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Hanfpalme, Trachycarpus fortunei – Pflege von A-Z

chinesische hanfpalme trachycarpus fortunei
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Blütenfarbe
gelb, grün
Standort
Halbschatten, Sonnig
Blütezeit
April, Mai, Juni, Juli
Wuchsform
aufrecht
Höhe
bis zu 15 m hoch
Bodenart
sandig, lehmig
Bodenfeuchte
frisch
pH-Wert
neutral, schwach alkalisch, schwach sauer, alkalisch
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Palmengewächse, Arecaceae
Pflanzenarten
Kübelpflanzen, Topfpflanzen, Zimmerpflanzen
Gartenstil
Topfgarten, Wintergarten

Hanfpalmen sind nicht nur robust und widerstandsfähig, sondern auch zugleich relativ anspruchslos. Damit die Trachycarpus fortunei jedoch erfolgreich gedeiht, sollten einige Faktoren berücksichtigt werden. Von der Wahl des Standorts bis zur fachgerechten Pflege und Überwinterung – wir haben die wichtigsten Informationen für Sie zusammengefasst, sodass Ihnen das Kultivieren der beliebten Fächerpalme mit Sicherheit gelingt!

Video-Tipp

Standort

Die Hanfpalme ist nicht sonderlich anspruchsvoll, wenn es um den optimalen Standort geht. Sie bevorzugt zwar einen sonnigen Standort, kommt aber auch gut an einem halbschattigen Plätzchen zurecht. Allerdings wirkt sich das fehlende Sonnenlicht auf das Wachstum der Hanfpalme aus, welches ohnehin schon sehr zögerlich ist. Wer das Wachstum der Trachycarpus fortunei bestmöglich fördern möchte, sollte ein Plätzchen mit folgenden Voraussetzungen wählen:

  • sonnig, einige Stunden Sonneneinstrahlung täglich
  • im Innenraum ist ein Südfenster ideal
  • windgeschützt, beispielsweise an einer Mauer
  • warm
  • optimale Temperatur: 15-20 Grad

Hinweis: Temperaturen unter 14 Grad stellen zwar kein Problem für die Hanfpalme dar, allerdings verlangsamt sich dadurch das Wachstum der Pflanze.

Boden/Substrat

Bei der Wahl des Substrats ist unbedingt das Alter der Hanfpalme zu berücksichtigen. Denn ältere Exemplare sind wesentlich leichter zufrieden zu stellen als Jungpflanzen. Für diese reicht nahrhafte und durchlässige Gartenerde in der Regel völlig aus. Junge Hanfpalmen gedeihen hingegen am besten, wenn das Substrat folgende Eigenschaften vorweist:

  • humos, nährstoffreich und durchlässig
  • lockere Erde mit groben Bestandteilen
  • schwach sauer bis alkalisch: pH-Wert von 5,3-7,5
Blüten der chinesischen Hanfpalme
Auffallend sind die dicht stehenden, gelben (in diesem Fall also männlichen) Blütenstände der Hanfpalme.

Tipp: Lehmhaltige Gartenerde kann schnell und einfach mit der Zugabe von Laubkompost, Torf und etwas Lavagranulat optimiert werden.

Einpflanzen

Der optimale Zeitpunkt für das Einpflanzen der Hanfpalme ist in erster Linie von ihrem zukünftigen Standort abhängig. Denn die Trachycarpus fortunei kann sowohl im Garten als auch im Kübel kultiviert werden. Bevor sie jedoch einen Platz im Beet einnimmt, sollte sie zuvor rund drei bis fünf Jahre im Kübel die entsprechende Pflege erhalten. Das Einpflanzen der Hanfpalme gestaltet sich je nach Art der Haltung wie folgt:

Einpflanzen im Topf

Wenn die Hanfpalme im geschützten Innenraum kultiviert wird, kann sie ganzjährig eingesetzt werden. Wichtig ist, dass das Gefäß höher als breit ausfällt. Denn die Trachycarpus fortunei ist ein Tiefwurzler, weshalb die Wurzeln möglichst viel Platz nach unten erhalten sollten. Ebenso sollte das Gefäß ein Abflussloch besitzen, sodass überschüssiges Gießwasser abfließen kann.

  • Drainage aus Tonscherben oder Blähton einarbeiten
  • luft- und wasserdurchlässiges Vlies ausbreiten
  • Gefäß mit Substrat bis auf halbe Höhe füllen
  • Palme einsetzen und Substrat andrücken
  • mit weichem Wasser gießen
  • Hanfpalme an einen halbschattigen Ort stellen
  • nach 8-10 Tagen an einen sonnigen Platz stellen
  • erste Düngung nach 6 Wochen

Einpflanzen im Garten

Hanfpalmen sollten ausschließlich im Frühjahr in den Garten ausgepflanzt werden. Denn dadurch haben sie ausreichend Zeit, sich bis zum Winter zu verwurzeln. Der ideale Zeitpunkt für das Einpflanzen in das Beet ist daher ein milder, trockener Tag im April oder Mai.

  • Pflanzloch ausheben
  • Pfahlwurzeln soll vollständig aufgenommen werden
  • Aushub mit Kompost, Hornspäne, Lavagranulat und Moorbeeterde anreichern
  • Drainage aus Blähton oder Tonscherben anlegen
  • Palme aus dem Topf nehmen und einsetzen
  • Substrat fest andrücken
  • es sollen sich keine Hohlräume bilden
  • angießen mit weichem Wasser
  • mulchen mit Laub oder Grasschnitt

Pflanzloch ausheben

Pflanzloch ausheben
Beim Pflanzen der chinesischen Hanfpalme im Garten ist der richtige Zeitpunkt entscheidend.

Hinweis: Falls die Hanfpalme vom Innenraum ins Freie übersiedelt, sollte sie die ersten zwei Wochen mit einem Sonnenschirm geschützt werden.

Düngen

Die Hanfpalme wird grundsätzlich nur in der Vegetationsphase (März bis September) gedüngt. Wenn die Pflanze jedoch frisch umgetopft wurde, sollte sie die ersten Monate nicht gedüngt werden. Denn frisches Substrat ist ohnehin schon sehr nährstoffreich, sodass eine zusätzliche Düngung einen Überschuss begünstigen würde. Ebenso sollte auf eine Düngung verzichtet werden, wenn das Wachstum der Pflanze eingeschränkt ist. Dies kann beispielsweise bei schlechten Lichtverhältnissen oder niedrigen Temperaturen der Fall sein.

  • April bis September alle 14 Tage düngen
  • Flüssigdünger in das Gießwasser mischen
  • stickstoffbetonter Palmendünger ist ideal
  • oder im April und Juni Langzeitdünger verabreichen

Hinweis: Im Beet hat sich eine kombinierte Nährstoffversorgung bewährt. Hierbei erhält die Hanfpalme im April eine mineralische Startdüngung und wird anschließend alle zwei Wochen mit Hornspänen gedüngt.

Gießen

Die Trachycarpus fortunei möchte zwar regelmäßig, aber nicht zu viel gegossen werden. Wichtig ist, dass die Hanfpalme stets mit weichem Wasser gegossen wird. Hierfür bietet sich beispielsweise gesammeltes Regenwasser oder Teichwasser an. Gewöhnliches Leitungswasser ist der Hanfpalme hingegen meist zu hart. Bei der Bewässerung selbst ist auf Folgendes zu achten:

  • bewässern, wenn Erdoberfläche angetrocknet ist
  • Wurzelballen darf niemals zur Gänze austrocknen!
  • regelmäßig und durchdringen gießen
  • Staunässe vermeiden
  • überschüssiges Wasser sofort wegschütten

Umtopfen/umsetzen

Im Kübel kultivierte Hanfpalmen müssen etwa alle drei bis fünf Jahre in ein größeres Gefäß umgetopft werden. Ein guter Indikator hierfür sind die Wurzelenden, welche sich in zu kleinen Gefäßen am Topfboden zeigen. Die Wurzeln benötigen nun mehr Platz, allerdings sollte der neue Topf keinesfalls zu groß ausfallen. Denn in diesem Fall würde die Pflanze ihre gesamte Kraft ausschließlich in das Wurzelwachstum stecken. Besser ist es, wenn der neue Topf nur geringfügig größer ist als zuvor.

  • Palme aus dem alten Topf entnehmen
  • Wurzeln von Erde befreien
  • Wurzelballen etwas lockern
  • beispielsweise mit einer kleinen Hake
  • Wurzeln können sich dadurch besser entfalten

Hinweis: Freilandpflanzen können ebenfalls umgesetzt werden, sofern sie mindestens fünf Jahre alt sind. Wichtig ist, dass das Umpflanzen ausschließlich im Frühjahr stattfindet und das neue Pflanzloch etwa 3x so groß wie der Wurzelballen ist.

Schneiden

stamm der chinesischen hanfpalme
Ein weiteres charakteristisches Merkmal der Hanfpalme ist ihr Stamm.

Ein regelmäßiges Schneiden der Hanfpalme ist grundsätzlich nicht erforderlich, denn die Pflanze wächst nur sehr langsam. Allerdings ist es empfehlenswert, die Pflanze von abgestorbenen Blättern zu befreien. Wichtig hierbei ist, dass die Wedel erst entfernt werden, wenn sie vollkommen abgestorben sind. Gelbe Blätter sollten hingegen an der Pflanze verweilen, da sie sich zwar ihrem Lebensende nähern, bis dahin jedoch noch wertvolle Nährstoffe an die Pflanze abgeben.

  • abgestorbene Wedel abschneiden
  • auf etwa 10-20 cm kürzen
  • unbedingt scharfes Schneidwerkzeug verwenden
  • nicht in das gesunde Gewebe schneiden
  • Hanfpalme nie an der Spitze abschneiden!
  • verwelkte Blüten ebenfalls entfernen

Hinweis: Das zurückgelassene Wedelstück neigt sich in weiterer Folge abwärts und löst sich dort in unzählige Fasern auf. Durch diesen Vorgang erhält der Palmenstamm sein typisches, behaartes Erscheinungsbild.

Überwintern

Hanfpalmen sorgen zwar für ein exotisches Flair, allerdings sind die Pflanzen durchaus winterhart! Im Beet kommen sie problemlos mit Minusgraden zurecht, sodass ihnen auch Temperaturen von -10 Grad nichts ausmachen. Allerdings ist es dennoch ratsam, die Pflanzen in der kalten Jahreszeit zu schützen:

Überwintern im Beet

  • Wedel hochbinden
  • Pflanze mit atmungsaktivem Vlies umhüllen
  • Baumscheibe anhäufen mit Laub, Stroh oder Tannenzweigen
  • etwa 30 cm hoch
  • gießen bei Kahlfrost oder an einem milden Tag

Überwintern im Kübel

  • nur bis -5 Grad winterhart
  • Wurzelballen friert im Topf schneller durch
  • Pflanze rechtzeitig in den Innenraum holen
  • heller, frostfreier Raum

Hinweis: Die Hanfpalme zeigt sich in Bezug auf Licht- und Temperaturverhältnisse relativ flexibel. Sie kann sowohl bei Temperaturen von 5-8 Grad, aber auch in einem geheizten Wohnraum bei 20 Grad überwintern. Wichtig ist, dass die Wasserversorgung auf die Temperaturverhältnisse angepasst wird.

Vermehren

Das Vermehren von Hanfpalmen ist ausschließlich durch Samen möglich und unglaublich zeitaufwendig. Denn die Samen haben eine Keimdauer von rund 12 bis 14 Monaten, sodass hierfür eine Menge Geduld erforderlich ist. Doch auch dann ist noch nicht Schluss, denn bis sich aus den Keimlingen eine widerstandsfähige Hanfpalme entwickelt, dauert es bis zu drei Jahren. Wer sich dennoch an der Vermehrung versuchen möchte, kann das Saatgut ebenfalls im Fachhandel kaufen. Bevor die hartschaligen Samen jedoch ausgesät werden, sollten sie für etwa 24 Stunden in lauwarmes Wasser gelegt werden. Anschließend gestaltet sich die Aussaat der wie folgt:

  • Töpfe mit Anzuchterde füllen
  • Saatgut aussäen
  • Samen dünn mit Erde bedecken
  • an einem hellen und warmen Ort aufstellen
  • feucht halten, aber nicht zu nass

Tipp: Um die Keimdauer zusätzlich zu verkürzen, können die Samen vor dem Aufquellen mit etwas Sandpapier aufgeraut werden.

Pflegefehler/braune Blätter

Die Pflege von Hanfpalmen gestaltet sich relativ simpel, dennoch kann es vorkommen, dass die Pflanze sich unzufrieden zeigt. Wenn sich die Spitzen der Palme plötzlich braun färben, kann es sein, dass sie zu viel oder zu wenig Wasser erhält. Dieses Symptom kann jedoch auch durch eine niedrige Luftfeuchtigkeit aber auch durch einen Sonnenbrand oder durch Frostschaden hervorgerufen werden. Sollten sich die Blätter braun färben, hat sich folgende Maßnahme bewährt:

  • verfärbte Stellen abschneiden
  • etwa 1 mm des braunen Gewebes soll am Blatt verbleiben
  • falls Luftfeuchtigkeit zu niedrig, Palme alle 2 Tage besprühen

Krankheiten und Schädlinge

wolllaeuse schmierlaeuse
Woll- und Schmierläuse können auch Ihrer Hanfpalme zu schaffen machen. Halten Sie sich deshalb an unsere Pflege-Tipps!

Grundsätzlich ist die Trachycarpus fortunei vergleichsweise selten von Schädlingen oder Krankheiten betroffen. Eine Garantie hierfür gibt es jedoch nicht, weshalb es ratsam ist, die Pflanze stets auf mögliche Schadbilder zu überprüfen. Denn ein ungünstiger Standort sowie eine falsche Pflege können Krankheiten und Schädlinge begünstigen.

Rußtau

  • Schadbild: schwarzer, klebriger Belag auf den Blättern
  • Bekämpfung: Belag abwischen

Rostpilz

  • Schadbild: rötliche und orangene Flecken auf den Blättern
  • Bekämpfung: Blätter beseitigen, Fungizid

Woll- und Schildläuse

  • Schadbild: weiße Gespinste, braune ovale Flecken auf den Blättern
  • Bekämpfung: systemisch wirkende Mittel

Rote Spinne

  • Schadbild: feine Gespinste auf Blattunterseite, Blätter färben sich gelblich bis weiß
  • Bekämpfung: Luftfeuchtigkeit erhöhen, Insektizide

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