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Safran-Krokus, Crocus sativus: Pflege von A-Z

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Blütenfarbe
violett
Standort
Halbschatten, Sonnig
Blütezeit
September, Oktober, November
Wuchsform
aufrecht
Höhe
bis zu 15 Zentimeter hoch
Bodenart
sandig, lehmig
Bodenfeuchte
mäßig trocken
pH-Wert
neutral
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Schwertliliengewächse, Iridaceae
Pflanzenarten
Gewürzpflanzen, Herbstblüher
Gartenstil
Naturgarten, Topfgarten

Der Safran-Krokus ist nicht nur reich an Farbe und Nektar, sondern kann im gewissen Sinne auch seinen Besitzer reich machen. Das violett blühende Gewächs liefert die kostbaren Fäden des teuersten Gewürzes der Welt. Aber Geld wächst bekanntlich nicht an Bäumen oder in diesem Fall auf dem Rasen. Ein wenig Pflegeaufwand gehört dazu, ehe der Gärtner das aromatische Färbemittel ernten kann. Diese Pflege-Anleitung ist der Schlüssel zum Erfolg.

Video-Tipp

Standort

Die vergleichsweise anspruchsvolle Pflanze entwickelt sich nämlich nur, wenn alle Standort-Faktoren stimmen. Am besten wächst der Herbstkrokus an einem sonnigen Standort. Halbschatten toleriert er nur in seltenen Fällen. Direkte Sonneneinstrahlung schadet dem zarten Gewächs überhaupt nicht. Steigen die Temperaturen nicht über 35°C ist es hitzeresistent. Wichtig ist, dass der gewählte Standort im Frühjahr ausreichend Feuchtigkeit spendet und im Sommer hingegen trocken ist. Unter diesen Voraussetzungen lässt sich Crocus Sativus auch im Kübel kultivieren.

Safran-Krokus im Beet
Insbesondere bei Crocus Sativus ist die Wahl des geeigneten Standorts laut Meinung erfahrener Botaniker das wichtigste Pflege-Kriterium.

Hinweis: Crocus Sativus gedeiht nur an Orten, an denen mindestens zehn Jahre zuvor keine andere Pflanze selbiger Gattung gewachsen ist. Nach fünf Jahren ist seine Knolle verbraucht, sodass der Gärtner sie ausgraben muss.

Boden

Auch an die Bodenbeschaffenheit stellt der Safran-Krokus einige Ansprüche. Die Erde sollte

  • sandig-lehmig
  • nährstoffreich
  • humos
  • kalkhaltig
  • und durchlässig

sein. Ideal ist ein pH-Wert von 6-8.

Pflanzen

Die Pflanzung des Safran-Krokus erweist sich als sehr einfach, da sich das Gewächs aus einer Knolle entwickelt. Sie erfolgt bestenfalls im August, ist aber auch noch im September oder Oktober möglich. In Anbauländern wie Spanien hat sich die Reihenpflanzung durchgesetzt. Dieses System ermöglicht es, gleichzeitig Rillen für die Entwässerung des Bodens zu installieren. Dafür ist ein Reihenabstand von 15 bis 20 cm ratsam. Die Pflanztiefe beträgt etwa 7 bis 10 cm. Als Orientierung dient der zwei- bis dreifache Wert des Knollenumfangs. Folgende Anleitung erklärt das Verfahren:

  • günstigen Standort nach oben genannten Bedingungen wählen
  • etwa 20 cm tiefes Loch ausheben
  • Boden lockern, Unkraut und Wurzeln entfernen
  • Drainage aus Kompost, Sand, Torf oder Blumensubstrat einarbeiten, falls erforderlich
  • Loch mit etwas Erde füllen
  • kleine Pflanzlöcher ausstechen (rund 1015 cm tief)
  • Zwiebeln grüppchenweise, aber mit ausreichend Abstand einpflanzen (dürfen sich nicht berühren)
  • restliche Löcher füllen
  • Erde leicht andrücken

Hinweis: Die Pflanzung im Kübel erfolgt nach dem gleichen Verfahren. Als Substrat dient herkömmliche Blumenerde, die der Gärtner zuvor mit Sand vermischt. Wichtig ist hier aber eine Drainage in Form eines Loches im Boden. Darüber streut der Gärtner anorganisches Material wie Kieselsteine oder Blähton. Damit dieses nicht durch das Loch fällt, deckt er es mit einem durchlässigen Vlies ab. Der Stoff verhindert gleichzeitig, dass das Loch nicht verstopft.

Pflanzpartner

Pflanzpartner - Roter Sand-Thymian
Der Rote Sand-Thymian eignet sich hervorragend als Pflanznachbar des Safran-Krokusses.

Verschiedene Pflanzpartner setzen die violette Blüte des Crocus sativus erst recht in Szene:

  • Herbst-Goldbecher, auch Goldkrokus (Sternbergia lutea)
  • Kriechendes Bergbohnenkraut (Satureja spicigera)
  • Zwerg-Berg-Bohnenkraut (Satureja montana ssp. illyrica)
  • Roter Sand-Thymian (Thymus serpyllum ‚Coccineus‘)

Gießen

Im Laufe des Jahres verändern sich die Ansprüche an die Feuchtigkeit des Bodens. Während die Erde im Sommer sehr trocken sein sollte, benötigt der Safran-Krokus im Herbst und Frühjahr feuchtes Substrat. Während im Herbst in dieser Hinsicht kaum Pflege anfällt, da der Morgentau ausreichend Feuchtigkeit spendet, muss der Gärtner im Frühjahr gegebenenfalls nachhelfen. Eine Mulchschicht aus Kompost oder Stallmist kann den Arbeitsaufwand reduzieren. Das organische Material speichert Wasser. Für Kübelpflanzen gilt, Gießen ist erst notwendig, wenn die oberste Substratschicht angetrocknet ist.

Düngen

Zur Pflege des Safran-Krokus im Kübel gehört das jährliche Umtopfen in frisches Substrat. Diese Maßnahme erspart dem Gärtner die Düngergabe, da die neue Erde ausreichend Nährstoffe enthält. Sollte er diese Pflegemaßnahme umgehen, muss er alternativ

  • Flüssigdünger
  • Wurmtee
  • Guanostäbchen
  • oder organisches Material wie Kompost

verabreichen. Im Freiland ist hingegen keine Düngergabe erforderlich. Wer seine Grünfläche regelmäßig mit Rasendünger versorgt, spendet seinen Krokussen im gleichen Zuge wichtige Nährstoffe.

Schneiden

Safran-Krokus
Crocus Sativus zu schneiden ist keine Kunst und bedarf keiner komplizierten Anleitung.

Einzig auf den richtigen Zeitpunkt des Rückschnitts muss der Gärtner achten. Der Safran-Krokus zählt zu den Herbstblühern und zieht seine Pflanzenteile erst im folgenden Frühjahr ein. Das Laub bleibt den ganzen Winter über grün und dient als Winterschutz. Obwohl die Blüte schon im November verwelkt, darf der Gärtner erst im Mai zur Schere greifen, wenn das Laub vollständig vergilbt ist. Dann trennt er den Stiel knapp über dem Boden ab. Missachtet er diesen Pflege Tipp, bildet der Herbstkrokus im nächsten Jahr keine Blüte. Nur wenn eine eigenständige Aussaat nicht erwünscht ist, empfiehlt es sich die Pflanze gleich nach der Blüte zu kappen, um zu verhindern, dass sich Samen in den Kapseln bilden.

Vermehren

Crocus sativus pflanzt sich ganz ohne fremde Hilfe fort. Dazu bildet er Tochterzwiebeln, die der Gärtner aber auch gezielt nutzen kann, um das Gewächs zu vermehren. Zur Teilung der Knollen befolgt er diese Anleitung:

  • welkes Laub wie oben beschrieben entfernen
  • Mutterzwiebel dem Boden entnehmen
  • Tochterzwiebeln mit einem scharfen, sterilen Messer abtrennen
  • Mutterzwiebeln erneut in die Erde setzen
  • Tochterzwiebeln bis zur Pflanzzeit im Spätsommer an einem dunklen, kühlen Ort lagern (zum Beispiel im Keller)
  • aus einer Tochterzwiebel können fünf Nachkommen wachsen

Hinweis: Unter Lichteinfluss beginnen die Tochterzwiebeln, vorzeitig auszutreiben.

Überwintern

In Mitteleuropa ist der Safran-Krokus winterhart. Erst ab Temperaturen von -15°C ist es erforderlich, das Laub mit Stroh oder einem Fasertuch zu schützen. Da das Gewächs im Herbst erblüht, erfolgen Aufbewahrungsmaßnahmen eher im Sommer. Krokusse, die auf dem Rasen wachsen, fallen bei Unachtsamkeit nämlich schnell dem Rasenmäher zum Opfer. Eine gängige Methode der Lagerung ist, die Knolle nach dem Schnitt aus der Erde zu graben und sie bis zur Pflanzzeit im Spätsommer an einem kühlen Ort zu lagern.

Verwechslungsgefahr

Herbstzeitlose - Colchicum autumnale
Vorsicht, verwechseln Sie den Safran-Krokus nicht mit der hochgiftigen Herbstzeitlose!

Der Herbstkrokus sieht der Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale) nicht nur sehr ähnlich, sondern blüht auch zur gleichen Zeit im Oktober. Allerdings gibt es einige Unterscheidungsmerkmale, die den Gärtner vor einer Vergiftung bewahren:

  • Anzahl der Staubblätter (Safran-Krokus: 3, Herbstzeitlose: 6)
  • Blattform (Safran-Krokus: schmale Blätter mit grasartigem Wuchs, Herbstzeitlose: breite Blätter, vergleichbar mit denen des Bärlauchs oder des Maiglöckchens, erscheinen im Frühjahr)

Krankheiten und Schädlinge

Obwohl sich Vögel und Nagetiere dem eigentlichen Wert der roten Safranfäden gewiss nicht bewusst sind, haben sie den Krokus zum Fressen gern. Während dem Gärtner nichts anderes übrig bleibt, als Vögel mit Lärm zu verscheuchen, bietet der Handel gegen Wühlmäuse effektive Präventionsmittel. Da die Nager nur unterirdisch ihr Unwesen treiben, muss er lediglich die Wurzeln schützen. Speziell angefertigte Wühlmauskörbe bieten zuverlässigen Schutz. Befolgt er diese Anleitung, haben die Fressfeinde keine Chance:

  • ein etwa 15 bis 20 cm tiefes Loch ausheben
  • Wühlmauskorb in Erde lassen
  • eine 2 bis 3 cm hohe Sandschicht darüber streuen
  • nun Krokuszwiebel pflanzen
  • verbliebenes Loch mit Aushub füllen
  • Erde an Oberfläche andrücken

Weiterhin können Krankheiten den Safran-Krokus befallen. Am häufigsten treten

  • Blattrost
  • Knollenfäule
  • oder Fadenwürmer

auf. Zumeist sind Pflegefehler, vor allem eine falsche Wassergabe die Ursache.

Ernten

Getrockneter Safran
Zwei Gramm getrockneter Safranfäden.
Quelle: Hubertl, Safran-Weinviertel Niederreiter 2 Gramm 8285, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Nicht das rare Vorkommen, sondern die aufwendige Gewinnung macht Safran zum teuersten Gewürz der Welt. Die Ernte der roten Fäden ist reine Handarbeit und beschränkt sich auf einen geringen Zeitraum. Nach sorgsamer Pflege blüht der Krokus etwa zwei bis drei Wochen im Oktober. Ausschließlich in dieser Zeit ist es möglich, die Fäden zur Safran Herstellung zu entnehmen. Der Zeitraum verringert sich noch einmal auf die sogenannten „Decktage“. An diesen zwei bis sechs Tagen blüht das Gewächs besonders intensiv. Dann zupft der Gärtner die Fäden, um sie anschließend bei etwas weniger als 60°C im Ofen zu trocknen.

Dieses Verfahren nennen Hersteller „Röstung“. Bevorzugt wählt der Gärtner schlafende Blüten, also jene, die sich noch nicht geöffnet haben. Teilweise erfordert dies das Ernten bei Nacht. Sollten sich die Knospen schon einen Spalt breit auftun, ist es wichtig, sie am Vormittag zu ernten, damit sie nicht verwelken. Die mühsame Arbeit wird mit einem honigartigen, leicht bitteren Aroma, einem intensiven Duft und einer leuchtend gelb-orangenen Farbe belohnt.

Hinweis: Wenn auch der Gärtner Crocus Sativus im eigenen Garten kultiviert, wird die Ernte nicht ausreichen, um den gewonnenen Safran zu vertreiben. Für ein Kilogramm sind 150.000 bis 200.000 Blüten erforderlich. Möglicherweise erscheint die Ernte optisch zunächst vielversprechend. Bei der erforderlichen Trocknung schrumpfen die Narben jedoch um 20 % ihrer ursprünglichen Größe. Darüber hinaus wäre die Fermentierung für eine Privatperson ein äußerst aufwendiges Unterfangen.


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