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Gazanie, Gazania – Aussaat, Pflege und Überwintern von Mittagsgold

2 Blüten einer Gazanie
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Blütenfarbe
gelb, mehrfarbig, orange, rosa, rot, weiss, braun
Standort
Sonnig, Vollsonne
Blütezeit
Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober, November
Wuchsform
aufrecht, einjährig, flachwüchsig, horstbildend
Höhe
bis zu 40 cm hoch
Bodenart
sandig, lehmig
Bodenfeuchte
mäßig trocken, mäßig feucht
pH-Wert
neutral, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusarm
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Korbblütler, Asteraceae
Pflanzenarten
Beetpflanzen, Kübelpflanzen, Balkonblumen, Bodendecker, Grabblumen
Gartenstil
Blumengarten, Steingarten, Topfgarten, Dachgarten, Parkanlage

Die Gazanie, auch unter dem Namen Mittagsgold bekannt, schließt bei trübem Wetter ihre Blüten. Die anmutige Pflanze gehört zur Familie der Korbblüter und kommt ursprünglich aus Ost- und Südafrika. Die weltweit sechzehn bekannten Arten blühen dabei in den verschiedensten Farben. In den hiesigen Breitengraden sind sie als einjährige Pflanzen bekannt, dennoch können sie mit ein wenig Geschick und Wissen auch über die kalten Winter gebracht und somit für mehrere Jahre kultiviert werden.

Video-Tipp

Standort

Die Gazanie benötigt einen sehr sonnigen Standort. Denn die Besonderheit dieser Pflanzen ist vor allem, dass sie nur bei vollem Sonnenschein ihre anmutigen Blüten öffnen. An einem halbschattigen oder gar schattigen Standort würde die Pflanze daher gar nicht blühen. Deshalb sind die folgenden Standorte ideal für die Gazanie:

  • hell und vollsonnig
  • helles Gartenbeet
  • sonniger Vorgarten
  • Steingarten oder Steinmauer
  • als Kübelpflanze an jedem beliebigen Ort
  • auf Südbalkon
  • auf sonniger Terrasse
  • als Begrenzung des Gartenweges

Wird die Gazanie als Kübelpflanze kultiviert, dann kann sie leicht überwintert werden. Im Gartenbeet hingegen kann sie nur als einjährige Pflanze überstehen, da sie im Freien nicht vor den frostigen Temperaturen im Winter geschützt ist. Wer will, kann sich jedoch die Arbeit machen und die Pflanze vor jedem Winter aus dem Gartenbeet ausgraben und in einen Kübel versetzen.

Boden

Gazanie Stein
Gazanien mögen kargen Boden.

Die Gazanie benötigt einen überwiegend nährstoffarmen Boden. Ist er dagegen zu nährstoffreich, bildet die Pflanze zu viele Blätter aber keine Blüten aus. Daher ist bei der Wahl des Substrats auf das Folgende zu achten:

  • leicht saurer bis neutraler pH-Wert
  • sand- und lehmhaltig
  • gut durchlässig
  • karge Böden besonders gut geeignet
  • für Kübelpflanzung normale Blumenerde verwenden
  • mit grobem Sand mischen

Gießen

Da das Mittagsgold an einem sehr sonnigen Platz gepflanzt werden soll, wird hier natürlich auch täglich Wasser benötigt. Vor allem die Erde in Töpfen trocknet an einem sonnigen Standort schneller aus, als die Erde im Gartenbeet. Daher sollte beim Gießen wie folgt vorgegangen werden:

  • immer in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden
  • täglich mäßig gießen
  • Staunässe unbedingt vermeiden
  • immer unten an die Wurzeln gießen
  • nie von oben über die Blüten

Hinweis: An Regentagen müssen die Pflanzen im Gartenbeet nicht zugegossen werden. Bei Kübelpflanzen kommt es auf den Standort an, ob auch an Regentagen gegossen werden muss.

Düngen

Gazanie Orange
Gazanien benötigen weniger Nährstoffe.

Da die Gazanien nur einen mageren Boden wünschen, da ansonsten die Blätter überhandnehmen und keine weiteren Blüten gebildet werden, sollte auch nur wenig Dünger gegeben werden. So reicht die Düngung ein bis zweimal im Monat mit sparsamen Düngergaben aus. Hierzu kann Flüssigdünger für blühende Pflanzen aus dem Handel genutzt werden, der mit dem Gießwasser gegeben wird. Allerdings sollte immer weniger Flüssigdünger zum Wasser zugemischt werden, als der Hersteller rät, da es ansonsten zu einer Überdüngung kommen könnte. Zeigen sich immer weniger Blüten, sollte eine Zeitlang ganz auf die Düngergaben verzichtet werden.

Pflanzen

Der richtige Zeitpunkt für das Pflanzen ist nach den Eisheiligen im Mai, weil ab dann auch mit keinen Nachtfrösten mehr zu rechnen ist, die die Gazanien nicht vertragen. Wird das Mittagsgold in ein Gartenbeet gepflanzt, dann muss hier der Boden vorbereitet werden. Damit keine Staunässe entstehen kann, wird im ausgehobenen Pflanzloch eine Drainage aus Steinen angelegt, damit das Wasser gut abfließen kann. Beim Einpflanzen wird dann weiter wie folgt vorgegangen:

  • ausgehobene Erde mit Sand und Lehm mischen
  • Gazanie dem Topf entnehmen
  • kurz wässern
  • in das Pflanzloch setzen
  • vorbereitete Erde einfüllen
  • leicht andrücken
  • angießen

Gazanien können in Gruppen mit vier bis fünf Pflanzen gesetzt werden. Es sollte auf einen Pflanzabstand zwischen den einzelnen Pflanzen von etwa 15 cm bis 20 cm geachtet werden.

Tipp: Zusammen mit Fleißigen Lieschen, Männertreu und Pelargonien können sich die Pflanzen auch ein Gartenbeet teilen.

Kultivierung im Kübel

Soll die Gazania überwintert und nicht als einjährige Pflanze kultiviert werden, dann eignet sich ein Kübel oder auch ein Balkonkasten gut. Denn diese können über den Winter an einen geeigneten Standort verbracht werden. Für die Kultivierung im Kübel sollte hierbei wie folgt vorgegangen werden:

  • Drainage über dem Abflussloch anlegen
  • Kies oder Tonscherben verwenden
  • hierüber Pflanzenvlies
  • Blumenerde mit Sand mischen
  • einen Teil der Erde in Kübel geben
  • Gazanie dem Topf entnehmen
  • kurz in Eimer mit Wasser tauchen
  • dann in den Kübel setzen
  • restliche Erde zufügen und leicht andrücken
  • leicht gießen

Der Kübel wird erst nach den Eisheiligen im Mai nach Draußen verbracht. Werden die Pflanzen schon früher eingepflanzt, sollten sie nur an warmen und sonnigen Tagen auf Balkon oder Terrasse stehen und für die Nächte wieder an einen geschützten Platz gestellt werden.

Schneiden

Gartenschere
Bei Beetgazanien entfällt das Schreiben komplett.

Im Gartenbeet kultivierte Gazanien können nach dem ersten Frost einfach insgesamt aus dem Boden gezogen und auf dem Kompost entsorgt werden. Im Kübel kultivierte Pflanzen hingegen sollten für die Überwinterung leicht zurückgeschnitten werden, vor allem alle vertrockneten Blüten sollten im Herbst vor der Überwinterung entfernt werden. Ansonsten werden über den Sommer regelmäßig eventuell vertrocknete Pflanzenteile und Blätter sowie die verblühten Blüten entfernt.

Vermehren

Aussaat

Die Vermehrung der Gazanie gelingt besonders gut über Aussaat. Hierzu verwendet man am besten die Samen aus den eigenen Pflanzen. Auch der Handel bietet verschiedene Sorten an. Um Samen aus den eigenen Blüten zu gewinnen, verbleiben diese bis zum Austrocknen an der Pflanze. Dann vorsichtig mit den Fingern abknipsen und in eine Schale geben. Diese möglichst warm und trocken stellen, bis zwischen Anfang Januar und April die Ausbringung der Samen erfolgt. Hierbei wie folgt vorgehen:

  • Gazanien sind Lichtkeimer
  • Anzuchterde in kleine Töpfe geben
  • Samen auf die Erde legen, nicht bedecken
  • an einen warmen, hellen Ort stellen (z.B. Fensterbank innen)
  • ideal: 18° – 22° Celsius
  • leicht feucht halten
  • durchsichtige Plastiktüte über Topf ziehen
  • täglich lüften

Nachdem sich die kleinen Pflanzen mit etwa vier bis sechs Blättern zeigen, sollten diese pikiert oder in den gewünschten Topf umgesetzt werden. Die Wurzeln sind noch sehr zart, daher ist vorsichtiger Umgang geboten. Die ersten Tage des Frühlings können die Töpfe über den Tag an einen geschützten Platz auf Balkon oder Terrasse verbringen. Direkte Sonneneinstrahlung sollte man jedoch vermeiden, da die zarten Blätter sonst verbrennen. Nach den Eisheiligen können die jungen Pflanzen ins Gartenbeet gepflanzt werden oder im Kübel ihren endgültigen Standort finden.

Stecklinge

Gazanien lassen sich leicht durch Stecklinge vermehren. Hierzu werden einzelne Stängel geschnitten und in einen Topf mit Anzuchterde gesteckt. Alle Blätter müssen hierfür entfernt werden. Achten Sie dabei darauf, dass mindestens ein Auge unter der Erde liegt. Der Topf steht dabei ideal an einem warmen, hellen Ort. Die Stecklinge können ab dem Frühjahr bis in den Herbst gezogen werden. Die Wurzelbildung erfolgt schnell, im Frühjahr müssen die Stecklinge bis nach den Eisheiligen an einem geschützten Ort, vor allem in der Nacht, verbleiben. Zeigen sich die ersten Blätter, war die Anzucht erfolgreich und die Pflanzen können in ein Beet oder einen Kübel umziehen.

Überwintern

Gazanie Blüte groß
Ein Überwintern der Gazanie ist problemlos möglich.

Die Überwinterung der anmutigen Pflanze ist zu empfehlen, vor allem, wenn es sich um ein üppiges Exemplar handelt. Auch wenn das Mittagsgold im hiesigen Handel in der Regel nur als einjährige Pflanze angeboten wird, so stimmt dies nicht und das Überwintern ist einfach. So wird hierbei wie folgt vorgegangen:

  • Pflanzen dem Gartenbeet entnehmen
  • in einen Kübel setzen
  • oder Pflanze bereits in Kübel kultiviert
  • vor dem ersten Frost ins Winterquartier bringen
  • hell und frostfrei
  • zum Beispiel ein heller Flur oder Treppenhaus
  • Temperatur zwischen 5° bis 10° Celsius ideal
  • mäßig gießen
  • nicht düngen

Werden die Temperaturen über Tag wieder wärmer, dann kann der Kübel am Tag an einen sonnigen Ort nach Draußen verbracht werden, in der Nacht muss dieser jedoch wieder nach Innen verbracht werden. Erst nach den Eisheiligen im Mai kommt die Gazania wieder an ihren ursprünglichen Standort, entweder im Gartenbeet oder im Kübel auf Terrasse oder Balkon. Ab März/April kann auch wieder mit der mäßigen aber regelmäßigen Düngung begonnen werden.

Pflegefehler, Schädlinge und Krankheiten

Gazanie Gazania
Abschließend ein paar Tipps, wie Sie sich noch lange an Ihrer Gazanie erfreuen können.

Zeigen sich welke Stellen an der Gazanie, dann wurden diese entweder zu viel oder zu wenig gegossen. Auch ein schattiger Standort sorgt für gelbe Blätter. Ist der Wurzelballen noch in Ordnung, dann reicht es, die Pflanze wieder gut zu gießen. Lag es an zu viel Wasser, dann sollte die Pflanze ausgegraben werden, damit die Wurzeln gut durchtrocknen können. Lag es am schattigen Standort bietet sich nur ein Standortwechsel an. Aber auch Schädlinge und Krankheiten machen der anmutigen Gazania öfters zu schaffen. Hierzu gehören vor allem:

  • Schnecken
  • im Kübel kultivierte Pflanzen sind geschützt
  • Blattläuse und Milben
  • kommt bei schlechten Standortbedinungen vor
  • mit Insektiziden vorgehen
  • Grauschimmel und Mehltau
  • bei schlecht durchlüftetem Boden
  • Fungizide aus dem Handel nutzen
  • alle betroffenen Stellen abschneiden und entsorgen

Leiden die Pflanzen unter Grauschimmel oder Mehltau, sollten die entfernten Pflanzenteile nicht auf dem Kompost entsorgt werden, da sich sonst die Erreger im gesamten Garten verbreiten können, wenn der Kompost als Dünger genutzt wird.

Hinweis: Von Krankheiten befallene Pflanzenteile gehören immer in den Restemüll.


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