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Glücksbambus: Pflege von A-Z | Infos zum Gießen, Vermehren & Co.

Glücksbambus (Dracaena braunii)
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Blütenfarbe
weiss
Standort
Halbschatten
Blütezeit
Oktober, November, Dezember
Wuchsform
aufrecht
Höhe
bis zu 100 cm hoch
Bodenart
sandig, lehmig
Bodenfeuchte
mäßig feucht
pH-Wert
schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalkintolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Spargelgewächse, Asparagaceae
Pflanzenarten
Topfpflanzen, Zimmerpflanzen, Balkonpflanzen
Gartenstil
Topfgarten, Wintergarten

Der Glücksbambus gehört zu den Gewächsen, die aufgrund ihres Namens häufig der falschen Pflanzenfamilie zugerechnet werden. Jedoch handelt es sich bei dem Spargelgewächs, das unter dem englischen Namen Lucky Bamboo bekannt ist, um einen Drachenbaum und nicht um einen Bambus, geschweige denn eine Yucca-Palme. Die Verwechslung entsteht aufgrund der langen Stiele, die viele Menschen an Bambus erinnern, was am Ende zu zahlreichen Pflegefehlern führt und dem Absterben der Schlangenlilie führt.

Video-Tipp

Standort

Da die Schlangenlinie aus den tropischen Gebieten Afrikas stammt, benötigt sie einen passenden Standort:

  • Lichtbedarf: hell
  • nicht zu viel direktes Sonnenlicht
  • hohe Luftfeuchtigkeit
  • Temperatur: ab 18°C (konstant)
  • bei Temperaturen unter 15°C verlangsamt sich der Wuchs
  • verträgt keine Zugluft
  • kalte Böden sollten vermieden werden

Achten Sie darauf, bei trockener Heizungsluft die Pflanze regelmäßig mit Wasser zu besprühen oder eine Schale in der Nähe aufzustellen, die mit frischem Wasser gefüllt ist. Alternativ können Sie einen automatischen Luftbefeuchter nutzen, der immer für eine ideale Luftfeuchtigkeit sorgt. Nach den Eisheiligen bis Mitte September können Sie den Dracaena braunii ruhig im Garten oder auf dem Balkon platzieren, solange er nicht in der direkten Sonne steht. Vor allem die pralle Mittagssonne ist zu viel für das Spargelgewächs.

Glücksbambus (Dracanea braunii) in der Sonne

Tipp: Je heller der Standort ist, desto schneller wächst der Glücksbambus. Aus diesem Grund können Sie die Wachstumsgeschwindigkeit regulieren, wenn Sie das Gewächs an einen halbschattigen Platz stellen, jedoch kann sich das auf Dauer negativ auf die Vitalität der Schlangenlilie auswirken.

Substrat

Das Substrat für den Glücksbambus sollte auf die folgende Weise beschaffen sein:

  • humos
  • lehmig
  • angereichert mit Sand für eine bessere Drainage
  • pH-Wert: 6,0

Sie können zum Beispiel eine hochwertige Blumenerde verwenden, die Sie mit Sand oder Perliten anreichern. Dadurch bleibt das Substrat durchlässig und kann ausreichend Nährstoffe für die wuchsfreudige Pflanze bieten. Neben einer Haltung in Erde können Sie sich ebenfalls für eine Hydrokultur oder rein für Wasser entscheiden. In diesem Fall bieten sich Seramis Tongranulat oder Blähton sehr gut an.

Umtopfen

Nach Erwerb sollten Sie Ihr Exemplar unbedingt umtopfen. Umtopfen ist ebenfalls wichtig, sobald Dracaena braunii das Substrat oder die Hydrokultur durchwurzelt hat und wenn Sie augenscheinlich zu groß für den Topf ist. Wird das Gewächs zu groß, kann es umkippen, was sich negativ auf die Gesundheit auswirkt. Beim Umtopfen in Substrat gehen Sie wie folgt vor:

  • wählen Sie einen voluminösen Topf, der größer als der vorherige ist
  • das ist besonders wichtig, wenn es sich noch um eine Jungpflanze handelt
  • er sollte über mindestens ein Abzugsloch und einen Untersetzer verfügen
  • am Boden verteilen Sie eine dünne Schicht Blähton, um für Drainage zu sorgen
  • füllen Sie den Topf bis zur Hälfte mit frischem Substrat
  • nehmen Sie die Pflanze aus dem alten Topf
  • klopfen Sie vorsichtig etwas von dem alten Substrat von den Wurzeln
  • dabei die Wurzeln nicht beschädigen
  • gepflanzt wird 10 cm tief bei einer Pflanze bis 50 cm, 20 cm tief bei einer Pflanze über 50 bis 100 cm
  • füllen Sie den restlichen Topf mit Substrat auf, jedoch nicht ganz bis an den Rand
  • die Erde etwas festklopfen
  • angießen

Wenn Sie in Hydrokultur umtopfen, gehen Sie auf die folgende Weise vor:

  • der Topf wird auf die gleiche Weise ausgewählt
  • nun mit dem Granulat füllen
  • die Pflanze muss tiefer in das Granulat gesetzt werden
  • Granulat bietet nicht so viel Halt wie Substrat
  • hier sollten Sie etwas experimentieren, bis die Pflanze sicher steht
  • angießen

Falls Sie Ihren Glücksbambus komplett in Wasser halten wollen, müssen Sie die Wurzeln zuvor komplett reinigen, damit keine Erde in das Glas oder in die Schale gelangt. Dann überprüfen Sie die Wurzeln und entfernen alle abgestorbenen. Anschließend wählen Sie einen Behälter, der schwer genug ist. Glasbehälter sind hier vor allem zu empfehlen und bieten einen Blick auf das ansprechende Wurzelwerk der Pflanzen. Füllen Sie das Behältnis soweit mit Wasser, dass mindestens drei Zentimeter der Stängel im Wasser stehen. Verwenden Sie kalkarmes, abgestandenes Wasser, Filter- oder Regenwasser.

Glücksbambus (Dracaena braunii)

Tipp: Kunststofftöpfe sind ebenfalls zu empfehlen, nur begünstigen diese die Schimmelbildung. Sorgen Sie für gute Abflussmöglichkeiten bzw. schütten Sie überschüssiges Wasser regelmäßig ab.

Pflege

Gießen und Düngen müssen Sie die Pflanze zwar regelmäßig, da sie in Deutschland nur im Topf gehalten werden kann, jedoch kommt sie an sich alleine zurecht. Es kann notwendig sein, ausgewachsene Exemplare mit Bändern oder Hölzern zu fixieren, da die langen Stängel mit der Zeit zur Seite fallen könnten.

Gießen

Gegossen wird der Glücksbambus regelmäßig, da er keine Trockenheit aushält. Je nach Art der Haltung muss entsprechend anders gegossen werden:

  1. Substrat: checken Sie regelmäßig die Oberfläche des Substrats. Sobald diese angetrocknet ist, gießen Sie mit kalkarmem Wasser. Überschüssiges Wasser im Untersetzer wird nach einiger Standzeit einfach weggeschüttet. Im Winter reduzieren Sie die Häufigkeit, da die Erde viel länger braucht, bis sie angetrocknet ist.
  2. Hydrokultur: bei der Hydrokultur gehen Sie auf dieselbe Weise wie beim Substrat vor. Checken Sie das Granulat, ob es komplett angetrocknet ist und gießen Sie entsprechend nach. Hier benötigen Sie meist etwas mehr Wasser, da das Granulat sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen kann.
  3. Wasser: falls Sie das Exemplar rein im Wasser halten, füllen Sie einfach regelmäßig mit frischem Wasser nach. Falls sich Algen bilden oder es zu unangenehmen Gerüchen kommt, sollten Sie das Wasser wechseln und ein Hausmittel anwenden. Am besten eignet sich für diesen Zweck ein Stückchen Holzkohle, das einfach in das Wasser gelegt wird.

Düngen

Glücksbambus sind äußerst hungrige Pflanzen und benötigen ausreichend Nährstoffe, um das schnelle Wachstum zu unterstützen, das typisch für die Gattung ist. Vor allem die Pflanzen in Hydrokultur und Wasserbehältern benötigen ausreichend Dünger. Besorgen Sie sich einen speziellen Hydrokulturdünger für die Haltung in Hydrokulturen. Diese sind ideal für die Nährstoffversorgung der Schlangenlilien. Dieser wird im Rhythmus von zehn Tagen ins Wasser gegeben. Für in Wasser gezogene Pflanzen nutzen Sie einen Spezialdünger, der auf die Bedürfnisse von Lucky Bamboo ausgelegt ist. Er wird ebenfalls alle zehn Tage verabreicht. In Substrat verwenden Sie ebenfalls den Spezialdünger, nur verabreichen Sie diesen über das Gießwasser.

Tipp: Sie müssen nicht düngen, wenn Sie vorgedüngte Erde als Substrat gewählt haben. Hier reicht es, wenn Sie jährlich umtopfen, um der Pflanze neue Energie zu geben.

Schneiden

Einen Schnitt benötigt die Pflanze nur, wenn diese Ihnen zu groß wird. Dann schneiden Sie einfach mit einem desinfizierten scharfen Messer den oberen Teil ab. Sie können den Schnitt ebenfalls zur Formgebung nutzen. Wenn Sie zum Beispiel eine ausladende Krone wünschen, entfernen sie die seitlichen Triebe am Stamm mit einem Messer in Ihrer gewünschten Höhe. Das können Sie sogar das gesamte Jahr über machen. Kranke oder abgestorbene Pflanzenteile werden immer entfernt, sobald diese auftauchen, um die Vitalität zu erhalten.

Überwintern

Während der Winterzeit sollte die Mindesttemperatur von 18°C nicht unterschritten und die Pflanze vor Zugluft geschützt werden. Stoßweises Lüften für zehn Minuten ist in Ordnung, wenn Sie über den Winter frische Luft in den Raum lassen. Sonst müssen Sie nur beachten, dass die Luftfeuchtigkeit nicht zu niedrig wird.

Vermehren

Sie haben hierfür die Stecklingsvermehrung zur Verfügung, die zwei Arten Pflanzenmaterial verwendet:

  • Seitentriebe
  • der Stamm selbst
Glücksbambus-Steckling im Glas
Ein Stecklingsvermehrung ist ganz einfach möglich.

Sie schneiden entweder die Seitentriebe der Pflanze ab oder zerstückeln den Stamm in zehn Zentimeter große Teilstücke. Die zweite Variante ist nur lohnenswert, wenn Sie schon mehrere Pflanzen zur Verfügung haben. Markieren Sie sich zudem, welches die Unterseite der Stecklinge ist. Gehen Sie anschließend wie folgt vor:

  • setzen Sie die Stecklinge mit der Unterseite in kalkarmes Wasser
  • nun müssen Sie warten, bis die Unterseite Wurzeln ausbildet
  • zudem sollten die Seitentriebe auf eine Länge von 10 cm anwachsen
  • nun können Sie diese entweder in Substrat oder Hydrokultur pflanzen oder in frisches Wasser setzen

Tipp: Eine Anzucht über Samen ist ebenfalls möglich, verlangt jedoch viel Glück und Geduld. Zudem ist es nicht leicht, Saatgut für die Pflanzen zu bekommen, da sie in Mitteleuropa fast nie blühen.

Schädlinge und Krankheiten

An Krankheiten leidet das Gewächs nicht, solange es passendes Wasser erhält. Bei zu kalkhaltigem Wasser kann es zu Kalkrändern an den Stämmen und gelben Blättern kommen, was durch einen Wasser- und Substratwechsel behoben wird. Schildläuse sind das größte Problem der Dracaena braunii. Diese erkennen Sie deutlich an den Schilden und das sie sich an der Blattunterseite und den Stämmen festsetzen und der Pflanze regelrecht die Lebenskraft aussaugen. Gehen Sie gegen den Schädling wie folgt vor:

  • bei Substrathaltung Pflanzenschutzstäbchen verwenden
  • Hydro- oder Wasserkulturen mit Sommeröl behandeln
  • anschließend die Pflanzen gründlich mit Wasser abbrausen

Ebenso sollten Sie auf gelbe Blattspitzen achten, die auf einen Wassermangel oder zu wenig Licht hindeuten, was der Pflanze stark zusetzen kann. Zwar könnten Sie versuchen, das Exemplar aufzurappeln, jedoch kann das mit viel Arbeit verbunden sein. Da Glücksbambus jedoch nicht teuer ist, kann sich der Aufwand manchmal lohnen.

Tipp: Falls der Stamm Ihrer Pflanze sich zunehmend gelb färbt, müssen Sie diese Stellen großzügig wegschneiden und die Pflanze umtopfen oder in frisches Wasser setzen. Bei diesem Problem handelt es sich um einen unbekannten Pilz, Virus oder Bakterium, das dem Glücksbambus stark zusetzen kann.

Vorsicht: Giftpflanze

Sie sollten beim Glücksbambus darauf achten, dass dieser zu den Giftpflanzen gehört. Das Gewächs verfügt über eine hohe Konzentration an Saponinen und Glycosiden, die sich vor allem in den Blättern finden, was zu einem Problem für Hunde, Katzen und Kleinkindern werden kann. Gesunde Erwachsene, Teenager und Senioren haben in den meisten Fällen kein Problem mit den Inhaltsstoffen, jedoch sollte auf einen Verzehr verzichtet werden.

Glücksbambus
Vergessen Sie nicht, dass Glücksbambus giftig ist!

Die folgenden Symptome deuten auf einen Konsum der Pflanzenteile oder die Ausdünstungen der Pflanze hin, die ebenfalls giftig sind:

  • allgemeines Unwohlsein
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Kreislaufstörungen
  • Atembeschwerden bis zur vollständigen Blockade der Atmung bei Asthmatikern
  • Schweißausbrüche
  • blutiger Durchfall bei Kindern

Gerade für empfindliche Menschen und Kleinkinder können diese Symptome gefährlich werden. Jedoch sind keine Todesfälle durch die Pflanze bekannt, da die Bitterstoffe zu stark sind. Babys und Kleinkinder haben einen schlecht ausgeprägten Geschmackssinn, was sie zu einem Opfer für die Giftstoffe macht. Bei Hunden, Katzen und anderen Haustieren wirkt die Schlangenlinie aufgrund der geringeren Körpergröße noch stärker. Folgende Symptome sind typisch:

  • erhöhter Speichelfluss
  • Gleichgewichtsprobleme
  • torkelnder Gang
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Kreislaufstörungen
  • Krämpfe

In den meisten Fällen ist der Verzehr des Glücksbambus nicht tödlich, jedoch kann ein dauerhafter Verzehr der Blätter zu einer schwachen Anämie, also dem Verlust roter Blutkörperchen, führen. Daher sollten Sie die Pflanze nicht in der Nähe von Hunden und vor allem Katzen halten, da diese aus Langeweile gerne die Blätter ankauen, wodurch die Giftstoffe in den Körper gelangen. Ähnlich verhält es sich mit neugierigen Kindern. Treten Symptome auf, sollten Sie unverzüglich zum Arzt oder Tierarzt gehen und ein Blatt der Pflanze zur Identifikation mitnehmen.


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