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Feigenbaum im Kübel – alles zur Pflege von Ficus carica im Garten

Feigenbaum, Ficus carica
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Blütenfarbe
unscheinbar
Standort
Sonnig, Vollsonne
Blütezeit
März, Juli
Wuchsform
aufrecht, ausladend, buschig
Höhe
bis zu 300 Zentimeter hoch
Bodenart
sandig, lehmig, kiesig
Bodenfeuchte
mäßig trocken, frisch
pH-Wert
neutral, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Maulbeergewächse, Moraceae
Pflanzenarten
Kleinbäume, Ziergehölze
Gartenstil
Terrassengarten, Dachgarten, Wintergarten

Der aus Kleinasien stammende Feigenbaum, auch Echte Feige genannt, ist in den hiesigen Breitengraden gerade als Kübelpflanze besonders beliebt. Denn Ficus carica ist nur bedingt winterhart und sollte daher die kalten Monate vor allem in den ersten Jahren nicht im Freien verbringen. Nicht nur die dekorativen Blätter verleihen dem Baum ein exotisches Aussehen, auch die süßen grünen oder violetten Früchte sind ein Hingucker und zudem auch noch sehr schmackhaft. Bis auf die fehlende Winterhärte sind die Feigenbäume recht pflegeleicht.

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Pflege

Die Pflege des Feigenbaums benötigt nur im Winter ein wenig Aufwand. Ansonsten ist die dekorative Feige sehr pflegeleicht und auch als Anfänger unter den Hobbygärtnern kommen Sie mit dem Baum gut zurecht. Denn kleinere Fehler in der Pflege werden meist verziehen und sind daher nicht weiter tragisch.

Gerade in Gebieten, in denen meist harte Winter zu erwarten sind, kann zudem auf die robuste Bayernfeige „Violetta“ zurückgegriffen werden, denn diesem Feigenbaum wird eine Frosthärte von bis zu -25° Grad nachgesagt. Doch auch bei diesem Baum gilt dies erst ab einem gewissen Alter. Ansonsten sollte beim Kauf auf selbst fruchtende Sorten geachtet werden, damit die reichhaltige Ernte auf jeden Fall gegeben ist, denn die Blüte der Pflanze ist eher unscheinbar.

Standort

Auch wenn der Feigenbaum im Kübel kultiviert wird, sollte er dennoch in den warmen, frostfreien Monaten seinen Standort im Freien finden. Denn hier gedeiht er am besten und garantiert eine reichhaltige Ernte. So sollte der ideale Platzt für Ficus carica wie folgt aussehen.

  • vollsonnig
  • ein Standort in der Morgensonne ist ideal
  • windgeschützt
  • die großen Blätter wirken wie Segel
  • bei starkem Wind kann der Topf umfallen
  • ideal vor Hauswand oder einer Gartenecke mit hohem Zaun
  • volle Sonne auf Wurzeln vermeiden

Feigenbaum braucht einen sonnigen Standort

Damit die Wurzeln nicht der vollen Sonne ausgesetzt sind, werden Idealerweise im Kübel rund um die Wurzeln Strohmatten ausgelegt. Der Kübel kann jedoch auch so gestellt werden, dass rundherum Pflanzen hoch genug wachsen, um den Topfballen zu beschatten. Hierfür bieten sich zum Beispiel Staudenpflanzen an, die auch Halbschatten vertragen.

Bodenbeschaffenheit

Wird die Feige im Kübel kultiviert, sollte hier hochwertige Kübelpflanzenerde zum Einsatz kommen. Denn der Baum wünscht sich viele Nährstoffe und einen humosen und frischen Boden. Damit die Erde durchlässig wird, kann sie noch wie folgt aufgewertet werden.

  • Mischung aus Blähton, Kies und Sand zufügen
  • diese sollte etwa 40 % des Substrats im Kübel ausmachen
  • bei Nutzung von Gartenerde auch Kompost untermischen
  • auch leicht lehmiger Boden ist erwünscht

Passender Kübel

Da der Feigenbaum in den kalten Monaten in ein Winterquartier verbracht werden soll und die Pflanze aufgrund der vielen dichten Äste selbst schon sehr schwer sein kann, sollte ein leichter Kübel gewählt werden. Denn je größer der Topf, desto mehr Erde wird zudem benötigt. Hilfreich kann es auch sein, je nach Standort und Winterquartier, das Pflanzgefäß bereits vor dem Einfüllen der Erde und dem Einpflanzen der Feige auf einen fahrbaren Untersatz zu setzen. So kann es auf ebenem Gelände einfacher sein, den Kübel zu verschieben.

Pflanzen

Der ideale Zeitpunkt, um einen Feigenbaum zu pflanzen, ist das Frühjahr, wenn die Pflanze auch direkt ins Freie einziehen kann. Um später schädlicher Staunässe vorzubeugen, muss der Kübel vorab mit einer Drainage ausgestattet werden. Hierzu werden Tonscherben oder Kies über dem Abflussloch verbreitet.

Bevor ein Teil der vorbereiteten Erde eingefüllt wird, kommt hierüber noch Pflanzenvlies, das eine Verstopfung der Drainage durch nasse Erde verhindern soll. Beim Pflanzen und allen anderen Arbeiten mit dem Ficus carica sollten Handschuhe und lange Kleidung getragen werden, da der austretende Milchsaft leicht giftig ist und Hautreizungen verursachen kann.

Feigenbaum, Ficus carica mit unreifen Feigenfrüchten

Bei der Pflanzung wird weiter wie folgt vorgegangen:

  • Erde vorbereiten und zur Hälfte einfüllen
  • Feigenbaum einsetzen
  • restliche Erde auffüllen und gut andrücken
  • ausreichend gießen
  • nach etwa einer halben Stunde  überschüssiges Wasser aus Teller abgießen

Umtopfen

Der Ficus carica sollte regelmäßig, etwa alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden. Auch wenn er bereits seine Größe erreicht hat und keinen größeren Kübel benötigt, sollte ihm dennoch ein frisches Substrat gegönnt werden. Das Umtopfen erfolgt in der Regel im frühen Frühling vor dem Austrieb, weil der Baum dann seinen ersten Dünger benötigt und vor allem nach dem Winter noch nicht so ausladend groß geworden ist. Dies vereinfacht die Entnahme aus dem Kübel und das spätere Einpflanzen.

Beim Umtopfen der Feige wird daher wie folgt vorgegangen:

  • Baum vorsichtig dem Topf entnehmen
  • alte Erde rund um den Wurzelballen entfernen, so gut es geht
  • alten oder neuen Kübel wie bei der Pflanzung vorbereiten
  • wird der alte Topf genutzt, alle alte Erde entfernen
  • weiter wie beim Pflanzen vorgehen

Wird ein größerer Kübel beim Umtopfen gewählt, dann sollte dieser im Durchmesser nur wenig größer sein, denn so geht das Anwurzeln für den Baum leichter und schneller. Ideal ist es, einen vier bis sechs Zentimeter größeren Topfumfang zu wählen.

Düngen

Vor allem Ficus carica, der im Topf kultiviert wurde, benötigt hier auch eine regelmäßige Düngung. Denn durch das Gießen werden Nährstoffe aus der Topferde oft ausgeschwemmt. Doch überdüngt werden sollte der Feigenbaum dennoch nicht. Eine Überdüngung zeigt sich durch lange, dünne Triebe oder braune Blattränder.

Feigenbaum, Ficus carica besitzt ein exotisches Aussehen

Daher sollte beim Düngen wie folgt vorgegangen werden:

  • Grunddüngung im Frühjahr
  • entweder durch Umtopfen
  • oder durch Düngergabe mit mineralischem Volldünger
  • nach der Grunddüngung sechs Wochen warten
  • danach regelmäßig einmal in der Woche düngen
  • hierzu Flüssigdünger aus dem Handel nutzen
  • auf zu viel Stickstoff verzichten

Gießen

Aufgrund seiner großen Blätter verdunstet der Feigenbaum über diese Blattoberfläche sehr viel Wasser und benötigt daher eine regelmäßige Wassergabe. Gerade wenn er an einem vollsonnigen Platz steht und es sehr heißt ist, muss täglich gegossen werden. Da der Baum im Topf sehr ausladend werden kann, gelangt das Wasser an Regentagen meist nicht in die Erde. Daher sollte auch bei starkem Regen darauf geachtet werden, dass der Baum nicht austrocknet.

Feigenbaum, Ficus carica mit seinen besonderen Blättern

Beim Gießvorgang sollte das Folgende beachtet werden:

  • in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden gießen
  • ideal ist jedoch der Morgen
  • so kommt es bei kaltem Wasser nicht zum Abkühlen der Erde
  • nicht auf die Blätter, nur an die Wurzeln
  • Staunässe unbedingt vermeiden
  • dennoch kann an heißen Tagen ein wenig Wasser im Auffangteller verbleiben

Das Gießen mit aufgefangenem Regenwasser ist nicht unbedingt erforderlich. Denn da der Baum kalkverträglich ist, kann er durchaus auch mit Leitungswasser bewässert werden. Vor allem in heißen Sommern, in denen wenig Regen fällt ist dies eine große Erleichterung für jeden Hobbygärtner.

Schneiden

Feigenbäume vertragen durchaus einen radikalen Rückschnitt, der immer dann erfolgen sollte, wenn der Baum an seinem Standort zu groß geworden ist. Denn auch die Kübelpflanzen können eine Höhe von bis zu drei Metern erreichen. Doch hierbei ist immer zu bedenken, dass die Blüten und Früchte am einjährigen Holz gebildet werden und bei einem radikalen Rückschnitt die Ernte im nächsten Jahr geringer ausfallen wird. Wird der Baum jedoch von Anfang erzogen, ist es einfach, eine bestimmte und gewünschte Größe beizubehalten.

Feigenbaum mit fast reifen Feigenfrüchten

So sollte der Feigenbaum wie folgt geschnitten werden:

  • schöne Krone aufbauen
  • hierzu alle langen Nebentriebe kürzen
  • im unteren Bereich Nebentriebe ganz entfernen
  • alte, vertrocknete Triebe im Inneren entfernen
  • eventuell erfrorene Triebe entfernen
  • ist ein Feigenbaum im Winter in vielen Teilen erfroren, Radikalschnitt nutzen
  • hierzu direkt über den Wurzeln zurückschneiden
  • Feige treibt von unten wieder aus
  • idealer Schnittzeitpunkt ist der Herbst
  • so ist der Umzug ins Winterquartier einfacher

Für den Schnitt sollte immer desinfiziertes und scharfes Werkzeug genutzt werden. Für die dicken Äste reicht eine Astschere, dünnere Triebe können auch mit einer Rosenschere gekappt werden. Beim Schneiden sollten Sie vor allem auch immer darauf achten, lange Kleidung und Handschuhe zu tragen, damit der austretende Milchsaft, der leicht giftig ist, nicht Ihre Haut berührt.

Überwintern

Zwar sind manchen Sorten des Ficus carica bedingt winterhart, doch davon sollte nicht immer ausgegangen werden. Daher ist es auch von Vorteil, den Feigenbaum im Kübel einzupflanzen, der je nach Bedarf verschoben werden kann. Die wärmeliebenden Feigen können auf zwei Arten überwintert werden, hierbei müssen jedoch Region und Alter des Baums in Betracht gezogen werden.

Bei einem älteren, etwa zehn Jahre alten Feigenbaum sowie in einer milden Winterregion kann der Kübel durchaus auch geschützt in einer Ecke auf Balkon oder Terrasse draußen verbleiben. Hierzu wird dem Baum sowie dem Kübel insgesamt ein Pflanzenvlies übergezogen, der Kübel auf Styropor oder Holz gesetzt. Wer jedoch die Möglichkeit hat, sollte die Feige in ihrem Kübel in ein Winterquartier verschieben.

  • die Feige ist laubabwerfend
  • sie benötigt im Winter daher wenig Licht
  • ein frostfreier Raum ist für die Überwinterung geeignet
  • ein Keller oder eine Garage sind ideal
  • leichte Nachtfröste überstehen die Feigen ohne Schaden
  • im Winter nur wenig gießen, nicht düngen
  • Staunässe unbedingt vermeiden
  • nach dem Winter vorsichtig an die Sonne gewöhnen
  • im Frühling mit dem Düngen wieder beginnen
  • denn auch die Blütezeit beginnt früh im März

Feigenbaum mit noch grünen, unreifen, später essbaren Früchten

Vermehren

Der Feigenbaum lässt sich ganz einfach Vermehren. Hierzu gibt es zwei Möglichkeiten. Einmal die Aussaat durch die Samen, die in den reifen Früchten zu finden sind. Zum Anderen die Vermehrung durch Stecklinge, die häufig bei einem Schnitt anfallen und für die gewünschte Vermehrung nicht entsorgt werden.

Aussaat

Wer bereits einen Feigenbaum besitzt und hier regelmäßig die Früchte erntet, kann diese auch für die Aussaat nutzen. Denn die in den Früchten befindlichen Samen müssen nicht vorbereitet werden und können direkt nach der Entnahme mit einem Messer in die Erde eingesetzt werden.

Dabei sollte wie folgt vorgegangen werden:

  • Topf mit Sand-Erde-Gemisch befüllen
  • Samen auf Erde legen und vorsichtig festdrücken
  • Erde feucht halten, nicht übergießen
  • durchsichtige Folie über dem Topf hält die Feuchtigkeit konstant
  • regelmäßig lüften
  • heller und warmer Standort ist Pflicht
  • Temperaturen über 20° Celsius ideal
  • Keimlinge können auch über den Winter gezogen werden

Sind die Keimlinge etwa fünf Zentimeter hoch geworden, sollte die Folie langsam entfernt werden. Bei einer Größe von zehn Zentimetern sollten die kleinen Feigenbäume pikiert und ihnen ein eigenes Gefäß gegönnt werden. Da die kleinen Pflanzen noch recht anfällig sind, sollten sie nicht in der direkten Sonne platziert werden. Auch in den Wintermonaten müssen sie in den ersten Lebensjahren zwingend in ein Winterquartier umziehen.

Stecklinge

Die Vermehrung durch Stecklinge wird in der Regel im Winter durchgeführt. Wurde der Baum im Herbst geschnitten, können hiervon etwa 20 Zentimeter lange Steckhölzer genutzt werden. Für die Bewurzelung eignet sich sandige Erde am besten. Daher wird bei der Vermehrung von Ficus carica durch Stecklinge Idealerweise wie folgt vorgegangen.

  • kleine Töpfe nutzen
  • Erde einfüllen und jeweils ein Steckholz bis zur Hälfte einsetzen
  • gut angießen und immer leicht feucht halten
  • an einen hellen und warmen Ort stellen
  • treibt die Feige Wurzeln, bildet sie auch neue Blätter
  • dann ist die Anwurzelung geglückt
  • Ficus carica kann nun umgetopft werden
  • die ersten zwei Jahre ist der Baum sehr frostempfindlich
  • daher nur in den warmen Sommermonaten nach draußen stellen
  • in den ersten Wochen nicht in die pralle Sonne stellen

Über den Topf sollte für die ersten Wochen eine durchsichtige Folie gezogen werden, damit die Feuchtigkeit gleichmäßig bleibt. Allerdings muss hier regelmäßig gelüftet werden, damit kein Schimmel ansetzt oder der Steckling verfault.

Krankheiten

Pflegefehler und Krankheiten

An sich handelt es sich bei Ficus carica um einen sehr robusten Baum. Doch gerade zu viel Wasser insgesamt oder Sonne in jungen Jahren und direkt nach dem Winterquartier kann ihm schaden. Steht der Feigenbaum zu nass, dann kann Staunässe entstehen, im schlimmsten Fall entsteht hierdurch Wurzelfäule, eine Blüte bleibt dann aus. Durch zu viel Sonne kann der Baum einen Sonnenbrand auf seinen Blättern erleiden, dann sollte der Platz gewechselt werden.

Weitere Krankheiten, die Ficus carica befallen können sind:

  • Rostpilz
  • kommt in feuchten Sommern oft vor
  • alle befallenen Stellen entfernen
  • so kann der Pilz sich nicht weiter ausbreiten
  • Fungizide haben Auswirkungen auf die Früchte
  • daher nicht während der Blütezeit einsetzen
  • Feigen-Mosaik-Virus
  • zeigt sich durch Verfärbungen der Blätter
  • neue Blätter haben Missbildungen
  • Feigenbaum steht zu kühl, windig oder feucht
  • Virus ist jedoch unbedenklich

Schädlinge

Ficus carica wird sehr selten von Schädlingen befallen. Hierzu gehören die Feigenblattmotte, Spinnmilden und Schildläuse, die vor allem überwiegend die Blätter aber auch die Knospen der Feigen schädigen. Werden erste Schädlinge gesichtet, ist es ratsam, hiergegen sofort mit Insektiziden vorzugehen. Gegen Spinnmilben im Winterquartier ist es auch hilfreich, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.

Feigenbaum mit dunkelgrünen Blättern

Sorten

Je nach Winterhärte und Sorte können Feigenbäume auch einen Winter in den milderen Zonen überstehen. Es gibt verschiedene Züchtungen, die zwischen -20° Celsius und -12° Celsius bedingt winterhart sein sollen. Doch bei allen Sorten gilt, dass diese in den ersten Lebensjahren auf jeden Fall im Winter geschützt werden müssen und sollen. Denn beim Feigenbaum handelt es sich immer noch um einen Baum, der vor allem für das mediterrane Klima gut geeignet ist. Die folgenden Sorten sind beliebt in den hiesigen Breitengraden.

bedingt winterhart bis -12° Celsius:

  • Bayernfeige
  • Morena
  • Peretta
  • Dalmatie

winterhart bis -20° Celsius:

  • Bornholmfeige
  • Bianco
  • Twotimer
  • Ronde de Bourdeaux

Es muss immer davon ausgegangen werden, dass, je winterharter eine Feige eingeschätzt wird, die Früchte weniger schmackhaft sind. Denn je empfindlicher ein Feigenbaum gegenüber den kalten Temperaturen ist, desto süßer und saftiger sind auch seine Früchte.


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