollte man ausschließlich voll ausgereifte Früchte verwenden. Die Reife einer Mango erkennt man beispielsweise an einer leicht ledrigen Außenhaut, die bei wenig Druck nachgibt.

Mangokern aufschneiden
Mit einem Messer legen Sie die Samen im Kern frei.

Die Farbe ist kein aussagekräftiges Indiz für die Reife einer Frucht. Die kann je nach Herkunft unterschiedlich sein. Während reife indische Mangos intensiv gelb, stellenweise auch hellrot sind, sind brasilianische auch im tiefroten Zustand noch lange nicht reif. Und philippinische Mangos sind auch im vollreifen Zustand immer noch grün.

Eigentlichen Samen freilegen

Möchte man eine Mangopflanze aus einer reifen Frucht züchten, muss man zunächst an den Kern gelangen und diesen entsprechend vorbereiten. Am besten zieht man dazu Handschuhe an, denn Mangokerne enthalten Stoffe, die die Haut empfindlicher Personen reizen können.

  • Kern mit Messer aus dem Fruchtfleisch lösen
  • danach Mangokern eine Weile antrocknen lassen
  • sollte jetzt nicht mehr rutschig sein
  • nun mit scharfem Messer aufbrechen und Samen freilegen
  • Samen ähnelt einer großen, flachen Bohne
  • kann braun, hellgrün oder weißlich-grün sein
  • grauer, schrumpeliger Kern nicht mehr keimfähig

Man kann den Mangokern auch mitsamt der weißen Hülle direkt pflanzen, sobald er vom Fruchtfleisch befreit und etwas angetrocknet ist. Diese Methode ist mit einer Keimdauer zwischen einer Woche und drei Monaten allerdings deutlich länger, als bei Samen die man ohne Hülle pflanzt. Hier vergehen in der Regel ein bis zwei Wochen bis zur Keimung.

Tipp: Um den Kern zu öffnen, sticht man mit einem scharfen Messer vorsichtig in dessen Spitze, führt es an der Seite entlang und hebelt ihn auf. Dann sollte sich die Außenhülle problemlos öffnen lassen.

Samen präparieren

Ist der eigentliche Samen der Mango freigelegt, muss auch er einer weiteren Behandlung unterzogen werden, um sicher keimen zu können. Dazu bieten sich zwei unterschiedliche Methoden an, zum einen das Trocknen und zum anderen Einweichen.

1. Trocknen

Der Samen muss komplett trocken sein. Dazu legt man ihn am besten an einen warmen, sonnigen und zugluftfreien Platz, beispielsweise aufs Fensterbrett. Dort bleibt er für etwa drei Wochen liegen. Nach dieser Zeit drückt man ihn ein Stück auf, ohne ihn dabei zu zerbrechen, ansonsten würde er wahrscheinlich nicht mehr keimen. Den so präparierten Samen lässt man nun eine weitere Woche ruhen, bevor er eingepflanzt werden kann.

2. Einweichen

Bei dieser Variante ritzt man den Samen an einer Stelle vorsichtig an und legt ihn 24 Stunden lang in ein Glas mit zimmerwarmem Wasser. Anschließend wickelt man ihn in ein feuchtes Küchen- oder Papiertaschentuch und steckt ihn in einen Gefrierbeutel. Dieser wird dann mit einem Clip fest bzw. luftdicht verschlossen. Nun kommt das Ganze für etwa zwei Wochen an einen warmen Ort. Während dieser Zeit bildet der Samen in der Regel Wurzeln und einen Keimling aus. Sind die Samen entsprechend präpariert, ist die Erde dran.

Anzuchtsubstrat keimfrei machen

Eine gewisse Vorbereitung erfordert auch das Substrat, insbesondere handelsübliche Anzuchtsubstrate. Um einen Mangobaum zu züchten, und die jungen Keimlinge vor Bodenschädlingen und pilzlichen Erregern zu schützen, ist es ratsam, die Erde keimfrei zu machen. Ansonsten sollte sie nährstoffarm und locker sein mit einem pH-Wert nicht über sieben. Geeignet sind neben speziellen Anzuchterden auch Kokossubstrate aus dem Gartenfachhandel.

Um die Keimfreiheit zu erreichen, gibt man das Substrat auf eine geeignete Unterlage und dann für eine Viertelstunde bei etwa 160 Grad in den Backofen. Oder man stellt sie für kurze Zeit bei hoher Stufe in die Mikrowelle. Dabei ist darauf zu achten, dass die Erde leicht feucht ist und nicht abgedeckt wird, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Im Backofen klemmt man dazu einen Holzlöffel oder Ähnliches in die Ofentür, sodass sie einen Spalt geöffnet bleibt. Beim Kokossubstrat ist das nicht notwendig.

Mangokern pflanzen

Kleine Töpfe sind zum Pflanzen einer Mango nicht geeignet. Sie sollten einen Durchmesser von mindestens 40 cm aufweisen und vor allem tief sein, da die Mango tiefgehende Pfahlwurzeln bildet.

Mangokern pflanzen
Beim Pflanzen des Mangokerns gibt es einiges zu beachten.

Unverzichtbar sind mehrere Abzugslöcher im Topfboden, um Staunässe zu vermeiden.

  • Pflanzgefäß mit etwas reifen Kompost und Erde-Sand-Gemisch befüllen
  • alternativ handelsübliche Kübelpflanzenerde verwenden
  • Samen mit Keim aufrecht einpflanzen
  • so tief, dass Keim zwei bis drei Zentimeter aus Erde schaut
  • anschließend mit handwarmem Wasser wässern, am besten mittels Sprühflasche
  • Sprühnebel verhindert, dass Erde weggespült wird
  • Substrat nächsten Wochen gleichmäßig feucht halten
  • Staunässe unbedingt vermeiden
  • auf hohe Luftfeuchte und konstante Temperaturen von 25 bis 30 Grad achten
  • nach vier bis sechs Wochen wächst Keimling heran
  • ist Topf gut durchwurzelt, umpflanzen

Keimlinge, die sich bereits von dem Samen gelöst haben, pflanzt man vorsichtig mit der Wurzel nach unten etwa 20 cm tief ein. Lediglich ein paar Blätter sollten aus der Erde ragen. Sie wachsen im Vergleich zu einem eingepflanzten Kern mit Keim schneller zu kleinen Bäumchen heran. Das setzt natürlich die richtige Pflege voraus.

Pflege

Mit unserer Pflege-Anleitung ziehen Sie aus dem eingepflanzten Kern eine junge Mangopflanze.

Gießen

Damit das Bäumchen wächst und gedeiht, muss es entsprechend gepflegt werden. Ein wichtiger Teil der Pflege ist das Gießen. Ein Mangobaum liebt gleichmäßig feuchte Böden und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Dennoch dürfen sie nicht zu nass sein, sonst könnten die Wurzeln schnell faulen. Zur Vermeidung von Staunässe ist unbedingt für einen guten Wasserabfluss zu sorgen. Um eine entsprechend hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, besprüht man die Mangopflanze möglichst täglich mit Wasser.

Sowohl das Gießwasser als auch das Wasser zum Besprühen sollte lauwarm und vor allem weich bzw. kalkarm, im Idealfall kalkfrei, sein. Bei der Wahl des richtigen Pflanzgefäßes ist Ton empfehlenswerter als Kunststoff. Ton hat die Eigenschaft, überschüssiges Wasser aufzunehmen und an die Luft abzugeben.

Mangobaum gießen
Die optimale Wasserversorgung spielt bei der Pflege des Mangobaums eine große Rolle.

Tipp: Steht nur Leitungswasser zur Verfügung, muss das mindestens eine Woche abgestanden sein, bevor man es zum Gießen verwenden kann. So kann sich der Kalk am Boden absetzen.

Düngen

Sämlinge ziehen ihre Nährstoffe aus dem Kern und müssen deshalb nicht zusätzlich gedüngt werden. Erst auch etwa zwei Monaten beginnt man mit der Düngung. Von April bis September einmal wöchentlich einen niedrig dosierten Flüssigdünger verabreichen. Man sollte etwa ein Viertel der üblichen, vom Hersteller empfohlenen Menge verwenden.

Schneiden

Einen regelmäßigen Schnitt benötigt ein Mangobaum in der Regel nicht. Allerdings kann man eine jüngere Mangopflanze durch Beschneiden zu einer besseren Verzweigung anregen. Auch abgestorbene Pflanzenteile und zu lange Einzeltriebe können ohne Probleme herausgeschnitten werden. Der ideale Zeitpunkt für diese Maßnahmen ist im Winter.

Überwintern

Der aus den Tropen stammende Mangobaum (Mangifera indica) ist, wie bereits erwähnt, in Deutschland nicht winterhart. Demzufolge muss er frostfrei und hell bei Temperaturen um die 15 °C (+/-5) überwintern. Ein kurzzeitiges Temperaturminimum von 3 °C wird sowohl von Jungpflanzen als auch älteren Exemplaren vertragen.

Jungpflanzen sollten anfangs eher warm stehen, ältere kommen auch sehr gut bei kühlen Überwinterungstemperaturen zurecht. Je wärmer das Quartier ist, desto heller muss die Pflanze stehen. Auch im Winter sollte die Pflege nicht zu kurz kommen. Erfolgt die Überwinterung warm, muss weiterhin gegossen und gedüngt werden. Nicht zu vergessen das regelmäßige Besprühen der Mangopflanze. Bei kühler Überwinterung ist der Bedarf an Wasser und Dünger entsprechend niedriger.

Umtopfen

Mangobaum umtopfen
Der Mangobaum muss in regelmäßigen Abständen umgetopft werden.

Ein weiterer Bestandteil der Pflege ist das Umtopfen. Ein Mangobaum wächst zügig und durchwurzelt sein Pflanzgefäß oft schon innerhalb einer Saison. Folglich benötigt er einen größeren Topf und frische Erde.

  • erstes Mal frühestens nach zwei Jahren umtopfen
  • später in regelmäßigen Abständen von ein bis zwei Jahren
  • bester Zeitpunkt im Frühjahr, nach Überwinterung.
  • neues Pflanzgefäß nur wenig größer als Altes
  • eher tiefer als breiter, wegen der Pfahlwurzeln
  • auf Topfboden Drainage aus Kies geben
  • Drainage gegebenenfalls mit Vlies abdecken
  • dann einen Teil des Substrats einfüllen
  • Pflanze nun vorsichtig aus altem Topf heben
  • dabei Wurzeln möglichst nicht verletzen
  • an Wurzel anhaftende, lose Erde entfernen
  • Mango mittig wiedereinsetzen
  • ebenso tief einpflanzen, wie im alten Topf
  • bis wenige Zentimeter unter Topfrand mit Erde auffüllen
  • Erde andrücken und gießen

Tipp: Nach dem Umpflanzen ist es ratsam, die Pflanze auf einem Rolluntersetzer zu platzieren, denn sie kann relativ schnell an Wachstum und demzufolge auch an Gewicht zulegen.

Vermehrung

Wer bereits einen Mangobaum besitzt, kann aus Stecklingen weitere Pflanzen züchten. Dazu schneidet man frische, grüne, 15-20 cm lange Triebe ab und entfernt die unteren Blätter. Anschließend steckt man sie direkt in kleine, mit Anzuchterde befüllte Töpfe. Das sollte eine Temperatur zwischen 22 und 30 Grad aufweisen. Nach dem Einsetzen des Stecklings wird das Substrat befeuchtet und bis zur Wurzelbildung gleichmäßig feucht gehalten. Über den Topf bzw. den Steckling stülpt man eine lichtdurchlässige Folientüte, die man täglich kurzzeitig zum Belüften entfernt. Zeigt sich an den Stecklingen der erste neue Austrieb, kann die Folie entfernt werden.

Krankheiten

Mangobaum braune Blätter
Braune Blätter am Mangobaum können mehrere Ursachen haben.

In seinem Herkunftsland ist der Mangobaum aufgrund des Klimas anfällig für Krankheiten, wie die Anthraknose (Brennfleckenkrankheit) oder die Verticilliumwelke. Letztere tritt im Freien auf, beispielsweise wenn der Baum dort gepflanzt wird, wo zuvor Gemüsesorten wie z.B. Tomaten angebaut wurden. Da der Mangobaum in unseren Breitengraden nicht im Freien ausgepflanzt wird, besteht diese Gefahr hier nicht. Auch Schädlinge, die die Pflanze in den Tropen befallen können, sind in Deutschland kein Thema.

Sonnenbrand

Große, bräunliche Flecken auf den Blättern können auf einen Sonnenbrand hindeuten. Der ist für die Mangopflanze nicht gefährlich und eher ein optisches Problem. Um größere Schäden zu vermeiden, sollte man den Mangobaum schnellstens umstellen, um ihn vor zu starker Sonneneinstrahlung, insbesondere unmittelbar hinter einer Glasscheibe zu schützen.

Schädlinge

Spinnmilben

Welkende, sich schwarz verfärbende Triebspitzen sind oft ein Indiz für einen Spinnmilbenbefall. Die treten vor allem dann auf, wenn die Pflanzen zu trockenstehen. Das betrifft sowohl die Boden- als auch die Luftfeuchte. Um diesen Schädling zu bekämpfen, braust man die Pflanze zunächst gründlich ab. Allerdings nicht, ohne das Substrat vorher abzudecken. Anschießend hüllt man sie in eine lichtdurchlässige Folie, die man luftdicht verschließt. Unter der Folie entwickelt sich ein feuchtwarmes Klima, das die Spinnmilben innerhalb weniger Tage absterben lässt.

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Marillenbaum, Prunus armeniaca: Pflege der Aprikose von A-Z https://www.plantopedia.de/pflanzen/marillenbaum/ Thu, 18 Jul 2019 07:56:56 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=24683 Die Marille gilt zwar immer noch als Exot, wird aber immer häufiger auch in hiesigen Regionen kultiviert. Zurecht, denn der Marillenbaum schmückt die heimischen Gärten nicht nur mit seiner hellrosa Blütenpracht, sondern trägt bei fachgerechter Pflege auch eine Vielzahl an schmackhaften Früchten. Standort Der Prunus armeniaca stammt ursprünglich aus Zentralasien und ist dementsprechend wärmebedürftig. Er […]

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Die Marille gilt zwar immer noch als Exot, wird aber immer häufiger auch in hiesigen Regionen kultiviert. Zurecht, denn der Marillenbaum schmückt die heimischen Gärten nicht nur mit seiner hellrosa Blütenpracht, sondern trägt bei fachgerechter Pflege auch eine Vielzahl an schmackhaften Früchten.

Video-Tipp

Standort

Der Prunus armeniaca stammt ursprünglich aus Zentralasien und ist dementsprechend wärmebedürftig. Er fühlt sich zwar auch in hiesigen Regionen wohl, sofern die optimalen Standortbedingungen herrschen. Wichtig ist vor allem, dass der zukünftige Standort noch vor dem Einpflanzen auf die Eignung zur Überwinterung geprüft werden. Ein geschützter Platz vor einer sonnenreichen Hauswand oder unter einem Vordach ist optimal für den Marillenbaum. Zusätzlich sollte der Standort folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • warm und hell
  • viele Sonnenstunden
  • geschützt vor Regen und Wind
  • ausreichend Platz
  • etwa 8 m² für freistehende Pflanzen
Marillenbaum - Prunus armeniaca
Der Marillenbaum liebt die Sonne.

Substrat

Nicht nur der Standort selbst, sondern auch das Substrat sollte vorab geprüft und gegebenenfalls verbessert werden. Extrem lehmige oder tonhaltige Böden können problemlos mit Sand oder anderen lockeren Substanzen aufgelockert werden. Diese Maßnahme ist wichtig, da der Marillenbaum keine Staunässe verträgt. Generell lässt sich jedoch sagen, dass Marillenbäume gut in Böden gedeihen, die sich durch folgende Eigenschaften auszeichnen:

  • leicht und sandig
  • durchlässig
  • tiefgründig
  • gut wasserhaltig
  • neutraler pH-Wert von 7

Hinweis: Für die Kultur im Kübel empfiehlt sich spezielle Kübelpflanzenerde mit Perliten oder Granulat. Alternativ kann auch gewöhnliche Gartenerde mit Kompost und Hornspänen angereichert und verwendet werden.

Kultur im Kübel

Für die dauerhafte Topfkultivierung eignen sich vor allem Sorten, die eine Wuchshöhe von maximal 220 Zentimetern und eine Wuchsbreite von 40 bis 60 Zentimetern erreichen. Das Gefäß muss dementsprechend groß sein, wobei ein Fassungsvermögen von mindestens 30 Litern empfehlenswert ist. Ebenso sollte es ein Ablaufloch haben, um Staunässe zu verhindern. Das Einpflanzen im Kübel ist ein Leichtes und gestaltet sich wie folgt:

  • Drainage aus Kies und Tonscherben anlegen
  • Substrat über Drainage verteilen
  • Marillenbaum mittig einsetzen
  • schrittweise Topf mit Substrat befüllen
  • Erde immer wieder mit Fingern andrücken
  • Stütze einsetzen
  • anschließend gut angießen
Marillenbaum - Prunus armeniaca
Kübelhaltung bietet sich für die Aufzucht von jungen Marillenbäumchen an, allerdings können kleine Sorten auch dauerhaft im Topf kultiviert werden.

Hinweis: Die Kultur im Kübel bringt den entscheidenden Vorteil der individuellen Standortveränderung mit sich. Denn ein im Topf kultivierte Marillenbaum kann in den kalten Wintermonaten schnell und einfach in ein frostfreies Winterquartier übersiedelt werden.

Umtopfen

Bei fachgerechter Pflege und den optimalen Standortbedingungen erweist sich die Aprikose als sehr wuchsfreudig. Der Marillenbaum kann schnell ausladend werden, denn es wächst sowohl in die Höhe als auch in die Breite. Dementsprechend sollten auch die Wurzeln die Möglichkeit haben, sich auszubreiten und weiterhin wachsen zu können. Hierfür ist es ratsam, die Marille in ein größeres Gefäß umzutopfen.

Einpflanzen

Der Prunus armeniaca wird am besten Frühjahr, vorzugsweise im März eingepflanzt. In kälteren Regionen sollte mit dem Einpflanzen jedoch bis April gewartet werden. Im ersten Schritt wird das Pflanzloch ausgegraben, wobei dieses etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen ausfallen sollte. Die Erde wird nun tiefgründig aufgelockert und eine Drainage angelegt. Der Aushub kann gerne mit Kompost und Hornspänen angereichert werden, sodass der Marillenbaum direkt mit ausreichend Nährstoffen versorgt wird. Im nächsten Schritt kann die Aprikose wie folgt eingesetzt werden:

  • Marillenbaum aus dem Container nehmen
  • Wurzelballen leicht auseinanderziehen
  • Bruch- und Knickstellen entfernen
  • Triebe um 1/3 kürzen
  • Marillenbaum in einen Eimer mit Wasser stellen
  • Wurzelballen soll sich vollsaugen
  • Aprikose nun mittig einsetzen
  • Veredelungsstelle soll über zukünftigem Bodenniveau sein
  • nicht tiefer stehen als in Baumschule!
  • Erde gut andrücken
  • ausgiebig gießen
  • mit schwarzer Folie abdecken oder mit Gartenkompost mulchen
Obstbaum einpflanzen
Mit der folgenden Anleitung gelingt das Pflanzen des Marillenbaums problemlos.

Regenschutz

Marillenbäume stammen aus einer Region, in der trockene Wärme von gelegentlichen Regenfällen unterbrochen wird. Dementsprechend reagieren die Pflanzen empfindlich auf langanhaltende Regenperioden. In diesem Fall kann es dazu kommen, dass die Wurzeln zu faulen beginnen und die Blüte sowie die Früchte unter der erhöhten Wasserzufuhr leiden. Während Topfpflanzen in Regenperioden problemlos umgestellt werden können, ist für im Freiland kultivierte Bäume ein gesonderter Regenschutz empfehlenswert:

  • Vorsprung unter Hausdach
  • Terrassenüberdachung

Düngen

Der Prunus armeniaca gilt als relativ anspruchslos und muss nur wenig gedüngt werden. Im Grunde genommen wäre es ausreichend, eine ausgiebige organische Düngung vorzunehmen. Hierfür wird Gartenkompost im Wurzelbereich ausgestreut, wobei etwa drei Liter pro Quadratmeter ausreichend sein. Alternativ kann die Marille in der Wachstumszeit wie folgt gedüngt werden:

  • einmal pro Monat
  • zur Blütezeit und kurz vor der Ernte etwas mehr düngen
  • Dünger für Fruchtbäume verwenden
  • mineralische Dünger verträgt die Marille nicht so gut
Kompost
Kompostdünger ist ideal für den Marillenbaum.

Hinweis: Bei Überdüngung der Marille reifen die Triebe meist bis zum Winter nicht richtig aus.

Gießen

Die Bewässerung der Marille erfordert etwas Fingerspitzengefühl, denn der Marillenbaum möchte weder zu viel noch zu wenig gegossen werden. Eine zu gut gemeinte Bewässerung könnte zum Faulen der Wurzeln führen, wohingegen ein Wassermangel vertrocknete Blätter begünstigt. Enorm lange Trockenperioden können zudem das Wachstum der Früchte hemmen und somit die Ernte deutlich beeinträchtigen. Um eine ausreichende Wasserversorgung sicherzustellen, sollte daher wie folgt vorgegangen werden:

  • Fingerprobe vor dem Gießen
  • die oberste Erdschicht soll immer antrocknen
  • am besten mit Regenwasser gießen
  • Wurzelballen feucht halten, aber nicht zu nass
  • in heißen Sommermonaten häufiger gießen
  • aber niemals zu viel!
  • Staunässe stets vermeiden

Schneiden

Der regelmäßige Schnitt stellt sicher, dass der Baum nicht zu ausladend wird und die Wurzeln weiterhin in der Lage sind, auch die hochwachsendenden Äste ausreichend zu versorgen. Generell gilt: Je stärker der Baum wächst, desto mehr muss beschnitten werden. Die Aprikose wird am besten in der Wachstumszeit, direkt nach der Ernte oder vor der Blütezeit geschnitten.

Marillenbaum - Prunus armeniaca
Die Marille sollte, wie alle fruchttragenden Bäume, regelmäßig geschnitten werden.
  • zu dicht wachsende Äste ausdünnen
  • dadurch wird Baumkrone gelichtet, Sonnenstrahlen können eindringen
  • zu lange Triebe deutlich kürzen
  • abgestorbene und kranke Äste abschneiden
  • sehr große Wunden versiegeln mit Baumharz
  • komplex schneiden, um gleichmäßigen Baumwuchs zu fördern
  • Schnitte gerade und sauber anlegen
  • scharfes Schneidwerkzeug verwenden

Hinweis: Das Schneiden im Winter ist zwar möglich, allerdings nicht empfehlenswert. Denn zu dieser Zeit verschließen sich die Wundstellen wesentlich schwerer, sodass Krankheitserreger leichter in diese eindringen können.

Überwintern

Die wärmeliebende Marille ist grundsätzlich winterhart und kann die regionalen Wintermonate in der Regel gut überstehen. Persistente Schneefälle und kalte Niederschläge verträgt sie jedoch nur bedingt. Es ist daher ratsam, die Aprikose vor allem im März und April mit einem Vlies vor Frost zu schützen. Ein im Topf kultivierter Marillenbaum sollte zeitgerecht in ein frostfreies Winterquartier übersiedelt werden:

  • frostfreier Wintergarten oder lichtdurchfluteter Dachboden
  • möglichst hell, bei Bedarf Pflanzenlampen aufstellen
  • Zugluft vermeiden
  • nur ab und zu gießen

Vermehrung

Marille mit Kern
Der Marillenbaum kann auf verschiedene Art vermehrt werden, unter anderem auch durch den Kern.

Marillenbäume können auf unterschiedliche Arten vermehrt werden, wobei sich die Vermehrung durch Stecklinge oder durch Okulieren bewährt hat. Natürlich lässt sich ein der Prunus armeniaca auch aus einem Kern ziehen, allerdings ist hierfür enorm viel Geduld erforderlich. Denn es kann bis zu einem Jahr dauern, bis der Sprössling aus dem Kern bricht.

Durch Okulieren

Die Vermehrung durch Okulieren erfordert zwar etwas Fingerspitzengefühl, ist jedoch zugleich eine sehr kostengünstige Variante der Fortpflanzung. Denn Sie benötigen lediglich eine Knospe von einem bereits veredelten Marillenbaum. Ebenso geht die Vermehrung durch Okulieren deutlich schneller als die Aufzucht aus einem Kern und dauert etwa sechs Wochen.

  • Trieb mit Knospe abschneiden
  • 2-3 cm langen, senkrechten Schnitt in Rinde schneiden
  • 2. Schnitt ansetzen, waagerecht und etwa 2 cm breit
  • Taschen formen indem beide Rindschalen vom Holz gelöst werden
  • Messer nicht zu tief einführen
  • Augen zwischen Rindenflügel schieben
  • sollten nun festsitzen
  • Rindenstücke um das Auge herum einschlagen
  • mit Veredelungsband umwickeln

Durch Marillenkern

Ein Marillenbaum kann auch aus einem Kern gezogen werden, sofern der Hobbygärtner viel Geduld mitbringt. Denn, bis der Sprössling den Kern durchbricht, kann es bis zu einem Jahr dauern. Nicht zu vergessen ist, dass der heranwachsende Jungbaum nicht direkt in den Garten gepflanzt werden kann und somit weitere Zeit einzuplanen ist.

  • nährstoffreiches, keimfreies Substrat benutzen
  • am besten durchlässige, sandige Erde verwenden
  • Gefäß mit Ablaufloch wählen
  • Erde in Gefäß füllen
  • pro Topf 1 Kern
  • zunächst Fruchtfleisch vom Kern lösen
  • Kern etwa 1 cm tief und seitlich in Substrat stecken
  • ausgiebig befeuchten, aber nicht zu nass
  • nicht düngen!
  • Gefäß an hellen, warmen Standort stellen

Hinweis: Sobald der Sprössling eine Wuchshöhe von einigen Zentimetern erreicht hat, kann er in ein größeres Gefäß umgetopft werden. In den ersten Monaten sollte zudem grundsätzlich auf das Düngen verzichtet werden.

Durch Stecklinge

Die Vermehrung durch Stecklinge ist wahrscheinlich die einfachste und schnellste Art der Fortpflanzung. Hierfür werden mehrere Stecklinge benötigt, die einfach aus der Baumkrone entnommen werden. Bei der Wahl der Stecklinge ist darauf zu achten, dass diese möglichst kräftig sind und eine Länge von etwa 20 Zentimetern haben.

  • Topf mit Anzuchterde befüllen
  • Stecklinge in den Topf setzen
  • Topf an hellen, warmen Standort stellen
  • ausgiebig bewässern

Hinweis: Sobald der Steckling eine Wuchshöhe von rund 80 Zentimetern erreicht hat, kann er wieder ins Freiland eingesetzt werden.

Ernte

Marillen auf Teller
Die Erntezeit für Marillen beginnt im Juli.

Im Sommer können die ersten reifen Früchte geerntet werden. Das bedeutet, dass die Früchte nach und nach gepflückt werden und niemals der ganze Baum zur selben Zeit abgeerntet wird. Es ist daher ratsam, den Prunus armeniaca während der Erntezeit immer wieder auf reife Früchte zu überprüfen. Ob die Früchte reif sind, lässt sich an unterschiedlichen Merkmalen erkennen:

  • auf der Sonnenseite bilden sich rötliche Wangen
  • die Schattenseite ist auch gelb eingefärbt
  • Früchte geben auf sanften Druck nach
  • Fruchtfleisch ist dunkelgelb, weich und saftig

Hinweis: Die geernteten Früchte können zu Püree oder Konfitüre weiterverarbeitet oder aber getrocknet werden. Ebenso bietet sich das Einfrieren oder das Einkochen der Aprikosen an.

Schädlinge und Krankheiten

Schädlinge und Krankheiten lassen sich meist auf Fehler in der Pflege zurückführen, wobei vor allem eine zu gut gemeinte Bewässerung die Hauptursache darstellt. Die Marille wird gerne von Schädlingen wie dem Frostspanner befallen, einem Schmetterling dessen Raupen die Blätter und Früchte frisst. Ein Befall lässt sich jedoch vorbeugen, indem Brustkästen für Vögel in der Nähe des Baumes angebracht werden. Dadurch wird der natürliche Feind des Frostspanners, nämlich die Kohlmeise, angelockt und angeregt, sich hier einzunisten. Neben Schädlingen ist die Aprikose zudem häufig von den folgenden Krankheiten betroffen:

Kräuselkrankheit

  • Symptome: junge Blätter verfärben sich, Blasenbildung, Blätter und Früchte sterben ab
  • Bekämpfung: kupferhaltiges Spritzmittel, betroffene Stellen beseitigen

Schrotschuss-Krankheit

  • Symptome: anfangs runde Blattflecken, werden zu Löchern
  • Bekämpfung: Fungizide, am besten bei feuchtem Wetter anbringen

Bakterienbrand

  • Symptome: kleine braune Flecken am Blattrand, Blätter sterben ab
  • Bekämpfung: nicht möglich, Pilz stirbt von selbst ab

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Lachsbeere, Pracht-Himbeere, Rubus spectabilis – Pflege von A-Z https://www.plantopedia.de/pflanzen/lachsbeere/ Fri, 08 Feb 2019 10:44:30 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=20307 Die Lachsbeere, auch Pracht-Himbeere genannt, gehört hierzulande zu den exotischen Früchten. Die Sammelfrüchte, die im Aussehen einer Himbeere ähneln, wachsen an pflegeleichten Sträuchern. Die Sträucher eignen sich aber nicht nur als Nutzpflanze, sondern können auch als Zierpflanzen in den Garten gesetzt werden. Aber Vorsicht, sie vermehren sich durch Ausläufer von selbst und können den Garten […]

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Die Lachsbeere, auch Pracht-Himbeere genannt, gehört hierzulande zu den exotischen Früchten. Die Sammelfrüchte, die im Aussehen einer Himbeere ähneln, wachsen an pflegeleichten Sträuchern. Die Sträucher eignen sich aber nicht nur als Nutzpflanze, sondern können auch als Zierpflanzen in den Garten gesetzt werden. Aber Vorsicht, sie vermehren sich durch Ausläufer von selbst und können den Garten schnell vollkommen in Besitz nehmen.

Video-Tipp

Standort

In ihrer Heimat, dem Westen der USA, wachsen Lachsbeeren vorwiegend an halbschattigen Plätzen. Die hierzulande erhältlichen Kultursorten brauchen für die Entwicklung ihrer äußerst saftigen Früchte jedoch sonnige Standorte im Garten oder im Kübel auf Balkon und Terrasse.

Wird die Lachsbeere im Garten ausgepflanzt, dann sollten Sie einen Standort wählen, an welchen unmittelbar davor, keine anderen Rosengewächse kultiviert worden sind. Denn dies kann zu vermindertem Ertrag führen. Außerdem erhöht sich die Gefahr, dass die Pflanze krank wird.

Auspflanzen

Pracht-Himbeeren werden am besten im Herbst ausgepflanzt, damit Sie im nächsten Sommer die leckeren Früchte ernten können. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  • Pflanzloch mit einer Tiefe von ungefähr 30 Zentimetern ausheben
  • Erdreich an den Wänden und am Boden des Pflanzlochs lockern
  • Lachsbeere einsetzen
  • Pflanzloch mit Erde auffüllen (Erde zuvor mit Rinden- oder Gartenkompost mischen)
  • leicht andrücken
  • angießen
Blätter der Lachsbeere
Die Blätter der Lachsbeere verfügen über einen gefiederten Rand.

Die Rutenansätze dürfen nicht mit feuchter Erde bedeckt werden, damit das Risiko des Befalls mit der bei Himbeeren gefürchteten Rutenkrankheit, reduziert wird. Eine Stütze braucht die Pracht-Himbeere nicht, allerdings sollten Sie, wenn eine unkontrollierte Ausbreitung vermieden werden soll, eine Wurzelsperre einbauen.

Vorgezogene Topfpflanzen kaufen

Da die Anzucht mit Samen bei der Lachsbeere sehr aufwendig und in der Regel wenig erfolgversprechend sind, sollten Sie auf vorgezogene Jungpflanzen zurückgreifen. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Pflanzen keine sichtbaren Verletzungen aufweisen, denn diese Schwachstellen sind für Krankheitserreger perfekte Einfallstore. Das Wurzelwerk der Jungpflanzen sollte gut verzweigt und vital sein. Hat die Pflanze einen matschigen oder modrigen Wurzelballen, sollten Sie sie nicht kaufen, denn es besteht dann eine große Gefahr, dass der Ballen von Wurzelpilzen infiziert wird.

Substrat

Die Lachsbeere braucht einen lockeren, nahrhaften Boden. Verdichtete Böden und Staunässe vertragen die Sträucher nicht.

Tipp: In der Kübelkultur sollten Sie ein Pflanzgefäß wählen, dass Abzugslöcher hat und eine Drainageschicht aus Kies und/oder Tonscherben am Boden des Kübels anlegen.

Pflege

Die Lachsbeere ist eine äußerst robuste Pflanze, welcher auch der deutsche Winter nichts anhaben kann. In Bezug auf die Pflege gelten sie als anspruchslos, da sie nur in sehr heißen Sommern regelmäßig gegossen werden müssen. Ebenso ist eine regelmäßige Düngung nicht notwendig. Beim Ernten der Früchte bzw. beim Schneiden und Auslichten der Lachsbeere sollten Sie jedoch vorsichtig sein, da die Ruten mit Stacheln besetzt sind.

Lachsbeere (Rubus spectabilis)
Werden ein paar grundlegende Regeln befolgt, so erweist sich die Lachsbeere als äußerst pflegeleicht.

Gießen

Lachsbeeren bevorzugen einen leicht feuchten Boden. Staunässe vertragen sie nicht. Ist der Sommer eher regnerisch und feucht, dann muss Rubus spectabilis nicht zusätzlich gegossen werden. Ist der Sommer jedoch heiß und stellen sich längere Zeiten ohne Niederschlag ein, dann sollten Sie zur Gießkanne greifen, denn die Himbeerrose übersteht nur kurze Trockenperioden. Am besten gießen Sie die Lachsbeere bei dieser Wetterlage in der Früh oder in den Abendstunden.

Tipp: In der Kübelkultur sollten Sie immer darauf achten, dass das Substrat nicht austrocknet und ggfs. öfter gießen als bei Freilandpflanzen.

Düngen

Wenn Sie die Früchte der Lachsbeeren ernten wollen, sollten Sie zum Düngen nur organische Dünger aus dem Fachhandel oder selbsthergestellte Dünger, wie Mulch, Kompost oder Brennnesseljauche, verwenden. Gedüngt werden die Sträucher im Herbst, nachdem die Früchte geerntet worden sind. Die Praxis garantiert die Versorgung der Pracht-Himbeere mit ausreichend Nährstoffen über den Winter.

Schneiden

Rubus spectabilis muss von Natur aus nicht geschnitten werden. In der Regel erfolgt jedoch ein Schnitt, um die Ernteerträge zu erhöhen. In diesem Fall einfach die älteren Ruten im Herbst nach der Ernte bodennah mit der Gartenschere abschneiden. Um die Blüte anzuregen, können Sie auch jüngere Triebe einkürzen.

Tipp: Da Pracht-Himbeeren auch noch an älteren Ruten fruchten, sollten Sie nicht alle mehrjährigen Triebe entfernen.

Damit mehr Licht ins Innere der Sträucher eindringen kann, was letztendlich auch den Ernteertrag steigert, sollten Sie die Lachsbeere im Frühjahr auslichten. Dabei werden abgestorbene und querwachsende Triebe entfernt.

Ernte

Die Früchte der Lachsbeere reifen von Juni bis August, manchmal auch bis in den frühen Herbst hinein. Im Aussehen ähneln sie Himbeeren, unterscheiden sich jedoch von diesen durch ihre gelborange bis leuchtend rote Farbe. Beim Ertrag muss zwischen den Sorten „Olympic Double“ und „Pacific Rose“ unterschieden werden.

Lachsbeeren-Früchte in Hand
Gelborange Früchte an der Lachsbeere sind keine Seltenheit.

Olympic Double

Die Olympic Double bildet wunderbare gefüllte Blüten aus, die an eine Rose erinnern. Dies hat jedoch zur Folge, dass die Ernte in der Regel geringer ausfällt als bei der Sorte „Pacific Rose“, denn die ausladenden Blüten erschweren die Befruchtung. Ausgereift sind die Früchte dieser Sorte ab Anfang Juli

Pacific Rose

Die Früchte von Pacific Rose können bereits ab Mitte Juni geerntet werden. Da ihre Blüten weniger pompös sind, ist der Ernteertrag höher als bei der Sorte „Olympic Double.

Giftigkeit

Lachsbeeren sind ungiftige Pflanzen.

Überwintern

Lachsbeeren sind laubabwerfende Pflanzen, die sich bereits im Herbst auf die kommende Winterruhe vorbereiten. Sie sind frosthart, und der deutsche Winter schadet den Pflanzen nicht. Ist die Winterzeit jedoch von sehr langen Kälteperioden durchzogen, dann frieren die oberirdischen Pflanzenteile ab. Der Wurzel schaden die kalten Tage nicht, weshalb die Sträucher im Frühjahr wieder austreiben.

Tipp: Nach einem kalten Winter bildet die Pracht-Himbeere in der Regel keine Blüten, sondern nur Blätter aus, da die Sträucher Blüten nur an einjährigen Trieben bilden.

In der Kübelkultur hingegen, ist ein Winterschutz absolut empfehlenswert, da die Kälte durch die Wände und den Boden des Pflanzgefäßes bis zu den Wurzeln durchdringen kann. Deshalb sollten Sie den Kübel mit einem wärmenden Vlies umhüllen und ihn auf eine Holz- oder Styroporplatte stellen, damit die Lachsbeere keine kalten Füße bekommt.

Vermehren

Lachsbeeren vermehren sich über das Rhizom von selbst. Dies kann sogar soweit führen, dass die Sträucher ein regelrechtes Dickicht bilden. Auch können im Garten Ausläufer der Pracht-Himbeere mehrere Meter weit von der Mutterpflanze sprießen. Die nachfolgend beschriebenen Vermehrungsarten kommen daher nur zur Anwendung, wenn Rubus spectabilis an einem neuen Standort gepflanzt werden soll.

Lachsbeerenblüte
Die Blüten der Lachsbeeren erstrahlen in verschiedenen Farbtönen.

Bei Lachsbeeren empfiehlt sich die vegetative Vermehrung. Diese verspricht nicht nur größeren Erfolg, sondern ist auch weniger aufwendig als die Vermehrung mit Samen. Es bieten sich folgende Möglichkeiten an:

  • Absenker
  • Stockteilung
  • Wurzelsteckling
  • Steckhölzer

Absenker

Absenker sind aus der Sicht der Pflanze die schonendste Art der Vermehrung. Außerdem ist sie auch für den Hobbygärtner einfach zu bewerkstelligen:

  • ausgewählten Spross in Richtung Boden biegen
  • Trieb am Boden eingraben
  • fixieren, damit er sich nicht wieder zurückbiegt
  • Triebspitze nicht eingraben
  • nach einigen Wochen von der Mutterpflanze abtrennen
  • an der gewünschten Stelle im Garten einpflanzen

Tipp: Der richtige Zeitpunkt zum Kappen des Absenkers von der Mutterpflanze ist gekommen, wenn sich aus dem eingegrabenen Spross neue Triebe entwickeln. Dann hat der Absenker angewurzelt und kann sich aus eigener Kraft versorgen.

Stockteilung

Große Pflanzen können Sie durch Teilung vermehren. Dazu teilen Sie den Wurzelstock des Strauchs zwischen den Ruten mit einem Spatenstich. Während die eine Hälfte am alten Standort bleibt, können Sie nun die andere Hälfte ins neue Beet oder in den Kübel setzen.

Tipp: Reicht der gezielte Spatenstich nicht für die Teilung aus, können Sie auch eine Gartenschere zu Hilfe nehmen.

Wurzelsteckling

Wurzelstecklinge gewinnen Sie bei der Teilung des Strauchs, sozusagen als Nebenprodukt. Dabei werden von der Wurzel etwa fünf Zentimeter große Stücke abgeschnitten. Diese werden anschließend am neuen Standort in frische Komposterde gesetzt.

Steckhölzer

Die Vermehrung mit Stecklingen bzw. Sprossteilen sollten Sie im Oktober durchführen, wenn die Pflanze beginnt, sich auf die Winterruhe vorzubereiten. Für Gewinnung und Pflanzung der Steckhölzer gehen Sie am besten nach der folgenden Anleitung vor:

  • gesunde und gerade Ruten für die Gewinnung der Stecklinge auswählen
  • 10 bis 20 Zentimeter lange Stücke abschneiden
  • Stecklinge sollten vier Augen haben
  • Steckhölzer senkrecht in Anzuchterde stecken
  • zwei Augen kommen unter die Erde
  • Wurzelbildung beginnt im Frühjahr
  • Stecklinge bis zum Herbst des Folgejahres nicht stören
  • die kräftigsten Stecklinge dann einpflanzen

Krankheiten und Schädlinge

Krankheiten und Schädlingsbefall treten bei der Lachshimbeere eher selten auf, da sie in der Regel keimfrei gezüchtet werden. Außerdem sind sie sehr robust und äußerst resistent gegenüber Krankheiten. Trotzdem können Pilzinfektionen, v.a. durch Grauschimmel, auftreten. Auch der Himbeerkäfer macht gelegentlich vor den Pflanzen nicht Halt. Er legt seine Eier in den Blüten von Rubus spectabilis ab. Daraus entwickeln sich Larven, auch Himbeermaden genannt, die im inneren der Früchte heranwachsen.

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Loganbeere, Rubus loganobaccus – Geschmack und Pflege-Hinweise https://www.plantopedia.de/pflanzen/loganbeere/ Tue, 22 Jan 2019 13:51:42 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=19723 Die Zucht moderner Nutzpflanzen schreitet beständig voran und bringt immer wieder neue Arten hervor. Besonders Früchte und Beeren liegen hier voll im Trend. Jung und Alt erfreuen sich an dem so genannten „Naschobst“, das sich zwar wunderbar zu zahlreichen Produkten verarbeiten lässt, aber eben auch direkt vom Strauch gerne genascht wird. Eine dieser neu entstandenen […]

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Die Zucht moderner Nutzpflanzen schreitet beständig voran und bringt immer wieder neue Arten hervor. Besonders Früchte und Beeren liegen hier voll im Trend. Jung und Alt erfreuen sich an dem so genannten „Naschobst“, das sich zwar wunderbar zu zahlreichen Produkten verarbeiten lässt, aber eben auch direkt vom Strauch gerne genascht wird. Eine dieser neu entstandenen Beeren ist die Loganbeere. Alles Wissenswerte zu Geschmack, sowie hilfreichen Pflegetipps, sei hier verraten.

Video-Tipp

Ursprung, Geschmack und Verwendung

Der Ursprung der Loganbeere liegt in den USA, wo Züchter sie aus ihren „Eltern“, der Himbeere und der Dewberry, einer Brombeerart, kreuzten. Der Geschmack dieser bis zu 5 Zentimeter langen, optisch stark an Himbeeren erinnernden Früchte liegt daher naheliegend auch im Bereich dessen, mit dem uns die elterlichen Früchte erfreuen.

Beerentypisch wartet sie mit einem hohen Saftanteil im Fruchtfleisch auf. Qualitativ betrachtet verfügt sie dagegen über einen hohen Vitamin-C-Gehalt-Gehalt, der mit-unter auch für den als meist stark saurer beschriebenen Geschmack verantwortlich zeichnet.  In Folge werden die Früchte häufig zu Gelee, Saft und Sirup weiterverarbeitet. Diese Produkte erfordern ohnehin meist die Zugabe von Zucker, so dass die entstehenden Geschmacksvarianten ohne Kenntnis der verarbeiteten Früchte meist tatsächlich im Bereich Himbeere oder Brombeere verortet werden.

loganbeere als kuchenzutat
Die Loganbeere findet auch in verschiedensten Backwaren, wie zum Beispiel diesem Kuchen, Verwendung.

Die Dornen

Die Loganbeere gilt als sehr arm an Dornen. Während die Himbeere über zahlreiche feine, eher an Härchen erinnernde Stacheln verfügt, setzt sich die Brombeere dagegen mit kräftigen, großen ausgebildeten, eng stehenden Dornen zur Wehr. Loganbeeren dagegen verfügen zwar über der Brombeere ähnliche Dornen, diese fallen jedoch weniger stark ausgeprägt und weit weniger häufig aus, als es bei den wehrhaften Eltern der Fall ist. Diese Erleichterung bei der Ernte nimmt natürlich nicht nur der Hobbygärtner war. Auch Vögel nehmen diese Gelegenheit, einfach an schmackhaftes Futter zu gelangen, gerne wahr.

Tipp: Nimmt der Vogelfraß im Laufe der Reife überhand, sollten die Sträucher daher bei Bedarf durch ein Vogelschutznetz vor den gefräßigen Gästen geschützt werden.

Pflege

Auch bezüglich erforderlicher Pflegemaßnahmen orientiert sich Rubus Loganobaccus mehr oder weniger eng an den zur Kreuzung verwendeten Pflanzenarten. Allerdings wartet sie auch mit einigen Besonderheiten auf, die für eine dauerhaft erfolgreiche Zucht der Sträucher mit einer regelmäßigen, ertragreichen Ernte berücksichtigen sollte.

Standort und Boden

Zwar hat die Wahl des optimalen Standorts zunächst keinen unmittelbaren Bezug zur Pflege der Loganbeere. Mit dem Wissen, dass einzelne Standortfaktoren jedoch den resultierenden Pflegeaufwand enorm erhöhen oder verringern können, kommt diesem Aspekt diesbezüglich sehr wohl eine gewisse Bedeutung zu.

Kurzum bevorzugt Rubus Loganobaccus einen im Vergleich zu zahlreichen anderen Pflanzen eher ungewöhnlichen Standort:

  • feucht, aber nicht staunass
  • kühl
  • schattig bis halbschattig

Zwar gedeihen die Pflanzen auch an warmen, eher sonnigen Standorten, jedoch führen die höheren Temperaturen zu einer gesteigerten Anfälligkeit durch Pilze und Schädlinge. Allen voran ist dies die Spinnmilbe, die sich vor allem in eher trockenen, sonnigen Umgebungen besonders gut entwickelt.

Mit diesem Wissen lässt sich durch die Wahl des richtigen Standorts bereits von vorn herein der Aufwand für die Pflege der Pflanzen und die Bekämpfung möglicher Parasiten wirkungsvoll auf einem geringen Maß halten.

Gießen

bluete der loganbeere
Beim Gießen und Düngen erweist sich die Loganbeere als genügsam und pflegeleicht.

Der häufigste und meist einfachste Teil des regelmäßigen Pflegeaufwands dürfte das Gießen der Sträucher darstellen. Denn einerseits gestaltet sich die Gabe von Wasser recht simpel, andererseits gibt es ohne Wasser schlicht kein Wachstum und auf Dauer auch kein Überleben der Pflanzen. Loganbeeren zeigen sich diesbezüglich jedoch recht unempfindlich:

  • in Übergangszeiten, Frühjahr und Herbst im Normalfall keine zusätzlichen Wassergaben erforderlich
  • im Hochsommer ein bis zwei Mal wöchentlich moderat gießen, während Hitzeperioden im Einzelfall zusätzlichen Gießvorgang durchführen
  • Boden maximal feucht halten, Trockenfallen aber bei gesunden Pflanzen problemlos möglich

Hinweis: Staunässe vermeiden!

Düngen

Ähnlich genügsam wie beim Thema Wasserversorgung zeigt sich die Loganbeere auch bei der Nährstoffversorgung:

  • nährstoffhaltige Böden: während der Wachstums- und Triebphase keine Düngergaben erforderlich
  • magere Böden: gelegentlich (alle zwei bis vier Wochen) Kompost um die Pflanzen verteilen
  • im Herbst: Kompost oder Hornspäne um die Pflanzen verteilen und vorsichtig in den Boden einarbeiten, dabei Beschädigungen am Wurzelwerk vermeiden
  • spezieller Beerendünger sowie sonstige künstliche Präparate nicht erforderlich

Schneiden

gartenschere schneidet loganbeere
Das Schneiden der Loganbeere ist dafür jedoch von erhöhter Bedeutung.

Den größten Einfluss auf den Ertrag der Loganbeere erzielt man mit dem richtigen Schnitt. Dieser lässt sich je nach Zeitpunkt in unterschiedliche Schnitte mit jeweils eigenen Zielsetzungen einteilen:

Schnitt nach der Ernte / Herbstschnitt

Da Früchte nur an jungen Trieben wachsen, bringen die bereits in diesem Jahr abgeernteten Triebe im Folgejahr keinen Ertrag mehr und sollten unmittelbar nach der Ernte entfernt werden. Hierzu werden die Triebe direkt über dem Erd-reich an ihrer Basis abgetrennt und entfernt. So investiert die Pflanze keine unnötige Energie in diese Triebe, die ohnehin für den Hobbygärtner nicht mehr vor nutzen sind. Lediglich einige wenige junge Triebe sollten erhalten bleiben, um dem Strauch eine Grundlage für die lebensnotwendige Photosynthese zu erhalten.

Frühjahrsschnitt

Im Frühjahr bringt die Pflanze neue Triebe hervor, die im Laufe der Saison die begehrten Früchte tragen. Diese Jungtriebe sollten frühzeitig ausgedünnt werden, um die Kraft des Strauchs auf eine überschaubare Anzahl an Trieben zu konzentrieren, die dafür einen ergiebigen Ertrag liefern. Darüber hinaus verbessert die Auslichtung die Belüftung und Belichtung der verbliebenen Triebe und erleichtert zudem Pflege und Ernte. Unerwünschte Triebe werden direkt über dem Boden abgeschnitten und entfernt.

Erhaltungsschnitt

Das ganze Jahr über treibt die Loganbeere immer wieder neue Triebe aus. Daher ist die Entfernung unerwünschter Seitentriebe nicht nur im Frühjahr, sondern auch die Saison über immer wieder nötig. Weiterhin sollten trockene und kranke Äste ebenfalls laufend beseitigt werden, um eine Übertragung auf gesunde Pflanzenteile zu vermeiden.

Weitere Pflegetipps

Ist die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen sichergestellt und der Strauch über den richtigen Schnitt zu üppigem Wachstum und hohem Ertrag motiviert, sind die wichtigsten Pflegemaßnahmen bereits erfolgt. Darüber hinaus gibt es aber verschiedene weitere Punkte, die entweder direkt den Pflegemaßnahmen zuzuordnen sind, oder diese maßgeblich erleichtern:

Das Rankgitter

rankgitter fuer loganbeere
Ein Rankgitter erleichtert der Loganbeere das Wachstum erheblich. Machen Sie es vorher auf jeden Fall witterungsfest!

Loganbeeren sind von vorn herein nicht zwingend auf die Verwendung eines Rankgitters angewiesen. Lässt man den bis zu fünf Meter langen Ranken freien Lauf, wachsen sie zunächst gerade nach oben, bis sie, der Schwerkraft folgend, zur Seite abkippen und sich der Brombeere gleich als üppiges, struppiges Buschwerk eine Form geben. Der Pflanze selbst tut dies keinen Abbruch. Allerdings sprechen verschiedene Gründe dafür, die Ranken nach dem Schnitt an einem Rankgitter zu befestigen und sie so vom Boden fern zu halten:

  • bessere Zugänglichkeit bei Pflege und Ernte
  • bessere Belichtung der Früchte während der Reife, somit höhere Qualität
  • geringere Anfälligkeit für Pilze und andere Schädlinge durch gute Ablüftung von Feuchtigkeit
  • geringeres Risiko von verdorbenen Früchten, da diese ohne Bodenkontakt ohne Druck- und Lagerstellen, sowie ohne Kontakt zu Feuchtigkeit und Schimmelsporen bzw. Fäulnisbakterien reifen

Die Begrenzung der Größe

Wird ein Strauch zu groß, lässt er sich problemlos durch Abteilen einzelner Triebe bzw. Wurzelbereiche in seiner Ausbreitung beschränken. Entgegen seinen „Eltern“, also der Himbeere und der Brombeere, bildet die Loganbeere dagegen keine Seitentriebe, so dass eine aktive und permanente Beobachtung und Begrenzung der Verbreitung nicht erforderlich ist.

Überwintern

Die Triebe der Loganbeere gelten als vergleichsweise winterhart Bis zu Temperaturen um -18 bis -20 Grad Celsius nehmen die Sträucher keinen dauerhaften Schaden. Lokale Erfrierungen an spät im Jahr gebildeten Trieben dagegen können vernachlässigt werden, da der Ertrag nur an den im Frühjahr entstehenden Schösslingen reift. Sind kältere als die benannten Temperaturen zu erwarten, sollte der Wurzelballen bzw. das Erdreich darüber mit geeigneten Schutzmaßnahmen versehen werden:

  • Abdeckung mit Tannenreisig
  • Matten oder Vliese aus Kokosfasern oder ähnlichen Faserstoffen

ACHTUNG: In vielen Gärten sieht man immer wieder von Verpackungen oder Ähnlichem ohnehin im Haushalt vorhandene Luftpolsterfolien als winterlichen Kälteschutz. Da es diesen Kunststoffprodukten an der nötigen Atmungsaktivität fehlt, ist eine erhöhte Schimmel- und Fäulnisbildung mit Abklingen der Minustemperaturen zu befürchten. Wird dennoch darauf zurückgegriffen, sollte die Folie in mehreren Teilstücken mit nur loser Überlappung der Stöße verwendet werden. Außerdem sollte die Folie frühzeitig entfernt werden, bevor überhaupt ein Tauwasserausfall zu befürchten ist!

Krankheiten und Schädlinge

strauch der loganbeere
Krankheiten und Schädlinge stellen für die Loganbeere ein großes Risiko dar.

Obwohl die Loganbeeren vergleichsweise unempfindlich sind, werden sie immer wieder von Krankheiten befallen. Diese Krankheiten treten am häufigsten auf und so sind sie in den Griff zu bekommen:

Rutenfäule

  • Erreger: verschiedene Pilze, meist begünstigt durch Himbeerrutengallmücken, die den Pilzen durch Anstechen der Triebe Zugang in die Pflanzenzellen ermöglichen
  • Symptome: braune Verfärbung an Blattansatz und Knospen, Vertrocknen und Aufreißen der Rinde, zurückbleibende Entwicklung der Triebe, spätestens im Herbst und Winter absterben des gesamten befallenen Triebs
  • Bekämpfung: abschneiden und entsorgen befallener Triebe, Behandlung bzw. Heilung erfolgter Schäden nicht möglich
  • Vermeidung: Vermeidung von das Pilzwachstum begünstigender Rahmenbedingungen, zu nasse und warme Standorte vermeiden, gute Belüftung sicherstellen

Wurzelfäule

  • Erreger: Pilze bzw. den Pilzen verwandte Bakterien
  • Symptome: Absterben der Wurzeln, in Folge austrocknen der Triebe mangels Versorgung mit Wasser und Nährstoffen
  • Bekämpfung: befallene Pflanzenteile ausgraben, abstechen und entsorgen; nicht auf Komposthaufen entsorgen oder Häckseln, da Erreger so zu möglichen Wirtspflanzen zurückgeführt werden
  • Vermeidung: Vermeidung begünstigender Standortbedingungen, zu hohe Feuchtigkeit und Wärme vermeiden

Brennfleckenkrankheit

  • Erreger: verschiedene Pilze
  • Symptome: braune Flecken auf Blättern und Stängeln, von denen sich eine zunehmende Austrocknung der Triebe ausbreitet
  • Bekämpfung: Entfernen und entsorgen befallener Triebe
  • Vermeidung: Unterbindung von Pilzwuchs begünstigenden Rahmenparametern, trockene, kühle und gut belüftete Standorte wählen

Spinnmilbe

spinnmilben an blatt
Spinnmilben erweisen sich als große Bedrohung der Loganbeere.
  • Erreger: Milben
  • Symptome: zunächst erschlaffende Blätter, später Austrocknung ganzer Blätter durch Verletzung der Zellmembranen – Spinnmilben beißen Zellen an und ernähren sich vom austretenden Zellsaft, gut erkennbar an weißen Gespinsten der Milben
  • Bekämpfung: Verwendung geeigneter Pestizide, alternativ Entfernen befallener Triebe
  • Vermeidung: gute Belüftung sicherstellen, da Milben sich insbesondere in der geschützten Umgebung von gewächshausähnlichen Bedingungen (Warm, trocken, wenig Zugluft) stark vermehren

Bei der Betrachtung der häufigsten Krankheiten wird schnell deutlich, dass eine Behandlung oder gar Heilung befallener Triebe nicht möglich ist. Stattdessen sollte die Kontrolle auf mögliche Schadensbilder in die regelmäßige Pflege mit einfließen, so dass mögliche befallene Triebe frühzeitig beseitigt werden können. So lassen sich auch unheilbare Krankheitsbilder, wie die beschriebenen Pilzinfektionen, gut eindämmen. Im Idealfall kann die Ertragsminderung so auf ein Minimum beschränkt oder gar völlig vermieden werden.

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Nektarinenbaum-Pflege von A-Z | Infos zu Krankheiten & Sorten https://www.plantopedia.de/pflanzen/nektarinenbaum/ Tue, 15 Jan 2019 12:56:11 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=19449 Ein herrlich blühender Nektarinenbaum kann auch hierzulande saftig süße Früchte tragen. Es muss ihm allerdings gezielt eine Wohlfühlatmosphäre geschaffen werden. Das raue Klima und die bescheidene Anzahl der Sonnenstunden machen es dem Besitzer dabei jedoch nicht leicht. Da muss der ideale Standort gefunden und die Pflege von A bis Z fein abgestimmt werden. Denn nur […]

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Ein herrlich blühender Nektarinenbaum kann auch hierzulande saftig süße Früchte tragen. Es muss ihm allerdings gezielt eine Wohlfühlatmosphäre geschaffen werden. Das raue Klima und die bescheidene Anzahl der Sonnenstunden machen es dem Besitzer dabei jedoch nicht leicht. Da muss der ideale Standort gefunden und die Pflege von A bis Z fein abgestimmt werden. Denn nur so entwickeln die Nektarinen einen aromatischen Geschmack. Lesen Sie hier im Detail, was dieses Pflänzchen optimal gedeihen lässt.

Video-Tipp

Anbau

Nektarinen sind typische Bäume des Südens. Sie werden dort so reichlich von der Sonne verwöhnt, dass sie die süßesten und aromatischsten Früchte bilden, zu denen sie fähig sind. Diese leckeren Früchte sind auch der Grund, warum auch hierzulande einige Menschen diesen Baum gern selbst kultivieren möchten. Doch ist das mit den hier vorherrschenden Klimabedingungen überhaupt vereinbar?

Ja, die Nektarine kann auch in unseren Breitengraden im Freiland angebaut werden. Die besten Bedingungen findet sie in Weinanbaugebieten, doch auch in anderen Gegenden ist der Anbau möglich, sofern ihr optimale Rahmenbedingungen geboten werden.

Zwergnektarinen können auch in großen Kübel gut gedeihen. So kann man ihnen beispielsweise eine Terrasse oder einen großen Balkon dekorativ schmücken.

Jungbäume im Handel

Vielleicht gehören Sie zu denjenigen, die sich ein junges Bäumchen als Urlaubsandenken aus einem der südlichen Länder mitbringen. Nichts gegen schöne Erinnerungen, doch es kann durchaus sinnvoll sein, ein einheimisches Pfirsichbäumchen zu erwerben. Dieses wächst vom ersten Trieb an in der hiesigen Kälte heran, was zu einer besseren Widerstandkraft führt.

Baumschulen und Gartencenter bieten Nektarinenbäume sowohl im Container, als auch als wurzelnackte Ware an.

Ernte

nektarinenbaum mit einzelner frucht
Gepflanzt werden Nektarinenbäume besonders wegen ihrer schmackhaften Früchte.

In den Monaten August und September vollendet der Baum den Geschmack seiner Früchte – die Erntezeit ist da! Ob die Nektarinen schon pflückreif sind oder lieber noch ein paar Sonnenstrahlen tanken wollen, können Sie einfach erkennen. Wenn die Frucht auf leichten Fingerdruck nachgibt, sind sie reif und können von den Zweigen geholt werden.

Achtung: Reife Nektarinen sind nicht viele Tage haltbar. Aber wer will sie schon lagern, wenn sie frisch vom Baum eh am besten schmecken? Wer eine reiche Ernte einfährt, kann aus ihr allerhand am Herd zaubern oder die Gefriertruhe füllen.

Beliebte Sorten

  • ‚Early Sungrand‘ liefert von Anfang an einen guten Ertrag. Die Fruchtschale ist dunkelrot, das Fruchtfleisch saftig und gelb. Wächst mittelstark und erreicht eine Höhe von bis zu 4 m.
  • ‚Tellernektarine‘ wird bis zu 3 Meter hoch. Diese Sorte blüht im Frühjahr dunkelrosa. Die Früchte sind flach, von rötlicher Färbung und sehr süß und saftig.
  • ‚Rhonegold‘ überzeugt ab August mit großen runden Früchten. Der Ertrag ist schon in jungen Jahren hoch. Die Früchte sind saftig, süß und feinwürzig, der Stein lässt sich gut lösen.
  • ‚Zwergnektarine‘ beendet ihr Wachstum knapp über der ein Meter Marke. Diese Sorte ist daher ideal für den Kübel. Im Frühling ist sie mit zahlreichen rosafarbenen Blüten ein wahrer Hingucker. Die gelbfleischigen Früchte sind zwar etwas kleiner aber überaus schmackhaft.

Weitere gelbfleischige Sorten: ‚Armking‘, ‚Fiesta Red‘, ‚Independence‘, ‚May Diamond‘, ‚Summer Grand‘, ‚Sunred‘ und ‚Super Crimson‘,

Weitere weißfleischige Sorten: ‚Firegem‘, ‚Flavour Giant‘, ‚Mid Silver‘, ‚Silverking‘, ‚Silvesterqueen‘, ‚Snowqueen‘ und ‚Zephir‘

Standort

nektarienbaum
Der Nektarinenbaum mag es hell und warm.

Kein Landstrich bei uns ist von rauen Wintern dauerhaft befreit. Auch die Sommer bringen nicht immer die erhoffte Wärme mit sich. Ein Nektarinenbäumchen aber ist nicht wirklich widerstandsfähig. Deswegen muss für die Nektarine ein Platz gefunden werden, wo sie weitestgehend geschützt wachsen kann.

  • vollsonnig und warm
  • regen- und windgeschützt
  • im Garten ist die Südseite am besten geeignet
  • gern auch an einer nach Süden gerichteten Wand

Boden

Prunus persica nectarina, wie der Nektarinenbaum mit seinem vollen botanischen Namen heißt, streckt auch seine Wurzeln gern in einem warmen Erdreich aus. Schwerer Boden erwärmt sich nicht so leicht, weswegen er für diesen Baum ungeeignet ist. Das muss allerdings nicht das endgültige Aus für ihn bedeuten, denn diese Bodenart lässt sich mit Humus und Sand ausreichend auflockern.

Kalk ist ein weiteres Element, das in Gartenböden häufig vorkommen kann, der Nektarine aber gar nicht gut tut. Sie leidet dann schnell an Chlorose und färbt ihre Blätter gelb. Zusammengefasst kann der ideale Boden für diesen südlichen Baum also wie folgt charakterisiert werden:

  • nährstoffreich
  • humusreich
  • kalkarm

Tipp: Nektarinenbäumchen im Kübel kommen gut mit leicht sauerem Substrat zurecht.

Pflanzen

Wurzelnackte Ware wird im Frühjahr oder Herbst eingepflanzt, damit der Baum ausreichend Zeit zum Anwurzeln hat. Containerware ermöglicht im Prinzip eine ganzjährige Pflanzung, doch nicht jede Jahreszeit ist gleich gut. Gerade im Sommer bringt die Hitze zusätzlichen Stress für das Bäumchen. Auch Pflanzen aus dem Container ziehen idealerweise im Frühjahr oder Herbst dauerhaft in das neue Erdreich.

Wurzelnackten Baum pflanzen

Ein wurzelnackter Baum überzeugt mit einem günstigeren Preis, erfordert dafür sofortiges Handeln des Käufers. Er will seine nackten Wurzeln schnellstmöglich wieder in der Erde haben. Wurzelnackte Nektarinenbaum-Exemplare werden im Herbst und Frühjahr angeboten. Nachfolgend die Anleitung:

  1. Untersuchen Sie den Wurzelballen eingehend. Entfernen Sie alle beschädigten Wurzen und kürzen Sie die verbliebenen um etwa ein Drittel ein.
  2. Stellen Sie den Baum für etwa eine Stunde ins Wasser.
  3. Heben Sie in der Zwischenzeit ein ausreichend großes Pflanzloch aus. Dieses ist etwa 1,5 Mal so tief, wie die Wurzeln lang sind.
  4. Stellen Sie den Baum in das Pflanzloch, der Wurzelhals sollte mit der Erdoberfläche abschließen.
  5. Halten Sie den Baum senkrecht, während Sie das Pflanzloch mit Erde auffüllen.
  6. Treten Sie die Erde zuerst fest und legen Sie anschließend einen Gießring an.
  7. Wässern Sie den Baum reichlich.
  8. Bedecken Sie den Wurzelbereich mit einer Mulchschicht, die die oberste Erdschicht vor Austrocknung schützt.
  9. Setzten Sie eventuell eine Stütze für den Baum ein.

Containerbaum pflanzen

Containerbäume können jederzeit gepflanzt werden, sofern der Boden nicht gefroren ist. Die Pflanzung erfolgt, wie zuvor beim wurzelnackten Baum beschrieben wurde. Die Wurzeln müssen bei diesen Pflanzen jedoch nicht eingekürzt werden. Das Pflanzloch wird zudem zu etwa ein Drittel mit Kompost befüllt.

Tipp: Es wird häufig empfohlen, den Wurzelballen vor Pflanzung mehrmals 0,5 cm tief einzuritzen. Das soll den Baum dazu anregen, nach der Pflanzung zusätzliche Wurzeln zu bilden.

Nektarine in einen Kübel pflanzen

pflanzkuebel
Achten Sie bei der Kübelpflanzung auf ein ausreichendes Fassungsvermögen des Behälters.

Niemand muss zwingend Gartenbesitzer sein, um einem Nektarinenbaum ein Zuhause zu geben. Ein großer Kübel und ein sonniger Platz auf dem Balkon genügen. Für Kübelkultur eignen sich allerdings nur die kleinwüchsigen Sorten.

  • Kübel von mindestens 30 Litern verwenden
  • mit großem Abflussloch
  • keinen Untersetzer verwenden
  • Drainageschicht aus Tonscherben oder Kies anlegen
  • nährstoffreiches, leicht saures Substrat nehmen
  • Erde, Hornspäne und Kompost mischen

Düngen

Ein Nektarinenbaum benötigt für die süßen Früchte reichlich Nährstoffe. Auch die neuen Triebe profitieren von regelmäßigen Nährstoffgaben. Diese sollten dem Baum in der Hauptvegetationszeit zugeführt werden:

  • zwei bis drei Mal jährlich
  • im Frühling und Sommer
  • mit einem Volldünger

Gießen

Junge Bäume erwarten regelmäßig Wasser von ihren Versorgern, denn ihre Wurzeln können allein nicht ausreichend Feuchtigkeit aus dem Boden ziehen. Die Menge in der Gießkanne sollte sich stets nach der aktuellen Wetterlage richten, denn auch der Regen gießt mit.

Ab dem zweiten Jahr kann die Gießkanne allerdings größtenteils ruhen, denn der Baum ist jetzt zur selbstständigen Wasserversorgung fähig. Nur wenn mehrere heiße Tage aufeinanderfolgen, kann die Erde so sehr austrocknen, dass der junge Baum kein Wasser mehr findet. Dann sollte sein Durst gestillt werden.

Mulchen ist eine weitere Möglichkeit, den Boden vor Verdunstung zu schützen und ihm so mehr Feuchtigkeit zu belassen. Eine Mulchschicht hält zudem den Wurzelbereich warm.

Tipp: Geben Sie Ihrem Nektarinenbaum nach Möglichkeit nur abgestandenes Regenwasser zu trinken, da dieses kalkarm ist.

Schneiden

nektarinenbaum
Charakteristisch für den Nektarinenbaum sind seine rosafarbenen Blüten.

In den ersten zwei Jahren ihres Daseins dürfen Nektarinenbäumchen ungestört wachsen, wie sie es gernhaben. Erst ab dem dritten Standjahr sollten sie Bekanntschaft mit der Gartenschere machen. Von da an sollte diese jährlich ihr Werk tun.

Fruchttragende Triebe

An den Trieben des Vorjahres wachsen die ersehnten Früchte. Es ist deshalb wichtig, diese sicher zu identifizieren, damit sie nicht der Schere zum Opfer fallen. Die Fruchttriebe lassen sich leicht erkennen:

  • haben sogenannte Knospendrillinge
  • die runde Blütenknospe wird von zwei Blattknospen begleitet

Daneben gibt es auch sogenannte falsche Fruchttriebe, die nur eine rundliche Blütenknospe haben. Die Früchte, die sich daraus entwickeln, werden jedoch vor der Reife vom Baum abgeworfen.

Der jährliche Schnitt

Der jährliche Schnitt bringt den Nektarinenbaum in Form und unterstützt zugleich seine Vitalität. Der ideale Zeitpunkt liegt unmittelbar vor der Blüte im April oder Mai. Alternativ kann der Schnitt auch im Spätsommer erfolgen.

  • im ersten Schritt abgestorbenes Holz entfernen
  • alle Zweige, die nach innen wachsen, abschneiden
  • senkrecht nach oben ragende Triebe ebenfalls schneiden
  • ‚falsche‘ Fruchttriebe auf Astring schneiden
  • ‚wahre‘ Fruchttriebe einkürzen
  • kräftige Fruchttriebe auf etwa 8 Knospendrillinge zurückschneiden
  • von schwachen Trieben mehr abschneiden, 3 Knospendrillinge genügen
  • Schnitte schräg ansetzen, damit Wunden besser abheilen
  • nicht unterhalb von Knospen schneiden

Vermehren

Aufgeschnittene gelbe Nektarine
Im Kern der Nektarine, auch einer gelbfleischigen, ’schlummert‘ ein neuer Nektarinenbaum.

Nektarinenfrüchte haben in ihrem Inneren einen harten Kern, der das Potenzial für einen neuen Baum in sich trägt. Doch diese Art der Vermehrung ist nur was für Pflanzenliebhaber mit einer großen Portion Geduld. Lassen Sie den Kern zunächst wochenlang „links liegen“, denn im feuchten Zustand ist er nicht zu gebrauchen. Nach Wochen oder gar Monaten kann der eigene Vermehrungsversuch starten.

  1. Befüllen Sie einen Topf von etwa 12 cm Durchmesser mit Anzuchterde. Diese sollte feucht aber nicht zu nass sein.
  2. Legen Sie den Kern darauf und bedecken Sie ihn leicht mit Erde.
  3. Spannen Sie über den Topf eine Schicht klarer Folie, die Sie allerdings regelmäßig zum Gießen und Lüften abnehmen.
  4. Halten Sie dabei die Erde durchgehend leicht feucht.
  5. Bei etwa 25 Grad Celsius Umgebungstemperatur zeigt sich nach einigen Wochen der Keim. Jetzt kann die Folie ganz abgenommen werden.
  6. Sobald die Jungpflanze eine Größe von etwa 25 cm erreicht hat, dürfen Sie sie auspflanzen.

Überwintern

Um die Kälte des Winters unbeschadet zu überstehen, müssen Nektarinenbaum-Exemplare von ihren Besitzern gute Unterstützung erfahren.

Überwintern von Freilandbäumen

Der optimale Winterschutz für Freilandexemplare sieht wie folgt aus:

  • Wurzelbereich abdecken
  • mit Laub, Reisig oder Stroh
  • Stamm von Jungbäumen schützen
  • ihren Stamm mit Jute oder Vlies umwickeln

Überwintern von Kübelkulturen

Eine Nektarine, die im Kübel wächst, darf die warmen Tage des Jahres gern im Freien verbringen. Die winterliche Kälte trifft sie aber aufgrund ihrer Behausung härter als im Garten ausgepflanzte Bäume. Der Umzug in ein Winterquartier ist deshalb das einzige, was sie vor Frost wirklich in Sicherheit bringen kann.

  • kühle Räume sind optimal
  • hell darf es auch sein, ansonsten ist Kunstlicht erforderlich
  • nicht Zugluft aussetzen
  • Garage oder Gartenhäschen bieten sich evtl. an
  • Wohnräume sind dagegen viel zu warm

Tipp: Im Winterquartier sollte der Nektarinenbaum hin und wieder etwas gegossen werden, mehr Pflege braucht er in dieser Zeit nicht.

Krankheiten

nektarinenbaum
Auch eine optimale Pflege garantiert leider nicht, dass der Nektarinenbaum nicht von Schädlingen befallen wird.

Auch beste Pflege ist leider kein hundertprozentiger Schutz gegen Krankheiten. Wenn der Nektarinenbaum gekräuselte Blätter trägt, hat die sogenannte Kräuselkrankheit zugeschlagen. Diese macht sich nämlich bevorzugt über Nektarinen- und Pfirsichbäume her. Wenn sich die Kräuselkrankheit ungestört ausbreiten kann, stirbt ein Ast nach dem anderen und schließlich der ganze Baum.

Diese aggressive Krankheit wird durch einen Pilzerreger verursacht, der feuchte Umgebung mag. Auch deswegen sollte die Nektarine regengeschützt stehen. Im Frühjahr kann die Widerstandkraft des Baumes mit Pflanzenstärkungsmittel erhöht werden. Abgestorbene Zweige sollten außerdem zeitnah abgeschnitten werden.

Schädlinge

Blattläuse hinterlassen verkrüppelte Blätter und lassen Knospen gar nicht erst aufblühen, weil sie vorher abfallen. Diese beiden Anzeichen werden als erste wahrgenommen, denn die Schädlinge sind klein und fallen zunächst gar nicht auf. Erst bei einer eingehenden Untersuchung des Baumes wird der weiße Belag entdeckt, den die Blattläuse hinterlassen.

Sobald der Blattlausbefall bemerkt wird, muss auch schon gehandelt werden. Nicht nur die Gesundheit der Prunus persica nectarina steht im Fokus, sondern auch die der benachbarten Pflanzen. Blattläuse sind Eroberer, die kaum ein Gewächs in Reichweite auslassen. Wirksam gegen diese Schädlinge sind:

  • Jauche aus Ackerschachtelhalm
  • Leimringe als Klebefallen
  • Sprühungen mit Seifenlauge
  • Fressfeinde

Auch Marienkäfer und Meisen machen Jagd auf Blattläuse, vorausgesetzt, sie finden selbst ideale Lebensbedingungen im Garten.

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Walnussbaum, Juglans regia: Standort, Düngen und Pflege von A-Z https://www.plantopedia.de/pflanzen/walnussbaum/ Tue, 15 Jan 2019 11:31:25 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=19434 Die Walnuss gehört neben der Haselnuss nicht nur zur Weihnachtszeit zu den beliebtesten Nüssen. Kein Wunder: Sie schmeckt in einem Salat mindestens ebenso gut wie im Kuchen oder im Eis. Da drängt es sich förmlich auf, Walnüsse im eigenen Garten anzubauen. Tatsächlich macht sich ein Walnussbaum mit seiner wuchtigen Erscheinung und mit den sattgrünen Blättern […]

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Die Walnuss gehört neben der Haselnuss nicht nur zur Weihnachtszeit zu den beliebtesten Nüssen. Kein Wunder: Sie schmeckt in einem Salat mindestens ebenso gut wie im Kuchen oder im Eis. Da drängt es sich förmlich auf, Walnüsse im eigenen Garten anzubauen. Tatsächlich macht sich ein Walnussbaum mit seiner wuchtigen Erscheinung und mit den sattgrünen Blättern im Garten ausgesprochen gut. Und mit der richtigen Pflege ist auch eine reiche Nussernte gewährleistet.

Video-Tipp

Boden

Juglans regia benötigt auf jeden Fall einen sehr nährstoffreichen Boden, um sich vollends entfalten und möglichst viele Früchte tragen zu können. Folglich sollte der Humusanteil im Erdreich hoch sein. Ist das nicht der Fall, muss vor dem Pflanzen des Baumes definitiv Humus beigemischt werden. Ganz allgemein lässt sich sagen, dass der Boden sehr fruchtbar, sehr tiefgründig und auch frisch sein sollte. Ein kleiner Lehmanteil ist dabei kein Problem. Walnussbäume kommen darüber hinaus auch relativ gut mit einem leicht sauren Erdreich zurecht. Ein kalkhaltiger Boden ist ihnen aber deutlich lieber.

Ernten

walnussbaum frucht walnuss
Es sind besonders seine nahrhaften Früchte, die den Walnussbaum so beliebt machen.

Wer sich einen Walnussbaum in den Garten pflanzt, tut das meist aus optischen Gründen und weil er Nüsse ernten möchte. Meist geht es aber auch nur um die Walnuss. Wie bereits angedeutet, ist die Nuss samt Schale nichts anderes als der Kern der Früchte des Baums. Diese Früchte sind grün gefärbt und weisen eine glatte Oberfläche auf. Sie werden unter normalen Umständen im September reif. Dann springen sie automatisch auf und setzen den Kern frei, der dabei auf den Boden fällt. Die Kerne bzw. Nüsse können dann aufgesammelt, also geerntet werden.

Tipp: Bevor man die Walnuss essen kann, muss sie in ihrer Schale erst einmal getrocknet werden. Dazu gibt man die Nüsse in einen Baumwollsack oder ein Einkaufsnetz und verbringt sie an einem möglichst warmen Ort – zum Beispiel in den Heizkeller.

Ertrag

Der Nussertrag, also die Menge an Nüssen, die der Baum trägt, hängt ganz entscheidend vom Alter und vom jeweiligen Standort ab. Dabei sollte man bedenken, dass Walnussbäume erst ab einem Alter von etwa 15 Jahren überhaupt Früchte tragen. Mitunter kann es auch 20 Jahre dauern. Wer heute also einen Walnussbaum pflanzt, muss also sehr lange auf die erste Ernte warten. Erfahrungsgemäß sind folgende Erträge möglich:

  • 16 bis 25 Jahre: sieben bis zehn Kilogramm
  • 26 bis 35 Jahre: 15 bis 25 Kilogramm
  • 36 bis 60 Jahre: 22 bis 45 Kilogramm
  • 61 bis 80 Jahre: 13 bis 55 Kilogramm
  • 81 bis 100 Jahre: 13 bis 32 Kilogramm

Umso besser die Standortbedingen den Anforderungen, die der Baum stellt, gleichen, desto größer fällt in der Regel auch der Ertrag aus. Allerdings spielen auch die Wetterbedingungen eine Rolle. Ein sehr langer und sehr kalter Winter wird normalerweise auch zu einem geringeren Ertrag führen.

Gießen

walnussbaum walnüsse
Getrocknete Walnussschalen eignen sich als natürliches Haarfärbemittel.

Das regelmäßige Gießen im Jahreslauf ist nicht notwendig. Die herkömmlichen Niederschläge reichen dem Walnussbaum in der Regel vollkommen aus. Lediglich in Sommern mit einer langen Trockenperiode ohne Regen, kommt man um eine Wässerung nicht herum. Das Gießen erfolgt dabei direkt im Wurzelbereich des Baumes. Das Erdreich sollte gut feucht, aber nicht unbedingt klatschnass sein. Es empfiehlt sich, die Erde in diesem Bereich täglich zu kontrollieren. Ist sie staubtrocken, sollte während der Sommermonate auf jeden Fall nachgegossen werden.

Pflanzen

Wer einen Walnussbaum pflanzen möchte, wird sich in der Regel einen Jungbaum aus dem Fachhandel holen. Die beste Zeit, um diesen einzupflanzen, ist das Frühjahr. Bis zum ersten Frost des Jahres hat der Baum dann nämlich ausreichend Wurzeln in der Erde geschlagen und kommt so sicher durch den Winter. Zum Einpflanzen wird ein Loch ausgehoben, in das der gesamte Wurzelballen locker passt. Anschließend verfüllt man das Loch wieder, tritt das Erdreich um den Stamm herum fest und gießt gut an.

Tipp: Es empfiehlt sich, dass dünne Stämmchen des jungen Baums mit einem Pflanzpfahl zu versehen, an dem es mit einer Schnur festgebunden wird. Das verhindert das Umknicken durch heftige Windstöße.

Pflege allgemein

walnussbaum im herbst
Walnussbäume sind ausgesprochen pflegeleicht. Laubfärbung und -abwurf im Herbst sind absolut normal.

Walnussbaum-Exemplare benötigen normalerweise so gut wie keine Zuwendung. Anders formuliert: Sie kommen ganz gut ohne menschlichen Beistand zurecht. Lediglich bei heißen, trockenen Sommern muss regelmäßig gegossen werden. Düngen ist hingegen nicht zwingend erforderlich, wenn der Boden den Anforderungen des Baums entspricht. Es schadet allerdings auch nicht, wenn man den Baum einmal im Jahr im Wurzelbereich mit Kompost oder Hornmehl versorgt. Beim Düngen gilt jedoch, dass man sich eher zurückhalten und nicht zu viel machen sollte.

Schädlinge und Krankheiten

Wie unkompliziert Walnussbäume sind, zeigt sich auch daran, dass sie ausgesprochen resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen sind. Im Grund drohen ihnen nur zwei Gefahren:

1. Marssonina

  • Pilzkrankheit
  • tritt bei andauernder feuchtwarmer Witterung auf
  • Symptome: schwarze Flecken auf Blättern und Trieben

2. Walnussfruchtfliegen

Sowohl die Schädlinge als auch den Pilz bekämpft man am besten mit speziellen Mitteln aus dem Fachhandel.

Schneiden

Am Schnitt eines Walnussbaums scheiden sich die Geister. Es gilt: Man kann ihn schneiden, muss es aber nicht tun. Keinesfalls ist ein Rückschnitt zwingend erforderlich. Um die sehr ausladend wuchernde Krone allerdings besser in den Griff zu bekommen, kann ein Form- bzw. Erziehungsschnitt hilfreich sein. Dieser erfolgt am besten in einem Zeitraum von Juli bis September. So geht man dabei vor:

  • jeden zweiten Trieb in der Krone um höchstens 1,5 Meter einkürzen
  • dabei immer an einer Astgabelung schneiden
  • Seitentriebe komplett entfernen oder bis zu einem Zapfen zurückschneiden
  • auf keinen Fall beim Schneiden die Rinde des Stammes verletzen

Die restlichen Triebe dürfen dann erst im kommenden Jahr geschnitten werden, da sonst die Belastungen für den Baum zu groß wären. Das bedeutet, dass der komplette Formschnitt also in zwei Phasen aufgeteilt wird und innerhalb von zwölf Monaten erfolgt. Es kann beim Schnitt zu großen Flüssigkeitsabsonderungen, dem sogenannten Bluten, kommen. Dieses lässt sich nicht stoppen. In den allermeisten Fällen führt das jedoch zu keinen großen Schäden und erledigt sich nach einiger Zeit von selbst.

Standort

walnussbaum juglans regia
Walnussbäume benötigen einen hellen und warmen Standort, um prächtig zu gedeihen.

Walnussbäume lieben Licht und damit auch die Sonne. Ein möglichst sonniger Standort ist deshalb für sie unabdingbar. Dabei darf es durchaus auch die Mittagssonne sein. Zur Not reicht aber auch ein absonniger oder ein leicht halbschattiger Platz, an dem der Baum gepflanzt wird. Dann muss aber auf jeden Fall mit einem geringeren Ertrag an Nüssen gerechnet werden. Wichtig bei der Standortwahl ist auch, dass genügend Platz vorhanden ist. Die Krone des Baumes wächst nämlich ausgesprochen ausladend und nimmt extrem viel Raum ein.

Tipp: Unter einem Walnussbaum oder in direkter Nachbarschaft zu ihm sollten keine weiteren Pflanzen platziert werden. Sie werden in den allermeisten Fällen erfahrungsgemäß nicht wachsen, sondern absterben.

Überwintern

Wie bereits erwähnt sind Walnussbäume winterhart und frostsicher. Ein Überwintern ist daher nicht notwendig. Lediglich bei jungen Bäumen bis zu einem Alter von etwa zehn Jahren kann es bei besonders eisigen Wintern sinnvoll sein, dem Stamm einen Weißanstrich zu verpassen. Alternativ kann er auch bis hinauf zur Krone mit einer Schilfmanschette ummantelt werden. Ziel ist es dabei, Frostrisse in der Rinde zu vermeiden, die durch eisige Winde verursacht werden können.

Vermehren

Einen Walnussbaum zu vermehren ist geradezu kinderleicht. Man sammelt dazu im Herbst einige Nüsse auf, befreit diese von ihrer Schale und bringt sie dann in einem Gemisch aus feuchtem Sand und Humus zum Keimen – und zwar im Freien und nicht in der Wohnung oder im Keller. Im März des Folgejahres können die Nüsse dann in einem Beet ausgesät werden. Im Normalfall bilden sich dann schon nach kurzer Zeit kleine Pflanzen.

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Physalis peruviana, Kapstachelbeere – Pflege von A-Z https://www.plantopedia.de/pflanzen/physalis-peruviana/ Mon, 07 Jan 2019 10:02:30 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=19132 Die Physalis, oder Kapstachelbeere, ist einer der Stars unter den exotischen Früchten. Aufgrund der geringen Fruchtgröße kann Physalis peruviana sogar in Deutschland reifen. Wer gern exotische, leckere, süße Früchte mag, dem sei der Anbau empfohlen. Allerdings braucht die Kapstachelbeere eine gewisse Pflege, da sie auch überwintern muss und das nicht immer problemlos funktioniert. Die Früchte […]

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Die Physalis, oder Kapstachelbeere, ist einer der Stars unter den exotischen Früchten. Aufgrund der geringen Fruchtgröße kann Physalis peruviana sogar in Deutschland reifen. Wer gern exotische, leckere, süße Früchte mag, dem sei der Anbau empfohlen. Allerdings braucht die Kapstachelbeere eine gewisse Pflege, da sie auch überwintern muss und das nicht immer problemlos funktioniert. Die Früchte selbst haben eine papierartige Hülle und werden gern zur Dekoration in asiatischen Restaurants und auch hierzulande genutzt. Der Geschmack ist sehr süß und saftig, allerdings bildet die Pflanze bei unzureichender Pflege keine Früchte oder nur wenige Exemplare aus!

Video-Tipp

Standort

Die Physalispflanze braucht Sonne, Sonne, Sonne! Kaum eine andere Pflanze hat einen so hohen Sonnenbedarf wie die Physalis. An einem halbschattigen Platz wird die Pflanze keine Früchte entwickelt, möglicherweise gibt es nicht einmal eine Blüte. Volle Sonne, regelmäßiges Gießen und nicht Düngen – viel mehr Ansprüche hat die Pflanze nicht.

Standortbedingungen

Physalis peruviana Kapstachelbeere
Sonne ist das Lebenselixier der Kapstachelbeere.

Schlechte Witterungsbedingungen mag die Pflanze nicht gern, Regen und Wind sind ihr zuwider und sie sollte davor geschützt werden. Im Beet dürfen 10 Grad Celsius nicht unterschritten werden, alternativ ist ein Standort im Kübel erwähnenswert. Kübelpflanzen müssen allerdings zwingend im Haus überwintern.

  • Platz in der direkten Sonne nötig
  • Schutz vor Wind und Regen muss gewährleistet sein
  • Kübelpflanzen müssen drinnen überwintern
  • Substrat muss nährstoffreich sein
  • schneiden ist nicht nötig

Als Boden eignet sich nährstoffarme Erde mit einem hohen Kalk- oder Humusgehalt. Ein Pflanzabstand von mindestens 60 Zentimetern sollte eingehalten werden, da die Pflanze buschig wächst.

Pflege

Die optimale Pflege der Kapstachelbeere beschränkt sich auf einige wenige Handgriffe. Welche das sind, lesen Sie hier.

Gießen und Düngen

In Sachen Wasser hat es die Tropenpflanze gern genau perfekt. Weder kann sie ein zu trockenes, noch ein zu nasses Substrat akzeptieren. Wie die Pflanze wächst ist maßgeblich abhängig vom Gießverhalten. Wenn Physalis peruviana sehr viel Wasser bekommt, trägt sie zur Erntezeit zahlreiche Früchte. Überwässern hat hingegen Fäulnis zur Folge. Kübelpflanzen brauchen mehr Wasser als Beetpflanzen.

  • Kübelpflanze braucht sehr viel Wasser
  • Pflanze darf niemals austrocknen
  • Staunässe durch Drainage verhindern

Physalis Pflanze

Es ist bei Beetpflanzen kein Düngemittel erforderlich, denn bei einer zu hohen Gabe an Dünger bildet die Pflanze zu starke Triebe aus. Durch den Nährstoffbedarf der Triebe werden dann weniger Blüten und fast keine Früchte mehr gebildet.

  • kein Dünger bei Pflanzen im Beet
  • alle vier Wochen Dünger bei Kübelpflanzen
  • zu viel Dünger führt zu einem gesteigerten Triebwachstum

Schneiden

Der Rückschnitt lohnt sich nur, wenn Physalis mehrjährig angebaut wird. Es ist ansonsten kein Schnitt erforderlich, auch ausgeizen ist nicht nötig. Falls ein Schnitt durchgeführt wird, dann nach folgenden Regeln:

  • Schnitt der Kapstachelbeere im Frühjahr
  • ideale Höhe ist ein Drittel der Pflanzenhöhe
  • ausgeizen nicht empfehlenswert

Vermehrung

Physalispflanzen können Sie problemlos vermehren, wenn Sie sich an die notwendigen Schritte halten. Auch Hobbygärtner und Laien können das exotische Gewächs in ihrem Garten beherbergen, oftmals ist die Haltung im Kübel am erstrebenswertesten.

Physalis peruviana Kapstachelbeere
Das Vermehren der Physalis ist sowohl durch Aussaat als auch durch Stecklinge problemlos möglich.

Durch Aussaat

  • erfolgt spätestens Ende Februar
  • Samen auf Boden legen und mit Erde bedecken
  • gleichmäßige Feuchtigkeit ist wichtig, am besten eignet sich eine Sprühflasche
  • ein warmer, heller Platz mit mindestens 25 Grad ist erforderlich
  • Minigewächshäuser eignen sich gut für die Anzucht von Physalis
  • direkte Sonneneinstrahlung bei Jungpflanzen und Keimlingen vermeiden
  • regelmäßiges Lüften bei Abdeckung
  • bei der Vermehrung beträgt die Keimzeit eine Woche
  • sobald mehr Blätter als die Keimblätter vorhanden sind, ist es Zeit zum pikieren
  • Kürzen der Wurzeln, fördert Verzweigung

Durch Stecklinge

Physalispflanzen können auch durch Stecklinge vermehrt werden. Dabei beginnt man am besten im Herbst mit der Fortpflanzung.

  • Ende September einen 10 cm. langen Seitentrieb schneiden und eintopfen
  • vergeilt der Versuch, werden im Februar neue Ableger geschnitten
  • Steckling 1/3 tief in die Erde stecken
  • konstante Feuchtigkeit des Substrats ist nötig
  • Umzug in den Kübel oder das Beet erst nach den Eisheiligen

Überwintern

Die Physalispflanze ist nicht winterhart, sie muss daher vor dem Einsetzen des ersten Frosts ins Winterquartier verbracht werden. Optimale Orte sind ein Wintergarten oder ein Gewächshaus. Wenn sich noch unreife Früchte an der Pflanze befinden, wird die Entwicklung fortgesetzt und im Winter kann die Ernte erfolgen.

Kapstachelbeere mit reifen Früchten im Herbst
Kapstachelbeere mit reifen Früchten im Herbst

Allgemeine Tipps für den Winter

  • Umzug rechtzeitig vor dem ersten Frost
  • Früchte verbleiben an der Pflanze
  • bereits beerntete Triebe zurückschneiden
  • bei heller Umgebung übersteht die Pflanze den Winter grün
  • bei zu geringer Lichteinstrahlung folgt Abwurf der Blätter
  • minimale Wassergaben ausreichend

Bei Freilandhaltung von Physalis muss ein Umzug in den Kübel vollzogen werden:

  • ausgraben und in den Kübel bringen
  • überlebt den Winter bei kühler, aber nicht kalter Umgebung
  • heller Platz ist notwendig
  • beste Temperatur ist zwischen fünf und zehn Grad

Schädlinge und Krankheiten

Für die Physalis sind Krankheiten nicht von Bedeutung, allerdings kann bedingt durch Nässe Grauschimmelfäule auftreten. Es ist erforderlich die Pflanzen in entsprechendem Abstand zueinander zu pflanzen, so lässt sich das Problem umgehen.

Schädlinge sind ebenfalls sehr selten anzutreffen, wenn handelt es sich um die weiße Fliege oder um Blattläuse. Mit biologischen Mitteln lässt sich das Problem jedoch schnell beheben.

Früchte lagern

Die Früchte können nach der Ernte für mehrere Wochen aufbewahrt werden. Die optimale Lagerungstemperatur liegt zwischen 10 und 12 Grad. Ein Aufbewahren im Gemüsefach des Kühlschranks ist also möglich. Zur Lagerung sollten die schützenden Blätter in jedem Fall an der Frucht verbleiben, da diese so vor äußeren Einflüssen geschützt wird.

Tipp: Die Früchte können nach der Ernte in unzubereitetem Zustand auch eingefroren werden, um die Haltbarkeitsdauer zu verlängern. Vor dem Einfrieren allerdings unbedingt die Schutzblätter entfernen.

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Honigbeere, Lonicera Kamtschatica: Pflege der Maibeere von A-Z https://www.plantopedia.de/pflanzen/honigbeere/ Mon, 03 Dec 2018 13:19:21 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=18404 Geschmacklich erinnert sie zwar an die Blaubeere, es ist jedoch die Maibeere bzw. Honigbeere, die für ein fruchtiges Vergnügen im eigenen Garten sorgt. Pflegeleicht, dekorativ und Winterhart kommt das freche Früchtchen daher und ist eigentlich ein Muss für Obstliebhaber. Herkunft Lonicera Kamtschatica, auch als sibirische Blaubeere bezeichnet, stammt tatsächlich aus Sibirien. Mittlerweile hat sie sich […]

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Geschmacklich erinnert sie zwar an die Blaubeere, es ist jedoch die Maibeere bzw. Honigbeere, die für ein fruchtiges Vergnügen im eigenen Garten sorgt. Pflegeleicht, dekorativ und Winterhart kommt das freche Früchtchen daher und ist eigentlich ein Muss für Obstliebhaber.

Video-Tipp

Herkunft

Lonicera Kamtschatica, auch als sibirische Blaubeere bezeichnet, stammt tatsächlich aus Sibirien. Mittlerweile hat sie sich auch hierzulande zu einem populären Gartengewächs entwickelt. Sie zeichnet sich durch eine absolute Pflegeleichtigkeit aus, sie hat kaum Ansprüche und ihre Früchte sind äußerst aromatisch.

onigbeere Maibeere Lonicera kamtschatica
Die Früchte der Honigbeere machen sich beispielsweise im Frühstücksmüsli sehr gut.

Bedingt durch ihren kalten Herkunftsort kann die Honigbeere problemlos bei hiesigen Temperaturen überwintern. Da die Pflanze äußerst robust ist, sind Pflegefehler nahezu ausgeschlossen. Selbst Laien unter den Gärtnern haben keinerlei Probleme den Strauch in ihrem Garten zu integrieren.

Standort

Lonicera Kamtschatica wächst in ihrer Heimat in den Gebirgen Sibiriens. Auch in Wäldern der Berge ist die Pflanze anzutreffen. Sie hat kaum Standortprobleme, verträgt Sonne und Schatten und ist auch hinsichtlich des Substrats nicht anspruchsvoll. Dennoch gibt es auch für die Honigbeeren den idealen Standort, durch den der Fruchtertrag gesteigert werden kann:

  • sonniger Platz oder Halbschatten ist für Honigbeere optimal
  • Boden sollte leicht feucht und frisch sein
  • sowohl ein sandiger Untergrund, als auch ein kiesiges Substrat sind möglich
  • optimaler pH-Wert liegt zwischen dezent sauer und leicht alkalisch

Problematisch ist Staunässe für Honigbeeren. Das Gehölz braucht einen feuchten, durchlässigen Gartenboden, darf aber nicht dauerhafter Nässe ausgesetzt sein. Es drohen sonst Schäden der Wurzel, die auf Dauer der Pflanze schaden.

Lonicera Kamtschatica kann auch im Kübel kultiviert und auf der Terrasse oder dem Balkon positioniert werden. Die Kübelhaltung hat den Vorteil, dass der Standort variabel bestimmt werden kann. Es sind keine Überwinterungsmaßnahmen erforderlich, im Kübel sollten Maibeeren jedoch einen trockenen Platz gebracht innehaben.

Tipp: Als Standortpartner sind Maiglöckchen empfehlenswert. Es wurde bereits beobachtet, dass eine Verpartnerung der beiden Pflanzenarten den Ertrag der Honigbeeren steigert.

Düngen und Gießen

Honigbeere Maibeere Lonicera kamtschatica
Beim Gießen der Honigbeere ist es wichtig, die richtige Balance zu finden.

Trockenheit und überschüssige Nässe sind zwei Problematiken, mit denen die Honigbeere nicht zurecht kommt. Deswegen müssen Sie als Hobbygärtner darauf achten, dass die Wurzelballen nicht austrocknen. Das passiert im Kübel schneller als im Erdreich, wo immer noch eine gewisse Menge Restfeuchtigkeit herrscht.

Wenn die hochsommerliche Trockenzeit ins Haus steht, benötigt der Strauch regelmäßige Wassergaben. Der richtige Zeitpunkt ist gekommen, wenn die Bodenoberfläche trocken geworden ist.

Der Nährstoffbedarf ist weit geringer als der Wasserbedarf. Eine Düngung im frühen Frühjahr, sowie hin und wieder eine Gabe Kompost reichen aus, um die Nährstoffbedürfnisse des Maibeerenstrauchs zu befriedigen.

Gießen und Düngen in der Übersicht:

  • gleichmäßiges Feuchthalten der Maibeere zwingend notwendig
  • im Frühjahr ist ein Beerendünger erforderlich
  • bei trockener Erdoberfläche immer gießen
  • Kübelpflanzen brauchen mehr Wasser als Beetpflanzen
  • mehrmals pro Jahr eine kleine Menge Kompost verabreichen

Sonderfall Kübelpflanze

Besondere Aufmerksamkeit brauchen Maibeeren bei Kübelkultivierung. Da das Platzangebot gering ist, ist der Bedarf an Nährstoffen und Wasser bedeutend höher. Mit Hilfe der Daumenprobe können Sie prüfen, ob die Pflanze wieder Wasser braucht.

Kübelpflanzen sollten alle 14 Tage mit einem Flüssigdünger behandelt werden, beendet wird die Düngergabe im Juli. Dann kann sich die Maibeere auf die kühlere Jahreszeit einstellen.

Schneiden

Die sibirische  Blaubeere muss zwar nicht zwingend geschnitten werden, es ist jedoch höchst ratsam, einmal pro Jahr einen Pflegeschnitt durchzuführen. Das Ergebnis ist ein reicher Ertrag und eine lange Lebensdauer. Der beste Schnittzeitpunkt ist unmittelbar nach der Ernte.

Schneiden der Maibeere Schritt für Schritt:

  1. Schnittzeitpunkt ein trockener Tag nach der Ernte
  2. zunächst werden alte Triebe bodennah abgeschnitten
  3. ältere Triebe lassen sich an ihrer Rinde erkennen, sie weist Borken auf
  4. acht bis zehn Triebe sind nach dem Schnitt ausreichend
  5. eine zu große Triebzahl sorgt für mangelnde Nährstoffe und Qualitätsmangel
  6. nach dem Schnitt werden ca. 3 cm Erde um die Wurzel angehäufelt
  7. Schnittwerkzeug: desinfizierte Gartenschere
  8. existieren mehr als 10 Triebe, müssen überschüssige Triebe abgeschnitten werden
  9. Jungtriebe lassen sich an ihrer grünen Rinde erkennen

Vermehren

Honigbeere - Lonicera kamtschatica
Um am Ende des Tages ertragreich zu ernten, empfiehlt sich die Vermehrung der Honigbeere über Absenker oder Stecklinge.

Die Honigbeere lässt sich problemlos vermehren, auch hier zeigt sich ihre Pflegeleichtigkeit. Es gibt mehrere Methoden, wie eine Vermehrung stattfinden kann.

Durch Absenker

Am populärsten ist die Vermehrung durch Absenker:

  • suchen Sie einen biegsamen Trieb der Mutterpflanze und ziehen ihn zu Boden
  • berührt die Mitte des Zweiges die Erde, ziehen Sie eine Rinne mit dem Spaten
  • entlauben Sie den Zweig, legen ihn in die Rinne und bedecken ihn mit Erde
  • lassen Sie die Zweigspitze aus der Erde ragen und befestigen sie an einem Holzstab
  • halten Sie die Erde und den Absenker regelmäßig feucht, Trockenheit ist ein Problem

Tipp: Um eine Bewurzelung voranzutreiben, können Sie den Absenker vor der Bedeckung mit Erde mit einer Rasierklinge leicht einritzen. Das Wundgewebe wandelt sich meist schon binnen eines Jahres in ein solides Wurzelsystem um und ist der Lage den Trieb zu versorgen. Ist der Absenker widerspenstig und will nicht in der Erde verharren, können Sie ihn mit Steinen oder Zeltheringen fixieren.

Durch Stecklinge

Die Vermehrung der Maibeere kann auch über Stecklinge erfolgen. Diese werden im Sommer geschnitten, hierfür werden einjährige Zweige genutzt. Sie dürfen noch nicht komplett verholzt sein, wenn der Schnitt erfolgt. Die Nutzung hygienisch einwandfreien Schneidewerkzeugs ist äußerst wichtig. Der scharfe Schnitt muss 3 – 5 mm unterhalb eines Auges mit schräger Schnittführung erfolgen.

So vermehren Sie die Honigbeere Schritt für Schnitt durch Stecklinge:

  1. der Ableger sollte idealerweise eine Länge von 20 – 30 cm aufweisen
  2. am Ableger sollten sich mindestens drei bis vier Knoten befinden
  3. der Ableger wird zur Hälfte komplett entlaubt, das restliche Laub wird ausgedünnt
  4. vor der Einsetzung ins Erdreich muss dieses aufgelockert werden
  5. reichern Sie die Erde mit ausreichend Kompost an
  6. abschließend Versenken der Stecklinge im Boden, 10 cm. sollten noch hervorschauen
  7. als Alternative eignen sich Anzuchttöpfe mit einem Torf-Sand-Substrat

Während der Bewurzelungsphase ist regelmäßiges Gießen von wichtiger Bedeutung. Je nach Standortbedingungen ist es möglich, dass es mehrere Wochen oder Monate dauert, bis sich eigenständige Pflanzen entwickelt haben. Die Stecklinge sind noch nicht winterhart und müssen deshalb mit einer dicken Strohschicht bedeckt werden. Stecklinge im Topf anschließend in einen hellen, trockenen und kühlen Raum verbringen.

Auspflanzen

Egal ob eigenständig herangezogen oder gekauft, der beste Zeitpunkt um die Honigbeere auszupflanzen ist im Frühjahr. Wahlweise eignet sich auch der Herbst. Um den Ertrag zu steigern ist es empfehlenswert, den Boden einige Tage vor der Einpflanzung mit Kompost anzureichern. Hinzu kommt, dass die Maibeere optimalerweise nicht allein gepflanzt wird, da sie Gesellschaft schätzt und die Befruchtung vorangetrieben wird.

So funktioniert die Auspflanzung:

  1. Boden einige Tage vor der Auspflanzung vorbereiten
  2. Pflanzloch sollte doppelt so groß sein wie der Wurzelballen
  3. um Staunässe zu vermeiden, Beigabe einer Drainage aus Bims
  4. die Maibeeren für 30 Minuten in ein Wassergefäß stellen um die Wurzeln zu wässern
  5. nach 30 Minuten sofort in die Erde setzen, auffüllen und angießen

Tipp: Wurde die Honigbeere im Frühjahr ausgepflanzt, ist das der beste Zeitpunkt, um Maiglöckchen zu säen. Sie stärken die Ertragskraft der Maibeere.

Überwintern

onigbeere Maibeere Lonicera kamtschatica
Aufgrund ihrer Herkunft ist die Honigbeere – wenig überraschend – äußerst winterhart.

Extreme Kälte macht dem Strauch aus Sibirien keine Probleme, selbst bei -45 Grad Celsius kann die Pflanze überwintern. Das Gehölz ist von Natur aus mit einem Frostpanzer ausgestattet. Bei genauem Hinsehen erkennen Sie auf jedem Trieb hauchfeinen Haarwuchs, die einen effizienten Schutz gegen die Kälte darstellen.

Winterschutz ist daher nicht erforderlich, wenn sich Ihre Honigbeere in einem Beet befindet. Anders sieht es bei Kübelpflanzen aus. Zwar ist auch hier der natürliche Frostschutz vorhanden, allerdings kann der Wurzelballen einfrieren.

Überwintern im Kübel

  • Lagerung in kühlem, hellem Raum
  • isolierende Sockel wie Holzblöcke sind ebenfalls gut als Frostschutz geeignet
  • Einschlagen des Kübels mit Luftpolsterfolie
  • Gießmenge drastisch reduzieren, nur bei Trockenheit gießen
  • weitere Pflege ist im Winterquartier nicht nötig

Krankheiten und Schädlinge

Die Honigbeere gilt als äußerst robuste Pflanze. Deshalb sind für sie weder besondere Schädlinge noch Pflanzenkrankheiten relevant. In Ausnahmefällen kann ein Mehltaubefall auftreten.

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Japanische Weinbeere, Rubus phoenicolasius: Pflege von A-Z https://www.plantopedia.de/pflanzen/japanische-weinbeere/ Thu, 22 Nov 2018 09:04:29 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=17948 Die Japanische Weinbeere hat kleine, rote Früchte, die unseren Himbeeren bzw. Brombeeren ähneln, weshalb sie auch Rotborstige Himbeere genannt wird. Das Gehölz des Strauches ist rötlich, und macht die sommergrüne Pflanze auch im Winter zu einem Hingucker im Garten. In deutschen Gärten findet man die Pflanze eher selten, obwohl der Strauch an die Pflege keine […]

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Die Japanische Weinbeere hat kleine, rote Früchte, die unseren Himbeeren bzw. Brombeeren ähneln, weshalb sie auch Rotborstige Himbeere genannt wird. Das Gehölz des Strauches ist rötlich, und macht die sommergrüne Pflanze auch im Winter zu einem Hingucker im Garten. In deutschen Gärten findet man die Pflanze eher selten, obwohl der Strauch an die Pflege keine großen Ansprüche stellt.

Video-Tipp

Standort

Die früchtetragenden Ruten der Japanischen Weinbeere brauchen einen vollsonnigen Standort, damit die Beeren ausreifen können und richtig süß werden. Die Basis des Strauchs sollte, wenn möglich, beschattet sein. Sie eignet sich ohne Stütze als Solitärpflanze im Garten oder für die Bepflanzung von

  • Sichtschutzwänden
  • Holzzäunen
  • Spalieren
Japanische Weinbeere Rubus phoenicolasius
Für einen hohen Ernteertrag benötigt die Japanische Weinbeere viel Sonne.

Boden

Rubus phoenicolasius bevorzugt neutrale bis kalkhaltige Böden. Der pH-Wert sollte zwischen 6,5 und 7,5 liegen. Wichtig ist, dass der Boden keinen Kies- oder Lehmanteil hat. Im Idealfall ist der Boden:

  • tiefgründig
  • durchlässig
  • leicht sauer
  • humos

Tipp: Um die Bodenqualität zu verbessern, kann etwas Moorbeeterde eingearbeitet werden.

Vorgezogene Containerpflanzen kaufen

Rubus phoenicolasius bekommen Sie im guten Fachhandel in verschiedenen Größen. Am besten kaufen Sie den Strauch im Spätsommer oder im frühen Herbst. So kann er noch im selben Jahr im Garten ausgepflanzt werden.

Pflanzen

Wird die Japanische Weinbeere als Solitär im Garten gepflanzt, sollte der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen mindestens 1,5 Meter bertragen, denn die Rotborstige Himbeere breitet sich gerne aus.

Japanische Weinbeere Rubus phoenicolasius
Um die Japanische Weinbeere erfolgreich zu pflanzen, passen Sie unbedingt eine nicht zu kalte Phase ab.

Tipp: Die beste Pflanzzeit ist zwischen Oktober und April, wenn der Boden nicht gefroren ist, und frostfreie Tage zu erwarten sind.

Beim Einpflanzen gehen Sie wie folgt vor:

  • Wurzelballen der Japanischen Weinbeere in lauwarmem Wasser wässern
  • Pflanzloch mit einem Durchmesser und einer Tiefe von 30 Zentimetern ausheben
  • Pflanzloch muss mindestens die Größe des Wurzelballens haben
  • Strauch in die Mitte des Pflanzlochs setzen
  • oberer Rand des Wurzelballens darf maximal einen Zentimeter unter der Erde sein
  • mit lockerer Erde auffüllen
  • gut festtreten
  • reichlich angießen

Pflege

Die Japanische Weinbeere ist ein pflegeleichter Strauch. Die wichtigste Pflegemaßnahme ist die ausreichende Versorgung mit Wasser, da die Pflanzen viel Wasser benötigen. Das regelmäßige Entfernen von abgeernteten bzw. abgestorbenen Ruten lässt die Rotborstige Himbeere nicht nur optisch besser aussehen, sondern erhöht auch den Ernteertrag, da mehr Licht in das Innere der Pflanze kommt.

Gießen

Rubus phoenicolasius ist eine sehr durstige Pflanze. So muss sie an sonnigen Standorten oft zweimal pro Tag (früh und abends) gegossen werden.

Japanische Weinbeere Rubus phoenicolasius
Die Japanische Weinbeere benötigt eine hohe Flüssigkeitszufuhr.

Tipp: Mulchen Sie den Boden unterhalb der Rotborstigen Himbeeren mit Laub und/oder Grasschnitt, so wird die Verdunstung am Boden reduziert.

Düngen

Um das Wachstum zu fördern, sollten Sie die Japanische Weinbeere im Frühjahr mit einem phosphat- und kaliumhaltigen Dünger düngen. Im Herbst freut sie sich über etwas Kompost. Auf eine Düngung mit Stickstoff sollten Sie verzichten, da dieser nur das Triebwachstum fördert und den Strauch nicht zur Blütenbildung anregt.

Schneiden

Die Japanische Weinbeere muss regelmäßig geschnitten werden, da sie immer nur am vorjährigen Holz Früchte trägt. Haben die Ruten ihre Arbeit getan, sterben sie ab. Deshalb empfiehlt es sich in milden Regionen, die abgeernteten Ruten im Herbst so bodennah wie möglich zu schneiden. In Regionen mit kaltem Winter sollten Sie diese erst im zeitigen Frühjahr entfernen. Junge Triebe, die noch keine Früchte getragen haben, dürfen nicht geschnitten werden, da sie erst im kommenden Jahr Früchte tragen.

Damit die jungen Ruten auch viele Früchte tragen, sollten Sie die schwächsten und stärksten möglichst bodennah abschneiden, wenn mehr als zehn Ruten pro laufenden Meter nachgewachsenen sind. Wachsen neue Ruten weit über die Obergrenze der Rankhilfe hinaus, können diese im Herbst etwas eingekürzt werden.

Giftigkeit

Rubus phoenicolasius gilt als ungiftig.

Ernte

Die orangeroten Beeren, die im Aussehen Himbeeren bzw. Brombeeren gleichen, werden, je nach Witterung, zwischen Juli und September geerntet. Sie sind sehr reich an Vitamin C und erinnern mit ihrem süß-säuerlichen Geschmack an Weinbeeren. In einem guten Sommer können Sie bis zu vier Kilogramm der leckeren Beeren ernten. Sie empfiehlt sich besonders zu Verarbeitung in Konfitüren bzw. Marmeladen.

Überwintern

Ältere Japanische Weinbeeren überwintern im Garten ausgepflanzt ohne Probleme. Hingegen sollten junge Pflanzen vor den kalten Temperaturen geschützt werden. Dazu eignet sich das Abdecken mit Reisig. Wird der Strauch im Kübel kultiviert, dann sollten Sie diesen im Winter mit einem Schutz versehen, da sonst die Gefahr besteht, dass die Wurzeln durchfrieren.

Winterpflege

Da der der Strauch im Winter ruhen soll, darf er während dieser Zeit nicht gedüngt werden. Auch sollten Sie die Wassergaben reduzieren. Geben Sie ihm nur so viel Wasser, damit er nicht austrocknet. Sobald die Temperaturen wieder ansteigen, sollten Sie mit der Sommerpflege und dem Gießen wiederbeginnen.

Japanische Weinbeere Rubus phoenicolasius
Während der Winterzeit sollten Sie die Pflege Ihrer Japanischen Weinbeere reduzieren.

Vermehren

Rubus phoenicolasius vermehrt sich praktisch von selbst. Sobald die überhängenden Ruten mit dem Boden in Berührung kommen, fangen sie an, Wurzeln zu bilden. So entstehen in der Zeit viele junge Sträucher um die Mutterpflanze herum. Diese können im nächsten Frühjahr von der Mutterpflanze getrennt und an anderer Stelle eingesetzt werden. Wer diesem Treiben Einhalt gebieten möchte, muss die Ruten rechtzeitig kürzen oder an einem Spalier hochbinden.

Die Japanische Weinbeere pflanzt sich aber nicht nur oberirdisch, sondern auch unterirdisch durch Ausläufer fort. Diese Tochterpflanzen können Sie im Herbst von der Mutter abstechen und an einem neuen Standort einsetzen.

Krankheiten und Schädlinge

Da die Japanische Weinbeere keine heimische Pflanze ist, bleibt sie von den typischen Pflanzenschädlingenund auch von Krankheiten verschont. Außerdem sondert sie zum Schutz gegen Fressfeinde ein klebriges Sekret ab, das viele Fressfeinde abhält. Leider lässt sich aber ein Schädling, nämlich die Brombeergallmilbe, davon nicht abhalten. Kommt es zu einem Befall mit der winzigen Milbe, dann reifen die Früchte nicht gleichmäßig aus und verlieren an Geschmack.

Damit sich die Schädlinge nicht einnisten, sollten Sie den Strauch im Herbst gründlich auslichten und sämtliche Fruchtmumien entfernen. Eine weitere vorbeugende Maßnahme ist, die Triebspitzen im Frühjahr mit Rapsöl zu bespritzen.

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Berberitze, Berberis vulgaris – Pflege, Schneiden und Vermehren https://www.plantopedia.de/pflanzen/berberitze/ Tue, 24 Apr 2018 07:25:20 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=12929 Die Berberitze, auch Sauerdorn oder Essigbeere genannt, ist eine sehr alte Pflanze, die auch in Europa heimisch ist. Da sie besonders schnell und dicht wächst, eignen sich die Sträucher sehr gut als Heckenpflanzen. Berberis vulgari ist aber auch bei vielen Tieren und Insekten eine willkommene Pflanze. So dienen ihre goldgelben Blüten Bienen und anderen Insekten […]

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Die Berberitze, auch Sauerdorn oder Essigbeere genannt, ist eine sehr alte Pflanze, die auch in Europa heimisch ist. Da sie besonders schnell und dicht wächst, eignen sich die Sträucher sehr gut als Heckenpflanzen. Berberis vulgari ist aber auch bei vielen Tieren und Insekten eine willkommene Pflanze. So dienen ihre goldgelben Blüten Bienen und anderen Insekten als Nahrung. Für Vögel sind sie ein willkommener Nist- und Brutplatz. Und auch Igel nutzen die Berberitzen gerne als Versteck.

Video-Tipp

Standort

Die Berberitze kann als Hecke oder als solitärerer Strauch gepflanzt werden. Berberitzen eignen sich sehr gut als Heckenpflanzen, die wegen ihres dichten Laubs einen ausgezeichneten Sichtschutz bilden. Außerdem eignen sie sich auch bestens als Windsschutz. Steht der Sauerdorn als Solitärpflanze, kann der Strauch schnell sehr breit und ausladend werden. Deshalb sollten Sie in diesem Fall genügend Platz für den Strauch einplanen. Da die Pflanze keine sehr tiefen Wurzeln hat, kann sie auch an Begrenzungen gesetzt werden, ohne dass diese den Wuchs der Pflanze behindern.

Berberitze

Tipp: Auch bei einer Heckenberberitze muss der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen großzügig bemessen sein.

An den Standort stellt der Sauerdorn, egal, ob es sich um eine sommer- oder immergrüne Sorte handelt, keine großen Ansprüche.

  • sonnig bis halbschattig
  • trocken bis mäßig feucht

Allerdings sollten Sie für Berberis vulgari keinen Standort wählen, an dem Sie oft mit der Pflanze in Berührung kommen, da sie an der Zweigen spitze und scharfe Dornen trägt.

Tipp: Berberis vulgari verträgt auch jede Klimaform. So kann sie in der Stadt, am Meer oder im Gebirge gepflanzt werden.

Boden

Die pflegeleichte Berberitze stellt kaum Ansprüche an den Boden, denn sie wächst eigentlich auf allen Böden. Wichtig ist, dass der Boden locker ist. Zudem freut sich die Pflanze, wenn die Erde leicht kalkhaltig ist. Aber sie gedeiht auch in sauren Böden sehr gut. Trotzdem sollten Sie bei Bedarf mit Kalkdünger dafür sorgen, dass die Pflanze mit genügend Nährstoffen versorgt wird. Außerdem sollten Sie festes Erdreich regelmäßig auflockern. Verwenden Sie zum Untermischen keinen Torf, sondern Sand.

Vorgezogene Topfpflanzen kaufen

Junge Berberitzen bekommt man im Fachhandel als Topfpflanzen. Man kann sie grundsätzlich das ganze Jahr über pflanzen. Der beste Zeitpunkt ist jedoch im Herbst. So kann die Pflanze im Frühjahr an ihrem neuen Standort gleich mit dem Austrieb beginnen. Junge Berberitzen wachsen sehr schnell. So ist ein Wachstum von 15 bis 20 Zentimetern pro Jahr keine Seltenheit.

Pflanzen

Beim Einpflanzen sollten Sie darauf achten, dass Sie Ihre Hände und Arme vor den Dornen der Pflanze schützen. Soll eine Berberitzenhecke gepflanzt werden, pflanzen Sie maximal vier bis fünf Pflanzen pro Meter. Die Pflanztiefe beträgt 10 bis 10 Zentimeter. Nach dem Anpflanzen sollten Sie die jungen Pflanzen gut angießen. Versehen Sie weiter den Boden mit RIndenmulch, um das Wachsen von Unkraut einzudämmen. Denn es ist äußerst schwierig, das Unkraut aus der dichten und stacheligen Berberitze zu entfernen.

Tipp: Bei Frost dürfen Sie die jungen Pflanzen nicht einsetzen.

Berberitze wird auch Essigbeere genannt
Berberitze wird auch Essigbeere genannt

Pflege

Der Sauerdorn ist eine robuste und pflegeleichte Pflanze. Besonders gut kommt die einzelne Pflanze in einer Hecke zur Geltung, wenn verschieden Sorten miteinander kombiniert werden. Denn es gibt unter den 500 bis 600 Arten nicht nur sommergrüne, sondern auch immergrüne Sorten. Auch die Farbe der Blätter variiert von hellgrün bis rötlich. Wie Blätter können auch die Beeren, je nach Sorte, unterschiedliche Farben haben. Eine Kombination der verschiedenen Sorten ist leicht möglich, da sie ähnliche Ansprüche an Standort und Pflege stellen.

Zu den beliebtesten Sorten, die gärtnerisch interessant sind, gehören:

  • Berberis vulgaris
  • Thunbergs Berberitze (Berberis thunbergii)
  • Buchbaumblättrige Berberitze (Berberi buxifolia „Nana“)

Beliebte immergrüne Sorten sind zum Beispiel:

  • Berberis julianae
  • Beberis x frikartii
  • Schnee-Berberitze (Berberis candidula)

Gießen

Generell bevorzugt Berberis vulgari einen eher trockenen Boden, sie kommt aber auch mit einem mäßig feuchten zu Recht. So sollte sie, wenn der Sommer sehr trocken ist, regelmäßig gegossen werden. Da die Berberitze keine Staunässe verträgt, muss darauf geachtet werden, dass der Boden immer schön locker ist. Denn dann hat die Pflanze auch keine Probleme mit Starkregen.

Tipp: Ist der Boden zu fest, sollten Sie, um Staunässe zu vermeiden, eine Drainage anlegen.

Düngen

Zusätzliche Nährstoffe aus Düngemitteln braucht die Berberitze nicht regelmäßig. Es genügt, wenn sie einmal im Jahr einen kalkhaltigen Dünger bekommt.

Schneiden

Berberis vulgari muss geschnitten werden, damit sie in Form bleibt, vor allem, wenn sie als Heckenpflanze dient. Achten Sie beim Schnitt darauf, dass Sie Hände, Arme und Beine von der spitzen Dornen der Berberitze schützen. Wegen der Dornen sollten Sie das Schnittgut auch nicht kompostieren.

Schneiden von Hecken

Hecken haben immer eine gewünschte Form und Höhe. Um diese zu erhalten, muss auch eine Berberitzenhecke regelmäßig geschnitten werden. Außerdem wachsen die Pflanzen dadurch dichter nach, was auch den Sichtschutz erhöht. Die Berberitze ist sehr gut schnittverträglich, allerdings sollten Sie Folgendes beachten.

  • Hecke von allen Seiten beschneiden
  • sommergrüne Berberitzen im späten Winter schneiden (Februar oder März)
  • nur an frostfreien Tagen den Schnitt durchführen

Die Heckenhöhe kann bei der Berberitze auch sehr niedrig gewählt werden. Auch macht ihr ein radikaler Rückschnitt, um die Heckenhöhe zu reduzieren, wenig aus.

Berberitze besitzt sehr spitze Dornen
Berberitze besitzt sehr spitze Dornen

Schneiden von Solitärpflanzen

Einzeln gepflanzte Berberitzen können sehr breit und ausladend werden. Deshalb müssen sie bei Bedarf geschnitten werden. Hat der Strauch genügend Platz, reicht es aus, wenn nur die Triebe geschnitten werden, die zu breit gewachsen sind. Wie die Heckenpflanzen werden die sommergrünen Solitärpflanzen im Februar oder März an frostfreien Tagen geschnitten. Damit sich die Pflanze gut entwickelt und auch die unteren Zweige genügend Licht bekommen, sollte die Pflanze zum Boden hin breiter als an der Krone sein.

Tipp: Um das Schnittgut leichter zu entfernen, legen Sie ein Plane oder ein altes Leintuch unter den Sauerdorn. So vermeiden Sie, dass Dornen im Rasen oder im Beet zurückbleiben.

Giftigkeit

Die Berberitze ist in allen Pflanzenteilen giftig. Daher sollte sie in Haushalten mit kleinen Kindern nur mit Bedacht gepflanzt werden. Da die Pflanze jedoch sehr bitter schmeckt, wird sie eher ausgespuckt als hintergeschluckt. Anzeichen von einer Vergiftung sind Übelkeit, Durchfall, Erbrechen. Sollten sich diese Symptome zeigen, sollte besser ein Arzt aufgesucht werden.

Keine Gefahr geht von den rot leuchtenden Beeren der Berberitze aus, die im Herbst gebildet werden. Sie sind ungiftig und können sogar geerntet und weiterverarbeitet werden. Da die Beeren zum Teil bis in die kalte Jahreszeit an den Sträuchern bleiben, sind sie für heimische Vögel eine ideale Futterquelle. Deshalb sollten diese an der Berberitze gelassen werden, wenn man sie nicht für den eigenen Gebrauch erntet.

Vermehren

Berberis vulgari kann mit Stecklingen und Samen vermehrt werden.

Stecklinge

Am einfachsten wird der Sauerdorn mit Stecklingen vermehrt. Zum Vermehren werden am besten Seitentriebe verwendet, die die Pflanze im Sommer gebildet hat. Für das Vermehren gehen Sie wie folgt beschrieben vor.

  • 7 bis 8 Zentimeter lange Stecklinge schneiden
  • in Anzuchterde oder Glas mit Wasser stecken
  • nach Wurzelbildung die Stecklinge in den Boden setzen

Angießen

Bei der Vermehrung mit Stecklingen erhält man im Aussehen die gleiche Pflanze wie die Mutterpflanze. Bei der Vermehrung mit Samen muss das nicht der Fall sein, da durch die Insektenbestäubung die Pflanze auch „fremdes“ Erbgut enthalten kann.

Samen

Beim Vermehren mit Samen sollten Sie darauf achten, dass Sie die Samen nur aus voll reifen Beeren entnehmen. Streuen Sie die Samen dafür im Herbst in kleine Töpfe mit Anzuchterde und gießen Sie sie mäßig.

Tipp: Wer für Abwechslung in der Hecke sorgen will, kann einfach Berberitzen-Stecklinge tauschen.

Berberitze mit dichtem Laub
Berberitze mit dichtem Laub

Krankheiten

Krankheiten und Schädlinge

Die Berberitze ist eine äußerst robuste Pflanze. So sind auch bisher keine Schädlinge aus der Tierwelt, die zu fürchten sind, bekannt. Die Pflanzen können aber vom so genannten Hallimasch-Pilz befallen werden. Der Befall mit dem Speisepilz kann so weit gehen, dass die gesamte Hecke zerstört wird. Daher sollten befallene Pflanzenteile großzügig entfernt und nicht kompostiert werden.

Neben dem Hallimasch siedelt sich auch der Rostpilz oder Getreideschwarzrost auf der Pflanze an. Dieser Pilz schadet weniger dem Sauerdorn, sondern ist vielmehr eine echte Gefahr für das Getreide. Da der Wind seine Sporen sehr weit tragen kann, muss bei Befall sofort gehandelt werden. Den Befall erkennen Sie an orangegelben bis rostbraunen Pusteln an der Unterseite der Blätter. Da es keine wirksame Bekämpfung des Pilzes gibt, müssen die befallenen Pflanzenteile großzügig entfernt und sofort vernichtet werden. So kann es auch sein, dass eine ganze Pflanze vernichtet werden muss. Zudem müssen die restlichen Pflanzen regelmäßig kontrolliert werden.

Tipp: Wollen Sie eine Berberitzenhecke in der Nähe von Getreidefeldern anlegen, sollten Sie sich vorab beim zuständigen Pflanzenschutzamt über die Bedingungen dafür informieren.

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