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Strahlenaralien, Schefflera arboricola – Pflege-Anleitung als Zimmerpflanze

Strahlenaralien, Schefflera arboricola richtig pflegen
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Blütenfarbe
gelb, rot, weiss
Standort
Halbschatten, Absonnig
Blütezeit
Juli, August, September, Oktober
Wuchsform
aufrecht, ausladend, buschig, mehrjährig
Höhe
30 bis 180 Zentimeter hoch
Bodenart
sandig, lehmig, tonig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalkintolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Araliengewächse, Araliaceae
Pflanzenarten
Zimmerpflanzen, Kübelpflanzen, Topfpflanzen
Gartenstil
Wintergarten, Wohngarten, Terrassengarten, Topfgarten

Die Strahlenaralie Schefflera arboricola gehört zu den beliebtesten Zimmerpflanzen. Unter optimalen Bedingungen kann diese wuchsfreudige Pflanze eine beträchtliche Höhe von bis zu 4 m erreichen. Größter Schmuck dieser Strahlenaralie sind ihre äußerst dekorativen, handförmig geteilten, glänzenden und panaschierten Blätter. Sie ist relativ anspruchslos und kann darüber hinaus das Raumklima nachweislich verbessern. Sie fungiert praktisch als natürlicher Raumerfrischer.

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Wuchs & Blüten

Diese attraktive Zimmerpflanze wächst aufrecht, als immergrüner Strauch, teilweise auch kletternd oder als Aufsitzerpflanze. Die ursprünglich aus Taiwan und Hainan stammende Pflanze bringt an ihrem natürlichen Standort farbenprächtige rote Blüten hervor. Bei einer Haltung im Wohnzimmer bleibt die Blütenbildung im Normalfall aus.

Neben ihrer attraktiven Erscheinung punktet die Strahlenaralie auch als Lufterfrischer. Ihre Blätter geben nicht nur Sauerstoff an die Raumluft ab, sie nehmen auch Schadstoffe wie Benzol und Formaldehyd auf. Ihre Haltung ist relativ unkompliziert, sofern man einige Dinge beachtet.

Schefflera arboricola, Strahlenaralie, Schefflerie
Schefflera arboricola, Strahlenaralie, Schefflerie

Pflege

Die Schefflera arboricola oder kleinblättrige Schefflera ist im Vergleich zu anderen Strahlenaralien eine eher zierliche Art mit etwas kleineren aber dafür auffallend panaschierten Blättern. Aufgrund ihres Wuchses findet sie selbst in kleinen Räumen Platz. Wie man diese robuste Zimmerpflanze richtig pflegt und welche Fehler man bei der Haltung vermeiden sollte, soll die folgende Anleitung zeigen.

Standort

Am wohlsten fühlt sich die Strahlenaralie an einem hellen bis halbschattigen und Zugluft freien Standort. Direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden. Im Sommer kann eine entsprechende Beschattung sinnvoll sein, da ansonsten die Gefahr von Verbrennungen besteht. Dagegen ist etwas Sonne in den Morgen- und Abendstunden vorteilhaft für diese Pflanze. Den Sommer über kann sie auch an einem nicht zu sonnigen Platz im Freien, auf Balkon oder Terrasse stehen.

Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad sind für Schefflera arboricola optimal. Allerdings sollten sie nicht unter 12 Grad fallen, denn die könnten dazu führen, dass sie Blätter verliert. Für einen gleichmäßigen und geraden Wuchs sollte man sie immer wieder zum Licht hin drehen. Anderenfalls kann die Blattfülle an der vom Licht abgewandten Seite relativ schnell nachlassen, während die andere dicht beblättert ist.

Bodenbeschaffenheit

Handelsübliche Blumenerden aus dem Gartencenter oder Baumarkt sind für diese Pflanze nur bedingt geeignet, da sie den Ansprüchen der Strahlenaralie nicht in ausreichendem Maße gerecht werden. Am besten mischt man ein Substrat aus 4 Teilen Ton, 2-3 Teilen Landerde, 1 Teil Lavalit, Lavagranulat oder Bims-Kies und 0,5 Teilen Quarzsand an.

Der pH-Wert sollte schwach sauer sein und sich zwischen 6,0 und 6,5 bewegen. Dieser Wert lässt sich durch die Zugabe von mehr oder weniger Landerde (Ackererde mit Tonanteil) bedarfsgerecht einstellen. Wem das zu aufwendig ist, der kann Schefflera arboricola auch problemlos in Hydrokultur halten.

Schefflera arboricola, Strahlenaralie, Schefflerie
Schefflera arboricola, Strahlenaralie, Schefflerie

Gießen

Diese Schefflera mag es weder zu trocken noch zu nass. Das betrifft sowohl das Gießverhalten als auch die Luftfeuchtigkeit.

  • während des Wachstums, von April bis September mäßig gießen
  • vor jedem Gießen oberste Substratschicht abtrocknen lassen, bis in eine Tiefe von ca. 2 cm
  • solange gießen, bis die ersten Tropfen aus den Abzugslöchern laufen
  • Wasser im Untersetzer nach ein paar Minuten entfernen
  • Staunässe ist zu vermeiden
  • Substrat sollte zu keiner Zeit austrocknen
  •  zu trockenes Substrat äußert sich in braunen, vertrockneten Blattspitzen
  • zu nasses Substrat hat Fäulnis und Abwurf von Blättern zur Folge
  • gegen zu trockene Luft die Pflanze häufiger besprühen
  • eine erhöhte Luftfeuchtigkeit von 60-70 % ist von Vorteil
  • immer mit handwarmem Wasser gießen und besprühen

Um den Glanz der Blätter zu erhalten, ist es ratsam, sie hin und wieder mit einem feuchten Tuch abzuwischen. Größere Exemplare kann man in die Wanne oder Dusche stellen und mit lauwarmem Wasser abbrausen, das hat denselben Effekt.

Düngen

Um die Strahlenaralie mit den nötigen Nährstoffen zu versorgen, sollte sie vom Frühjahr bis zum Herbst entsprechend gedüngt werden. Dazu wird in 1-2 wöchentlichen Abständen ein normal dosierter Dünger verabreicht. Das kann ein Flüssigdünger sein, den man über das Gießwasser verabreicht, ein handelsüblicher Grünpflanzen- oder Blumendünger sowie spezielle Düngestäbchen oder organische Dünger wie z.B. Hornspäne. Wurde die Pflanze erst umgetopft, kann für die nächsten 8 Wochen auf Dünger verzichtet werden.

Schneiden

Am vollsten und üppigsten wirken Stahlenaralien, wenn sie zu mehreren Pflanzen in einem Topf stehen. Trotz allem ist für einen buschigeren Wuchs und zum Eindämmen des Höhenwuchses von Zeit zu Zeit ein Rückschnitt empfehlenswert. Wächst die Pflanze ungestört in die Höhe, kann sie schnell kahl und unansehnlich erscheinen. Der beste Zeitpunkt für Schnittmaßnahmen ist im Frühjahr, spätestens bis Mai.

Eleutherococcus sieboldianus, Siebolds Fingeraralie
Eleutherococcus sieboldianus, Siebolds Fingeraralie
  • lange Triebe können um zwei Drittel eingekürzt werden
  • das gelegentliche Abknipsen der Triebspitzen fördert die Bildung neuer Seitentriebe
  • immer über einem Auge bzw. den Blattknospen schneiden
  • aus den zahlreichen Wachstumsknoten am Stamm bilden sich die neuen Triebe
  • alte Blütenstände, falls vorhanden, abschneiden
  • auch kranke und welke Pflanzenteile regelmäßig entfernen

Diese Pflanze verträgt auch einen radikalen Rückschnitt. Von dem anfallenden Schnittgut lassen sich Stecklinge für eine Vermehrung der Strahlenaralie gewinnen. Ist die Schefflera noch jung und sind mehrere Pflanzen im Topf, kann man die Sprossachsen miteinander verflechten. So werden sie zu einem optischen Hingucker. Allerdings sollte man beim Hantieren mit dieser Pflanze Handschuhe tragen, denn sie ist in allen Pflanzenteilen giftig. Das ist vor allem dann zu berücksichtigen, wenn Kleinkinder und Haustiere im Haushalt leben.

Überwintern

Die Strahlenaralie legt keine Winterruhe im eigentlichen Sinne ein, denn sie wächst das ganze Jahr über. Im Winter spielen Lichtverhältnisse und Temperaturen und eine wichtige Rolle. Die Arten mit panaschierten Blättern, zu denen auch Schefflera arboricola gehört, benötigen in den Wintermonaten Temperaturen von mindestens 15 – 18 Grad.

Schefflera arboricola, Strahlenaralie, Schefflerie
Schefflera arboricola, Strahlenaralie, Schefflerie

Ist es kälter oder wärmer kann das den Abwurf von Blättern und gegebenenfalls einen Schädlingsbefall zur Folge haben. Gegossen wird in dieser Zeit deutlich weniger. Auch das Düngen wird nicht komplett eingestellt aber deutlich reduziert. Man düngt jetzt nur noch alle vier Wochen in schwacher Dosierung.

Vermehren

Die Vermehrung dieser Zimmerpflanze kann über Kopf-, Blatt- und Stammstecklinge und durch Aussaat erfolgen. Während die Stecklingsvermehrung vergleichsweise schnelle Erfolge zeigt, kann es bei einer Aussaat mehrere Monate dauern, bis sich die ersten Keimlinge zeigen.

Kopf- und Stammstecklinge

  • Stecklinge werden im Frühjahr zwischen Januar und März oder im Spätsommer geschnitten
  • unter optimalen Bedingungen erfolgt die Bewurzelung relativ schnell
  • Kopfstecklinge werden von den Triebspitzen geschnitten
  • Stammstecklinge schneidet man vom verholzten Mittelteil der Sprossachse
  • sie sollten etwa 10- 20 cm lang sein
  • die Blätter im unteren Teil werden entfernt und 3-4 Blätter am Steckling belassen
  • Stammstecklinge werden kurz unter einem Knoten geschnitten.
  • Bewurzelung kann in einem Glas mit weichem Wasser oder Erde erfolgen
  • dazu den Steckling 3-5 cm tief in ein Torf-Sand-Gemisch stecken
  • das Substrat anfeuchten und gleichmäßig feucht halten
  • bei einer Bewurzelung im Wasserglas etwas Holzkohleasche hinzufügen
  • das soll Fäulnisbildung verhindern
  • je nach Umgebungstemperatur und Lichtverhältnissen Bewurzelung in 4 -12 Wochen
Schefflera arboricola, Strahlenaralie, Schefflerie
Schefflera arboricola, Strahlenaralie, Schefflerie

Stecklinge umtopfen

Haben die Stecklinge im Wasserglas Wurzeln gebildet, können sie eingepflanzt werden. In Erde bewurzelte Stecklinge werden umgetopft, sobald sie ca. 3-5 cm an Wachstum zugelegt haben. Ab einer Größe von etwa 10 cm können die jungen Pflänzchen das erste Mal gedüngt werden. Natürlich darf auch das Gießen nicht vernachlässigt werden. In der Regel ist die Anzucht im Topf der im Wasserglas vorzuziehen, denn die feinen Wurzeln sind sehr empfindlich und könnten beim Einpflanzen verletzt werden.

Blattstecklinge

  • als Blattstecklinge nur gesunde und kräftige Blätter von der Mutterpflanze schneiden
  • Blattstecklinge sollte den Blattstiel behalten, hier bilden sich die Wurzeln
  • am untersten Stielende mit einem scharfen Messer einen dünnen Streifen abschneiden
  • anschließend den Blattsteckling etwa 1 cm tief in einen kleinen Topf mit Anzuchterde stecken
  • Substrat anfeuchten und gleichmäßig feucht halten
  • lichtdurchlässige Folie kann die Bewurzelung unterstützen
  • zur Belüftung die Folie täglich kurz entfernen
  • Bewurzelung erfolgt nach etwa 3 Monaten

Aussaat

Zwischen Februar und März oder im Juli werden die Samen in Aussaatgefäße oder einem Zimmergewächshaus in handelsübliche Zimmerpflanzen- oder Anzuchterde ausgesät. Bis zur Keimung muss das Substrat gleichmäßig feucht gehalten werden. Die Bodentemperatur sollte währenddessen bei etwa 25 Grad liegen.

Sind die Sämlinge groß und kräftig genug, können sie in Töpfe vereinzelt werden. Wenn man sich das Vereinzeln sparen möchte, kann man von Anfang an in kleine Töpfe aussäen, in denen die jungen Pflänzchen dann für eine kurze Zeit weiter kultiviert werden können.

Umtopfen

Von Zeit zu Zeit muss Schefflera arboricola umgetopft werden. Das ist etwa alle 2-3 Jahre der Fall. Dass es Zeit ist umzutopfen, erkennt man daran, dass der Topf stark durchwurzelt, die Wurzeln bereits oben oder unten aus dem Topf heraustreten, das Substrat zusammengesackt oder das Wachstum nur kümmerlich ist. Bester Zeitpunkt zum Umtopfen ist das zeitige Frühjahr, nach der Überwinterung. Zunächst hebt man die Pflanze vorsichtig aus dem Topf. Dann entfernt man das alte Substrat vorsichtig.

Der neue Topf sollte nur minimal größer sein als der Alte. Auf den Topfboden kommt eine Drainage aus grobem Kies, die soll gewährleisten, dass überschüssiges Wasser gut ablaufen kann. Auf die Drainage legt man ein Vlies, um Kies und Erde voneinander zu trennen. Darauf kommt das frische Substrat. Nach dem Einsetzen der Pflanze den Topf mit Erde auffüllen,  die Erde leicht andrücken und gut angießen.

Eleutherococcus sieboldianus, Siebolds Fingeraralie
Eleutherococcus sieboldianus, Siebolds Fingeraralie

Krankheiten

Wurzelfäule

Auch wenn die Schefflera sehr robust und normalerweise nicht besonders anfällig für Krankheiten ist, kann sie von Wurzelfäule betroffen sein. Dabei handelt es sich um einen Pilzbefall, der durch zu viel Nässe begünstigt wird und schlimmstenfalls zum Absterben der Pflanze führen kann.

Auf Wurzelfäule hindeuten können z.B. gelblich verfärbte Blätter, ein fauliger Geruch aus dem Substrat, nasses Substrat sowie schwarze Wurzeln und Triebe. Stellt man Wurzelfäule fest, muss schnell gehandelt werden. um die Pflanze noch zu retten. Man nimmt die Pflanze aus dem Topf, entfernt die komplette Erde sowie alle fauligen Wurzel- und Pflanzenteile. Dann topft man sie in frisches Substrat um.

Schädlinge

Schildläuse

Das Auftreten von Blatt-, Woll- oder Schildläusen ist in den meisten Fällen die Folge ungünstiger Haltungsbedingungen. Schildläuse erkennt man an kleinen braunen Schildchen und klebrigem Honigtau, den Ausscheidungen dieser Tiere. Um den Befall zu beseitigen, kann man jede einzelne Schildlaus mit einem Gemisch aus Schmierseife und Spiritus bestreichen oder man behandelt die Pflanze mit Pflanzenbrühen beispielsweise aus Rainfarn oder Brennnesseln. Hilfreich kann auch der Einsatz von Nützlingen wie Schlupfwespen, Raubwanzen, Schwebfliegen oder Florfliegen sein, die diesen Schädling zum Fressen gern haben.

Eleutherococcus sieboldianus, Siebolds Fingeraralie
Eleutherococcus sieboldianus, Siebolds Fingeraralie

Blatt- und Wollläuse

Auch Blatt- und Wollläuse sind meist das Resultat einer fehlerhaften Haltung. Ein Blattlausbefall lässt sich oft schon mit einem kräftigen Wasserstrahl beseitigen oder zumindest reduzieren. Wollläuse erkennt man an kleinen weißen, Wattebausch ähnlichen Gespinsten, mit denen sie sich umgeben. Man kann sie bekämpfen, indem man sie mit einem in Alkohol getränkten Wattestäbchen betupft oder natürliche Fressfeine einsetzt. Dazu zählen Florfliegen, der australische Marienkäfer und die Schlupfwespe Leptomastix dactylopii.

Spinnmilben

Spinnmilben und Thripse gehören zu den größten Feinden der Strahlenaralie. Ursache für einen  Befall ist meist Wassermangel. Durch das tägliche Besprühen mit Seifenwasser kann man einen Befall meist schon ohne zusätzliche Schädlingsbekämpfungsmittel beseitigen. Sprüht man die Pflanze einmal wöchentlich mit einer Seifenlauge aus Wasser und etwas Kernseife ein, kann das  einem Schädlingsbefall vorbeugen.

Thripse

Ein Befall mit Thripse tritt vor allem bei warmer und trockener Raumluft auf. Man erkennt ihn an silbrigen Saugspuren auf und kleinen Kotkrümelchen unter den Blättern. Betroffene Pflanzen sollten von den anderen isoliert und mehrfach mit warmem Wasser abgeduscht werden. Dazu muss das Substrat abgedeckt werden. Zusätzlich können natürliche Fressfeinde wie die Florfliege und Produkte des Neembaumes bei der Bekämpfung helfen.


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