Laubbäume - Plantopedia https://www.plantopedia.de Fri, 14 Jan 2022 07:56:52 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.0 Zwergweide, Salix arbuscula: Bäumchenweide Pflege von A-Z https://www.plantopedia.de/pflanzen/zwergweide/ Fri, 14 Jan 2022 07:56:51 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=59440 Bei der Zwergweide handelt es sich um einen kleinen Baum, der nicht höher als 30 bis 40 Zentimeter wird. Das Gewächs ist sowohl für die Kübelhaltung als auch aufgrund der Winterhärte für ein Gartenbeet geeignet und sehr einfach in der Pflege. Boden und Standort Die Zwergweide findet aufgrund ihrer geringen Größe in jedem Garten und […]

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Bei der Zwergweide handelt es sich um einen kleinen Baum, der nicht höher als 30 bis 40 Zentimeter wird. Das Gewächs ist sowohl für die Kübelhaltung als auch aufgrund der Winterhärte für ein Gartenbeet geeignet und sehr einfach in der Pflege.

Video-Tipp

Boden und Standort

Die Zwergweide findet aufgrund ihrer geringen Größe in jedem Garten und auch im Topf einen Platz. Aufgrund ihrer ursprünglichen Heimat in den Bergen bevorzugt sie in den hiesigen Breitengraden ebenfalls einen eher steinigen Boden. Der Standort sollte nicht zu dunkel gewählt werden. Gerade wegen der geringen Größe kann es schnell zu Schattenbildung durch größere Gewächse kommen, die vermieden werden sollte:

  • Standort gerne vollsonnig
  • auch Halbschatten möglich
  • Steingarten im Vorgarten
  • Kübel auf Südbalkon oder sonniger Terrasse
  • durchlässiger und mineralischer Boden
  • normalen Gartenboden mit Kies anreichern
  • Blumenerde mit Kies für Kübel nutzen
  • keinen Kompost oder sonstige Nährstoffe zufügen
  • kalkliebend
  • daher auf genügend Kalkzufuhr achten

Tipp: Wenn Ihre Bäumchenweide mindestens drei Stunden Sonne am Tag erhält, dann ist dies der optimale Standort.

Blüte und Blütezeit

Die unscheinbare Blüte in silbergrau mit gelben oder grünen Pollen erscheint meist im Juni. Danach werden zweiklappige Kapselfrüchte gebildet.

Blüten der Zwergweide (Salix arbuscula)
Die Zwergweide bildet, wie (fast) alle anderen Weidenarten auch, Kätzchen aus.

Düngen und Gießen

Aufgrund der kargen Böden, auf denen Salix arbuscula in der Natur wächst, benötigt diese Weidenart wenig Nährstoffe und somit auch wenig Pflege. Es sollten jedoch mit dem Düngen regelmäßig verschiedene Mineralstoffe zu geführt werden. So mag es das Gewächs vor allem auch kalkig:

  • mit Leitungswasser gießen
  • enthält in manchen Gebieten viel Kalk
  • regelmäßig gießen
  • kurze Trockenheit wird vertragen
  • in heißen Perioden möglichst täglich gießen
  • in frühen Morgen- oder späten Abendstunden
  • Mineraldünger für Steingärten nutzen
  • während Vegetationszeit regelmäßig düngen
  • Herstellerangaben bei Dosierung beachten

Hinweis: Da die Zwergweide nicht viele Nährstoffe benötigt ist es nicht sinnvoll, hier Kompost unterzuheben, wie dies bei vielen Pflanzen üblich ist, Das Gewächs könnte ansonsten überdüngt werden.

Krankheiten und Schädlinge

Auch wenn die Pflege der Zwergweide sehr einfach ist, können dennoch vermehrt Krankheiten auftreten oder das Gewächs von Schädlingen befallen werden. Gerade Krankheiten, wie verschiedene Pilze sind ein großes Thema bei allen Weiden. Hier sind vor allem das Triebsterben sowie der Weidenrost zu nennen. Jedoch sind nach einem Rückschnitt der befallenen Stellen und der Behandlung mit Fungiziden beide Pilzkrankheiten bei Salix arbuscula ganz gut in den Griff zu bekommen:

  • alles Befallene abschneiden
  • herabgefallene Blätter aufsammeln
  • nicht im Kompost, sondern im Restmüll entsorgen
von Weidenrost befallenes Blatt
Weidenrost

Außerdem werden Weiden oftmals von Spinnmilben heimgesucht:

  • Blätter werden braun und rollen sich zusammen
  • fallen danach ab
  • mit speziellem Insektizid gegen Spinnmilben vorgehen
  • Hausmittel reichen in der Regel nicht aus
  • Pflanze treibt im nächsten Frühjahr erneut aus

Hinweis: War es die letzten Wochen sehr warm und trocken können die Pflanzen auch hierunter leiden und Triebe vertrocknen und sterben ab. In einem soll Fall heißt die Regel in der Pflege sofort einschlämmen und danach regelmäßig und immer genug Wasser geben.

Pflanzen

Ein Steingarten ist optimal für die Pflege der Zwergweide. Allerdings kann das Gewächs auch in einem normalen Gartenbeet oder auf einer Wiese als Solitär einen Platz finden. Hierfür wird die normale Gartenerde einfach mit Kies gemischt, damit sie weniger Nährstoffe und mehr Mineralien an das Bäumchen abgibt. Beim Einpflanzen sollte noch das Folgende beachtet werden:

  • Frühjahr passender Zeitpunkt
  • Boden sollte nicht mehr gefroren sein
  • breites und flaches Pflanzloch ausheben
  • Erde entsprechend mischen
  • auf Boden Drainage aus Kies oder Steinen
  • Gewächs dem mitgelieferten Topf entnehmen
  • aufsetzen und leicht mit Erde bedecken
  • Wurzeln sollten jedoch nicht mehr zu sehen sein
  • danach gut angießen

Hinweis: Die nordische Bäumchenweide kann das ganze Jahr über eingepflanzt werden. Allerdings ist das Frühjahr der beste Zeitpunkt, weil das Gewächs dann über den Vegetationszeitraum gut anwachsen kann und so auch einen ersten Winter gut übersteht.

Pflanznachbarn

Da es sich bei der Zwergweide um eine Pflanze handelt, die wenig Nährstoffe benötigt, ist es wichtig, dass die Pflanzen, mit denen sie kultiviert werden soll, ebenfalls für einen Steingarten geeignet sind. Ansonsten könnte der Dünger, der für die Nachbarpflanzen gedacht ist, die Bäumchenweide durch eine zu große Nährstoffzufuhr schädigen. Geeignet sind hier:

  • Aloe Vera
  • Blaukissen (Aubrieta)
  • Blauschwingel (Festuca glauca)
  • Duftsteinrich (Lobularia maritima)
  • Grasnelke (Armeria maritima)
  • Thymian (Thymus vulgaris)
  • Wollziest (Stachys byzantina)
  • Zwergkiefer (Pinus mugo var. pumilio)
Blaukissen (Aubrieta)
Blaukissen (Aubrieta)

Schneiden

Da es sich bei der Bäumchenweide um einen sehr kleinwüchsigen Strauch handelt, muss dieser in der Regel nicht geschnitten werden. Die Gewächse werden im Handel aber oft auch als kleines Hochstämmchen gezüchtet angeboten:

  • Schnitt wenn nötig im Frühjahr vor Austrieb
  • alle erfrorenen oder vertrockneten Zweige abschneiden
  • von unten wachsende Triebe direkt an Basis kappen
  • sonst wird Hochstamm wieder zum Strauch
  • weiterer Rückschnitt nur bei Pilzkrankheiten
  • dann bis ins frische Holz zurückschneiden
  • Gartenschere nutzen
  • scharf, sauber und desinfiziert
  • keine Angriffsfläche für Viren und Bakterien

Tipp: Wenn Sie aufgrund vertrockneter Zweige oder durch einen Pilzbefall Ihre Bäumchenweide ein wenig mehr zurückschneiden müssen, ist dies nicht weiter schlimm, denn alle Weidenarten, so auch die Salix arbuscula sind gut schnittverträglich.

Überwintern

Wurde das Gewächs in einem Steingarten kultiviert, dann sind hier keine Maßnahmen notwendig. Denn die Zwergweide verträgt aufgrund ihrer Herkunft durchaus Temperaturen von bis zu -12° Celsius. In einem Kübel kultiviert sollten jedoch ein paar wenige Maßnahmen getroffen werden:

  • Kübel auf Holzpalette stellen
  • Styroporplatte Alternative
  • Topf mit Reisigmatten, Pflanzenvlies oder Jutesack ummanteln
  • Salix arbuscula weder im Beet noch im Kübel mulchen
  • Freisetzung zu vieler Nährstoffe
  • werden von Pflanze nicht vertragen
Jutesack als Winterschutz
Winterschutz mit Jutesack

Umtopfen

Die ersten Jahre ist ein Umtopfen empfehlenswert, damit sich die flachen Wurzeln nach und nach ausbreiten können. Ist das Gewächs etwa zehn Jahre alt ist es jedoch ausgewachsen und benötigt keinen breiteren Topf mehr. Da auch eine Nährstoffversorgung mit frischem Substrat nicht notwendig wird, kann Salis arbuscula dann im Kübel ohne weiteres umtopfen verbleiben:

  • junge Pflanzen etwa alle zwei Jahre umtopfen
  • breiten, aber flachen Kübel wählen
  • gegen Staunässe Drainage über Abflussloch anlegen
  • etwa 3/4 der vorbereiteten Erde mit Kies einfüllen
  • Bäumchenweide nicht zu tief einsetzen
  • restliche Erde einfüllen
  • gut angießen

Vermehren

Eine Zwergweide kann ganz einfach über Stecklinge vermehrt werden. Auf diese Weise wird auch die Originalpflanze weitervermehrt, die die gleichen Eigenschaften besitzt wie die Mutterpflanze. Dies ist in der Regel bei einer Aussaat mit gesammelten Samen nicht gegeben:

  • Stecklinge im Frühjahr schneiden
  • neue, nicht harte Triebe nutzen
  • untere Blätter entfernen
  • in Topf mit Anzuchterde stecken
  • an warmen, hellen Platz stellen
  • direkte Sonneneinstrahlung vermeiden
  • feucht halten
  • bilden sich erste Wurzeln in geeignete Erde in Topf setzen
Hand hält Blätter und Triebe der Zwergweide
Quelle: Robert Matthews, Salix arbuscula Leaf petiole, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Erst wenn die Pflanze groß genug geworden ist, an den gewünschten Standort im Gartenbeet setzen. Wird das Gewächs vorher ausgepflanzt kann es passieren, dass die kleine Pflanze von herumlaufenden Tieren wie Igeln oder auch Vögeln im Garten zerstört wird.

Häufig gestellte Fragen

Wie sollte bei der Kübelpflanzung der gewählte Topf aussehen?

Da es sich bei Salix arbuscula um einen Flachwurzler handelt, ist es sinnvoll, einen breiten und nicht zu tiefen Kübel zu wählen. Hierin kann das kleine Bäumchen die Wurzeln zu allen Seiten ausbreiten und wird so nicht eingeengt. Nach unten hingegen wird wenig Platz benötigt. Da der Baum sehr klein bleibt, richten die Wurzeln aber auch in einem Gartenbeet gepflanzt keinen Schaden an umliegenden Wegen oder einer Terrasse Schaden an.

Wie kann ich verhindern, dass meine Zwergweide im Gartenbeet zu viele Nährstoffe bekommt?

Gerade, wenn Sie das Gewächs mit anderen Pflanzen zusammen im Gartenbeet kultivieren, kann es schnell zu einer Überdüngung kommen. Reichern Sie daher den Boden um die Pflanze mit Kies und Steinen an und verschlechtern Sie so einen guten Gartenboden ein wenig. Dieses Abmagern des Bodens im Bereich der Bäumchenweide verringert eine zu hohe Nährstoffaufnahme.

Warum fallen an meiner Zwergweide die Blätter im Sommer vermehrt ab?

Werden im Herbst die Blätter gelb und fallen ab, dann ist dies ein natürlicher Vorgang bei dem laubabwerfenden Gewächs. Geschieht dies allerdings bereits im Sommer, dann könnte es an Trockenheit liegen oder aber den dem gefürchteten Weidenrost, einem Pilzbefall der gerne die Weidenarten befällt. Ist dies der Fall, müssen Sie die befallenen Blätter im Restmüll entsorgen und die gesamte Pflanze sowie auch den Boden mit einem Fungizid behandeln.

Welche Form hat die nordische Baumweide?

Das Gewächs können Sie im gut sortierten Gartenfachhandel bereits als fertiges Hochstämmchen erwerben. Normal wächst die Zwergweide allerdings als kleinwüchsiger, überhängender Strauch. Sie ist hierbei kompakt und rundlich und muss auch nicht in diese Form geschnitten werden.

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Hängende Kätzchenweide, Hängeweide, Salix caprea: Pflege & Schneiden https://www.plantopedia.de/pflanzen/haengende-kaetzchenweide/ Fri, 24 Jan 2020 11:16:11 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=27668 Wenn sich Bienen und Schmetterlinge um die Hängende Kätzchenweide sammeln, ist der Frühling nicht mehr fern. Die charakteristischen Weidengewächse zieren deutsche Gärten und Gemeinden seit Jahrhunderten und haben über diese Zeit nicht an Popularität verloren. Besonders die „flauschigen“ Weidenkätzchen sind beliebt und werden zur Osterzeit in großer Zahl mit dem Zweig abgeschnitten, in Vasen gestellt […]

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Wenn sich Bienen und Schmetterlinge um die Hängende Kätzchenweide sammeln, ist der Frühling nicht mehr fern. Die charakteristischen Weidengewächse zieren deutsche Gärten und Gemeinden seit Jahrhunderten und haben über diese Zeit nicht an Popularität verloren. Besonders die „flauschigen“ Weidenkätzchen sind beliebt und werden zur Osterzeit in großer Zahl mit dem Zweig abgeschnitten, in Vasen gestellt und zu Gestecken gebunden. Pflege und Schnitt sind bei der Haltung wichtig für eine gesunde Hängeweide.

Video-Tipp

Standort

Die Hängeweide ist eine der wenigen Weiden, die nicht auf feuchte Standorte angewiesen ist und aus diesem Grund äußerst interessant für die heimischen Grundstücke sind. Die folgenden Punkte geben Ihnen einen Überblick über die Eigenschaften, die der Standort für die hängende Sal-Weide aufweisen sollte:

  • Lichtbedarf: sonnig bis absonnig
  • toleriert lichten Schatten
  • toleriert Trockenheit

Kätzchenweiden sind nicht wirklich anspruchsvoll an den Standort, doch sollten Sie wirklich auf viel Sonne achten. Der Grund? Je mehr Sonne zur Verfügung steht, desto stärker bildet die hängende Kätzchenweide ihre Blüten aus. Bei nicht einmal vier Stunden Sonnenschein über den Tag kann es sogar passieren, dass die Blütenpracht ausfällt. Glücklicherweise muss die Weide nicht geschützt werden, was sie ebenfalls für die Stadt geeignet macht. Achten Sie bei der Standortauswahl zudem auf den Platzbedarf der Pflanze. Die Hängeweide wird bis zu 15 Meter hoch und die Krone bis zu sieben Meter breit, was ausreichend Platz verlangt. Pro Jahr legt sie bis zu 70 Zentimeter zu. Alternativ können Sie die Sal-Weide in den Kübel pflanzen oder ausgiebig über einen Schnitt klein halten.

Hängende Kätzchenweide

Tipp: Sie können Hängeweiden sogar in einen Steingarten pflanzen oder auf einem Grundstück ohne Garten pflanzen, da sie sehr anspruchslos an die äußeren Bedingungen sind. Aufgrund ihrer Anspruchslosigkeit, abgesehen vom Lichtbedarf, fühlen sie sich an fast jedem Platz pudelwohl.

Boden

Die hängende Kätzchenweide gehört zu den heimischen Gewächsen, für das sich deutlich einfacher ein passender Boden finden lässt als für andere Bäume und Sträucher. Salix caprea gedeiht auf einer Vielzahl von Böden:

  • nährstoffreich
  • durchlässig
  • lehmig
  • feucht
  • sauer
  • trockene Böden werden toleriert
  • alkalische Böden werden toleriert

Typisch für die Hängeweide ist ihre Fähigkeit, Nährstoffe aus fast jedem Boden zu beziehen. Das heißt, selbst wenn der Boden am Standort nur schwach nährstoffreich ist, wird sich das nicht negativ auf die Vitalität der Pflanzen auswirken. Selbst starke Winde und Abgase stellen kein Problem für das Gewächs dar. Wichtig dagegen ist ein Boden, der keine Staunässe bildet, da es sonst zu einer erhöhten Krankheitsanfälligkeit kommen kann. Das müssen Sie bei der Pflanzung unbedingt beachten.

Vorgezogene Topfpflanzen kaufen

Wenn Sie selbst noch keine Hängeweide besitzen, niemanden kennen, von dem Sie Saatgut erhalten können oder keine Hängeweide zum Absammeln in der Nähe haben, müssen Sie eine bereits vorgezogene Pflanze erwerben. Da Sal-Weiden sehr robust sind, finden sich häufig gute Exemplare im Handel, die Sie ohne Bedenken in den Garten pflanzen können. Dennoch sollten Sie bei der Anschaffung auf ein Paar Punkte achten, die auf eine bereits geschwächte Pflanze hinweisen:

  • trockenes Substrat
  • nasses Substrat
  • zu enger Topf

Häufig ist es nicht sichtbar, ob die Pflanze leidet und sie aufzupäppeln, ist nicht wirklich problematisch. Wie Sie bereits erkennen, sind es falsche Wasserzugaben oder zu kleine Kübel, die vor allem den Wurzeln der Pflanze zu schaffen machen. Aus diesem Grund müssen Sie das Gewächs nach dem Kauf unbedingt auspflanzen oder umtopfen, um auf Nummer sicher zu gehen.

Pflanzen

Spaten um Pflanzloch auszuheben
Beim Pflanzen einer Hängenden Kätzchenweide kann das ausgehobene Pflanzloch auch etwas größer ausfallen.

Wenn Sie sich für eine Kätzchenweide entschieden haben, werden Sie von davon begeistert sein, wie einfach sie sich in den Garten pflanzen lässt. Die Gewächse fühlen sich an besonders sonnigen Plätzchen wohl und können je nach Vorliebe im Frühling oder Herbst angepflanzt werden. Dabei müssen Sie nur aufpassen, bei der Frühjahrespflanzung auf eine wurzelnackte Hängeweide zu setzen, damit sich diese besser und schneller etabliert. Im Herbst müssen Sie dagegen aufpassen, niemals bei Frost zu pflanzen, da die hängende Kätzchenweide sonst stark unter der Kälte leiden wird. Die geeigneten Termine im Überblick:

  • Frühling: Mai nach den Eisheiligen
  • Herbst: September bis November

Sobald der Zeitpunkt gekommen ist, können Sie mit dem Einpflanzen beginnen. Dafür gehen Sie wie folgt vor:

  • Pflanzloch ausheben
  • Pflanzlochdurchmesser: zwei- bis dreimal größer wie Wurzelballen
  • größere Pflanzlöcher sind möglich
  • Erde mit reifem Kompost anreichern
  • bei schwerer Erde Sand hinzugeben
  • Pflanze dem Kübel entnehmen
  • von altem Substrat befreien
  • in Pflanzloch setzen
  • mit Erde auffüllen
  • mit Füßen oder Händen gründlich andrücken
  • gut angießen

Je nach Größe oder Wuchsrichtung des Baumes können Sie Stützstäbe an den Standort setzen, was vor allem bei jungen Exemplaren manchmal notwendig sein kann. Innerhalb des ersten Standjahres sollten Sie regelmäßige Wassergaben nicht vergessen und vor allem über den Sommer immer mal wieder schwemmend Wasser verabreichen. Das hilft dem Gewächs beim Etablieren.

Substrat

Wenn Sie keinen Platz für die Kätzchenweide im Garten haben, können Sie auf eine Topfpflanzung setzen. Der große Vorteil an der Kübelhaltung ist die geringe Endgröße der Weide. Meist bleibt Salix caprea aufgrund des geringen Platzaufgebots deutlich kleiner wie Verwandte im Freiland. Für die Kübelhaltung benötigen Sie ein geeignetes Substrat, das die Pflanze mit allen nötigen Nährstoffen versorgt:

  • Gartenerde
  • angereichert mit Kompost
  • Sand bei schwerer Erde untermischen

Sie können natürlich auch einfache Gartenerde aus dem Handel verwenden. Die Hängeweide ist nicht wirklich anspruchsvoll an das Substrat, nur nährstoffreich sollte es sein. Achten Sie nur darauf, dass es nicht zu viel Kalk enthält, da dies die Nährstoffaufnahme erschwert.

Umtopfen

Männlicher Blütenstand von Salix caprea 'Kilmarnock'
Männlicher Blütenstand (gelb) der Hängenden Kätzchenweide.
Quelle: APictche, Salix caprea Kilmarnock (3), Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Wenn Sie eine hängende Kätzchenweide im Topf halten wollen, müssen Sie in regelmäßigen Abständen umtopfen. Dabei dient das Umtopfen hauptsächlich zur Erweiterung des verfügbaren Wurzelraums und der Auffrischung der Erde, um die Nährstoffversorgung zu garantieren. Aus diesem Grund müssen Sie nur alle zwei oder drei Jahre umtopfen. Wählen Sie vor dem Umtopfen einen Kübel, der um Einiges größer als der alte ist. Zudem muss er schwer und standfest sein, um nicht zu kippen, was die Hängeweide stark beschädigen würde. Der Kübel muss über Abzugslöcher und eine Drainage am Boden verfügen, die aus einem der folgenden Materialien besteht:

  • Tonscherben
  • Kies (grob)
  • Steine

Das dient zum Schutz vor Staunässe, die häufig plötzlich im Kübel auftreten kann. Beim Umtopfen entnehmen Sie die Kätzchenweide einfach dem alten Gefäß und entfernen das verbrauchte Substrat komplett vom Wurzelballen. Die Pflanze wird dann in den neuen Kübel befördert und mit ausreichend Substrat fixiert. Gut angießen und wie gewohnt pflegen.

Pflege

Beliebt ist die hängende Kätzchenweide nicht nur aufgrund der Weidenkätzchen, sondern der einfachen Haltung. Bis auf den Schnitt gestaltet sich die Pflege der Weide sehr einfach, was sie sogar für Anfänger attraktiv macht. Dank der Anspruchslosigkeit können Sie sich zu Frühlingsanfang über eine umfangreiche Blüte freuen, die Schmetterlinge, Bienen und zahlreiche andere Insekten anzieht. Weiden werden nicht umsonst gerne als Gruppe gepflanzt, da sie Insekten ausreichend Nahrung für geringen Aufwand bieten.

Gießen

Ins Freiland gepflanzte Sal-Weiden müssen nicht gegossen werden. Hier reicht die natürliche Wasserversorgung über Regen komplett aus. Ist es besonders heiß über den Sommer, können Sie zusätzlich Wasser verabreichen. Orientieren Sie sich dabei einfach am Standort. Kübelpflanzen dagegen müssen Sie regelmäßig mit der Fingerprobe auf Trockenheit überprüfen. Sind die ersten drei bis fünf Zentimeter komplett trocken, gießen Sie einfach gründlich nach. Mehr Aufwand ist hier nicht nötig.

Tipp: Wenn Sie Angst vor zu starker Trockenheit im Freiland oder Kübel haben, können Sie eine Mulchschicht auf die Erde auftragen. Die Hängeweide kommt auf diese Art das ganze Jahr über gut zurecht.

Düngen

Aufgepropfte Hängende Kätzchenweide
Die Hängende Kätzchenweide ist eine veredelte Form (durch Aufpropfung) der Sal-Weide, die nicht natürlich vorkommt.
Quelle: User: Reytan, Salixcapreagrafted, Bearbeitet von Plantopedia, CC0 1.0

Um den Nährstoffbedarf der Pflanze zu stillen, müssen Sie zu Beginn der Saison entweder Kompost in das Substrat einarbeiten oder einen Langzeitdünger (organisch-mineralisch) verabreichen. Das wird beim ersten Austrieb umgesetzt. Bei besonders großen Exemplaren lohnt es sich, alle vier Wochen noch einmal Kompost in die Erde zu mischen. Wenn Sie eine Kübelpflanze besitzen, können Sie zudem von Mitte März bis Ende August monatlich Flüssigdünger hinzugeben. Das wird für ein intensives Wachstum sorgen. Gedüngt wird ab September überhaupt nicht mehr.

Schneiden

Das Schneiden der Sal-Weiden ist im Frühling nach der Blüte oder wenn Ihnen die Pflanze über den Kopf wächst nötig. Sie haben hier die Wahl, ob Sie die Hängeweide jährlich im Frühjahr schneiden und so eine ausgeprägte Krone erzeugen. Alternativ schneiden Sie erst eine zu groß geratene, hängende Kätzchenweide und bleiben dadurch bei der natürlichen Form. Egal für welche Methode Sie sich entscheiden, schneiden Sie die Kätzchenweide ausschließlich mit einer desinfizierten und geschärften Astschere. Gehen Sie dann wie folgt vor:

  • Großteil der Äste schneiden
  • komplett bis aus zwei Augen runter schneiden
  • alternativ auf drei Augen runter schneiden

Sie können die Hängeweide ruhig intensiv zurückschneiden. Aufgrund ihrer robusten Art treibt sie problemlos aus. Der Schnitt regt zudem die Bildung von Blüten im nächsten Jahr an.

Hinweis: Während Sie von der Kätzchenweide auf dem eigenen Grundstück so viele Zweige über die Osterzeit abschneiden dürfen, wie Sie wünschen, ist das bei wilden Exemplaren nicht möglich. Alle Weiden stehen laut Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) unter Naturschutz und daher dürfen Sie nicht in den Wald oder entlang eines Feldes gehen und dort Zweige abschneiden, außer Sie nehmen mögliche Bußgelder von 10.000 bis 50.000 Euro in Kauf.

Überwintern

Palmkätzchen der Hängenden Kätzchenweide
Männliche (gelb) und weibliche (silbern) Palmkätzchen von Salix caprea ‚Kilmarnock‘.
Quelle: 4028mdk09, Salix caprea Kätzchen April 2013, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Sobald der Winter vor der Tür steht, steht die Frage im Raum, ob Sie eine hängende Kätzchenweide überwintern müssen. Wenn Sie eine Weide in den Garten gepflanzt haben, ist kein Winterschutz notwendig. Die Pflanzen halten selbst kälteste Winter problemlos aus, solange der Standort noch über Sonne verfügt. Topfpflanzen dagegen müssen auf die folgende Weise überwintert werden:

  • Kübel auf Holz oder Styropor stellen
  • Kübel einpacken
  • dafür Jutesäcke oder Noppenfolie verwenden
  • Gartenvlies ebenfalls möglich

Diese Maßnahmen sind vor allem nötig, wenn sie eine Hängeweide halten, die nicht vor Wind geschützt ist. An frostfreien Tagen können Sie ein wenig gießen.

Vermehren

Eine Vermehrung der Hängeweide ist nicht gerade einfach. Die Erfolgsrate über Stecklinge ist äußerst niedrig und die Veredelung über bewurzelte Korbweiden-Ruten (bot. Salix viminalis) gestaltet sich für Privatpersonen äußerst schwer. Eine Vermehrung über Saatgut ist aus diesem Grund die beste Möglichkeit. Sammeln Sie nach der Blütezeit Mitte April einfach die Samen direkt vom Baum ab und pflanzen Sie diese in ein Anzuchtgefäß. Dieses wird mit simpler Anzuchterde gefüllt und die Samen vorsichtig angedrückt. Nicht mit Erde oder Sand bedecken, das erschwert die Keimung deutlich. Danach gut feucht halten und mit Glück können Sie sich innerhalb der nächsten Wochen über Keimlinge freuen:

  • Keimlinge selektieren
  • dabei schwächere Exemplare entsorgen
  • ausgewählte Keimlinge in Töpfe pflanzen
  • alternativ ins Freiland setzen

Danach pflegen Sie die kleinen Weiden wie die adulten Exemplare. Selbst die Jungpflanzen sind sehr robust und müssen nur regelmäßig gegossen und mit ein wenig frischem Kompost versorgt werden. Schon innerhalb des ersten Jahres können Sie fast einen Meter Höhe erreichen.

Schädlinge und Krankheiten

Die robuste Art der Kätzchenweide zeigt sich selbst bei Schädlingen und Krankheiten. Zu den typischen Krankheiten und Schädlingen, die die hängende Kätzchenweide befallen, zählen die folgenden:

  • Echter Mehltau
  • Weidenschorf
  • Rostfleckenkrankheit
  • Blattfleckenkrankheiten
  • Weidenholz-Gallmücken (Dasineura saliciperda)
  • Weidenschaumzikade (Aphrophora salicina)
  • Blattläuse (Aphidoidea)
  • Blattwespen (Tenthredinidae)
  • Gespinstmotten (Yponomeutidae)

Weidenbohrer (Cossus cossus)
Weidenbohrer (Cossus cossus)

Das klingt auf den ersten Blick sehr besorgniserregend, doch ist die Sal-Weide von Natur aus gut gegen diese geschützt. Im Normalfall müssen Sie nichts gegen die oben genannte Liste tun. Ein viel größeres Problem stellt dagegen der sogenannte Weidenbohrer (Cossus cossus) dar. Der Holzbohrer-Schmetterling (Cossidae) sorgt mit seinen Raupen für nachhaltige Schäden am Baum, da sich diese in die Rinde fressen und die Pflanzen auf Dauer schwächen. Typisches Schadbild eines Befalls wie folgt:

  • Raupen bewegen sich sichtbar auf der Rinde
  • Fraßgänge erkennbar
  • sichtbare Spuren von Kot
  • Fraß-Bohrspäne in roter Farbe sichtbar
  • Fressgeräusche bei Nacht deutlich vernehmbar
  • Blätter welken
  • Äste vertrocknen
  • Pilzinfektionen können auftreten

Gefährlich wird ein Befall durch den Weidenbohrer, wenn dieser sehr stark ist. Die Bäume werden so stark geschwächt, dass die ältesten Äste sehr leicht brechen und eine Gefahr für Menschen und Gebäude darstellen. Aus diesem Grund müssen Sie die Tiere sofort bekämpfen. Entweder besorgen Sie sich dafür eine große Zahl an Schlupfwespen oder Sie wenden eine Seifenbrühe aus Quassiaholz (erhältlich in Apotheken oder Internet) an. Dafür 150 Gramm Quassiaholz in zwei Litern Wasser für 24 Stunden ziehen lassen und danach für eine Stunde aufkochen. Danach abgießen und 250 Gramm Schmierseife hinzufügen. Das Holz wird danach getrocknet und kann weitere zwei Mal verwendet werden. Die Brühe wie folgt anwenden:

  • 1 Teil Brühe mit 5 Teilen Wasser verdünnen
  • in Sprühflasche füllen
  • befallene Stellen einsprühen
  • 48 bis 72 Stunden einwirken lassen
  • mit klarem Wasser abspülen

Diese Prozedur wird so oft wiederholt, bis der Befall eingedämmt wurde. Zudem können Sie betroffene Stellen schneiden und das befallene Holz verbrennen.

Hinweis: Bei plötzlich auftretendem Blattverlust leidet die Pflanze an Staunässe. Reduzieren Sie dafür die Wasserzugaben und entfernen Sie geschwächte Triebe komplett.

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Baum-Magnolie, Magnolia kobus: Pflege von A-Z https://www.plantopedia.de/pflanzen/baum-magnolie/ Thu, 16 Jan 2020 14:50:18 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=27499 Wie ihre Verwandten besticht die Baum-Magnolie mit imposanten Blüten im Frühjahr. Allerdings braucht es Geduld, bis die Baummagnolie ihre volle Blütenpracht zeigt. In der Pflege ist die Baummagnolie einfach, wenn sie den richtigen Standort bekommen hat. Denn hinsichtlich des Standortes ist die Kobushi-Magnolie eine richtige Diva. Den deutschen Winter verträgt die Baummagnolie gut, ein Frostschutz […]

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Wie ihre Verwandten besticht die Baum-Magnolie mit imposanten Blüten im Frühjahr. Allerdings braucht es Geduld, bis die Baummagnolie ihre volle Blütenpracht zeigt. In der Pflege ist die Baummagnolie einfach, wenn sie den richtigen Standort bekommen hat. Denn hinsichtlich des Standortes ist die Kobushi-Magnolie eine richtige Diva. Den deutschen Winter verträgt die Baummagnolie gut, ein Frostschutz ist nur bei jungen Pflanzen erforderlich. Auch braucht sie im Winter keine besondere Pflege.

Video-Tipp

Standort

Die Baum-Magnolie bevorzugt

  • warme
  • sonnige bis halbschattige

Standorte an Waldrändern. Da Baum-Magnolien sehr breit werden können, sollten Sie mindestens vier Quadratmeter für einen Baum einplanen. Außerdem sollten Sie beachten, dass Spätfröste der Blütenpracht binnen weniger Tage ein jähes Ende bereiten können. Deshalb sollte der Standort vor kalten Ostwinden geschützt sein. Ideal gegen Spätfröste ist Platz vor einer Hauswand oder in einer Gebäudeecke.

Baum-Magnolie
Die Baum-Magnolie liebt einen hellen Standort mit ausreichend Sonnenstunden.
Quelle: Koichi Oda, Magnolia kobus – Flickr – odako1 (1), Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 2.0

Tipp: Die Kobushi-Magnolie braucht mindestens vier Sonnenstunden pro Tag.

Boden

Die Baum-Magnolie kann auf beinahe allen Böden kultiviert werden. Sie gedeiht jedoch besonders prächtig auf Böden mit folgenden Eigenschaften:

  • sandig und lehmig
  • pH-Wert im leicht saurem bis leicht alkalischen Bereich
  • gleichmäßig feucht
  • humusreich

Tonige oder verdichtete Böden mag die Kobushi-Magnolie nicht. In diesem Fall sollten Sie auf das Pflanzen des Baumes besser verzichten.

Pflanzen

Die beste Zeit zum Pflanzen von Magnolia kobus ist das Frühjahr. Da die Fleischwurzeln der Pflanze sehr empfindlich sind, sollten Sie beim Pflanzen sehr vorsichtig sein. Gehen Sie nach folgender Anleitung vor:

Pflanzloch ausheben

  • Größe: großzügig bemessen, Wurzeln dürfen nicht anstoßen (mindestens dreimal so groß wie der Topfballen)
  • nicht zu tief pflanzen: Topfballen schließt mit Bodenoberfläche ab
  • vorsichtig auffüllen
  • Erde leicht mit den Händen andrücken
  • nicht antreten (Gefahr des Wurzelbruchs)
  • vorsichtig einschlämmen

Tipp: Legen Sie einen Gießrand an, damit die Feuchtigkeit leichter zu den Wurzeln transportiert wird.

Pflanznachbarn

Kleines Immergrün, Vinca minor als Bodendecker für das Grab
Als Pflanzpartner für die Unterpflanzung von Magnolia kobus eignet sich beispielsweise das Kleine Immergrün hervorragend.

Die Kobushi-Magnolie kommt am besten als Solitär zur Geltung. Um die Wurzeln zu schützen, empfiehlt sich jedoch eine Unterbepflanzung. Unter den Winter- und Frühlingsblühern passen folgende Pflanzen gut zu Magnolia kobus:

  • Märzenbecher (Leucojum vernum)
  • Hyazinthen (Muscari)
  • Blausternchen (Scilla)
  • Winterling (Eranthis)

Als Bodendecker für die Unterbepflanzung eignen sich zum Beispiel:

  • Schaumblüte (Tiarella)
  • Kleines Immergrün (Vinca minor)

Pflege-Anleitung

Baum-Magnolien sind einfach in der Pflege. Allerdings können Sie auf Konkurrenzwuchs empfindlich reagieren. Deshalb sollten Sie den Boden mit einer Schicht Rindenmulch abdecken. Muss Unkraut entfernt werden, dann sollten Sie äußerst vorsichtig zu Werke gehen, damit Sie bei der Pflege die flachen Wurzeln von Magnolia kobus nicht verletzen.

Gießen

Die pflegeleichte Baum-Magnolie gilt als empfindlich gegenüber Trockenheit. Allerdings soll sie nach neueren Beobachtungen auch Trockenheit sehr gut vertragen. Trotzdem sollten Sie die Baum-Magnolie in sehr trockenen Perioden mit zusätzlichen Wassergaben verwöhnen.

Düngen

Hornspäne
Hornspäne sind ein bestens geeigneter Dünger, denn sie liefern der Baum-Magnolie wichtige Nährstoffe.

Im Frühjahr ist Magnolia kobus für die Gabe eines organischen Volldüngers oder von Hornspänen dankbar. Wurde der Boden mit einer Mulchschicht aus Laub oder Grasschnitt bedeckt, dann braucht die Baum-Magnolie im Frühjahr keine zusätzlichen Düngergaben. Im Herbst freut sich die Baum-Magnolie über einen Mehrnährstoffdünger oder über guten Gartenkompost, denn diese Düngergaben stärken die Pflanze für den kommenden Winter.

Tipp: Organisches Material muss nicht eingearbeitet werden, da die Baum-Magnolie zu den Flachwurzeln gehört.

Schneiden

Einen regelmäßigen Schnitt braucht die Baum-Magnolie nicht. Das Einkürzen der Äste kann sogar dazu führen, dass ihr malerischer Wuchs verloren geht. Deshalb sollten Sie nur kranke und tote Äste entfernen. Des Weiteren ist ein Schnitt erlaubt, wenn der Baum durch ein Unwetter schlimmen Schaden genommen hat. Der ideale Zeitpunkt für alle Schnittmaßnahmen ist nach der Blüte.

Überwintern

Magnolia kobus ist eine winterharte Pflanze. Allerdings sollten Sie Jungpflanzen in den ersten zwei bis drei Standortjahren vor der Kälte im Winter schützen. Für eine Windbarriere:

  • Stöcke um die Jungpflanze in den Boden stecken
  • ein Winterschutzvlies um die Stöcke winkeln

Bei älteren Pflanzen ist diese Prozedur nicht mehr notwendig. Sie vertragen Temperaturen bis minus 34,5 Grad Celsius. Das entspricht der Winterhärtezone (WHZ) 4. Da auf Sandböden die Frosthärte höher ist, sollten Sie feuchte, nährstoffreiche Lehmböden mit Sand und Laubhumus verbessern.

Vermehren

Baum-Magnolie im Topf
Für ein erfolgreiches Vermehren der Baum-Magnolie ist die Geduld des Gärtners gefragt.
Quelle: Photo by David J. Stang, Magnolia kobus 5zz, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Das Vermehren der Kobushi-Magnolie ist relativ einfach, allerdings müssen Sie mehrere Jahre auf die ersten Blüten warten. Zudem verlangen Vermehrungsmethoden wie Steckling oder Absenker viel Geduld.

Stecklinge

Da die Kobushi-Magnolie zu den laubabwerfenden Magnolien gehört, werden die Stecklinge im Frühsommer nach der Blüte genommen. Für die erfolgreiche Vermehrung auf diese Art und Weise halten Sie sich einfach an folgende Anleitung:

  • Triebspitze in einer Länge von 10 bis 15 Zentimetern abschneiden
  • nur Spitzen von gesunden, kräftigen, leicht verholzten Trieben verwenden
  • unteres Blattpaar entfernen
  • mit einem scharfen Messer die Rinde im unteren Bereich abschaben
  • Steckling in feuchte Anzuchterde stecken
  • mit einem durchsichtigen Plastikbeutel abdecken
  • Standort: halbschattig, keine Mittagssonne
  • Pflege: stets feucht halten
  • nach Bildung der ersten Wurzeln Plastikhaube entfernen

Nach weiteren vier Wochen können Sie die junge Baummagnolie in einen Topf mit humoser Erde pflanzen. Ausgepflanzt wird die Jungpflanze erst im kommenden Frühjahr, da sie den ersten Winter frostfrei überwintert werden soll.

Absenker

Voraussetzung für die Technik ist, dass Sie einen nicht zu stark verholzten Ast bis zum Boden ziehen können. Nachdem Sie einen Ast ausgewählt haben, halten Sie sich einfach an folgende Anleitung:

  • Boden auflockern
  • mit Kompost anreichern
  • eine 15 bis 20 Zentimeter tiefe Furche mit dem Spaten ziehen
  • Absenker entlauben, Blüten entfernen
  • an zwei bis drei Stellen mit einem scharfen Messer oder einer Rasierklinge leicht anritzen
  • Absenker in die Furch ziehen
  • mit Erde bedecken
  • mit Steinen beschweren
  • Triebspitze nicht mit Erde bedecken
  • angießen

Hat der Absenker nach einigen Monaten eigene Wurzeln entwickelt, können Sie ihn mit einem glatten Schnitt vom Mutter-Baum trennen. Danach kann er am ausgewählten Standort eingepflanzt werden. Dies ist entweder im Spätherbst oder im kommenden Frühjahr.

Abmoosen

Für das Abmoosen wählen Sie einen zweijährigen, unverzweigten Trieb aus. Haben Sie den Trieb abgeschnitten, dann gehen Sie nach folgender Anleitung vor:

  • Rinde im Abstand von zwei Zentimetern vorsichtig anscheiden
  • Rinde vorsichtig abschälen, darunterliegendes Gewebe nicht beschädigen
  • geschälten Trieb mit Moos umhüllen
  • Manschette aus einem aufgeschnittenen Plastiktopf um das Moos legen
  • Topf mit einer durchsichtigen Plastikfolie umhüllen und fest verschließen
  • Moos stets feucht halten
  • im Herbst Trieb vorsichtig freilegen
  • Zweig unterhalb der jungen Wurzeln abschneiden
  • Jungpflanze sogleich in einen Topf mit humoser Erde einpflanzen
  • Topf mit Abzugsloch verwenden
  • angießen
  • oberirdische Triebe um zwei Drittel einkürzen

Anschließend die junge Baum-Magnolie an einem hellen, frostfreien Standort wie eine erwachsene Pflanze pflegen. Im kommenden Mai kann die Jungpflanze im Garten ausgepflanzt werden.

Krankheiten und Schädlinge

Baum-Magnolie - Magnolia kobus
Magnolia kobus gilt als robuste Pflanze. Trotzdem sind Krankheiten oder ein Schädlingsbefall nicht auszuschließen.
Quelle: Bruce Marlin, Magnolia kobus borealis, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Blattfleckenkrankheit

Eine Infektion mit dem Bakterium Pseudomonas syringae erkennen Sie an schwarzen Flecken auf den Blättern. Sie tritt vor allem bei feuchtkalter Witterung auf. Da die befallenen Triebe komplett absterben können, sollten Sie kranke Triebe frühzeitig bis ins gesunde Holz zurückschneiden. Außerdem sollten Sie herabgefallenes Laub regelmäßig im Hausmüll entsorgen, da die Bakterien im Laub überwintern.

Mehltau

Hat Echter oder Falscher Mehltau die Baummagnolie befallen, sollten Sie die kranken Triebe und Äste entfernen, damit sich der Pilz nicht weiter ausbreiten kann.

Raupen

Einige Raupen finden die Blätter von Magnolia kobus äußerst lecker. Da sich nach dem Abfressen jedoch sofort neue Blätter bilden, sollte der Baum diese Plage ohne Gegenmaßnahmen problemlos überstehen.

Weiße Fliege

Der eigentliche Feind der Baum-Magnolie sind die Larven der Weißen Fliege, denn diese ernähren sich von den Blattsäften und können den Baum nachhaltig schädigen. Die Eier werden auf der Blattunterseite abgelegt. Ein natürlicher Feind der Weißen Fliege sind Schlupfwespen, die Sie im Fachhandel kaufen können.

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Himalayabirke, Betula utilis: Pflege von A-Z https://www.plantopedia.de/pflanzen/himalayabirke/ Mon, 13 Jan 2020 16:09:44 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=27374 Schönster Schmuck einer Himalayabirke ist die strahlend weiße Stammrinde. Aparte Kätzchenblüten grüßen im Frühling den Betrachter, wenn der malerische Baum sein sattgrünes Blättergewand anlegt. Im Herbst verabschiedet sich das majestätische Gehölz mit goldgelber Laubfärbung in die wohlverdiente Winterpause. Diese eindrucksvollen Attribute kombiniert Betula utilis mit gutmütiger Anspruchslosigkeit und empfiehlt sich als idealer Hausbaum für den […]

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Schönster Schmuck einer Himalayabirke ist die strahlend weiße Stammrinde. Aparte Kätzchenblüten grüßen im Frühling den Betrachter, wenn der malerische Baum sein sattgrünes Blättergewand anlegt. Im Herbst verabschiedet sich das majestätische Gehölz mit goldgelber Laubfärbung in die wohlverdiente Winterpause. Diese eindrucksvollen Attribute kombiniert Betula utilis mit gutmütiger Anspruchslosigkeit und empfiehlt sich als idealer Hausbaum für den repräsentativen Garten. Lesen Sie in diesem grünen Leitfaden alle Informationen rund um die sachkundige Pflege von A-Z.

Video-Tipp

Standort

Je perfekter die lokalen Rahmenbedingungen den natürlichen Lebensraum einer Himalayabirke simulieren, desto anspruchsloser und einfacher gestaltet sich der Pflegeaufwand. Folgende Kombination aus den richtigen Licht- und Bodenverhältnissen garantiert für gesundes, vitales Wachstum einer Betula utilis im Garten:

  • sonnige bis halbschattige Lage (mindestens 4 Sonnenstunden täglich)
  • vorzugsweise luftumspült ohne sommerliche Stauhitze
  • frischer bis mäßig feuchter Boden, gerne sandig-kiesig und gut durchlässig
  • neutraler bis leicht saurer pH-Wert zwischen 6,0 und 7,5

Die Weiße Himalaya-Birke zählt zu den Pionierbäumen und ist im Hinblick auf die Standortqualität Kummer gewöhnt. Es ist daher kein Ausschlusskriterium, wenn Sie dem Laubbaum am vorgesehenen Gartenplatz nicht alle gewünschten Eigenschaften bieten können. Lediglich mit Schatten, Staunässe oder extrem saurer Erde wird Ihr neuer Hausbaum hadern und weit hinter den Erwartungen zurückbleiben.

Himalayabirke
Mit der richtigen Standortwahl stellen Sie die Weichen für eine Pflege auf Sparflamme.

Tipp: Kleinere Sorten lassen sich beispielweise auch auf dem Balkon oder im Dachgarten problemlos im Kübel ziehen.

Pflanzen

Beste Pflanzzeit für Bäume ist im Herbst. In dieser Hinsicht macht Betula utilis keine Ausnahme. Neigt sich die Gartensaison dem Ende zu, hat die Sommersonne das Erdreich tiefgründig erwärmt, was eine zügige Verwurzelung unterstützt. Wer den optimalen Zeitpunkt versäumt, pflanzt im Container vorgezogene Jungbäume im zeitigen Frühjahr vor Beginn des Austriebs. Eine umsichtige Bodenvorbereitung macht Ihrem neuen Hausbaum den gewählten Standort schmackhaft. So pflanzen Sie eine Himalayabirke richtig:

  • Pflanzloch ausheben mit dem doppelten Volumen des Wurzelballens
  • Mindest-Pflanztiefe von 50 cm beachten
  • Grubensohle mit feinkörnigem Kies als Drainage bedecken
  • Aushub zu einem Drittel vermischen mit gesiebter Komposterde
  • Wurzelballen austopfen und mittig in der Grube positionieren
  • Grube mit Erde auffüllen, festtreten und angießen

Am windexponierten Standort ist eine junge Himalayabirke von Windwurf bedroht. Diesem Dilemma beugen Sie vor, indem Sie vor der Pflanzung einen Stützpfahl ins Pflanzloch schlagen. Verbinden Sie Birkenstamm und Pfosten an zwei bis drei Stellen mit breiten Schlauchbindern, die nicht in die junge Rinde einschneiden. Erfahrungsgemäß kann die Stütze nach dem dritten Standjahr weichen, weil der flachwurzelnde Baum im Erdreich gut eingewachsen ist.

Hinweis: Beziehen Sie bei der Standortwahl mit ein, dass die Krone einen Durchmesser von bis zu 10 Metern erzielen kann. Um Ärger mit dem Nachbarn vorzubeugen, sollte der Abstand zu angrenzenden Grundstücken mit 4 bis 5 Metern auf die Kronenausdehnung abgestimmt sein.

Gießen

Wasserschlauch
Regelmäßige Wasserversorgung ist für die Himalayabirke elementar.

Lange, trocken-heiße Sommer bringen die Himalayabirke als Flachwurzler in Bedrängnis. Hält der Himmel mehrere Wochen seine Schleusen verschlossen, sollten Sie den durstigen Baum gießen. Mit einer einfachen Fingerprobe ermitteln Sie den Gießbedarf. Zu diesem Zweck stecken Sie den Zeigefinger in die Erde. Ertasten Sie bis in 2 oder 3 Zentimetern Tiefe keine Feuchtigkeit, holen Sie den Gartenschlauch hervor. In Verbindung mit der Wasserversorgung besteht die Option, das Wurzelwachstum in die Tiefe zu unterstützen. So gießen Sie Betula utilis richtig:

  • Himalaya-Birke frühmorgens oder nach Sonnenuntergang wässern
  • Wasserschlauch mehrere Minuten laufen lassen (am großen Baum bis zu 30 Minuten)
  • Wasserversorgung beenden, wenn Pfützenbildung auf entstehende Staunässe hinweist

Gießen Sie den Birkenbaum idealerweise ein bis zwei Mal pro Woche durchdringend, statt täglich nur wenig. Tägliche Wasserrationen animieren eine Himalaya-Birke, weitere flache Wurzelstränge zu bilden. Seltene, größere Wassermengen beantwortet der Baum mit verstärktem Wurzelwachstum in die Tiefe.

Düngen

Als typischer Pionierbaum ist die Himalayabirke nicht angewiesen auf eine ergänzende Nährstoffversorgung. Die Gabe von Dünger ist somit nicht Teil der Pflege.

Pflege der Baumscheibe

Als Flachwurzler verträgt die Himalayabirke einen dichten Baumscheibenbewuchs nur bedingt. Vornehmlich in den ersten fünf Standjahren kann es zu erheblicher Wurzelkonkurrenz kommen, die für den jungen Baum in einer Wachstumsdepression endet. Ziehen Sie daher eine dekorative Unterpflanzung erst in späteren Jahren in Betracht. Bis dahin kann Rindenmulch aufgebracht werden oder ein vergleichbares organisches Mulchmaterial, das den jungen Wurzeln nicht die Luft abschnürt. Wichtig zu beachten ist eine kontinuierliche Schichtstärke von nicht mehr als 10 Zentimetern.

Sofern Sie sich für eine Begrünung der Baumscheibe mit Rasen entschieden haben, besteht die sachkundige Pflege aus regelmäßigem Rasenschnitt sowie der gründlichen Beseitigung von Mährückständen. Der Vertikutierer sollte einen Bogen machen um die Baumscheibe, da sich flache Wurzelstränge dicht unter der Grasnarbe befinden und von den rotierenden Messern Verletzungen davontragen könnten.

Schneiden

Himalayabirke
Etwaige Schnittmaßnahmen an der Himalayabirke sollten auf den Spätsommer verschoben werden.
Quelle: Joanna Boisse, Atlas roslin pl Brzoza pożyteczna 6604 6473, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Das Wachstum einer Himalayabirke ist geprägt durch einen markanten Saftfluss. Vor allem im Frühling und Sommer befindet sich der Saftdruck auf höchstem Niveau, sodass der Baum selbst aus kleinen Schnittwunden stark blutet. Das sollte man berücksichtigen und Schnittmaßnahmen vor allem in dem Zeitraum vornehmen, in dem der Saftfluss nahezu zum Erliegen kommt. Da alle Betula utilis ihre formschöne Krone von Natur aus bilden, sind Rückschnitte nur selten auf dem Pflege-Programm zu notieren. Ratsam ist primär ein Auslichtungsschnitt in Intervallen von drei bis fünf Jahren, um Totholz und ungünstig wachsende Zweige zu entfernen.

Überwintern

In ihren fernöstlichen Habitaten hat die Himalayabirke gelernt, klirrenden Frost von bis zu – 40 Grad Celsius problemlos zu überstehen. Von dieser Eigenschaft profitiert Betula utilis in mitteleuropäischen Regionen. Dank einer ausgeprägten Winterhärte sind keine besonderen Vorkehrungen zu treffen. Fernerhin ist der Birkenbaum aufgrund seiner nahezu weißen Stammrinde immun gegen Frostrisse.

Tipp: Bis eine junge Himalayabirke mit weißer Borke erstrahlt, ziehen 5 bis 8 Jahre ins Land. Dieser Umstand macht den Stamm angreifbar für Frostrisse. Solange helle Rinde die Wintersonne nicht reflektiert, schützt eine Ummantelung aus Schilfmatten den dunklen Baumstamm vor Winterschäden.

Vermehren

Die unkomplizierte Pflege weckt den Wunsch nach weiteren Betula utilis für den Garten. Statt erneut tief in die Tasche zu greifen und in der Baumschule eine neue Himalaya-Birke zu erwerben, züchten Hobbygärtner weitere Exemplare in Eigenregie. Für die Vermehrung im Hausgarten eignet sich primär die Aussaat von Samen. Darüber hinaus verspricht die Stecklingsmethode gute Erfolgsaussichten, sofern die Rahmenbedingungen stimmen. Folgende Anleitungen erklären praxisbezogen, wie Sie den Birkenbaum erfolgreich vermehren:

Aussaat

Kätzchen der Himalaya-Birke
Die Kätzchen der Himalaya-Birke enthalten die Samen.
Quelle: Joanna Boisse, Atlas roslin pl Brzoza pożyteczna 4791 6473, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Himalaya-Birken produzieren Myriaden von Früchten mit geflügelten Samen. Im Juli und August sind die Früchte reif und geben die winzigen Samen frei, die sich vom Wind davontragen lassen. Dies ist der beste Zeitpunkt für die Ernte des Saatgutes. Trocken und dunkel aufbewahrt im Schraubglas, verweilen Birkensamen bis zum zeitigen Frühjahr am kühlen Lagerplatz und bewahren ihre Keimfreudigkeit. So gehen Sie bei der Aussaat Schritt für Schritt sachkundig vor:

  • Zeitfenster für die Aussaat öffnet sich Ende Februar
  • Saatschale oder kleine Töpfe befüllen mit ungedüngter Kokoserde oder torffreier Saaterde
  • Samen als Lichtkeimer dünn ausstreuen
  • mit Holzbrettchen andrücken für einen guten Bodenschluss
  • gießen mit feiner Brause
  • aufstellen am hellen Fensterplatz
  • Saatbeet kontinuierlich leicht feucht halten
  • keinen Dünger verabreichen

Bei Temperaturen über 20 Grad Celsius dürfen Sie sich innerhalb von 8 bis 10 Wochen über die ersten Sämlinge freuen. Eine transparente Haube aus Glas oder Klarsichtfolie forciert den Prozess der Keimung.

Stecklinge

Bester Termin für den Schnitt von Stecklingen ist im Frühsommer. Zu diesem Zeitpunkt steht eine Himalayabirke voll im Saft, sodass das florale Leben bis in die Triebspitzen pulsiert, was die spätere Bewurzelung fördert. So schneiden und pflegen Sie Stecklinge vorbildlich:

  • 10-15 cm lange Zweigspitzen abschneiden
  • scharfe, desinfizierte Schere ansetzen kurz unterhalb einer Knospe oder eines Birkenblattes
  • Stecklinge im unteren Drittel entlauben
  • Schnittflächen trocknen lassen und in Bewurzelungspulver tunken
  • Anzuchttöpfe befüllen mit Mix aus Blumenerde und Sand oder Kokosfasersubstrat
  • jeden Steckling mit laubfreiem Triebabschnitt einpflanzen
  • angießen mit abgestandenem Wasser

Vorteilhaft für die Bewurzelung ist eine Plastiktüte als Abdeckung mit langen Zündhölzern als Abstandhalter. Die Pflege beschränkt sich auf regelmäßiges Gießen. Sobald die ersten neuen Blättchen am Steckling sprießen, hat die Haube ihre Aufgabe erfüllt. Dünger erhalten Ihre Zöglinge in dieser Phase nicht, damit sie sich mehr Mühe geben mit dem Wurzelwachstum.

Krankheiten und Schädlinge

Wäldchen aus Himalaya-Birken
Mit wenigen Ausnahmen zeigt sich die Himalayabirke als äußerst resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen.
Quelle: Ashley Dace, Himalayan Birch – geograph.org.uk – 2221020, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 2.0

Sachkundige Pflege dankt die Himalaya-Birke mit natürlicher Resistenz gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Birkenblattwickler, Birkenrollwespen, Birkenrost und andere auf Birken spezialisierte pathogene Erreger wehrt eine richtig gepflegte Betula utilis aus eigener Kraft ab. Es kann freilich vorkommen, dass listige Blattläuse nach dem reichhaltigen Pflanzensaft trachten. Kopfzerbrechen bereitet dem Hausgärtner mitunter die gefährliche Pilzkrankheit Anthraknose. Für die Bekämpfung von Blattläusen steht ein wirksames Hausmittel bereit, das den Griff zur chemischen Keule erübrigt. Mit Anthraknose befallene Himalayabirken stehen nicht auf verlorenem Posten, sofern Sie die ersten Symptome rechtzeitig erkennen. Die jeweils richtige Vorgehensweise bringen folgende Kurz-Anleitungen auf den Punkt:

Blattläuse

Blattläuse sind Meister der Tarnung. Zumeist siedeln sich die Parasiten erst einmal auf den Blattunterseiten einer Himalayabirke an, was für den Gärtner in der dicht belaubten Krone schwer zu erkennen ist. Mit dem ausgeschiedenen Honigtau verklebte Triebe, eingerollte Blätter und vorzeitiger Laubfall sind typische Indizien für Blattlausbefall im fortgeschrittenen Stadium. So bekämpfen Sie die Schädlinge mit natürlichen Mitteln:

  • Himalayabirke absprühen mit möglichst starkem Wasserstrahl
  • Seifenlösung herstellen aus 10 l heißem Wasser und 150-300 g Bio-Kaliseife sowie einige Spritzer Spiritus
  • Lösung abkühlen lassen und in eine Sprühflasche füllen
  • Baumkrone wiederholt tropfnass besprühen im Abstand von 2 bis 3 Tagen

Die Wirksamkeit von Seifenlösung gegen Blattläuse hat sich der Praxis hervorragend bewährt. Aus diesem Grunde gibt es anwendungsfertige Produkte im Handel.

Anthraknose

Ein Befall mit der Pilzinfektion Anthraknose geht für die meisten Himalayabirken nicht gut aus. Typische Symptome sind welke Blätter, verkrüppelte Triebe und kümmerliche Blütenkätzchen. Im frühen Stadium kann ein beherzter Rückschnitt befallener Kronenbereiche die betroffene Betula utilis retten. Entsorgen Sie das infizierte Schnittgut bitte im Hausmüll. Wirksame Fungizide gegen Anthraknose sind für die Anwendung im Haus- und Kleingarten nicht zugelassen.

Hinweis: Die charakteristische weiße Rinde neigt in späteren Jahren dazu, sich in kleinen und großen Fetzen abzulösen. Unterhalb der losen Streifen tritt dunkelweiße Baumrinde zutage, was den besonderen Reiz einer Himalaya-Birke unterstreicht.

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Pappel-Baum, Populus: Wachstum, Pflanzen und Pflege-ABC https://www.plantopedia.de/pflanzen/pappel/ Fri, 06 Sep 2019 12:55:45 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=25458 Die Pappel (Populus) ist ein dank ihres schlanken, aufrechten Wuchses ein beliebter Alleebaum. Allerdings macht sie auch als stilvoller Solitär im heimischen Garten äußerst gut. Wenngleich ihre Blüten allgemein als unauffällig gelten, finden viele Hobbygärtner gefallen an den farbigen Kätzchen. Ebenso erweisen sich die filigranen, herzförmigen Blätter als äußerst dekorativ. Standort Wer eine Pappel in […]

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Die Pappel (Populus) ist ein dank ihres schlanken, aufrechten Wuchses ein beliebter Alleebaum. Allerdings macht sie auch als stilvoller Solitär im heimischen Garten äußerst gut. Wenngleich ihre Blüten allgemein als unauffällig gelten, finden viele Hobbygärtner gefallen an den farbigen Kätzchen. Ebenso erweisen sich die filigranen, herzförmigen Blätter als äußerst dekorativ.

Video-Tipp

Standort

Wer eine Pappel in den Garten pflanzen möchte, sollte in erster Linie ausreichend Platz für den Baum haben. Hierbei ist auch in die Zukunft zu denken, denn der prächtige Baum kann ein Lebensalter von bis zu 300 Jahren erreichen. Die Pappel erreicht nicht nur eine beachtliche Höhe, sondern benötigt auch im Erdreich viel Platz für ihr beachtliches Wurzelwerk. Dieses ist sehr aggressiv und verdrängt gerne auch benachbarte Pflanzen schnell. Auch Gehwege, Rohre und Hausmauern sollten sich in ausreichendem Abstand zur Pappel befinden. Aufgrund dieser Eigenschaften ist es durchaus empfehlenswert, sie als Solitärbaum im Zentrum einer Rasenfläche zu pflanzen.

  • viel Platz
  • sonnig und warm
  • südseitiger Standort ideal
  • am besten in Gewässernähe

Frau läuft über Pappelallee
Pappeln finden sich häufiger in Parkanlagen oder als Alleebäume.

Boden

Die Pappel hat es gerne feucht, weshalb sie am besten in Gewässernähe gepflanzt wird. Im heimischen Garten bietet sich beispielsweise die Nähe eines Teichufers an. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich, da die Pappel eigentlich auf allen Böden gut wächst, sofern diese feucht genug sind. Wer keinen Teich hat, muss gegebenenfalls manuell bewässern. Abgesehen von der Feuchte des Bodens, bevorzugt der Baum zudem folgende Bodeneigenschaften:

  • karg bis nährstoffreich
  • pH-Wert: sauer oder basisch (4,9 – 8)
  • humusreich
  • kalktolerant

Aussaat / Samen

Das Aussäen ist nur bedingt empfehlenswert, denn generell wird dies von der Natur übernommen. Pappeln nehmen hierfür die Hilfe des Windes in Anspruch, der die Pappel-Samen verteilt. Dementsprechend sind die Samen auch nicht gewöhnliche, kleine Körnchen, sondern mit einem weißen, flaumigen Schopf ausgestattet. Denn dadurch ist es den Samen möglich, sich vom Wind einige Meter weit tragen zu lassen. Zusätzlich sind die Pappel-Samen dadurch gut schwimmfähig und können von naheliegenden Flüssen und Bächen noch weiterverbreitet werden.

Einpflanzen

Pappel einpflanzen - Spaten
Der erste Schritt zum Einpflanzen einer Pappel ist das Ausheben eines entsprechend großen Pflanzlochs.

Wer eine Pappel in seinen Garten pflanzen möchte, kann zwischen einem ausgewachsenen Exemplar sowie vorgezogenen Stecklingen und Jungbäumen wählen. Ausgewachsene Bäume werden im Herbst eingepflanzt, wohingegen Jungbäume bevorzugt im Frühling gesetzt werden. Empfehlenswert ist es, sich für Jungbäume zu entscheiden, da sich diese leichter etablieren. Zudem wachsen die jungen Gehölze relativ rasch zu robusten und ansehnlichen Gehölzern heran. Um die Jungbäume einzupflanzen, wird am besten wie folgt vorgegangen:

  • ausreichend großes Pflanzloch ausgraben
  • Oberbodendicke soll nach dem Einsetzen etwa 80 cm betragen
  • Substrat auflockern
  • bei Bedarf Kies oder Sand beifügen
  • Grunddüngung mit Zugabe von Kompost
  • Stützpfahl einschlagen
  • Setzling aufrecht in das Pflanzloch stellen
  • Erde gut einschlämmen
  • Pappel an Stützpfahl anbinden

Stützpfahl

Bei jungen Gehölzen ist es generell ratsam, sie beim Einpflanzen mit einem Stützpfahl auszustatten. Dadurch sind die Jungbäume gesichert, falls ein Sturm aufkommt und vor dem Umkippen geschützt. Dementsprechend können sie sich ihre Wurzeln besser im Boden verankern und der Baum somit rasch anwachsen. Während große Bäume in der Regel aus einem Dreiblock aus drei Pfählen gestützt werden, ist für Jungbäume meist ein senkrechter Pfahl ausreichend. Um den jungen Laubbaum zu stützen, wird am besten wie folgt vorgegangen:

  • Stützpfahl schräg in den Boden einschlagen
  • etwa eine Handbreit vom Stamm entfernt
  • auf der Seite der Hauptwindrichtung
  • Jungbaum anbinden
  • z.B.: mit einem Kokosstrick
  • anbinden etwa 1 – 2 Handbreit unterhalb der Krone

Düngen

Im Idealfall wird die Pappel direkt beim Einpflanzen mit einer Grunddüngung in Form von Kompost versorgt. Diese ist meist ausreichend, denn Pappeln benötigen nicht zwingend eine zusätzliche Düngung. Wer den Laubbaum dennoch zusätzlich mit Nährstoffen versorgen möchte, kann das herabfallende Laub im Wurzelbereich liegen lassen oder im Herbst noch etwas Kompost ausbringen.

  • Grunddüngung mit Kompost beim Einpflanzen
  • herabfallendes Laub liegen lassen
  • bei Bedarf im Herbst Kompostdüngung

Herabgefallenes Pappellaub im Herbst
Heruntergefallenes Pappellaub kann im Herbst als zusätzlicher Dünger fungieren.

Gießen

Pappeln gelten generell als sehr wasserhungrig, weshalb sie sich in Wassernähe besonders wohl fühlen. Das Bewässern ist in diesem Fall grundsätzlich nur in anhaltenden Trockenphasen erforderlich. Wer jedoch keinen Gartenteich hat, sollte die durstige Pappel hingegen manuell bewässern, am besten täglich! Ebenso ist es erforderlich, Setzlinge und Jungbäume in den ersten Wochen der Pflanzung regelmäßig zu gießen.

  • gießen vor allem bei anhaltender Trockenheit/Hitze
  • am besten früh morgens oder spät abends
  • Staunässe vermeiden!
  • Boden sollte nicht austrocknen

Schneiden

Pappeln sind sehr gut schnittverträglich, müssen aber nicht zwingend geschnitten werden!  Wer möchte, dass sich eine schöne Krone entwickelt und der Stamm frei ist, sollte die ersten Jahre die unteren Äste schneiden. Wer hingegen möchte, dass die Äste vom Boden weg den Baum säumen, kürzt die Äste regelmäßig. Hobbygärtner, die auf einen Schnitt zur Gänze verzichten möchten, sollten jedoch zumindest morsche Äste und Totholz entfernen.

  • Herbst ist bester Zeitpunkt zum Schneiden
  • Saftfluss des Baumes geht zurück
  • morsche Äste und Totholz regelmäßig entfernen

Koreanische Balsam-Pappel
Die Entscheidung zum Schnitt obliegt letztendlich der Formvorstellung des Gärtners.

Hinweis: Bei Alleebäumen und kunstvollen Solitären ist ein Formschnitt empfehlenswert!

Überwintern

Die Pappel ist winterhart und kommt auch mit stolzen Temperaturen von bis zu – 45 Grad Celsius zurecht. Dementsprechend ist der Baum grundsätzlich gut gegen Frost und Kälte gewappnet, sodass ein zusätzlicher Frostschutz in der Regel nicht erforderlich ist. Während Frost im Winter zwar keine Gefahr darstellt, ist für Jungbäume Wildverbiss umso gefährlicher. Denn die Rinde und Knospe von jungen Bäumen werden gerne von unterschiedlichsten Tieren angeknabbert. Deshalb ist es ratsam, Jungbäume in den ersten zwei bis drei Jahren im Winter vor Wildverbiss zu schützen. Dies gelingt am besten wie folgt:

  • Stamm mit einem Jutesack einwickeln
  • Sack anbinden
  • bis zum zeitigen Frühjahr am Baum belassen
  • anschließend wieder entfernen

Vermehrung

Die Vermehrung von Pappeln gelingt am besten mittels Steckhölzern, die im Spätwinter gewonnen werden. Diese werden am besten aus einer gut belichteten Baumkrone eines noch relativ jungen Mutterbaums (10 – 15 Jahre) entnommen. Es ist zwar auch möglich, sie Steckhölzer auch von alten und schwachen Bäumen zu ernten, allerdings ist dies meist mit hohem technischem Aufwand verbunden. Ebenso können unter Umständen auch Seitentriebe bzw. krumme Seitenzweige aus dem Kronenbereich als Steckhölzer dienen, allerdings ist die Anwuchsrate meist deutlich geringer. Die gewählten Steckhölzer sollten nicht nur bestimmte Eigenschaften vorweisen, sondern auch für die Vermehrung vorbereitet werden:

  • Breite: etwa 8 – 12 mm dick
  • „Bleistiftdicke“ gilt als Untergrenze
  • mind. 4 Augen pro Steckholz
  • Steckhölzer auf 20 – 30 cm zuschneiden
  • oberster Schnitt knapp über einem Auge
  • unterster Schnitt knapp unter einem Auge

Pappel-Stecklinge
Pappel-Stecklinge

Lagerung

Nachdem die Steckhölzer gewonnen wurden, können sie entweder direkt eingesetzt oder alternativ gelagert werden. Damit die Steckhölzer die Lagerung gut überstehen, sind jedoch gewisse Faktoren zu berücksichtigen:

  • Steckhölzer bündeln
  • Bunde komplett in Sand oder Sägemehl einschichten
  • Wasserverlust durch Schnittstellen/Rinde wird dadurch vermieden
  • gut belüftet lagern, sonst Schimmelgefahr!

Steckhölzer einschlagen

Der beste Stecktermin ist im Frühjahr, wenn der Boden offen und keine Frostperioden mehr zu erwarten sind. Wer die Erfolgsaussichten der Vermehrung maximieren möchte, sollte zudem eine essenzielle Vorkehrung treffen, nämlich das Anbringen einer schwarzen PE-Folie (0,55mm). Diese wird bodeneben am zukünftigen Standort ausgelegt und sorgt dafür, dass der Boden sich gut aufwärmt und die Feuchtigkeit im Boden gehalten wird. Durch diese Faktoren wird ein frühzeitiges Wurzelwachstum gefördert. Nicht zu vergessen ist, dass dank der Folie Unkrautwuchs fast ganzjährig unterbunden wird und dem Anwachsen des Bäumchens somit nichts im Wege steht.

  • Substrat auflockern
  • bei Bedarf humusreiche Pflanzerde beifügen
  • PE-Folie bodeneben anbringen
  • Steckholz einschlagen
  • Abstand etwa 15 – 20 cm
  • so tief, dass etwa 2 cm aus Erde herausschauen
  • anschließend reichlich bewässern

Schädlinge

Pappeln werde sehr gerne von den unterschiedlichsten Schädlingen heimgesucht, welche sich jedoch in den meisten Fällen gut bekämpfen lassen. Einige Schädlinge hinterlassen lediglich optische Schäden, sodass eine Bekämpfung erst gar nicht notwendig ist. Hierzu zählen beispielsweise die Spiralgallenlaus und die Pappelblattwespe.

Roter Pappelblattkäfer

Roter Pappelkäfer (Chrysomela populi): Käfer und Larve
Roter Pappelkäfer (links) und Larve (rechts)

Der Rote Pappelblattkäfer (Chrysomela populi) verbreitet sich vor allem in warmen und trockenen Jahren massenhaft, sodass in einem Jahr mehrere Generationen entstehen können. Ein starker Befall kann der Pappel durchaus zu schaffen machen, da sich die Larven von Blatt zu Blatt fressen. Es kann sogar vorkommen, dass der Baum dadurch völlig kahl wird. Deswegen ist es ratsam, den Roten Pappelblattkäfer zu bekämpfen und entsprechende Vorbeugungsmaßnahmen zu treffen:

  • Boden um Baum aufharken – stört Winterruhe der Käfer
  • Puppen die am Stamm haften entfernen
  • natürliche Feinde einsetzen
  • z.B.: Schlupfwespen und Raupenfliegen
  • auf Monokultur verzichten
  • bei Bedarf Insektizid verwenden

Hornissenglasflügler

Der Hornissenglasflügler ist ein hornissenähnlicher Falter, dessen Larven sich am Holz und an der Wurzeloberfläche zu schaffen machen. Sie schwächen nicht nur den Baum, sondern hinterlassen auch Bohrlöcher, die wiederum Fäulepilzen den Eintritt erleichtern. Ein Befall stellt vor allem für Jungbäume und schwache Pappeln eine Gefahr dar, da sie bei einem starken Befall sogar absterben können. Die Bekämpfung der Hornissenglasflügler ist daher sehr empfehlenswert:

  • Einsatz von Pheromonen
  • bei Jungbäumen systemische Insektizide einsetzen

Erlenwürger

Der Erlenwürger befällt neben Pappeln auch Erlen und Weiden sowie andere Laubholz-Arten. Ein Befall lässt sich meist gut erkennen, denn der Rüsselkäfer sorgt für welkende Triebe und abgestorbene Pflanzen. Ebenso sind oft eintrocknende Rindenstellen und Bohrlöcher erkennbar. Die Auswirkungen auf den Baum können durchaus fatal werden, wobei vor allem bei Jungbäumen Bruchgefahr besteht. Allerdings lässt sich der Erlenwürger ziemlich effektiv bekämpfen:

  • Rückschnitt befallener Pflanzen
  • chemische Bekämpfung bei Bedarf
  • Insektizide im Frühjahr spritzen

Krankheiten

Pappelblattrost
Blätter mit orangen Flecken weisen auf den Befall mit Pappelblattrost hin.

Neben Schädlingen machen der Pappel oft auch Krankheiten zu schaffen. Allerdings gibt es auch hier etliche Krankheiten, die keine Gefahr für den Baum darstellen, sondern lediglich die Ästhetik beeinträchtigen. Hierzu zählt vor allem der Triebspitzenschorf, der sich durch schwarz gefärbte Triebspitzen bemerkbar macht. Andere Erkrankungen erfordern hingegen schnelles Handeln, um das Absterben des Baumes zu verhindern.

Rindenbrand

Der Rindenbrand wird durch einen Mikropilz verursacht, dessen Sporen über winzig kleine Wunden oder abgestorbene Zweige eindringt. Eine Erkrankung macht sich durch eingesunkene, hellbraune Nekrosen bemerkbar. Diese sind zu Beginn linsenförmig und bilden winzige Pusteln. Im weiteren Krankheitsverlauf platzt nicht nur die Rinde auf, denn befallene Kronenteile können absterben. Bei Rindenbrand ist ein Sanierungsschnitt unumgänglich! Ebenso sollten Vorbeugungsmaßnahmen getroffen werden:

  • Vermeidung von Wasserstress
  • Verletzungen an Wurzeln, Stamm und Äste vermeiden
  • resistente Sorten anbauen

Pappelblattrost

Der Pappelblattrost ist eine Pilzerkrankung, der vor allem ab dem Frühsommer auftritt. Befallene Bäume weisen oft gelborangene Punkte auf der Blattunterseite auf. Im Herbst zeigen sich rotbraune Flecken auf der Blattoberseite. Wird der Pilzbefall nicht frühzeitig erkannt, können befallenen Blätter vertrocknen und schließlich abfallen. Gefährlich ist der Pappelblattrost nicht, allerdings mindert er den Zuwachs und sorgt für eine vorzeitige Verfärbung des Laubs. Der Pilz lässt sich jedoch vorbeugen:

  • resistente Sorten anbauen
  • Fungizide im Frühsommer anwenden

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Palmkätzchen, Palmkatzerl, Salix caprea: Pflege und Schneiden https://www.plantopedia.de/pflanzen/palmkaetzchen/ Tue, 03 Sep 2019 08:32:29 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=25360 Sträuße mit Palmkätzchen gehören hierzulande zu den typischen Osterbräuchen. Sie werden zu Palmsonntag geschnitten und dienen mit ausgeblasenen, bemalten Eiern als Osterdeko. Aber nicht nur so aufgehübscht machen sie eine gute Figur. Denn auch im Garten oder im Kübel sind sie mit ihren Kätzchenblüten ein echter Hingucker, die den Frühling ankündigen. Da sie bereits vor […]

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Sträuße mit Palmkätzchen gehören hierzulande zu den typischen Osterbräuchen. Sie werden zu Palmsonntag geschnitten und dienen mit ausgeblasenen, bemalten Eiern als Osterdeko. Aber nicht nur so aufgehübscht machen sie eine gute Figur. Denn auch im Garten oder im Kübel sind sie mit ihren Kätzchenblüten ein echter Hingucker, die den Frühling ankündigen. Da sie bereits vor dem Blattaustrieb blühen, sind Palmkätzchen außerdem eine der ersten Nahrungsquellen für Bienen.

Video-Tipp

Standort

Wichtig ist, dass der Standort hell und sonnig bis halbschattig ist. So sollten die Pflanzen mindestens vier Sonnenstunden pro Tag haben. Bekommen Sie zu wenig Sonne, dann bleibt die Blüte aus. Da sie viel Wasser vertragen, fühlen sie sich beispielsweise auch an Teichufern wohl.

Salweide - Salix caprea - Collage
Palmkätzchen, ob als Baum oder Strauch, stellen an den Standort keine besonderen Ansprüche.

Boden

Wie beim Standort sind die Weidekätzchen auch beim Boden nicht wählerisch. Optimal ist, wenn der Boden folgende Eigenschaften hat:

  • wasserspeichernd
  • lehmige Gartenerde bzw. lehmiger Boden
  • eher wenig Kalk
  • optimaler pH-Wert: 4,5 – 7,8 (alkalisch bis schwach sauer)

Tipp: Ist die Erde zu trocken oder zu krümelig, dann sollten etwas Lehm unter die Erde mischen.

Pflanzen

Palmkatzerl können das ganze Jahr über, mit Ausnahme des Winters, im Garten gepflanzt werden. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  • Wurzelballen der Salweide in einem Eimer gut wässern
  • entsprechend große Pflanzgrube ausheben
  • Drainageschicht aus Sand, Kies oder Tonscherben gegen Staunässe anlegen
  • Drainageschicht mit einer dünnen Erdschicht bedecken
  • Baumkaterl einsetzen
  • Pflanzgrube mit Erde auffüllen
  • Erde leicht andrücken
  • angießen

Blätter der Salix caprea
Blattwerk von Salix caprea

Kübelkultur

Soll das Weidekätzchen im Kübel gehalten werden, dann sollten Sie dafür einen Tontopf wählen, da er die Feuchtigkeit gut speichert. Um jedoch Staunässe zu vermeiden, brauchen Sie einen Topf mit mindestens einem Abzugsloch. Die Größe des Topfes hängt natürlich von jener der Pflanze ab. Er sollte für handelsübliche Pflanzen jedoch ein Fassungsvermögen von mindestens 40 Litern haben. Beim Substrat sollten Sie darauf achten, dass die Erde Feuchtigkeit gut speichert und abgibt. Für den Pflanzvorgang gehen Sie nach der folgenden Anleitung vor:

  • Wurzelballen der Salweide in einem Eimer wässern
  • Drainageschicht aus Tonscherben, Steinen oder Kies am Boden des Topfes gegen Staunässe anlegen
  • Drainageschicht ggfs. mit einem Pflanzenvlies abdecken (vermeidet Verstopfung)
  • Kübelpflanzenerde in den Topf füllen
  • Pflanze vorsichtig einsetzen
  • Topf mit Erde auffüllen
  • Erde leicht andrücken
  • mäßig angießen
  • ggfs. überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer entfernen

Pflege

Palmkätzchen gehören zu den pflegeleichten Pflanzen. Ein sonniger Standort und regelmäßige Wassergaben genügen ihnen. Allerdings sollten Sie auch nicht zu viel gegossen werden, denn Staunässe vertragen die Pflanzen, obwohl sie es gerne feucht mögen, nicht.

Gießen

Da Palmkätzchen viel Feuchtigkeit brauchen, müssen Sie, v.a. im Sommer, regelmäßig gegossen werden. Da sie Kalk nicht gut vertragen, sollten Sie, wenn möglich, Regenwasser zum Gießen nehmen. In der Kübelkultur sollten Sie überschüssiges Wasser nach zehn bis fünfzehn Minuten aus dem Untersetzer entfernen, um Staunässe zu vermeiden.

Für beide Kultivierungsformen gilt, dass die Wassergabe erfolgt, wenn die Erdoberfläche ausgetrocknet ist (Daumenprobe), denn die Erde sollte nicht vollkommen austrocknen. Optisch erkennen Sie ein Weidekätzchen, dass am Verdursten ist, daran, dass es die Zweige hängen lässt.

Düngen

Mann füllt Flüssigdünger in Gießkanne
Für Kübelexemplare empfiehlt sich die regelmäßige Verabreichung von Flüssigdünger.

Regelmäßige Düngergaben braucht das Baumkaterl nicht. Es reicht vollkommen, wenn Sie als Dünger zweimal im Jahr Kompost unterheben. Dabei erfolgt die erste Düngung bereits im Spätwinter. Um die Pflanzen vor dem Austrocknen zu schützen, sollten Sie regelmäßig mulchen.

In der Kübelkultur kommen als Düngermittel Langzeitdünger oder Flüssigdünger zum Einsatz, wobei sie mit letzterem alle 30 Tage Düngen sollten. Von einem Intensivdünger ist abzuraten, da er zu einem zu schnellen Triebwachstum führt, welches die Triebe verkahlen lässt.

Schneiden

Da Palmkätzchen sehr schnell wachsen, brauchen Sie für eine gute Entwicklung einen regelmäßigen Schnitt. Der ideale Zeitpunkt dafür ist im Frühjahr nach der Blüte. Damit der Strauch schön buschig wächst und jährlich Weidenkätzchen bildet, empfiehlt sich ein Radikal- bzw. eine starker Rückschnitt. Keine Sorge, mit einer Wuchsgeschwindigkeit von bis 70 Zentimeter pro Jahr gleicht die Pflanze den Rückschnitt schnell wieder aus. Wird das Palmkatzerl diesbezüglich vernachlässigt, bleiben die Kätzchen in den kommenden Jahren bald aus.

Schneidewerkzeug

Zum Schneiden der Weidekätzchen brauchen Sie eine scharfe Gartenschere, die vor dem Schnitt gereinigt und desinfiziert werden sollte. So beugen Sie einer Übertragung von Krankheiten und Schädlingen vor.

Rückschnitt

Da das Palmkätzchen sehr schnittverträglich ist, sollten Sie bis an die größten Verdickungen (etwa faustgroß) schneiden. Auf keinen Fall dürfen diese abgeschnitten werden, da aus ihnen neue Triebe wachsen, und sie die Pflanze im Winter schützen.

Schnitttechnik

Solange Sie die erwähnten Verdickungen nicht abschneiden, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, dass sie zu viel von der Pflanze abschneiden. Bei der Schnitttechnik kommt es darauf an, dass Sie den Zweig mit einem kräftigen, glatten Schnitt abschneiden und nicht abreißen. Denn Reißen oder Quetschen schädigen das Baumkaterl.

Tipp: In der Kübelkultur ist es wichtig, dass Sie das Weidekätzchen nach dem Schnitt immer wieder drehen. So wächst es schön gleichmäßig und wird dicht und gerade.

Umtopfen

In der Kübelkultur braucht das Palmkatzerl regelmäßig neues Substrat und einen größeren Topf bzw. Kübel. Daher muss es so etwa alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden. So kann das Substrat ausgetauscht werden und die Salweide hat im neuen Topf mehr Platz. Der Vorgang des Umtopfens entspricht jenem des Pflanzens.

Vermehren

Biene an Palmkätzchen
Die Palmkätzchen machen die Salweide äußerst bienenfreundlich.

Palmkätzchen vermehren Sie am einfachsten durch Stecklinge. Dafür eignen sich Äste und Zweige, die beim Schneiden angefallen sind. Damit das neue Palmkatzerl schön wächst, sollten Sie für das Vermehren gerade Zweige auswählen, die Sie von kleineren Ästen bzw. Knospen befreien. Gehen Sie wie folgt vor:

  • kleine Tontöpfe mit Abzugsloch bereitstellen
  • Drainageschicht aus Kies oder Tonscherben am Boden anlegen
  • mit Erde mit Lehm anreichern
  • Topf damit füllen
  • Stecklinge, einen pro Topf, in die Erde stecken
  • Tiefe: 10 bis 15 Zentimeter
  • Stecklinge mit Erde bedecken
  • Erde leicht andrücken
  • ggfs. leicht angießen
  • Steckling an einem hellen Ort stellen
  • regelmäßig gießen, Trockenheit wird nicht vertragen

Die ersten Wurzeln haben sich im Idealfall bereits nach wenigen Tagen gebildet. Nach ein paar Wochen kann das junge Baumkaterl ausgepflanzt werden.

Tipp: Das Vorziehen der Stecklinge muss nicht zwangsweise erfolgen, denn auch beim direkten Stecken im Garten können gute Erfolge erzielt werden. Dabei etwa ein Drittel des Stecklings in die Erde stecken.

Vermehren mit Samen

Bei der Vermehrung mit Samen ist das Sammeln der Samen der Knackpunkt, da sich die Pflanzen erst vier Jahre nach der Aussaat fortpflanzen können. Außerdem werden sie im Einzelhandel nicht angeboten. Haben Sie kein Palmkätzchen im Garten, dann können Sie Samen von wilden Pflanzen sammeln, denn das Sammeln von Samen ist erlaubt, während das Schneiden von Zweigen von Wildpflanzen in Deutschland verboten ist. Haben Sie Samen gesammelt, dann müssen diese sofort ausgesät werden, da sie nicht lagerfähig sind.

  • Topf mit Anzuchterde vorbereiten
  • idealer Zustand der Erde: locker und feucht
  • Samen in die Anzuchterde setzen
  • leicht mit Erde bedecken

Nach 24 Stunden sind die ersten Keimlinge zu sehen. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, die Keimlinge zu vereinzeln (pikieren). Wählen Sie die kräftigsten aus und setzen Sie jeden in einen Topf, der mit normalem Substrat gefüllt ist, wobei dieses locker und feucht sein sollte. Sind die jungen Weidekätzchen nach ein paar Wochen kräftig gewachsen, können sie im Garten ausgepflanzt werden.

Überwintern

Palmkätzchen, die im Garten ausgepflanzt stehen, brauchen keinen besonderen Winterschutz. Bei Pflanzen, die im Kübel gehalten werden, ist dies jedoch anders. Sie brauchen einen Schutz während der kalten Jahreszeit, da die Kälte in den Topf eindringt und die Wurzeln schädigen kann. Beim „Einpacken“ der Pflanzen gehen Sie wie folgt vor:

  • Kübel mit einem Pflanzenvlies und/oder Jute ummanteln
  • gegen Kälte von oben: Mulch oder Laub auf die Erdoberfläche legen
  • gegen Kälte von unten: Topf auf eine Holz- oder Styroporplatte stellen
  • nahe an Hauswand stellen

Bei der Winterpflege ist zu beachten, dass das Weidenkätzchen regelmäßig mit Wasser versorgt ist. Ausgepflanzte Exemplare müssen nicht regelmäßig gegossen werden, sollten aber bei längeren Trockenkälteperioden Wassergaben bekommen. In der Kübelkultur sollten Sie die Pflanzen hingegen regelmäßig gießen, v.a., wenn der Regen ausbleibt.

Krankheiten und Schädlinge

Neben Pflegefehlern, wie zum Beispiel zu viel oder zu wenig Wassergaben, wird das Palmkätzchen vom Weidenrost befallen. Diese Pilzinfektion erkennen Sie an leuchtend orangen Punkten auf den Blättern. Stellen Sie einen Befall fest, dann muss rasch gehandelt werden:

  • Entfernung aller befallenen Blätter am Strauch
  • Entfernung aller herabgefallenen Blätter am Boden
  • Blätter nicht auf den Kompost geben
  • Blätter im Hausmüll entsorgen

Weidenrost (Melampsora) an Weidenblatt
Weidenrost (Melampsora)

Tipp: Eine gute Nährstoffversorgung der Pflanzen beugt dem Pilz vor.

Weitere Krankheiten, die beim Palmkätzchen auftreten können sind:

  • Echter Mehltau
  • Rost
  • Blattfleckenkrankheiten

Schädlinge

Als heimische Pflanzen hat das Weidenkätzchen leider eine Vielzahl von tierischen Feinden. Dazu gehören:

  • Weidenbohrer
  • Weidenholz-Gallmücke
  • Weidenschaumzikade
  • Blattläuse
  • Blattwespen
  • Gespinstmotten

Aber auch wenn die Anzahl der Schädlinge groß ist, wirklichen Schaden richten sie nur in seltensten Fällen an. Daher müssen sie nicht zwangsläufig bekämpft werden. Einzige Ausnahme ist der Weidenbohrer, denn seine Raupen bohren sich im Spätsommer in die Rinde der Pflanzen, was die Palmkätzchen schädigt. Biologisch bekämpft wird der Schädling mit Mitteln auf der Basis von Bacillus thuringiensis.

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Eiche, Quercus: Eichenbaum pflanzen | Pflege A-Z https://www.plantopedia.de/pflanzen/eiche/ Mon, 19 Aug 2019 14:50:11 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=25132 Die Eiche gehört zu den wichtigsten Bäumen in Deutschland. Mit den charakteristischen Blättern und dem ausladenden Wuchs regt sie seit Jahrtausenden die Vorstellungen der Menschen an und hat große Bedeutung im heimischen Brauchtum. Nicht wenige haben einen Eichenbaum im Garten stehen oder überlegen sich, ein neues Exemplar zu pflanzen und diesen dadurch zu erweitern. Glücklicherweise […]

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Die Eiche gehört zu den wichtigsten Bäumen in Deutschland. Mit den charakteristischen Blättern und dem ausladenden Wuchs regt sie seit Jahrtausenden die Vorstellungen der Menschen an und hat große Bedeutung im heimischen Brauchtum. Nicht wenige haben einen Eichenbaum im Garten stehen oder überlegen sich, ein neues Exemplar zu pflanzen und diesen dadurch zu erweitern. Glücklicherweise ist die Eiche ein pflegeleichter Baum mit herausragendem Charakter und robusten Eigenschaften.

Video-Tipp

Vorgezogene Pflanzen kaufen

Sie haben sich für die Pflanzung einer Eiche entschieden und fragen sich nun, welche Art für die heimischen Gefilde geeignet ist? Beim Eichenbaum handelt es sich ursprünglich um ein Gewächs aus dem Mittelmeerraum, das sich auf der nördlichen Halbkugel etabliert hat und dort ein typischer Anblick ist. Vor allem die Blätter machen durch ihre charakteristische Form auf sich aufmerksam. Aufgrund der Ursprünge der Eichen finden sich nur eine Handvoll Arten, die sich wirklich für die Pflanzung eignen. Bei diesen handelt es sich um die Taxa, die über eine ausreichende Winterhärte verfügen:

  • Stieleiche (bot. Quercus robur)
  • Traubeneiche (Quercus petraea)
  • Roteiche (Quercus rubra)
  • Immergrüne Eiche (Querces turneri)

Stieleiche (Quercus robur)
Die Stieleiche gehört zu den winterharten Eichenarten.

Die Winterhärte dieser Exemplare reicht von -15°C bei der Immergrünen bis zu -35°C, was sie ideal für mitteleuropäische Gärten macht. Wenn Sie sich bei einer Baumschule oder einen Online-Händler nach einem geeigneten Exemplar umsehen, sollten Sie also verstärkt nach diesen Taxa und Sorten schauen. Da Eichen nicht in Kübeln gehalten werden, sollten Sie sich den entsprechenden Baum im Voraus anschauen, wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, dass dieser in Ihren Garten passt und nicht von Schädlingen befallen. Da Eichen sehr groß und Stammbreiten von mehr als zehn Metern erreichen können, sollten diese nur in ausreichend große Gärten gepflanzt werden. Vor der Anschaffung sollten Sie schauen, ob die Eiche mit den folgenden Hindernissen in Kontakt geraten würde:

  • Gebäude
  • Carports
  • Zäune
  • Mauern
  • Leitungen im Boden
  • Fundamente

Nicht nur in die Breite und Höhe wachsen Eichen, sondern aufgrund der tiefreichenden Pfahlwurzel ist es möglich, dass Wasserleitungen oder Keller beschädigt werden. Planen Sie diese Punkte bei der Auswahl unbedingt mit ein. Ebenso sollten Sie Ihre Nachbarn in Betracht ziehen, da Eichen schnell Schatten auf andere Grundstücke werfen können. Gerade aufgrund der Größe und Form eignen sich Eichen daher hervorragend als Sonnenschutz.

Hinweis: Die Korkeiche (bot. Quercus suber) ist ebenfalls eine beliebte Art, doch ist diese nicht komplett winterhart und hält ausschließlich Temperaturen von bis zu -5°C aus, bevor Sie Schaden nimmt. Aus diesem Grund ist sie hauptsächlich für wintermilde Gegenden geeignet, allen voran die heimischen Weinbaugebiete und Südwestdeutschland.

Standort

Sumpfeiche
Ein Eichenbaum im Garten bleibt über Jahrhunderte, wenn der richtige Standort gewählt wurde.

Da sich die Bäume nach einigen Jahren nur noch mit hohem Risiko umpflanzen lassen, sollten Sie einen geeigneten Standort für diese wählen. An den gewünschten Eigenschaften erkennen Sie, dass es sich bei der Eiche um eine Lichtbaumart handelt:

  • Lichtbedarf: sonnig bis halbschattig
  • warm
  • ideal sind Freiflächen
  • ausreichend Platz

Wind und Niederschläge machen dem Eichenbaum nicht wirklich etwas aus, da die Gewächse äußerst robust sind. Aus diesem Grund können Sie eigentlich überall gepflanzt werden, solange ausreichend Sonne und Platz zur Verfügung stehen. Wichtig ist zudem, dass der Abstand zu anderen Gewächsen mindestens ein Meter, besser mehr beträgt.

Hinweis: Wenn Sie in der Nähe eines großen Stadtparks oder eines Walds wohnen, können Sie sich dank der Eiche auf tierische Besucher wie zahlreiche Vögel, darunter der Eichelhäher, Nagetiere wie das Eichhörnchen und sogar Rehe. Besonders über den Winter freuen sich viele der Tiere über die Nüsse.

Boden

Neben dem passenden Standort dürfen Sie die Beschaffenheit des Bodens nicht vernachlässigen. Gezählt wird der Eichenbaum zu den anspruchslosen Gewächsen, da er auf einer Vielzahl von Böden gedeiht, doch sind einige Eigenschaften besser geeignet für die Quercus-Arten, um die Vitalität zu erhalten und den Wuchs zu unterstützen. Diese im Detail:

  • frisch
  • reich an Mineralien
  • durchlässig
  • tiefgründig
  • lehmig
  • pH-Wert: 5,0 – 10,0

Anhand dieser Eigenschaften ist es klar, dass die Eiche gerne Feuchtigkeit und Nährstoffe zur Verfügung hat. Dennoch gedeiht sie prächtig in Böden, die nicht optimal für den Eichenbaum sind. Dazu gehören sowohl über längere Zeit trockenes, als auch verdichtetes Erdreich. das anderen Gewächsen stark zu schaffen machen würde. Wichtig bei solchen Böden ist es, die Pflege der Bäume entsprechend anzupassen und zum Beispiel mehr zu gießen oder die Bodenqualität durch Zusätze zu optimieren. Ein optimaler Boden verbessert zudem die Resistenz gegenüber Krankheiten und Schädlingen.

Pflanzen

Beim Pflanzen müssen einige Punkte beachtet werden, da der Baum sonst beschädigt werden könnte. Je nach Alter des Baums unterscheidet sich der Zeitpunkt der Pflanzung. Während ein junger Eichenbaum im Frühling oder im Herbst vor dem ersten Frost gepflanzt werden kann, sollten adulte Exemplare ausschließlich im Frühjahr in die Erde gesetzt werden können. Jungbäume können sich im Vergleich zu den älteren in einer deutlich kürzeren Zeit am Standort etablieren.

Jungen Eichenbaum pflanzen
Wählen Sie für die Pflanzung zudem einen Tag aus, an dem es nicht regnet.

Die Pflanzung gelingt auf die folgende Weise:

  • Standort gut umgraben
  • Pflanzloch ausheben
  • Pflanzlochbreite: doppelt wie Wurzelballen
  • Pflanzlochtiefe: mindestens wie Pfahlwurzel
  • Drainage anlegen bei übermäßig feuchten Böden
  • Drainagematerial: Kies
  • Schichtdicke: etwa 5 cm
  • Erdaushub mit Laub oder reifem Kompost anreichern
  • behutsam Eichenbaum in Pflanzloch setzen
  • dieser muss komplett geradestehen
  • Pfahlwurzel darf nicht umknicken
  • Pflanzloch nun auffüllen
  • die Erde festtreten
  • junge Pflanzen mit Stützpfahl ausrüsten
  • an diesem festbinden
  • Erde gründlich angießen

Der Standort sollte mit dem Gartenschlauch am besten intensiv eingeschlämmt werden, da der Eichenbaum viel Feuchtigkeit benötigt. Auf diese Weise etabliert er sich problemlos innerhalb kurzer Zeit. Es ist empfehlenswert, die Eiche mit der Hilfe anderer Personen einzupflanzen, vor allem je größer das Exemplar ist. Wenn Sie ein altes Exemplar umpflanzen, sollten Sie hierzu einen Bagger oder die Hilfe professioneller Fachleute nutzen, um den Baum nicht zu beschädigen und diesen sicher an den neuen Standort zu befördern.

Hinweis: Ziehen Sie die Pflanzung eines jüngeren Exemplars unbedingt vor, da deren Pfahlwurzel noch nicht so stark ausgebildet ist. Das reduziert das Risiko auf mögliche Beschädigungen, die während des Transports oder der Pflanzung entstehen könnten.

Pflege

Wurde die Eiche gepflanzt oder sind Sie gerade der Besitzer eines Grundstücks mit einem Eichenbaum geworden, ist die Pflege ein wichtiger Teil der Haltung. Eichen sind recht anspruchslose Gewächse, die sich im besten Fall komplett selbst versorgen. Vor allem gießen und düngen gestaltet sich sehr einfach und verlangt kaum Aufwand. Zu den wichtigsten Aspekten der Pflege gehören dagegen die Schnittmaßnahmen und die Schädlingsbekämpfung. Je nach Alter der Pflanze gestalten sich diese nämlich äußerst unterschiedlich.

Gießen

Ein Eichenbaum kommt hervorragend ohne zusätzliche Wassergaben aus, sobald sie sich am Standort etabliert hat. Zwar brauchen die Gewächse immer einen frisch-feuchten Boden, doch stellt langanhaltende Trockenheit kein Problem dar. Das gilt aber nur für ältere Exemplare, die schon einige Jahre auf dem Buckel haben. Junge Pflanzen müssen Sie regelmäßig gießen, damit der Standort nicht austrocknet. Das ist wichtig, damit die Wurzel nicht austrocknet, die sich bis zu diesem Zeitpunkt noch tiefer in die Erde gräbt, um ausreichend Wasser aus dem Boden extrahieren zu können. Gegossen wird am besten über Regenwasser oder anderes Wasser ohne höhere Kalkmengen. Zwar vertragen die Pflanzen Kalk recht gut, doch sollte nicht ausschließlich mit hartem Wasser gegossen werden.

Nasse Eichenblätter
Einmal gepflanzt, gestaltet sich die Pflege, etwa die Wasserversorgung, sehr einfach und wenig aufwendig.

Düngen

Einzigartig an der Eiche ist ihre Selbstversorgung. Der Laubbaum ermöglicht durch den Blattverlust im Herbst, sich über das gesamte kommende Jahr auf eigene Faust mit Nährstoffen zu versorgen. Eine große Zahl an Nährstoffen im Eichenlaub wirkt wie ein Langzeitdünger und aus diesem Grund benötigt das Gewächs nicht einmal Kompost. Eichenlaub verrottet im Vergleich zu anderen Blättern deutlich langsamer und setzt aus diesem Grund die Nährstoffe frei, die in ihrer Komposition ideal für das Buchengewächs sind. Sie können die Nährstoffversorgung durch das Laub dennoch optimieren:

  • Laub im Herbst gründlich in Erde einarbeiten
  • dabei Wurzeln nicht verletzen
  • alternativ: mulchen

Ja, Sie können das Laub problemlos als Mulch verwenden, was vor allem ein idealer Winterschutz für junge Eichen ist. Die Wärme des Laubs schützt vor Kälte und versorgt den Eichenbaum schon zu Frühlingsbeginn mit ausreichend Nährstoffen. Achten Sie beim Einarbeiten darauf, nicht die Wurzeln zu beschädigen oder frisch angepflanzte Exemplare zu lockern. Sie können ebenfalls Laub anderer Bäume untermischen, nur sollte dies nicht mit Pilzen befallen sein.

Überwintern

Eine Eiche müssen Sie nicht überwintern. Die Bäume halten selbst im neu angepflanzten Zustand niedrigste Temperaturen ohne größere Probleme aus und benötigen daher keinen Schutz. Zudem wirkt wie oben bereits erwähnt das eigene Laub als Winterschutz. Während Sie alte Exemplare einfach so stehen lassen können, sollten Sie die jungen Bäume mit dem Eichenlaub mulchen. Dadurch gehen Sie auf Nummer sicher, vor allem wenn ein harscher Winter bevorsteht.

Ungarische Eiche
Die Blüten der Eichen, hier der Ungarischen, bleiben recht unscheinbar.

Schneiden

Schnittmaßnahmen an einer Eiche sind wie das Überwintern eigentlich nicht notwendig. Eichen treiben nicht intensiv in alle Richtungen aus und behalten ihre Form von Anfang an recht gut. Da sie auf natürliche Weise am Hochstamm wächst, müssen Sie hier nur gegen Winterende Triebe oder Äste entfernen, die folgenden Wuchs oder Eigenschaften aufweisen:

  • überkreuz
  • schief
  • vertrocknet

Aufgrund der hohen Schnittverträglichkeit ist es ein Leichtes, diese zu entfernen. Jedoch sollten Sie darauf achten, dass diese Schnittmaßnahmen hauptsächlich an einem jungen Eichenbaum erfolgen sollten, da diese sich deutlich leichter vom Schnitt erholen. Zudem ist es ohne professionelle Hilfe kaum möglich, die meist sehr dicken Äste an der Eiche, geschweige das häufig im Alter auftretende Totholz zu entfernen. Je älter Ihre Eiche ist, desto wichtiger ist es, diese von einem Profi schneiden zu lassen, da Sie dem Baum sonst irreparable Schäden zufügen könnten. Lassen Sie sich hierzu am besten beraten, da Eichen im Alter nicht jedes Jahr beschnitten werden müssen.

Tipp: Falls Sie Ihre Quercus als Strauch oder Hecke halten, müssen Sie nur einen jährlichen Formschnitt im Herbst ausführen. Dieser gelingt mit geringstem Aufwand.

Vermehren

Für die Vermehrung können Sie sogar Eicheln aus dem Wald oder einer Allee verwenden, wenn Sie ein Paar von diesen gesammelt haben. Am besten geeignet sind Eicheln, die reif, also glänzend und von brauner Farbe, sind.

Eicheln in Hand
Die Vermehrung gelingt über Eicheln.

Legen Sie diese für einen Zeitraum von etwa zwölf Stunden in Wasser und verwenden Sie ausschließlich der Eicheln, die an der Oberfläche schwimmen. Diese sind keimfähig. Danach wie folgt vorgehen:

  • Eicheln trocknen
  • in Gefrierbeutel legen
  • etwas Sand hinzufügt
  • gut verschließen
  • in Kühlschrank aufbewahren
  • Dauer: etwa 6 Wochen
  • Töpfe mit Gartenerde füllen
  • Eichel in diese stecken
  • Tiefe: 2 cm
  • unbedingt feucht halten
  • Standort: hell, warm

Jede Eichel treibt zu einem anderen Zeitpunkt aus. Erkennen Sie Triebe, können Sie die entsprechenden Exemplare im Frühjahr ins Freie auspflanzen. Dabei Standort und Boden wie bei adulten Eichen wählen.

Tipp: Ebenfalls ist die Vermehrung über Stecklinge möglich, wenn die Eichen ein Alter von sieben Jahren noch nicht überschritten haben. Diese wurzeln am besten, wenn sie unter dem Folientunnel angebaut werden und viel Feuchtigkeit über die Luft erhalten, da die Stecklinge es schon feucht mögen.

Schädlinge und Krankheiten

Wenn Sie Besitzer einer Eiche sind, werden Sie sich über robuste Art der Bäume freuen. Ein Eichenbaum ist nur in den seltensten Fällen krank und selbst Schädlinge tauchen nicht wirklich häufig auf, wenn der Standort stimmt. Dennoch kann es durch einen Befall durch die folgenden Plagegeister kommen:

  1. Eichengallwespe (Cynips quercusfolii): Zu erkennen ist ein Befall durch die Eichengallwespe an den Gallen, die maximal drei Millimeter groß sind. Sie befinden sich an der Unterseite von Eichenblättern und rauben dem Baum viel Energie.
  2. Eichenwickler (Tortrix viridana): Die Raupen dieses Schmetterlings laben sich an den Eichenblättern, was an den Fraßschäden zu erkennen ist. Ist der Befall sehr hoch, können die Eichen alle Blätter verlieren und den Eichenbaum dadurch stark schwächen.
  3. Eichen-Prozessionsspinner (Thaumetopoea processionea): Diese Schmetterlinge fressen ebenfalls die Eichenblätter und lassen dabei ausschließlich die mittlere Rippe stehen. Der Befall kann Eichen stark schwächen.

Eichengallwespe (Cynips quercusfolii)
Trotz der Robustheit der Laubbäume kann es zum Schädlingsbefall kommen, hier etwa durch die Eichengallwespe.

Bekämpfen lassen sich diese alle entweder mit einem Sud aus Brennnesseln als Sprühmittel oder die Verwendung von Bakterien (Bacillus thuringiensis), die die Schädlinge verenden lassen. Meist reicht es aus, die Bakterien einmal zu verteilen, während das Brennnessel-Sprühmittel regelmäßig verabreicht wird, bis der Befall eingedämmt ist.

Gefährlich wird es, wenn Eichenwickler Mehltau einschleppen. Mehltau kann in Kombination mit dem gefürchtetem Eichenfeuerschwamm (Fomitiporia robusta), einem Pilz, sogar den Baum verenden lassen. Erkennen Sie Mehltau auf den Blättern und gelb- bis hellbraune, manchmal rot-braune Schwammpilze, die aus dem Stamm ragen, müssen Sie die befallenen Teile leider komplett entfernen. Entsorgt werden diese ausschließlich über den Restmüll. Wenn Sie viele Vögel und Nützlinge im Garten haben, werden ihnen diese aber effektiv als Fressfeinde gegen die Schädlinge zur Verfügung stehen.

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Linde, Lindenbaum, Tilia: Pflanzen und Pflege https://www.plantopedia.de/pflanzen/linde/ Fri, 16 Aug 2019 08:18:19 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=25098 Die Linde ist einer der beliebtesten Laubbäume in Deutschland und Europa. Aus dem Lindenbaum wird nicht nur Holz oder über die Blüten Honig gewonnen, die Bäume verfügen über einen ganz besonderen Charme, der sich als Zierpflanze im eigenen Garten entfalten wird. Wenn Sie sich für die Pflanzung einer Linde entscheiden, werden Sie sich über Jahrzehnte […]

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Die Linde ist einer der beliebtesten Laubbäume in Deutschland und Europa. Aus dem Lindenbaum wird nicht nur Holz oder über die Blüten Honig gewonnen, die Bäume verfügen über einen ganz besonderen Charme, der sich als Zierpflanze im eigenen Garten entfalten wird. Wenn Sie sich für die Pflanzung einer Linde entscheiden, werden Sie sich über Jahrzehnte über den Riesen erfreuen, solange die Pflege stimmt. Jeder Lindenbaum ist anders, die Pflege nicht.

Video-Tipp

Vorgezogene Pflanzen kaufen

Eine der größten Fragen bei der Anschaffung der Linde bezieht sich auf die verfügbaren Arten. Insgesamt finden sich zwischen 20 und 45 Taxa, Forscher sind sich bis jetzt über die vollständige Zahl nicht einig, und zahlreiche Hybriden mit deutlich mehr Sorten. Während in Mittel- und Nordeuropa ausschließlich drei Arten vorkommen, haben sich weitere Arten etabliert, die über Baumschulen bestellt werden können. Eine Übersicht über die geeigneten Arten für den deutschen Garten entnehmen Sie der folgenden Liste:

  • Sommer-Linden (bot. Tilia platyphyllos): Schattenspender, Stadtbaum, Insektenweide
  • Winterlinde (Tilia cordata): Hecke, Sichtschutz, Bienenweide
  • Silber-Linden (Tilia tomentosa): Stadtbaum
  • Amerikanische Linden (Tilia americana): Schattenspender, Stadtbaum
  • Holländische Linde (Tilia europaea): Hybride aus Sommer- und Winterlinde
  • Hänge-Silber-Linde (Tilia petiolaris): Schattenspender, gut für große Gärten geeignet

Am häufigsten in den heimischen Wäldern, Parks, Gärten und Alleen werden Sie Sommer-, Winter-, Silber- und Holländischen Linden begegnen. Je nach Angebot werden Baumschulen bei Ihnen in der Nähe andere Sorten der jeweiligen Arten anbieten, die glücklicherweise auf die gleiche Weise gepflegt werden. Da Linden robuste Bäume sind, müssen Sie eigentlich nicht mit Problemen bei der Anschaffung rechnen. Wählen Sie aber den Stamm- und Kronendurchmesser entsprechend dem Raum in Ihrem Garten aus, sonst werden Sie nachher Platzprobleme haben. Kleinere Exemplare verringern zudem die Lieferkosten.

Hinweis: Eine der wenigen Sorten, die für die Haltung im Kübel geeignet ist, stellt die Zwerg-Sommerlinde ‚Compacta‘ (bot. Tilia platyphyllos ‚Compacta‘) dar, die mit den passenden Pflegemaßnahmen recht klein bleibt. Gepflegt werden diese etwas anders als Linden, die Sie dauerhaft ins Freiland platzieren, gerade in Bezug auf das Substrat.

Standort

Lindenbäume an Straße
Linden werden häufig als Park- oder Alleebäume genutzt.

Linden können je nach Art ein Alter von bis zu 1.000 Jahren erreichen, wenn dem Baum ein geeigneter Standort gewährt wird. Glücklicherweise sind die Malvengewächse recht anspruchslos an das Erdreich und aufgrund ihrer endgültigen Wuchshöhe wird es für die Bäum ein Leichtes an ausreichend Licht zu gelangen. Damit sich das Gewächs ohne größere Anstrengungen etablieren und wachsen kann, muss der Standort die folgenden Eigenschaften aufweisen:

  • Lichtbedarf: sonnig bis hell halbschattig
  • nicht in der Nähe von Gebäuden
  • nicht in der Nähe von Parkplätzen

Ein großer Vorteil an Linden ist die geringe Empfindlichkeit auf Abgase, starke Winde und feuchtes Wetter. Das heißt, sie können in urbanen Zentren, auf dem Land oder in Vorstädten angepflanzt werden, ohne dass Sie sich Sorgen um deren Vitalität machen müssten. Neben den oben genannten Punkten wird der Standort zudem anhand der Größe der Bäume bemessen. Linden können nicht nur bis zu 40 Meter groß, sondern einen Stammdurchmesser von bis zu zehn Metern und eine Krone von etwa 15 Metern erreichen. Das heißt, Sie benötigen viel Platz im Garten und sollten diese nicht zu nah an Gebäude pflanzen. Warum Sie den Standort nicht in der Nähe von Parkplätzen auswählen sollten? Die Antwort lautet:

  • Blütensaft
  • Honigtau

Ein Lindenbaum erzeugt sehr viel Blütensaft über den Sommer und wird regelmäßig von Blattläusen befallen. Diese richten nicht wirklich viel Schaden an, produzieren aber Unmengen von Honigtau, der anschließend zusammen mit dem Blütensaft vom Baum tropft. Diese Mischung sorgt für klebrige Wege, Gartenmöbel und Autos, wenn sich eines unter der Linde befindet. Das sollten Sie bei der Standortwahl für den Lindenbaum unbedingt beachten.

Hinweis: Wenn Sie sich eine bestimmte Lindenbaum-Sorte bestellen, überprüfen Sie die angegeben Maximalhöhe- und Breite. Anhand dieser können Sie den Standort noch einfacher zuordnen.

Boden

Linde - Lindenstamm
Was die Bodenbeschaffenheit angeht, erweist sich die Linde als ziemlich anspruchslos.

Linden haben es in Deutschland einfach, da viele Böden schon über die geeigneten Eigenschaften verfügen, die wichtig für die Etablierung der Bäume sind. Wenn Sie sich für die Pflanzung einer Linde entschieden haben, muss der Boden auf die folgende Weise beschaffen sein:

  • locker
  • kalkhaltig
  • frisch
  • feucht
  • pH-Wert: 5,5 bis 6,5

Falls Sie sich nicht sicher sind, wie Ihr Boden beschaffen ist, sollten Sie zuvor eine Bodenanalyse durchführen. Danach können Sie den Boden an die gewünschten Werte anpassen.

Pflanzen

Bei der Pflanzung einer Linde müssen Sie genau vorgehen, damit der schwere und große Baum gut steht. Ideal ist es, wenn Sie ein junges Hochstamm-Exemplar wählen, da diese deutlich einfacher zu pflanzen sind als ältere Bäume, die schon deutlich an Masse zugelegt haben. Falls Sie solch einen großen Lindenbaum pflanzen wollen, kann das zu einem Unterfangen werden, für das schweres Gerät notwendig ist. Der beste Zeitpunkt für die Pflanzung sind der Frühling vor dem Blattaustrieb oder der Herbst, wenn der Baum seine Blätter verloren hat. Zu viele Nährstoffe werden zu diesem Zeitpunkt durch die Pflanzung nicht verbraucht. Gepflanzt wird die Tilia auf die folgende Weise:

  • Pflanzloch ausheben
  • Pflanzlochbreite: doppelt so groß wie Wurzelballen
  • Erdaushub bei Bedarf verbessern
  • kalken bei zu niedrigen Kalkwerten
  • pH-Wert durch Kompost aus Laub anpassen
  • reifer Kompost zur Nährstoffversorgung
  • währenddessen Wurzelballen tauchen
  • Drainage aus Kies anlegen
  • Schichtdicke: 3 bis 5 cm
  • Pflanze vorsichtig ins Pflanzloch setzen
  • mit Erde auffüllen
  • festtreten
  • gut angießen

Das Wasserbad erleichtert das Anwurzeln der Linde, was wiederum zu einem effektiven Wuchs führt. Nach dem Anpflanzen sollten Sie unbedingt auf den Stand des Baums achten. Der Lindenbaum muss geradestehen und falls dies nicht der Fall ist, müssen Sie das Pflanzloch noch einmal etwas aufgraben und die Pflanze richten. Lassen Sie sich hierbei viel Zeit, damit der adulte Baum am Ende keine Gefahr durch einen Fall darstellt. Ebenso müssen Sie häufiger gießen, da die frisch angepflanzten Gewächse sehr durstig sind. Nach sechs Standjahren können Sie mit den ersten Blüten rechnen, da die Pflanze so lange benötigt, bis sie sich richtig etabliert hat.

Pflege

Sommerlinde - Linde
Linden sind generell recht pflegeleichte Bäume.

Linden im Garten sind einfache Gesellen und bedürfen kaum Pflege. Es handelt sich um heimische Baumarten, die seit Jahrtausenden etabliert sind und sich hervorragend im eigenen Garten machen. Dennoch ist es wichtig, sich um den Baum zu kümmern. Besonderen Wert müssen Sie dabei auf junge Exemplare legen, da diese sich noch nicht so gut versorgen können wie ältere Generationen. Die folgenden Abschnitte gehen auf die erforderlichen Pflegemaßnahmen für einen Lindenbaum ein, ebenso wie die Vermehrung, falls Sie mehr als eine Linde kultivieren wollen.

Gießen

Linden fühlen sich besonders wohl, wenn der Boden feucht ist. Aus diesem Grund ist es wichtig, für ausreichend Feuchtigkeit zu sorgen, die über Gießwasser und natürliche Niederschläge verabreicht wird. Wichtig ist es dabei, Staunässe zu vermeiden, da die Bäume sonst stark unter der übermäßigen Nässe leiden. Sie müssen nur in zwei Situationen zur Gießkanne oder dem Gartenschlauch greifen:

  • lange Trockenphasen
  • nach dem Anpflanzen

Oben wurde schon auf den stärkeren Durst der Pflanze nach dem Anpflanzen eingegangen. Linden sind in der Anwachsphase empfindlich auf Feuchtigkeits- und Nährstoffmangel und genau aus diesem Grund ist es wichtig, öfter und mehr zu gießen. Das ist wichtig für das erste Standjahr. Über den Winter wird aber nicht gegossen, da dies zu Frostschäden an den Wurzeln führen könnte. Bleibt es über den Sommer trocken und heiß, sollten Sie die Erde am Standort überprüfen. Ist diese „knochentrocken“, sollten Sie selbst mit dem Gartenschlauch nachhelfen. Zwar verträgt der Lindenbaum Trockenperioden sehr gut, nur sollten diese nicht zu lang andauern. Je älter der Baum ist, desto einfacher versorgt er sich selbst mit Grundwasser.

Hinweis: Es schadet nicht, wenn Sie immer mal wieder mit einer Ladung Kalkwasser gießen, um die Vorräte an Mineralien aufzustocken. Das ist besonders empfehlenswert, wenn Sie in einer Region mit kalkarmem Wasser wohnen oder dauernd mit Regenwasser gießen.

Düngen

Um die Versorgung mit Nährstoffen kümmert sich eine etablierte und ältere Linde meist selbst. Aufgrund des ausgeprägten Herzwurzelsystems fällt es dem Baum leicht, Nährstoffe aus der Erde zu ziehen. Es ist daher nicht wirklich notwendig, Dünger zu nutzen, außer es handelt es sich um eine junge oder gerade angepflanzte Linde. In diesem Fall sollten Sie im Frühling einmal reifen Kompost untermischen, um das Wachstum zu unterstützen. Falls die Erde bei Ihnen nicht sehr nährstoffreich ist, können Sie diese Maßnahme selbst bei erwachsenen Linden anwenden. Achten Sie nur darauf, beim Untermischen die Wurzeln nicht zu beschädigen.

Tasse Lindenblütentee
Lindenblüten sind ein beliebtes Mittel in der Hausmedizin, insbesondere als Tee.

Schneiden

Ebenso einfach wie das Gießen und Düngen erweist sich der Schnitt der Linde. Im Vergleich zu anderen Pflanzen handelt es sich beim Lindenbaum um ein äußerst schnittfestes Gewächs, das jedoch kaum beschnitten werden muss. Es reicht völlig, wenn Sie zu Beginn der Saison im Frühling die Krone auslichten, um ein wenig Masse zu entfernen und die Luftversorgung der dichten Krone zu optimieren. Das gelingt auf die folgende Weise:

  • scharfe und saubere Astschere verwenden
  • morsche Äste und Triebe lokalisieren
  • komplett entfernen
  • ungünstig wachsende Äste und Triebe lokalisieren
  • komplett entfernen

Dieser Auslichtungsschnitt ist ohne größeren Aufwand umsetzbar und kann selbst ohne vorherige Kenntnisse umgesetzt werden. Falls Ihnen die Krone zu groß oder unförmig wird, ist dieser Schnitt aber nicht ausreichend. Hier kommt das Entwipfeln zum Einsatz, das einen kompletten Rückschnitt der Krone darstellt. Angewandt wird dieser, um den Lindenbaum komplett neu wachsen zu lassen, wenn dieser zum Beispiel zu groß geworden ist. Da das Entwipfeln nicht einfach ist und Sie dabei viel falsch machen können, sollten Sie unbedingt einen Fachmann dafür beauftragen. Dadurch wird es Ihrer Linde aber deutlich besser gehen. Alternativ können Sie der Krone im Herbst etwas Form geben. Dafür nutzen Sie eine Elektro-Heckenschere und kürzen die gesamte Krone vorsichtig ein. Erhalten Sie dabei den natürlichen Wuchs und schneiden Sie wirklich nur wenig zurück. Das wirkt deutlich ansprechender.

Tipp: Falls Sie sich für eine Winterlinde in Heckenform entscheiden, schneiden Sie diese jährlich um die Form zu behalten. Dafür eignet sich am besten eine elektrische Heckenschere, da diese kurzen Prozess mit den überstehenden Trieben macht.

Überwintern

Ein Winterschutz ist für Linden nicht nötig, da die Bäume Temperaturen von bis zu -30°C locker aushalten können. Ausschließlich junge Exemplare, die frisch angepflanzt wurden, sollten in den ersten fünf bis zehn Jahren über den Winter geschützt werden. Dafür einfach Reisig am Standort verteilen, damit die Wurzelscheibe so gut wie möglich bedeckt ist. Mehr müssen Sie während der kalten Jahreszeit nicht unternehmen.

Tilia henryana - Linde
Die ursprünglich aus China stammende Tilia henryana findet man nur selten in hiesigen Gefilden. Sie blüht spät im August und September.

Vermehren

Linden vermehren sich über drei verschiedene Arten:

  • Stockausschlag (vegetativ)
  • Wurzelbrut (vegetativ)
  • Samen (generativ)

Die Samen werden durch Bienen oder andere Insekten befruchtet und anschließend durch den Wind verteilt. Sie benötigen sehr lange bis zur Keimung und es ist häufig nicht sicher, ob Sie keimfähige Samen erwischt haben. Der Stockausschlag geschieht häufig, wenn Triebe entfernt werden und schlafende Knospen erwachen. Stockausschlag wird durch kleine Triebe in der Nähe von Schnittstellen sichtbar. Die Wurzelbrut ist nur möglich, wenn die Linde verletzt wird oder nach längerer Wartezeit Knospen auf den Wurzeln ausbildet. Das können Sie sich zu Nutze machen:

  • junge Triebe lokalisieren
  • diese vorsichtig abschneiden
  • aus der Erde entfernen
  • an einen geeigneten Standort platzieren
  • gewohnt pflegen

Innerhalb weniger Jahre wird sich aus der Wurzelbrut ein Lindenbaum entwickeln.

Schädlinge

Keine Sorge, bei der Linde handelt es sich um einen äußerst resistenten Baum, der kaum von Schädlingen befallen wird und sehr krankheitsresistent ist. Eine Vielzahl von Insekten ernähren sich von den Riesen, was jedoch in den seltensten Fällen wirklich zu einem Problem führt. Diese sind:

  • Blattläuse (Aphidoidea)
  • Lindenspinnmilben (Eotetranychus tiliarium)
  • Kleine Lindenblattwespe (Caliroa annulipes)
  • Lindengallmilbe (Eriophyes tiliae)
  • Großer Lindenprachtkäfer (Ovalisia rutilans)

Marienkäfer
Als natürlicher Fressfeind bietet sich der Marienkäfer zur Bekämpfung von Lindenschädlingen an.

Besonders häufig befallen sind Linden, die in direkter Nähe zu einer Straße stehen oder anderweitig belastet werden. Das Schadbild ist meist das Gleiche und zeigt sich in Blättern, die immer stärker verwelken und zum Schwächeln der Bäume führen. Wenn Sie nichts dagegen unternehmen, kann ein besonders starker Befall zum Absterben ganzer Äste und am Ende des Baumes führen. Wenn Sie einen übermäßig intensiven Befall erkennen, sollten Sie einen Sud aus Brennnesseln herstellen und die Bäume damit regelmäßig besprühen. Alternativ siedeln Sie Fressfeinde an:

  • Marienkäfer (Adalia bipunctata)
  • Schlupfwespen (Ichneumonidae)

Diese haben die Schädlinge zum Fressen gern und werden Ihnen bei der Bekämpfung eine unerlässliche Hilfe sein. Ebenso kann es zu einer Versalzung durch winterliches Spritzwasser kommen. Das erkennen Sie an schwächelnden Linden über die Winterzeit. Schützen Sie die Linde vor Streusalz und frischen Sie im Frühling die Erde auf, um die hohe Salzkonzentration zu verringern.

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Bohnenbaum, Zigarrenbaum, Catalpa | Baum mit Schoten/Bohnen https://www.plantopedia.de/pflanzen/bohnenbaum/ Mon, 12 Aug 2019 12:18:42 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=25045 Dünne bohnenartige Früchte hängen von den Zweigen. Eine Blüte im Hochsommer, die Trompeten ähnelt. Der Bohnenbaum ist eine einzigartige Zierpflanze, deren Bohnen und Blüten sofort auf sich aufmerksam machen. Zusammen mit der charakteristischen Krone hat sich die Gattung in Mitteleuropa etablieren können. Eine Haltung der Pflanze ist im Kübel und Freiland möglich, was den Bohnenbaum […]

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Dünne bohnenartige Früchte hängen von den Zweigen. Eine Blüte im Hochsommer, die Trompeten ähnelt. Der Bohnenbaum ist eine einzigartige Zierpflanze, deren Bohnen und Blüten sofort auf sich aufmerksam machen. Zusammen mit der charakteristischen Krone hat sich die Gattung in Mitteleuropa etablieren können. Eine Haltung der Pflanze ist im Kübel und Freiland möglich, was den Bohnenbaum so beliebt macht. Wie Sie den Zigarrenbaum richtig pflegen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Video-Tipp

Standort

Egal ob Sie sich für die Kübel- oder Freilandhaltung der Trompetenbäume entscheiden, der Standort ist entscheidend für ein gutes Wachstum und bohnenähnliche Früchte nach der sommerlichen Blütezeit von Juni bis Juli. Da es sich bei dem Zigarrenbaum um ein Gewächs handelt, das nicht komplett an das mitteleuropäische Klima angepasst ist, müssen Sie auf bestimmte Eigenschaften bei der Auswahl des Standorts achten:

  • Lichtbedarf: sonnig, hell halbschattig, lichter Schatten
  • windgeschützt
  • frostgeschützt
  • für Stadtklima geeignet

Wenn Sie den Bohnenbaum ins Freiland pflanzen wollen, müssen Sie auf den großen Platzbedarf der Pflanze achten. Geeignet sind die Bäume mit den Schoten vor allem für die Solitärhaltung, da die Krone sehr breit wird und schnell andere Pflanzen verdrängt. Ebenso verhält es sich mit Gebäuden, Zäunen oder anderen Strukturen, die sozusagen „im Weg“ sind. Planen Sie den Standort also so ein, dass sich der Zigarrenbaum in aller Ruhe entfalten kann.

Catalpa
Der Standort des Trompetenbaums bedarf viel Lichts.

Hinweis: Besonders sonnige Gärten lassen sich mit dem Zigarrenbaum um wertvollen Schatten erweitern, da die ausladende Krone sehr dicht ist. Aus diesem Grund wird sie gerne in romantische Gartenprojekte integriert und zum Beispiel mit einer kleinen Bank ausgestattet, um die Zeit im Freien so richtig genießen zu können.

Vorgezogene Topfpflanzen kaufen

Wenn Sie selbst noch keine Bohnen-Catalpa besitzen, müssen Sie zuvor eine Pflanze oder deren Samen erwerben. Bei der Entscheidung für eine bereits gezogene Pflanze haben Sie die Wahl zwischen einer Vielzahl von Arten, von denen zwei am häufigsten angeboten werden:

  • Gewöhnliche Trompetenbaum (bot. C. bignonioides)
  • Prächtige Trompetenbaum (C. speciosa)

Aller Wahrscheinlichkeit nach werden Sie dem Gewöhnlichen Bohnenbaum in Geschäften begegnen, da sich dieser besonders gut etabliert hat. Bei der Anschaffung einer Topf-Katalpa sollten Sie auf eines der folgenden Symptome achten, die auf falsche Pflege hindeuten und schnell dazu führen können, dass Ihr Exemplar innerhalb kurzer Zeit verendet:

  • welkes Blattwerk: Staunässe
  • helles Blattwerk: Nährstoffmangel
  • schlaff hängende Blätter: Wassermangel

Bei einem Wasser- oder Nährstoffmangel können Sie den Bohnenbaum problemlos erwerben und bei Ihnen entsprechend pflegen. Eine durch Staunässe bereits geschwächte Pflanze ist keine Anschaffung mehr wert, da die Wurzeln schon intensiv verfault sein könnten. Ebenfalls sollten Sie auf einen Mehltau-Befall achten, was jedoch seltener ist. Wundern Sie sich nicht über den Preisaufwand. Je größer der Zigarrenbaum ist, desto mehr wird für diesen verlangt.

Hinweis: Wenn Sie auf der Suche nach einem Zigarrenbaum für die Kultur im Kübel sind, sollten Sie C. bignonioides ‚Nana‘ wählen, da es sich bei dieser Sorte um eine Zwergform handelt. Diese auf Hochstamm gehaltenen Exemplare wachsen sehr langsam, erreichen maximale Höhen von 300 Zentimetern und lassen sich hervorragend auf großen Balkonen, der Terrasse, in kleinen Gärten oder Wintergärten halten.

Boden

Neben dem Standort ist der Gartenboden für den Bohnenbaum ein wichtiger Aspekt bei der Kultivierung. Da sich die Catalpa-Arten problemlos in Mitteleuropa im Freien halten lassen, solange ein Winterschutz vorhanden ist, unterstützt eine passende Bodenbeschaffenheit das Wachstum der Bäume. Besonders gut geeignet sind die folgenden Böden:

  • tiefgründig
  • frisch
  • pH-Wert: schwach sauer bis alkalisch
  • toleriert trockene Böden
  • durchlässig

Blüten des Catalpa
Für eine reiche Blütenbildung müssen auch die Bodenbedingungen passen.

Pflanzen

Stimmen Standort und Boden, kann es an die Pflanzung der Bohnen-Pflanzen gehen. Wird ein Bohnenbaum in Mitteleuropa gepflanzt, muss neben der Bodenbeschaffenheit der Zeitpunkt stimmen. Gepflanzt werden die Gewächse im Frühling, damit sich der Baum an den Standort gewöhnen und etablieren kann. Achten Sie beim Pflanztermin auf maximale Temperaturen von 20°C und es darf keine Gefahr auf Frost mehr vorhanden sein. Aus diesem Grund eignet sich häufig Mitte Mai nach den Eisheiligen für diesen Zweck. Gehen Sie beim Pflanzen wie folgt vor:

  • Pflanzloch ausheben
  • Pflanzlochgröße: doppelte Höhe und Breite entsprechend des Wurzelballens
  • Drainageschicht bei schwerem Erdreich verwenden
  • Drainagematerialien: Sand, Kies
  • Schichtdicke: minimal 10 cm
  • Erdaushub mit Sand und Humus oder Kompost anreichern
  • reifen Kompost oder Humus verwenden
  • Wurzelballen intensiv wässern
  • Dauer: mindestens 5 Stunden
  • anschließend Baum ins Pflanzloch setzen
  • 2 bis 3 robuste Stützpfähle setzen
  • anschließend Erdgemisch einfüllen
  • Hornspäne als weitere Nährstoffquelle einarbeiten
  • Erde festigen
  • Stamm mit Gummi- oder Sisal-Bändern an Stützpfählen festbinden
  • gut wässern

Nach dem Pflanzen müssen Sie etwas stärker über die erste Zeit wässern, da anhaltende Trockenheit über die Zeit der Etablierung zu Problemen führt. Vor allem wenn ein heißer Sommer im Anmarsch ist. So können Sie sich auf Blüten und bohnenartige Früchte freuen.

Hinweis: Falls Sie ein älteres Exemplar pflanzen wollen, kann es sein, dass Sie dafür schwere Geräte wie einen Kran benötigen. Catalpa können sehr schwer und ausladend werden, was eine Um- oder Einpflanzung ohne entsprechende Hilfsmittel unmöglich macht.

Substrat

So wichtig wie der Boden für ausgepflanzte Exemplare, ist das Substrat für Kübel-Katalpa. Bohnenähnliche Früchte werden vom Bohnenbaum nur gebildet, wenn diese das passende Substrat zur Verfügung haben. Der Zigarrenbaum verlangt entweder ein qualitativ hochwertiges Substrat für Kübelpflanzen oder ein selbst gemischtes aus Gartenerde, Quarzsand und Kompost.

Umtopfen

Zigarrenbaum im Kübel
Kübelexemplare müssen regelmäßig umgetopft werden.

Der große Vorteil bei der Kübelhaltung ist die Größe der Pflanze. Ein Bohnenbaum kann sich im Kübel nicht so stark und schnell ausbreiten, da nur wenig Platz zur Verfügung steht. Zwar benötigen Sie immer wieder einen neuen Topf, wenn das alte Gefäß zu klein geworden ist, doch gelingt das Umtopfen recht einfach. Achten Sie aber darauf, dass nach einigen Jahren der Umzug ins Freie erfolgen muss, wenn Sie keine kleinbleibende Sorte gewählt haben. Die Bäume werden einfach zu groß und schwer für jedes Gefäß. Umgetopft wird nach Notwendigkeit im Frühling:

  • Topf mit Abzugslöchern auswählen
  • Drainageschicht anlegen
  • Drainagematerial: Kies, Sand
  • Baum aus altem Gefäß lösen
  • dabei Wurzeln nicht beschädigen
  • Wurzeln auf Fäulnis überprüfen
  • verfaulte Wurzeln entfernen
  • Wurzelballen gut wässern
  • in neuen Topf setzen
  • mit Substrat füllen
  • Substrat festigen
  • gründlich wässern

Pflege

Da es sich beim Bohnenbaum nicht um ein einheimisches Gewächs handelt, dürfen Sie die Pflege nicht vernachlässigen, um die Vitalität der Pflanze zu erhalten. Bohnen und Blüten bilden sich ausschließlich durch gute Pflegemaßnahmen aus, die es dem Zigarrenbaum erleichtern, sich zu etablieren. Besonderen Fokus müssen Sie auf die Überwinterung und die Schnittmaßnahmen legen. Das robuste Gewächs kommt ansonsten gut alleine zurecht.

Gießen

Bohnenbaum
Catalpa benötigt regelmäßig großzügige Wassergaben.

Catalpa müssen aufgrund der äußerst großen Blätter fast täglich gegossen werden. Gerade im Sommer ist die Verdunstung von Feuchtigkeit über die Blätter so hoch, dass selbst ein wasserfreier Tag die Pflanze schwächeln lässt. Gießen Sie von Frühling bis Herbst regelmäßig und orientieren Sie sich dabei am Zustand der Blätter. Wirken diese schlaff, muss sofort gegossen werden. Gegossen wird am Vormittag und je intensiver die Sonne scheint, ist eine weitere Wasserzugabe am Abend notwendig. Kübelpflanzen müssen häufiger gegossen werden wie ausgepflanzte Exemplare.

Düngen

Nährstoffe sind äußerst wichtig für den Bohnenbaum. Aufgrund der großen Blüten und Schoten verbraucht die Pflanze sehr viele Nährstoffe und benötigt ausreichend Dünger, um durch die Saison zu kommen. Wichtig ist hier eine Düngung im Frühjahr mit reifem Kompost oder Hornspänen, die Sie unter die Erde mischen. Falls Ihr Zigarrenbaum schon sehr groß ist und die Wurzeln bis unter die Oberfläche gelangen, müssen Sie dagegen Langzeitdünger aus dem Handel nutzen, da sich keine natürlichen Düngemittel einarbeiten lassen. Folgende sind geeignet:

  • flüssige Langzeitdünger
  • Kombigranulate (organisch/mineralisch)

Wenn Sie sich für den Flüssigdünger entscheiden, müssen Sie diesen im Rhythmus von vier Wochen über das Gießwasser verabreichen. Die Kombigranulate werden abhängig von den Herstellerangaben verabreicht. Meist reicht bei diesen eine Düngung im Frühling und Hochsommer aus. Stellen Sie alle Düngezugaben ab August komplett ein, da sonst zu viele junge Triebe gebildet werden, die unter der Winterkälte leiden würden.

Schneiden

Bohnenbaum
Um die Ausmaße des Zigarrenbaums zu regulieren, ist ein regelmäßiger Schnitt empfehlenswert.

Jährlich wird der Zigarrenbaum geschnitten, um ihn auszulichten. Ein Bohnenbaum wird schnell zu dicht, was den Befall durch Pilze erhöhen kann. Aus diesem Grund sollten Sie im Frühling, wenn keine Frostgefahr besteht, einen gründlichen Pflegeschnitt anwenden:

  • desinfizierte und scharfe Astschere nutzen
  • abgestorbene Zweige abschneiden
  • nach innen gerichtete Zweige entfernen
  • erkrankte Triebe bis in gesundes Holz kürzen
  • welke Triebe bis in gesundes Holz kürzen
  • bei überkreuzten Trieben einen abschneiden
  • Wildtriebe entfernen
  • immer auf saubere Schnittflächen achten
  • nicht quetschen oder reißen

Wildtriebe erkennen Sie daran, dass diese steil nach oben wachsen und recht kräftig sind. Diese bilden keine bohnenähnlichen Früchte oder gar Blüten aus. Sie können ebenfalls zehn bis zwanzig Prozent aller Äste einkürzen, um die Krone kompakt zu halten. Dabei immer über einem Auge schneiden, das nach außen oder unten zeigt.

Überwintern

Die Überwinterung der Bohnen-Catalpas dürfen Sie nicht vernachlässigen. Hier kommt es drauf an, ob Sie eine Freiland- oder Kübelkultur gewählt haben. Bei einem in den gepflanzten Garten Exemplar gehen Sie wie folgt vor:

  • Wurzeln gründlich bedecken
  • Reisig, Mulch oder Laub nutzen
  • Windschutz aufstellen
  • nur bei Stellen mit Zugluft notwendig
  • ab Frühjahr über Nacht Krone mit Gartenvlies bedecken
  • das schützt Blütenknospen vor Spätfrösten
  • am Tag Vlies entfernen

Wenn Sie ein noch recht junges Exemplar im Garten stehen haben, müssen Sie dieses noch zusätzlich einpacken. Dafür den Stamm mit Gartenvlies umwickeln und mit einem robusten Draht befestigen. Dadurch ist der noch empfindliche Jungbaum effektiv geschützt. Kübelpflanzen dagegen werden am besten ins kühle Winterquartier befördert, da eine Überwinterung im Topf im Freien nicht möglich ist. Hierfür sind vor allem helle Garagen, Wintergärten, ungenutzte Räume, Gartenschuppen oder Gewächshäuser. Diese dürfen über den Winter nicht beheizt werden, da die Pflanze sonst aus der Winterruhe erwacht.

Vermehren: Samen

Schoten des Trompetenbaums
Im Innern der Schoten befinden sich die Samen.

Der Bohnenbaum kann ganz einfach über bohnenartige Früchte vermehrt werden, da diese Samen enthalten. Zu erkennen sind keimfähige Samen an braunen Schoten am Zigarrenbaum. Ernten Sie diese, natürlich mit Handschuhen, im Herbst und lagern Sie diese bis in den Frühling. Im Frühling werden die Samen vom Bohnenbaum für 24 Stunden in Wasser eingeweicht und danach in Anzucht- oder Kakteenerde in Töpfen gesteckt. Mit einer Schicht Sand bedecken, anfeuchten und an einem Standort im Halbschatten bei 18°C bis 23°C keimen lassen. Erste Keimlinge sollten sich nach fünf bis acht Wochen zeigen. Über die gesamte Zeit muss das Substrat leicht feucht gehalten werden. Die stärksten Keimlinge selektieren und umtopfen.

Vermehren: Stecklinge

Ebenfalls ist eine Stecklingsvermehrung möglich. Dafür werden vom Zigarrenbaum von Juli bis August halbreife Stecklinge abgeschnitten, die etwa zehn Zentimeter lang sein müssen. Dabei leicht schräg schneiden, um die Wurzelbildung zu vereinfachen. Gehen Sie hier wie folgt vor:

  • Stecklinge von Blättern befreien
  • oberes Blattpaar nicht entfernen
  • 2 cm der unteren Rinde entfernen
  • in feuchtes Substrat stecken
  • Substrat: Kakteenerde, Anzuchterde
  • an halbschattigen Standort platzieren
  • Temperatur: 16°C bis 20°C
  • Substrat dauerhaft feucht halten

Jetzt müssen Sie warten. Über die nächsten Wochen bilden sich Wurzeln, Blätter und Triebe. Danach wie gewohnt pflegen und nach einem Jahr umtopfen.

Krankheiten

Welkes Blatt an Bohnenbaum
Krankheiten können dem Bohnenbaum zusetzen.

Der Bohnenbaum hat keine bekannten Schädlinge in Mitteleuropa, die größeren Schaden anrichten könnten. Dagegen müssen Sie auf Mehltau und die Verticilium-Welke achten. Mehltau tritt meist im Frühjahr auf oder wenn es zu feucht ist. Nicht entferntes Herbstlaub kann ebenfalls die Ursache sein. Sobald Sie den weißen, mehligen Belag auf den Blättern erkennen, gehen Sie wie folgt vor:

  • Laub entfernen
  • abgefallene Blätter entfernen
  • infizierte Triebe komplett abschneiden
  • ausschließlich am Morgen wässern
  • düngen

Entsorgt werden die befallenen Pflanzenteile im Hausmüll oder sie werden verbrannt. Niemals dürfen Sie diese auf dem Kompost entsorgen, da die Sporen sonst vom Wind weggetragen werden können. Die Verticilium-Welke ist sehr gefährlich und kann plötzlich auftreten. Zu erkennen ist diese an Ästen, die auf einmal absterben, während es dem Rest des Baumes gut geht. Die einzigen Maßnahmen sind die Entfernung der befallenen Äste bis in gesunde Stellen des Baums. Chemische Mittel zur Bekämpfung existieren nicht. Die entfernten Äste müssen auf der Deponie entsorgt werden, da sich die Welke sonst im gesamten Garten ausbreiten kann.

Giftigkeit

Achten Sie beim Umgang mit der Pflanze unbedingt auf die giftigen Inhaltsstoffe, die sich in allen Pflanzenteilen außer den Samen befinden, die im Inneren der Schoten lagern. Bei den Inhaltsstoffen der Pflanze handelt es sich um die folgenden:

  • Catalpin
  • p-Cumarsäure (nur in den Blättern)
  • Ursolsäure (nur in den Blättern)
  • Kaffeesäure (nur in den Blättern)
  • Chinone

Hauptsächlich das Catalpin ist für die leichte Giftigkeit der Bäume verantwortlich, wird aber durch die anderen Stoffe in der Wirksamkeit unterstützt. Die folgenden Symptome können beim Kontakt oder Verzehr der Pflanzenteile auftreten:

  • Magenbeschwerden
  • Brechreiz
  • Magenschmerzen
  • Reizungen der Haut
  • Reizungen der Schleimhäute

Sie sollten aus diesem Grund weder die Schoten verzehren, noch Schnitt- oder Pflegemaßnahmen ohne Handschuhe oder eine andere Form von Schutz durchführen. Eine wirklich große Gefahr geht von der Pflanze jedoch nicht aus. Kinder und Haustiere leiden dafür etwas stärker unter der Bohnenbaum-Wirkung und gerade hier sollten Sie noch mehr aufpassen, dass kein Kontakt zustande kommt. Ansonsten stellt der Zigarrenbaum keine Gefahr dar.

Tipp: Sie können den Zigarrenbaum aufgrund des enthaltenen Catalpins hervorragend als Mückenschutz im Garten oder auf der Terrasse einsetzen. Die Blutsauger können den Geruch der Trompetenbäume nicht ausstehen und halten sich über die gesamte Saison von diesem fern, was Ihnen behagliche Stunden im Garten oder auf dem Balkon beschert.

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Tausendblütenstrauch, Bienenbaum, Tetradium daniellii: Pflege https://www.plantopedia.de/pflanzen/tausendbluetenstrauch/ Thu, 13 Jun 2019 12:57:13 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=22753 Tetradium daniellii ist ein Gehölz, das immer mehr an Beliebtheit gewinnt. Es zählt als wertvolle Nahrungsquelle für Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge. Wenn andere Sträucher und Kräuter ihre Blütezeit abgeschlossen haben, läuft der Bienenbaum noch einmal zu Hochtouren auf. Bis in den Oktober hinein können an dem Strauch Doldenblüten beobachtet werden, welche an den im Vorjahr […]

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Tetradium daniellii ist ein Gehölz, das immer mehr an Beliebtheit gewinnt. Es zählt als wertvolle Nahrungsquelle für Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge. Wenn andere Sträucher und Kräuter ihre Blütezeit abgeschlossen haben, läuft der Bienenbaum noch einmal zu Hochtouren auf. Bis in den Oktober hinein können an dem Strauch Doldenblüten beobachtet werden, welche an den im Vorjahr gebildeten Zweige sitzen. Der Tausendblütenstrauch überzeugt nicht nur mit seiner Blütenpracht, sondern auch als Blattschmuckgehölz.

Video-Tipp

Steckbrief

  • botanischer Name: Tetradium daniellii
  • bekannte Synonyme: Euodia hupehensis, Euodia daniellii, Tetradium daniellii var. hupehensis
  • deutsche Trivialnamen: Honigesche, Wohlduftraute, Tausendblütenstrauch
  • Gattung: Stinkeschen (Tetradium)
  • Familie: Rautengewächse (Rutaceae)
  • sommergrüner Strauch oder Baum
  • Wuchshöhe: bis zu 10 Meter
  • gefiederte Laubblätter
  • Blütezeit: Juni bis Oktober
  • Heimat: China und Korea

Standort

Tausendblütenstrauch
Der Tausendblütenstrauch verdankt seinen Namen den zahlreichen Blütendolden, die in der Blütezeit ihre volle Strahlkraft entwickeln.

Der Tausendblütenstrauch bevorzugt einen Platz in geschützter Lage. Achten Sie bei der Pflanzung auf ein günstiges Kleinklima. Der Baum sollte vor kalten Ostwinden geschützt werden. Da das Gehölz aus dem fernen Asien stammt, ist es an warme Witterungen angepasst. Auch länger anhaltende Hitzeperioden und Trockenheit bereiten dem Insektenmagnet keine Probleme. Ideal ist ein vollsonniger Standort, damit das Gehölz seine Blütenpracht voll entwickeln kann. Halbschattige Bedingungen werden ebenfalls toleriert. Je dunkler der Standort ist, desto sparsamer fällt die Blütenpracht aus. Im natürlichen Verbreitungsgebiet besiedelt die Art bestimmte Lebensräume:

  • lichte Wälder
  • Waldränder
  • Tieflagen und Höhen bis zu 3.200 Meter

Tipp: Pflanzen Sie den Bienenbaum in Ihren Garten und Sie werden zukünftig nicht mehr am Kaffeetisch von Wespen belästigt. Die nektarreichen Blüten ziehen Zweiflügler magisch an.

Substrat

Spezielle Ansprüche an den Boden hat die Honigesche nicht. Sorgen Sie für einen frischen und humosen Untergrund, dessen Struktur porös und gut wasserdurchlässig ist. Auf Dauer verträgt das Gehölz weder zu nasse noch zu trockene Substrate, weswegen ein gewisses Maß an Fingerspitzengefühl bei der Pflege gefragt ist. Mit einem sandig-lehmigen Boden schaffen Sie gute Voraussetzungen für ein gesundes Wachstum. Der Baum wächst aber auch in sandigen Böden, sofern diese mit Mutterboden oder Kompost verbessert wurden.

Pflege

Tausendblütenstrauch
Tetradium daniellii ist eine sehr pflegeleichte Pflanze.

Der Tausendblütenstrauch benötigt kaum Aufmerksamkeit, wenn er einmal angewachsen ist. Jungpflanzen sollten dagegen mit der entsprechenden Zuwendung gepflegt werden, denn sie müssen erst einwachsen.

Gießen

Jungpflanzen sollten in der Anwachsphase regelmäßig gegossen werden, da sie erst ein weitreichendes Wurzelwerk entwickeln müssen. Da es sich beim Tausendblütenstrauch um einen Tiefwurzler handelt, müssen eingewachsene Exemplare nur selten gegossen werden. Selbst in Trockenperioden können sich die Gehölze behaupten, denn sie ziehen Wasser aus den unteren Bodenschichten. Wenn Sie bemerken, dass der Baum seine Blätter hängen lässt, sollten Sie zur Gießkanne greifen. Staunässe sollte sich jedoch nicht bilden, da unter diesen Bedingungen die Wurzeln schnell faulen.

Tipp: Sollte die Jungpflanze Schwierigkeiten beim Anwachsen haben, können Sie die Baumscheibe mit einer Mulchschicht bedecken. Das sorgt für ein feuchtes Mikroklima und verhindert übermäßige Verdunstung.

Düngen

Der Bienenbaum kommt ohne eine regelmäßige Düngung aus. Sie können das Gehölz jedoch mit einer gelegentlichen Nährstoffzufuhr zusätzlich unterstützen und eine üppige Blütenpracht fördern. Ein organischer Langzeitdünger ist optimal geeignet. Ab dem Spätsommer sollte die Düngung bei älteren Exemplaren vollständig eingestellt werden. Um jüngere Pflanzen zu stärken, können Sie im Herbst Dünger mit Phosphor und Kali verabreichen. Die Stoffe sorgen dafür, dass das Holz optimal ausreift und der Strauch gut auf den Winter vorbereitet ist. Auf Stickstoffdünger sollten Sie kurz vor dem Winter verzichten. Diese regen das Wachstum an und verhindern, dass das Holz aushärtet. Der Baum ist dann anfälliger für Frost.

Schneiden

Tausendblütenstrauch
Der Tausendblütenstrauch benötigt keine aufwendigen Schnittmaßnahmen.

Wenn es notwendig wird und der Strauch etwas aus der Form wächst, kann er gestutzt oder sanft ausgelichtet werden. Sie können das Gehölz auch stärker zurückschneiden, wenn kleinere und kompaktere Wuchsformen erwünscht sind. Entfernen Sie vereinzelt komplette Äste. Der Bienenbaum verträgt einen Rückschnitt in das alte Holz, allerdings bleibt bei einer kräftigen Auslichtung die Blüte im nächsten Jahr aus. Um das zu verhindern, sollten Sie Folgendes beachten:

  • Blüten entstehen am neuen Holz
  • Blütentriebe des Vorjahres bis auf kurze Triebstummel zurückschneiden
  • Krone besser regelmäßig und sparsam auslichten

Hinweis: Rück- und Formschnitte sollten nur zwischen Anfang Oktober und Ende Februar durchgeführt werden. Während dieser Zeit blüht der Baum nicht mehr und Sie stören keine brütenden Vögel.

Pflanzen

Sie können den Tausendblütenstrauch als Container- und Topfware kaufen, die problemlos das ganze Jahr über gepflanzt werden kann. Ideal ist eine Pflanzung während der laubfreien Zeit zwischen Oktober und Mai. Der Strauch verliert während dieser Zeit kein Wasser über die Blätter. Wenn Sie die Jungpflanze außerhalb dieser Zeit einpflanzen, müssen Sie auf eine ausreichende Wasserversorgung achten. Gegebenenfalls muss der Strauch täglich gegossen werden, damit der Stoffwechsel nicht unterbrochen wird. Beachten Sie auch, dass Jungpflanzen noch nicht ausreichend winterhart sind. Ideal ist daher eine Pflanzung im Frühjahr. Gehen Sie beim Pflanzen wie folgt vor:

  • sandige Böden mit Humus verbessern
  • feuchte Lehmböden mit Sand auflockern
  • Pflanzloch mit Humus füllen
  • nach der Pflanzung Hornspäne auf den Wurzelbereich streuen
  • Substrat gut wässern
  • Boden mulchen

Hinweis: Jungpflanzen benötigen etwa drei bis vier Jahre, bis sie das erste Mal Blüten entwickeln. Es kann durchaus vorkommen, dass ein Baum erst nach zehn Jahren erstmals blüht.

Topfkultur

Es spricht nichts dagegen, den Bienenbaum im Kübel zu kultivieren. Wählen Sie einen entsprechend großen Topf, dessen Volumen etwas größer ist als der Wurzelballen. Nutzen Sie eine Mischung aus Gartenerde, Kompost und Sand. Achten Sie auf eine optimale Drainage, damit das Gießwasser gut abfließen kann. Bei Kübelpflanzen gestaltet sich die Pflege etwas aufwändiger:

  • regelmäßig gießen, da Wurzelsystem begrenzt ist
  • jährlich im Frühjahr oder nach der Blüte zurückschneiden
  • gelegentlich Düngen oder beim Umtopfen Kompost verwenden
  • alle zwei bis drei Jahre umtopfen

Überwintern

Rindenmulch
Zur erfolgreichen Überwinterung empfiehlt es sich den Bienenbaum großzügig zu mulchen.

Ein junger Tausendblütenstrauch sollte in der Anwachsphase mit einem Winterschutz versehen werden. Wickeln Sie ein transparentes Vlies um die oberirdischen Triebe. Auf Plastikfolie sollten Sie verzichten, da hier keine Luftzirkulation stattfinden kann. Der glatte Stamm ist anfällig für Frost, der zur Bildung von Rissen führen kann. Um das zu verhindern, sollten Sie Manschetten aus Jutesäcken oder Schilfrohr um die Stämme wickeln. Bedecken Sie den Boden rund um die Stammbasis mit einer dicken Schicht aus Laub und Rindenstücken. Legen Sie Tannenzweige darauf, um die Mulchschicht zu stabilisieren. So überwintern Sie Kübelpflanzen:

  • an einem dunklen Ort
  • kühle Temperaturen (0° bis 5° Celsius)
  • Wurzelballen nicht austrocknen lassen

Vermehren

Tetradium daniellii lässt sich erfolgreich durch Samen vermehren. Die Methode der Stecklingsvermehrung kann funktionieren, ist aber unsicher. Ein Versuch schadet jedoch nicht, wenn der Tausendblütenstrauch kräftig genug ist.

Stecklinge

Die Vermehrung über Stecklinge ist nicht immer von Erfolg gekrönt. Da der Tausendblütenstrauch sehr hartes Holz und große Blätter hat, müssen die Bedingungen während der Wurzelentwicklungsphase perfekt sein. Schneiden Sie einen möglichst jungen Trieb direkt am Ansatz ab und achten Sie darauf, dass etwas Gewebe vom Astring am Steckling zurückbleibt. Es kann helfen, die Blätter in der Mitte zu zerteilen. Auf diese Weise reduzieren Sie die Wasserverdunstung. Stellen Sie den Steckling in ein wassergefülltes Glas und platzieren Sie dieses an einem hellen Standort außerhalb der Sonne. Mit etwas Glück entdecken Sie nach einigen Wochen feine Wurzeln. Es gibt verschiedene Methoden, welche die Wurzelbildung unterstützen:

  • Schnittstelle mit Wurzelaktivator bestäuben
  • Glas mit Weidenwasser befüllen
  • 100 g Trockenhefe im Wasser auflösen
  • Steckling in eine Kartoffel stecken

Aussaat

Tetradium daniellii ist zweihäusig getrenntgeschlechtlich. Es gibt also rein weibliche und männliche Pflanzen, weswegen es im Garten selten zur Samenentwicklung kommt. Wenn Sie den Bienenbaum über Samen vermehren möchten, sollten Sie diese von einer zertifizierten Fachgärtnerei beziehen. Lassen Sie das Saatgut vor dem Aussäen für etwa 24 bis 48 Stunden in lauwarmem Wasser quellen. Die Aussaat erfolgt im Mai in einem unbeheizten Gewächshaus. Nutzen Sie dabei ein nährstoffarmes Anzuchtsubstrat und bedecken Sie die Samen nur leicht mit Erde. Sie können sich ein Sieb zur Hilfe nehmen, mit dem Sie etwas Sand über das Substrat verteilen. Wenn Sie die Samen in einem Topf aussäen, sollten Sie auf eine transparente Abdeckung achten. Eine hohe Luftfeuchtigkeit erhöht die Chance, dass die Samen keimen. So gehen Sie weiter vor:

  • Gefäß für ein bis zwei Monate kaltstellen (0° bis 5° Celsius)
  • anschließend hell und warm platzieren (ab 20° Celsius aufwärts)
  • Substrat ständig feucht halten

Hinweis: Sie müssen etwas Geduld mitbringen, bis Sie die Jungpflanze im Garten auspflanzen können. Die Keimlinge sollten das erste Jahr im Gewächshaus verbringen.

Krankheiten und Schädlinge

Tausendblütenstrauch
Der Tausendblütenstrauch erweist sich als sehr robust gegenüber Krankheiten.

Bisher sind keine Fälle bekannt, in denen ein Bienenbaum von typischen in Mitteleuropa vorkommenden Krankheitserregern heimgesucht wurde. Besonders Jungpflanzen sind jedoch durch Schneckenfraß gefährdet. Die Schädlinge haben es dabei auf die frisch austreibenden Blätter abgesehen und können den Bienenbaum vollständig kahl fressen. Auf den Einsatz von chemischen Mitteln zur Bekämpfung der Schädlinge sollten Sie verzichten, da diese schädlich für Umwelt und Insekten sein können. Sorgen Sie stattdessen für einen naturnahen Garten, in dem sich Nützlinge ausbreiten können:

  • Igelbehausungen bauen
  • Steinhaufen, Laub und Totholz für Laufkäfer aufschütten
  • Klee als Nahrungsquelle für Nützlinge aussäen
  • Erdlöcher und leere Schneckenhäuser als Unterschlupf für Glühwürmchen bereitstellen

Alternativ können Sie die Jungpflanzen auch mit einem Schneckenzaun schützen. Wildbiss dagegen kann mit einem Maschendrahtzaun verhindert werden. In manchen Jahren setzen sich auch Junikäfer auf den Blättern ab. Sie legen ihre Eier auf offenen Bodenstellen ab, sodass ihre Larven in das Substrat kriechen und dort die Wurzeln von Jungpflanzen schädigen. So können Sie eine Ausbreitung von Junikäfern vorbeugen und die Larven bekämpfen:

  • Rasen regelmäßig düngen und mähen
  • Boden mit Fräse bearbeiten
  • räuberische Nematoden auf dem Boden ausbringen

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