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Forsythien, Forsythia – Pflege und richtig schneiden

Forsythie - Forsythia
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Blütenfarbe
gelb
Standort
Halbschatten, Absonnig, Sonnig
Blütezeit
April
Höhe
2 bis 3 m
Bodenart
kiesig, tonig
Bodenfeuchte
mäßig trocken, mäßig feucht
pH-Wert
neutral, schwach alkalisch, schwach sauer, alkalisch, sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
k.A.
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Ölbaumgewächse, Oleaceae
Pflanzenarten
Blütenhecken
Gartenstil
Blumengarten, Parkanlage

Als eine der ersten Pflanzen bringt die Forsythie im Frühjahr Farbe in den heimischen Garten. Mit ihren gelben Blüten, die sich in Hülle und Fülle bereits im April an den Zweigen bilden, sind die Ziersträucher sehr beliebt. Vor allem als robuste Heckenpflanze ziert sie so manchen Garten. Forsythien gelten als wenig anspruchsvoll, doch ganz ohne Pflege kommen auch sie nicht aus.

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Herkunft

Die ursprüngliche Heimat der Forsythie liegt im Südosten Europas und Asiens. Als Forsythie wird lediglich eine bestimmte Art der Forsythien gehandelt und bezeichnet: die Forsythia intermedia. Ab April bis in den Mai bilden sich an den bis zu drei Meter langen Zweigen zahlreiche glockenartige Blüten von goldgelber Farbe.

Deshalb wird sie auch als Goldglöckchen, Goldflieder, Osterstrauch oder Goldweide bezeichnet. Allerdings handelt es sich bei der Pflanze nicht um eine Verwandte der Weiden, sondern um ein Ölbaumgewächs.

Forsythienblüte

In der Natur sucht man vergeblich nach der so beliebten Forsythie, denn bei dem Blühstrauch handelt es sich um eine Hybride. Sie wurde aus zwei anderen Spezies der Familie der Forsythia gezüchtet und bleibt damit leider steril. Die goldenen Blüten des Zierstrauches bilden keine Pollen und ziehen daher weder Bienen noch andere Insekten an, die sich an ihrem Nektar laben können.

Pflege

Stimmen Standort und Bodenverhältnisse kommen etablierte Pflanzen mit nur sehr wenigen Pflegemaßnahmen aus. Die Forsythie gilt als robuster Blühstrauch, der sich für nahezu jeden Garten eignet.

Standort

Was ihre Ansprüche an den Standort angeht, so ist die Forsythie mehr als genügsam und anpassungsfähig. An einem sonnigen Standort kommt der Goldflieder ebenso gut zurecht wie an einem eher schattigen Platz. Der Strauch kann deshalb fast überall im Garten nach rein optischen Gesichtspunkten gepflanzt werden. Die beste Blütenbildung ist an einem sonnigen und warmen Standort zu erwarten.

  • Lichtbedarf: sonnig bis halbschattig
  • wird meist als Heckenpflanze verwendet
  • auch als Solitärpflanze geeignet
  • Kübelpflanzung möglich

Forsythie - Forsythia

Bodenbeschaffenheit

Solange der Boden nicht extrem kalkhaltig ist oder zu Staunässe neigt, zeigt sich der Blühstrauch sehr tolerant gegenüber allen Bodenbedingungen. Die Forsythie wächst problemlos auf nährstoffreichen aber auch kargen Böden. Perfekte Wachstumsbedingungen bieten gut entwässerte Gartenböden mit mittlerem Nährstoffgehalt.

  • mittlerer Humusgehalt
  • gut wasserdurchlässig
  • leicht feucht bis mäßig trocken

Pflanzzeit

Grundsätzlich können die hübschen Blühsträucher das ganze Jahr über gepflanzt werden. Lediglich Frostperioden und Hochsommer gehören zu den weniger empfehlenswerten Pflanzzeiten. Am besten wächst der Frühjahrsblüher jedoch an, wenn er im zeitigen Frühjahr in die Erde gebracht wird.

Forsythie - Forsythia

Pflanzen im Beet

Auch wenn eine Forsythie nahezu uneingeschränkt winterhart ist, so benötigt sie doch ein wenig Zeit, richtig anzuwachsen. Sobald der Boden also im Frühjahr frostfrei ist, beginnt auch die beste Pflanzzeit für den Strauch.  Es empfiehlt es sich, den Boden im Vorfeld mit der Harke oder einem Spaten aufzulockern und von Steinen, Unkraut und alten Wurzeln zu befreien.

  • sandige Böden mit Kompost oder humoser Blumenerde anreichern
  • schwere Böden mit Sand oder Splitt mischen
  • Pflanzloch: doppelte Wurzelballenbreite und -tiefe
  • Pflanzabstand Solitärstrauch: 80 bis 100 cm
  • Pflanzabstand Hecken: 50 cm
  • bei feuchten Böden Drainage aus Splitt oder Sand anlegen
  • etwas reifen Kompost mit dem Aushub mischen
  • vor dem Einsetzen Wurzelballen gut wässern
  • Erde einfüllen und leicht andrücken
  • mit Wasser gut einschlämmen

Forsythie - Forsythia

Pflanzen im Topf

Die Pflanzung einer Forsythia intermedia im Kübel ist der Freilandpflanzung sehr ähnlich. Der Topf muss eine ausreichende Größe aufweisen und Drainageöffnungen an der Unterseite enthalten. Besser als Übertöpfe eignen sich Untersetzer, da hier überschüssiges Gießwasser leichter erkannt und weggegossen werden kann.

  • Tonscherbe oder Gitter auf die Drainageöffnung legen
  • Drainage aus grobem Sand, Splitt oder Blähton einfüllen
  • hochwertiges Kübelsubstrat für Blühsträucher verwenden
  • alternativ: Gemisch aus humoser Erde, geringem Torfanteil, Sand und Splitt

Umpflanzen

Grundsätzlich gilt, dass das Umpflanzen großer Sträucher wegen der Beschädigung des Wurzelballens eher schwierig ist. Ist ein Standortwechsel unumgänglich, ist zunächst im Frühjahr eine Vorbereitungsmaßnahme notwendig. Dazu werden in einem Abstand von etwa 40 cm rings um die Pflanze spatentief die Wurzeln abgestochen. Dadurch bilden sich an dieser Stelle neue, feine Wurzeln aus.

Trotzdem verbleiben genügend unbeschädigte Wurzeln, damit der Strauch nicht abstirbt. Im folgenden Spätherbst bis zeitigen Frühjahr (in der Winterruhe) kann die Forsythie dann in einem Radius von etwa 60 cm ausgehoben und an eine andere Stelle im Garten verpflanzt werden. Dazu sollte ein frostfreier Tag gewählt werden.

Forsythie - Forsythia

Gießen

Ist die Forsythie gut im Freiland eingewachsen, muss sie lediglich in langen Trockenperioden zusätzlich gewässert werden. Gießen Sie den Strauch erst dann, wenn die Erdoberfläche bereits gut angetrocknet ist. Am besten wird die Goldweide in den frühen Morgen- oder Abendstunden gegossen.

Da der Strauch nur flache Wurzeln ausbildet, sollte das Wasser langsam zugeführt werden, damit es ausreichend von der oberen Erdschicht aufgesaugt werden kann. Im Frühjahr, Herbst und Winter benötigt eine Freiland-Forsythie in der Regel kein zusätzliches Wasser.

Jungpflanzen und Kübelpflanzen müssen etwas häufiger gegossen werden. Überschüssiges Gießwasser im Untersetzer wird nach spätestens 10 Minuten ausgegossen, damit sich keine Staunässe bildet. Hängen die Blätter bereits schlaff herunter, ist dies ein untrügliches Anzeichen dafür, dass die Pflanze unter Wassermangel leidet.

Düngen

Steht eine Forsythia intermedia auf nährstoffreichem, humosem Boden oder ist bei der Pflanzung Kompost oder Startdünger in die Erde eingearbeitet worden, benötigt sie in den ersten Jahren keinen zusätzlichen Dünger. In den Folgejahren wird die Forsythie auch nur mäßig gedüngt. Auf den meisten Gartenböden kommt der Strauch komplett ohne zusätzliche Nährstoffgaben aus.

Wer seine Forsythie auf sandigen oder nährstoffarmen Boden gepflanzt hat, geht folgendermaßen vor:

  • Zeitpunkt: zeitiges Frühjahr
  • im Freiland: etwas Kompost oder Langzeitdünger einarbeiten
  • Kübelpflanzen: Flüssigdünger oder Düngestäbchen verwenden
  • eventuell im Mai noch einmal nachdüngen
  • perfekt ist ein Dünger mit NPK-Verhältnis 10-10-10 oder erhöhtem Phosphorgehalt

Hinweis: Ab September darf nicht mehr gedüngt werden, damit die Triebe gut verholzen und somit ausreichend winterhart sind.

Forsythie - Forsythia

Schneiden

Wer sein Goldglöckchen einfach wachsen lässt, hat in kurzer Zeit das Nachsehen. Denn die Blütenfülle lässt nach etwa drei Jahren deutlich nach. Um das Blütenwachstum wieder anzuregen, muss eine Forsythie geschnitten werden, und zwar nicht nur ein bisschen an den Spitzen, sondern recht radikal. Für eine reichhaltige Blüte sind viele gesunde Vorjahrestriebe notwendig.

Auslichtungsschnitt

Zeigt sich die Forsythia blühwillig und ist der Strauch (Hecke) noch gut in Form, ist lediglich ein normaler Auslichtungs- und Pflegeschnitt wie bei allen anderen Blühsträuchern notwendig. Ein solcher Auslichtungsschnitt darf nicht zu spät im Jahr erfolgen. Schneidet man erst im Sommer oder Herbst, drohen die frischen Triebe samt Knospen im Winter zu erfrieren.

Forsythie - Forsythia

  • Zeitpunkt: direkt nach der Blüte
  • bewölkten, aber regenfreien Tag auswählen
  • bei Sträuchern niemals nur die Spitzen schneiden
  • alte Triebe mit Verästelungen bodennah herausschneiden
  • neue, sehr dünne Triebe kurz über dem Boden abschneiden
  • alle kranken oder abgestorbenen Zweige bis ins gesunde Holz kürzen
  • alle sich kreuzenden oder nach innen wachsenden Äste herausnehmen
  • überhängende Äste um mindestens 1/3 kürzen
  • junge, kräftige Triebe aus dem Vorjahr stehen lassen
  • auf die natürliche Form achten

Verjüngungsschnitt

Wird eine Forsythie über viele Jahre in Folge nicht geschnitten, bilden sich im Laufe der Zeit immer mehr dünne Äste, die keine Blüten tragen. In diesem Fall ist ein starker Rückschnitt notwendig, denn der Strauch braucht eine Verjüngungskur, um sich regenerieren zu können. Auch bei Krankheiten kann eine solch radikale Maßnahme helfen, die Forsythie wieder auf Vordermann zu bringen.

  • Zeitpunkt: Winter oder Frühjahr (vor der Blüte)
  • frostfreien, leicht bewölkten aber trockenen Tag aussuchen
  • bis auf etwa 10 bis 20 cm über Bodenniveau zurückstutzen
  • 4 bis 5 gesunde, kräftige Triebe stehen lassen
  • im Folgejahr erneut alle schwachen Triebe entfernen
  • die Triebe aus dem Vorjahr bodennah schneiden
  • alle übrigen Äste auf unterschiedliche Länge kürzen

Forsythie - Forsythia

Im nächsten Frühjahr belohnt die Forsythie dann ihren Gärtner wieder mit neuen Blüten. Ab jetzt erfolgt der Schnitt wieder im Mai nach der Blüte. Je nach gewünschter Höhe und Breite wird die Hecke oder der Solitärstrauch langsam aufgebaut, bis schließlich ein leichter jährlicher Auslichtungsschnitt ausreicht, um die Pflanze in Form zu halten.

Überwintern

Alle bei uns erhältlichen Forsythiensorten sind absolut winterhart. Ältere Sträucher und Goldglöckchen, die im Frühjahr gepflanzt wurden, überstehen auch tiefste Minusgrade völlig unbeschadet. Ein Winterschutz ist nur bei solchen Pflanzen notwendig, die erst im Herbst in die Erde gekommen sind.

  • frisch eingepflanzte Forsythien mit Reisig oder Mulch schützen
  • Kübelpflanzen auf eine Styroporplatte stellen
  • Kübel vorsichtshalber mit Vlies oder Folie umwickeln

Sollte es im Frühjahr während der Blütezeit zu Spätfrösten kommen, können die Blüten oder Knospen erfrieren. Dagegen ist leider keine vorbeugende Maßnahme möglich.

Vermehren

Eine Forsythie ist ein recht anspruchsloser Blütenstrauch, der sich mit ein paar Handgriffen ganz leicht auch von ungeübten Hobbygärtnern vermehren lässt. Da das Goldglöckchen eine Hybride ist, bildet es keine Früchte oder Samen. Deshalb ist eine Vermehrung nur vegetativ möglich.

Forsythienblüte

Stecklinge

Neigt sich die Blüte ihrem Ende zu, ist der Zeitpunkt für den jährlichen Rückschnitt gekommen. Ein idealer Zeitpunkt, um gleich ein paar Stecklinge für die Vermehrung auszusuchen. Wählen Sie hierfür einfach ein paar grüne, gesunde Zweige aus, die noch biegsam sind.

  • Zeitpunkt: Frühsommer
  • weitere gute Zeitpunkte: im Juli oder im Winter
  • Länge des Stecklings: 15 cm
  • untere Blätter entfernen (auf etwa 2/3 der Länge)
  • auf den letzten zwei Zentimetern Rinde leicht abschaben
  • in einen Topf mit feuchtem Substrat stecken
  • etwa zur Hälfte ins Substrat stecken
  • Substrat: Anzuchterde, Kakteenerde oder Gemisch aus Gartenerde und Sand
  • Standort: halbschattig
  • Temperatur: um 20 Grad

Hinweis: Damit der Steckling gut anwurzelt, sollte das Substrat immer leicht feucht gehalten werden. Staunässe muss unbedingt vermieden werden, da diese zu Schimmelbildung und Fäulnis führt.

Absenker

Eine weitere Möglichkeit, Forsythien zu vermehren, ist durch Absenker. Dazu biegen Sie einfach einen langen, womöglich überhängenden Trieb bis zum Boden herunter. Dieser wird vorsichtig in einen Graben aus aufgelockerter Erde gelegt, sodass die Spitze am anderen Ende herausschaut.

  • alle Blätter an der Stelle entfernen, die in der Erde liegt
  • Rinde an der tiefsten Stelle im Boden leicht anritzen oder abschaben
  • Graben wieder mit Erde auffüllen
  • Absenker mit einem Zelthering im Boden befestigen
  • alternativ mit einem Gewicht beschweren

Wächst der abgeleitete Trieb weiter in die Länge, sollte er gleich an einem Stab angebunden werden, damit er aufrecht nach oben wachsen kann. Nach etwa einem Jahr kann der Absenker dann von der Mutterpflanze getrennt und an einen anderen Standort versetzt werden.

Forsythiensträucher

Krankheiten

Forsythien sind nicht besonders anfällig für spezielle Krankheiten. Dennoch sollten Sie regelmäßig auf Schädlinge und Krankheiten achten. Treten Erkrankungen auf, sind fast immer Pflegefehler dafür verantwortlich.

Pilzerkrankungen

Pilze können über Verletzungen und Wunden in die Pflanze eindringen. Deshalb sollte immer peinlich darauf geachtet werden, dass ein Schnitt nur an regenfreien Tagen erfolgt, damit die Verletzungen schnell abtrocknen können. Glatte Schnitte mit scharfen, sterilen Schneidwerkzeugen fördern die Wundheilung.

Ist die Forsythie von einem Sturm- oder Hagelschaden betroffen, sollten beschädigte und abgeknickte Äste zeitnah abgeschnitten werden. Bei einem Pilzbefall muss erkranktes Holz so zeitig wie möglich bis ins gesunde Holz herausgeschnitten werden.

Schädlinge

Wanzen

Die häufigsten Schädlinge, die an Forsythien auftreten, sind Wanzen. Sie saugen im Frühjahr an den noch eingerollten Blättern, sodass sich unschöne Löcher darin zeigen, sobald sich das Blatt entfaltet. Gegen Wanzen kann man als Gärtner nicht viel unternehmen, sie schaden der Pflanze aber nicht nachhaltig, sondern beeinträchtigen nur ihr optisches Erscheinungsbild.


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