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Bergpalme, Chamaedorea elegans – Pflege, Vermehren + Schneiden

Bergpalme
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Blütenfarbe
gelb, unscheinbar
Standort
Schatten, Halbschatten
Wuchsform
aufrecht, Überhängend
Höhe
bis zu 130 Zentimeter, selten bis 2 Meter
Bodenfeuchte
mäßig feucht, sehr feucht, frisch
pH-Wert
neutral, schwach alkalisch, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
k.A.
Pflanzenfamilien
Palmengewächse, Arecaceae
Pflanzenarten
Zimmerpflanzen
Gartenstil
Wintergarten

Ihre dichten, schlanken Fiederblätter, die dezent gebogen sind, machen die Bergpalme zu einer der beliebtesten immergrünen Zimmerpflanzen Mitteleuropas. Sie stammt ursprünglich aus den Bergwäldern Zentralamerikas und ist sehr widerstandsfähig und pflegeleicht. Daher eignet sich die dekorative Zimmerpalme selbst für Einsteiger mit wenig Pflanzenerfahrung. Wie Sie die Chamaedorea elegans optimal versorgen und das Wachstum anregen, zeigt die Pflege-Anleitung.

Video-Tipp

Wuchs

Die Bergpalme ist hierzulange wohl die beliebteste Zimmerpalme. Sie bringt ein Stück Regenwald ins Haus und sieht mit ihren feinen, gefiederten Blättern äußerst attraktiv aus. Die immergrüne Bergpalme wächst vergleichsweise langsam und ist sehr pflegeleicht.

Sie lässt sich mit wenig Aufwand kultivieren und dankt bereits minimale Zuwendung mit einem dichten, dauerhaften Wuchs. In der Pflege-Anleitung erfahren Sie, wie Sie die zierliche Zimmerpflanze richtig kultivieren, damit Sie jahrelang Freude an dem Gewächs haben.

Bergpalme pflegen

Pflege

Die Chamaedorea elegans ist in den zentralamerikanischen Ländern Mexiko und Guatemala beheimatet, wo sie in ausgedehnten den Bergwäldern im Unterwuchs gedeiht. Bei der Pflege werden diese natürlichen Wachstumsbedingungen zum Teil imitiert. Wenn Sie die einfachen Pflegehinweise für die Chamaedorea elegans befolgen, werden Sie viele Jahre lang Freude an dem immergrünen Gewächs haben.

Generell gilt die Bergpalme als vergleichsweise unempfindlich und anspruchslos. Daher gestaltet sich ihre Pflege recht einfach. Die dekorative Zimmerpalme verzeiht kleine Pflegefehler, weshalb sie auch von Anfängern problemlos kultiviert werden kann.

Standort

Ein heller bis halbschattiger Standort ist optimal für die Bergpalme.

Achten Sie dabei auf Folgendes:

  • zu viel direkte Sonneneinstrahlung, besonders mittags, verträgt die Pflanze nicht, da diese die feinen, weichen Blätter ausbleicht und gelbe bis braune Flecken hinterlässt
  • soll die Chamaedorea elegans auf dem Fensterbrett stehen, eignen sich Ost- und Westfensterplätze mit Morgen- bzw. Abendsonne am besten
  • an Fenstern mit Nordausrichtung gedeihen die meisten Bergpalmen ebenfalls
  • beachten Sie jedoch, dass die Pflanze an einem schattigen Platz deutlich langsamer wächst
  • bildet sie sehr lange Stiele mit besonders kleinen Wedeln aus, ist das ein deutlicher Hinweis auf einen zu dunklen Standort
  • von Südfenstern mit Mittagssonne sollte der Topf mit mindestens 1,5 Metern Abstand aufgestellt werden
  • alternativ kann ein Rollo oder ein Vorhang die Pflanze mittags vor der Sonne schützen
  • der schwächeren Wintersonne kann die Bergpalme den ganzen Tag über problemlos ausgesetzt werden

Der Raum sollte das ganze Jahr über konstant mäßig temperiert sein. Ideal sind Temperaturen zwischen 18 und 22 Grad Celsius. Im Winter reichen 13 und 20 Grad Celsius. Nach den Eisheiligen ab Ende Mai kann die Zierpalme nach Draußen auf den Balkon oder die Terrasse gestellt werden.

Wählen Sie dafür einen schattigen Standort. Sie kann allerdings problemlos das ganze Jahr im Zimmer gehalten werden. Hier tut ihr eine höhere Luftfeuchtigkeit besonders gut. Auch mit trockenerer Luft kommt die robuste Bergpalme noch gut klar.

Beachten Sie jedoch:

  • wenn sich die Blattspitzen braun färben, ist das ein Zeichen für eine zu geringe Luftfeuchtigkeit
  • füllen Sie in diesem Falle eine Schale mit Wasser
  • legen Sie Kieselsteine hinein und stellen Sie die Bergpalme im Topf in die Schale
  • besprühen Sie die Wedel zusätzlich mit etwas kalkfreiem Wasser

Chamaedorea elegans, Bergpalme

Substrat

In einem durchlässigen, nährstoffarmen Substrat mit einem leicht alkalischen pH-Wert gedeiht die Chamaedorea elegans am besten. Verwenden Sie Palmenerde oder ein Gemisch aus je einer Hälfte Kompost und Lauberde. Reguläre Blumenerde sollte mit Sand vermischt werden. Den pH-Wert des Substrats können Sie mit einem Teststäbchen bestimmen.

Ist er basisch, lässt sich das durch die Beigabe von Dolomitkalk ins Gießwasser ausgleichen. Sie können die Bergpalme auch in Hydrokultur heranziehen. Da eine Umgewöhnung meist schwierig ist, sollte die Pflanze daher von früh auf so kultiviert werden.

Umtopfen

Wenn die Wurzeln der Chamaedorea elegans den Topf komplett durchwurzelt haben und herauswachsen, muss die Zierpalme umgetopft werden. Das ist nur aller paar Jahre der Fall, da sie langsam wächst.

So gehen Sie beim Umtopfen vor:

  • wählen Sie einen Topf, der größer als sein Vorgänger ist, damit sich die Wurzeln ausbreiten können.
  • er sollte vor allem höher sein, da die Wurzeln nach unten wachsen
  • entnehmen Sie die Pflanze aus ihrem Gefäß und legen Sie Ihre Wurzeln frei, indem Sie das Substrat vorsichtig abklopfen
  • setzen Sie die Bergpalme in den neuen Topf und verteilen Sie frisches Substrat rund um den Wurzelballen
  • drücken Sie die Erde leicht an

Hinweis: Beim Umtopfen müssen Sie darauf achten, dass die Wurzeln nicht verletzt werden, da sich sonst das Wachstum der Pflanze verlangsamt. Am besten topfen Sie die Chamaedorea elegans im Frühling um.

Pflege der Bergpalme

Gießen

Die Bergpalme ist anspruchslos und kann selbst mit hartem Leitungswasser gegossen werden.

Achten Sie beim Gießen auf Folgendes:

  • der Wurzelballen sollte nie austrocknen, sondern immer leicht feucht gehalten werden
  • wenn die Oberfläche des Substrats angetrocknet ist, können Sie wieder gießen
  • im Sommer sollte die Chamaedorea elegans meist aller zwei Tage gegossen werden
  • zudem können Sie die Blätter in der warmen Jahreszeit zusätzlich mit Wasser besprühen
  • im Winter hat die Bergpalme einen geringeren Flüssigkeitsbedarf und es reicht, wenn Sie das Substrat leicht feucht halten

Vermeiden Sie auf Dauer übermäßige Staunässe, indem Sie einen Topf mit Abflusslöchern wählen. Etwas Wasser kann im Sommer jedoch für ein paar Stunden im Untersetzer stehen bleiben, da die Zimmerpalme einen hohen Wasserbedarf hat.

Düngen

Zwischen März und September sollten Sie die Bergpalme aller zwei bis drei Wochen mit etwas handelsüblichem Flüssigdünger versorgen. Die Hälfte der empfohlenen Dosis reicht meist aus. Geben Sie den Dünger am besten ins Gießwasser. Alternativ können auch Stäbchen eingesetzt werden.

Im ersten Lebensjahr der Pflanze sowie im ersten Jahr nach dem Umtopfen ist meist kein Dünger notwendig, da das frische, handelsübliche Substrat ausreichend Nährstoffe enthält. Zudem wird bei Jungpflanzen so das Ausbreiten und Wachsen der Wurzeln angeregt.

Schneiden

Schneiden Sie komplett verwelkte Wedel in einem Abstand von rund einem Zentimeter vom Stamm ab. Um das Wachstum der Bergpalme zu beschleunigen, können Sie zudem die eher unscheinbaren Blütenstände möglichst nah am Ansatz abschneiden, die die Pflanze ab dem zweiten oder dritten Lebensjahr entwickelt.

Dadurch muss die Chamaedorea elegans keine Kraft in deren Entwicklung stecken. So wird das Wachstum angeregt. Wer auf die kleinen, gelben Blüten nicht verzichten möchte, aber kein Interesse an Samen hat, sollte den Blütenstand sofort entfernen, sobald er verblüht ist. Formschnitte sind bei der Bergpalme nicht nötig.

Vermehren

Die Chamaedorea elegans lässt sich über Samen oder durch Schößlinge vermehren.

Bergpalme pflanzen

Samen

Wer die langsam wachsenden Bergpalmen aus Samen heranziehen möchte, braucht viel Geduld.

Da das Saatgut seine Keimkraft schnell verliert, sollte es schnell ausgesät werden:

  • dazu legen Sie die Samen, die harte Schalen besitzen, zunächst in ein Gefäß mit warmem Wasser und lassen sie zwei Tage lang einweichen
  • füllen Sie anschließend einen Topf mit einem lockeren Substrat, beispielsweise Anzuchterde oder eine Mischung aus regulärer Blumenerde und Sand
  • säen Sie darin die Samen aus und bedecken Sie sie mit einer dünnen Schicht Substrat
  • stellen Sie das Gefäß an einen warmen Ort mit einer Raumtemperatur mit 25 bis 30 Grad Celsius und halten Sie die Erde stets etwas feucht
  • vermeiden Sie jedoch die direkte Einstrahlung der Mittagssonne
  • um ein warm-feuchtes Klima zu schaffen und Insekten gleichzeitig am Eierablegen zu hindern, kann der Topf mit Frischhaltefolie abgedeckt oder mit einer durchsichtigen Plastiktüte umhüllt werden
  • sobald sich Sämlinge gebildet haben, die mehrere Zentimeter groß sind, kann die Jungpflanze an einen kühleren Standort umziehen (siehe Abschnitt „Standort“)
  • zudem müssen alle Abdeckungen entfernt werden

Die Samen sind im Fachhandel erhältlich. Zudem bildet die Chamaedorea elegans im Topf getrenntgeschlechtliche Blüten aus, weshalb für die Samenbildung weibliche und männliche Pflanzen benötigt werden. Da diese optisch nicht voneinander zu unterscheiden sind, brauchen Sie mindestens zwei Pflanzen.

Tipp: Ideal sind Tuffs, bei denen mehrere verschiedene Pflanzen in einem Topf zusammen wachsen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sowohl männliche, als auch weibliche Exemplare dabei sind.

Diese können Sie auf gut Glück künstlich bestäuben:

  • fahren Sie dazu mehrmals täglich mit einem feinen Pinsel über alle Blüten.
  • bei Erfolg bilden sich nach der Blüte grüne Früchte heraus.
  • wenn die Früchte reif sind, färben sie sich schwarz. Wenn die ersten abfallen, können Sie alle ernten.

Schößlinge

Am Fuß der Chamaedorea elegans bilden sich regelmäßig Schößlinge, die Sie mit einem scharfen Messer abtrennen können. Füllen Sie einen Topf mit Anzuchterde und stecken Sie den Trieb hinein. Zuvor können Sie die Schnittstelle des Schößlings in Bewurzelungspulver tauchen.

Stülpen Sie eine durchsichtige Plastiktüte über den Topf, um ein warmes und feuchtes Klima zu schaffen. Das regt das Wachstum der Jungpflanze an. Fängt der Schößling an zu wachsen, können Sie die Tüte entfernen. Nun muss die junge Bergpalme regelmäßig gegossen werden.

Überwintern

Die Chamaedorea elegans ist nicht winterfest und muss drinnen überwintern. Sie bevorzugt in dieser Zeit einen hellen und kühlen Platz. Optimal sind Temperaturen zwischen 13 und 18 Grad Celsius. Sie muss in dieser Zeit nicht gedüngt und nur mäßig gegossen werden. Achten Sie jedoch auf ausreichend Licht, da sonst die Triebe verkümmern. Sie können die Bergpalme beispielsweise in einem Wintergarten oder im Treppenhaus überwintern lassen.

Schädlinge

Bei ungünstigen Bedingungen wird die Pflanze geschwächt und zieht Spinnmilben oder Schildläuse an. Besonders im Winter ist die Bergpalme an zu warmen Standorten mit einer geringen Luftfeuchtigkeit anfällig für Schädlinge. Betroffene Pflanzen müssen sofort isoliert und umgehend behandelt werden.

Spinnmilben

Bei einem Befall durch Spinnmilben verfärben sich die Wedel gelblich und ein feines Gespinst ist an Stielen und Blattunterseiten zu erkennen. Da die Schädlinge keine hohe Luftfeuchtigkeit vertragen, sollte die Pflanze großzügig gegossen und mit Wasser eingesprüht werden. Stülpen Sie anschließend einen durchsichtigen Plastikbeutel über die gesamte Pflanze und befestigen Sie diesen am Topf.

Dadurch erzeugen Sie ein feuchtes und warmes Klima, in dem die Spinnmilben nach kurzer Zeit absterben. Alternativ können Sie Raubmilben aus dem Fachhandel auf die Schädlinge ansetzen oder die Spinnmilben mit einem Akarizid besprühen.

Schildläuse

Schildläuse machen vor der Bergpalme ebenfalls keinen Halt. Sie saugen den Pflanzensaft aus, wodurch sich die Blätter nach und nach braun verfärben. Die gut getarnten Schildläuse setzen sich entlang der Blattadern an, sondern Honigtau ab und sind bei genauem Hinsehen als kleine Erhebungen zu erkennen.

Bei einem leichten Befall können sie mit Öl abgewischt oder mit einer Seifen-Spiritus-Lösung behandelt werden. Da die Schädlinge durch ihren schildartigen Körper sehr gut geschützt sind, hilft bei einem starken Befall ein systemisches Pflanzenschutzmittel am schnellsten.

Sorten

Zur Gattung Chamaedorea gehören neben der Art Chamaedorea elegans noch etwa 100 andere Arten. Als Zimmerpflanze ist die Bergpalme am weitesten verbreitet. Ab und zu findet man im Handel auch die zierlichere Chamaedorea metallica, die langblättrige Chamaedorea graminifolia oder die Chamaedorea ernesti-augustii, die sich durch ihre ungefiederten Blätter auszeichnet. Zudem gibt es Hybriden wie die Chamaedorea elegans Bella.


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