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Akeleiblättrige Wiesenraute, Thalictrum aquilegiifolium: Pflege

Akeleiblättrige Wiesenraute
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Blütenfarbe
unscheinbar, violett, weiss
Standort
Halbschatten, Absonnig
Blütezeit
Mai, Juni, Juli
Wuchsform
aufrecht, buschig
Höhe
bis zu 120 cm hoch
Bodenart
sandig, lehmig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
neutral, schwach alkalisch, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Hahnenfußgewächse, Ranunculaceae
Pflanzenarten
Stauden, Wildblumen
Gartenstil
Bauerngarten, Blumengarten, Naturgarten

Leicht und fast anmutig wirken die Blüten der Akeleiblättrigen Wiesenraute. Bis auf die Ähnlichkeit der Blätter hat diese Pflanze jedoch nichts mit der Akelei gemeinsam. Auch Amstelraute genannt, handelt es sich hierbei eigentlich um eine mehrjährige Wildpflanze, die es mittlerweile aber auch als Zierpflanze in die heimischen Gärten geschafft hat. Dort ist sie durch ihre zarten Blüten eine beliebte Staude im Beet, die sich auch für weniger sonnige Bereiche geeignet und eine wichtige Futterpflanze für Insekten. In der Pflege ist sie nicht aufwendig und einmal angepflanzt erfreut sie ihre Besitzer über Jahre mit den zierlichen Blüten. Darüber hinaus hat sie nicht nur optisch einen großen Wert, sondern ist auch für Insekten wie dem Eulenfalter eine wichtige Futterpflanze. In der Natur kommt die Wiesenraute dagegem immer seltener vor. In einigen Regionen des Mittelgebirges, wo ihre natürlichen Verbreitungsgebiete sind, ist sie bereits so selten, dass sie als schonungsbedürftige Pflanze gilt.

Video-Tipp

Sorten

Akeleiblättrige Wiesenraute 'Thundercloud'
Die Sorte „Thundercloud“ gehört zu den schönsten Wiesenrauten-Arten.

Es gibt zahlreiche Arten von Wiesenrauten, die vor allem in gemäßigten Regionen heimisch sind. Nicht alle Wiesenrauten sind allerdings winterhart wie die heimische Thalictrum aquilegiifolium. Da die Akeleiblättrige Wiesenraute erst seit kurzer Zeit als Staude für Gärten entdeckt wurde, gibt es bisher nur wenige Sorten.

Neben Thalictrum aquilegiifolium als kultivierte Wildform gibt es eine Sorte „Album“, die rein weiße Blütenstände inklusive Staubblätter hat, die oft fälschlich als Blüten angesehen werden. Die Blüte der Amstelraute ist eher unscheinbar und wird von den Staubblättern in den Schatten gestellt.

Standort

Bevor die Wiesenraute gepflanzt wird, sollte für sie ein geeigneter Standort gefunden werden. Direkte Sonne mag sie nicht, verträgt allerdings einige Sonnenstunden. Ideal sind halbschattige Standorte mit einer etwas höheren Luftfeuchtigkeit. Ideal sind Standorte an Ost- oder Westseiten von Gebäuden oder als Teil von Staudenrabatten, wo sie vor direkter Sonne durch höhere Pflanzen in der Umgebung geschützt wird.

Der Boden, wo die Wiesenraute gepflanzt wird, sollte möglichst ihren natürlichen Standorten nachempfunden sein. Optimale Bodenbedingungen für die Akeleiblättrige Wiesenraute sind:

  • sandig bis lehmig
  • hoher Humus- bzw. Nährstoffgehalt
  • sehr kalkreich

Durch ihre Standorte vor allem in kalkreichen Bergen kann sie sich nur gut in Böden entwickeln, die ebenfalls einen hohen Kalkgehalt haben. Regelmäßiges Kalken mindestens zwei Mal pro Saison ist daher unerlässlich.

Pflanzen

Thalictrum aquilegiifolium
Bei der Pflanzung gilt es darauf zu achten, dass die Akeleiblättrige Wiesenraute ausreichend Platz hat.

So benötigt eine Pflanze im Schnitt etwa 40 – 50 cm an Platz. Aufgrund ihrer Höhe benötigt sie jedoch immer eine Stütze wie Pflanzstäbe, da sonst ein schwerer Regen oder ein Sturm dafür sorgen kann, dass die Blütenstände umknicken.

Tipp: Bei einer Pflanzung in Gruppen sind drei Stauden pro Quadratmeter ideal. Das gibt den Pflanzen ausreichend Platz sich gut zu entwickeln und bilden zueinander auch keine Konkurrenz um Platz bzw. Nährstoffe.

Anleitung zur Pflanzung der Amstelraute:

  • Pflanzloch in mindestens doppelter Größe des Wurzelballens ausheben
  • Boden gegebenenfalls mit Sand durchlässiger machen
  • Staude aus dem Topf nehmen und den Wurzelballen auflockern
  • Pflanzloch mit einer Mischung aus Kompost und Sand befüllen
  • Boden nicht zu stark andrücken

In den ersten drei Wochen, bis die Staude angewurzelt ist, muss darauf geachtet werden, dass der Boden nicht austrocknet. Nachdem die Stauden angewurzelt sind, empfiehlt es sich zudem noch etwas Kalk in den Boden einzuarbeiten.

Gießen

Wird ein geeigneter Standort gewählt, kann auf das Gießen weitgehend verzichtet werden. Lediglich bei längeren Trockenperioden ist eine regelmäßige Wässerung weiterhin unerlässlich, damit der Boden um die Pflanze konstant feucht ist. Staunässe darf sich allerdings nicht bilden.

Düngen

Blüte der Akeleiblättrigen Wiesenraute
In der Pflege ist die Akeleiblättrige Wiesenraute nicht sehr anspruchsvoll.

Ähnlich wie beim Gießen ist auch beim Düngen die Akeleiblättrige Wiesenraute in der Pflege wenig aufwendig. Ideal ist die Einarbeitung von Kompost zwei Mal jährlich. Pro Quadratmeter sollten allerdings mindestens 1-2 Liter reichhaltiger und gut gereifter Kompost eingearbeitet werden. Im Zuge der Kompostgaben empfiehlt sich auch die Untermischung von Kalk.

Tipp: Während der Blütezeit kann zusätzlich ein Mal pro Woche noch mit Brennnesseljauche oder einem anderen flüssigen Dünger gegossen werden. Das fördert einen kräftigen Wuchs und sorgt für eine lange und konstante Blütezeit.

Schneiden

Unmittelbar nach der Blüte werden die abgeblühten Blütenstände der Wiesenraute zurückgeschnitten. Würden sich Samen ausbilden, kostet dies der Pflanze viel Kraft, es spricht jedoch nichts dagegen, einige wenige Blütenstände zur Gewinnung von Samen stehen zu lassen, falls eine Vermehrung beabsichtigt wird.

Im Spätherbst ziehen dann auch die Blätter ein. Sie sollten im grünen Zustand nicht geschnitten werden. Nachdem sie abgestorben sind, können sie jedoch ohne Probleme entfernt werden.

Hinweis: Die eleganten Blüten eignen sich auch sehr gut als Schnittblumen, vertragen sich allerdings mit anderen Pflanzen in der Vase nur bedingt. Die Blüten sollten bis zum späten Vormittag geschnitten und unverzüglich in die Vase mit frischem Wasser gegeben werden.

Vermehren

Thalictrum aquilegiifolium
Die Akeleiblättrige Wiesenraute lässt sich auf mehreren Wegen vermehren.

Thalictrum aquilegiifolium lässt sich wahlweise über Samen oder durch Teilung vermehren. Die Teilung ist nicht nur ideal zur Vermehrung, sondern fördert auch die Pflanzengesundheit. Alle drei bis fünf Jahre sollte daher die Staude durch Teilung wieder verjüngt werden.

Anleitung zur Teilung

  • im Frühjahr Pflanzen vorsichtig ausgegraben
  • zwei Pflanzgabeln mit der Rückseite zueinander in die Mitte der Staude stechen
  • Pflanzgabeln vorsichtig auseinander drücken
  • bei stark verwachsenen Pflanzen mit einem Messer die Wurzeln trennen

Anschließend werden die geteilten Pflanzen wieder an ihre Standorte verpflanzt.

Eine Vermehrung über Samen wäre ebenfalls möglich, ist allerdings mit dem Risiko verbunden, dass die Blüte später nicht die gleiche Blühfarbe wie die Mutterpflanze hat.

Anleitung zur Aussaat

  • Direktsaat im frostfreien Frühjahr möglich
  • Aussaat in nährstoffreiche und sandige Böden
  • Samen ausstreuen
  • Samen anschließend andrücken
  • während der Keimphase (rund 3 Wochen) konstant feucht halten

Sobald die Keimlinge 3-4 Blätter gebildet haben, können sie vereinzelt werden. Damit sie kompakte Wurzeln ausbilden, sollten sie wiederum direkt in den Boden und nicht in Töpfe gepflanzt werden.

Überwintern

Da die Akeleiblättrige Wiesenraute winterhart ist, benötigt sie wenig Pflege während der kalten Jahreszeit. Lediglich Jungpflanzen sollten in den ersten 1-2 Jahren geschützt werden, damit sie sich zu kompakten Pflanzen entwickeln können. Ideal ist eine Abdeckung mit Reisig im Spätherbst.

Zusätzlich können sowohl Jungpflanzen als auch ältere Stauden als Winterschutz mit Laub abgedeckt werden. Das Laub bietet nicht nur einen Schutz vor sehr tiefen Temperaturen, sondern bietet auch eine zusätzliche Nährstoffquelle, wenn es kompostiert.

Krankheiten und Schädlinge

Akeleiblättrige Wiesenraute
Der Vorteil an kultivierten Wildpflanzen ist, dass sie kaum bis gar nicht anfällig für Schädlinge ist, was auch bei der Wiesenraute der Fall ist.

Da die Wiesenraute, wie nahezu alle Arten innerhalb der Familie der Hahnenfußgewächse, schwach giftig ist, gehen selbst Blattläuse nicht auf die Staude.

Die Akeleiblättrige Wiesenraute ist allerdings vor allem in der Kultur anfälliger für einige Pflanzenkrankheiten. Dazu gehören in erster Linie diverse Pilzerkrankungen wie der Rostpilz oder der Mehltau. Anfällig ist die Pflanze jedoch nur für Pilzerkrankungen, wenn sie eine falsche Pflege erhält oder die Stauden zu dicht gepflanzt bzw. nicht geteilt werden.

Tritt an der Pflanze ein Pilzbefall auf, kann dieser jedoch meist leicht mit Hausmitteln bekämpft werden. Anleitung zur Bekämpfung von Pilzerkrankungen bei Thalictrum aquilegiifolium:

  • bei einem großflächigen Befall Pflanzenteile entfernen
  • Pflanzenteile nicht kompostieren, sondern entsorgen
  • verbliebene Pflanzenteile anschließend mit einer Mischung 1:1 aus Milch und Wasser besprühen
  • Unterseite der Blätter ebenfalls besprühen
  • 2-3 Mal innerhalb eines Monats wiederholen

Pilzbefall kann zusätzlich ein Problem werden, wenn vor allem im Juni und Juli warmes und feuchtes Wetter herrscht. In solchen Phasen sollte verstärkt auf Anzeichen von Erkrankungen geachtet werden.


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