Kräuter & Heilpflanzen - Plantopedia https://www.plantopedia.de Fri, 26 Nov 2021 10:01:01 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.0 Kaskadenthymian, Thymus longicaulis: Pflege von A-Z https://www.plantopedia.de/pflanzen/kaskadenthymian/ Tue, 08 Jun 2021 08:07:00 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=35300 Kaskadenthymian ist eine der schönsten Thymianarten. Er kann kriechend oder hängend wachsen und beeindruckt mit pinkfarbenen Blüten. Die Duftpflanze mit dem niedrigen Wuchs eignet sich für Beetränder, Steingärten und Balkonkästen. Standort Kaskadenthymian benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit durchlässigem, kalkhaltigem Boden. Pflanzen Pflanzen Sie die Jungpflanzen im Frühjahr. Die beliebte Gewürzpflanze gedeiht dabei besonders […]

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Kaskadenthymian ist eine der schönsten Thymianarten. Er kann kriechend oder hängend wachsen und beeindruckt mit pinkfarbenen Blüten. Die Duftpflanze mit dem niedrigen Wuchs eignet sich für Beetränder, Steingärten und Balkonkästen.

Video-Tipp

Standort

Kaskadenthymian benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit durchlässigem, kalkhaltigem Boden.

Kaskadenthymian - Thymus longicaulis
Der Langstängel-Thymian fühlt sich in der Sonne sehr wohl.
Quelle: 4028mdk09, Langstängel-Thymian 2011, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Pflanzen

Pflanzen Sie die Jungpflanzen im Frühjahr. Die beliebte Gewürzpflanze gedeiht dabei besonders gut im Steingarten. Sie können mit der duftenden, kleinwüchsigen Pflanze blühende Beetränder gestalten. Zusammen mit Basilikum, Rosmarin und Salbei wächst Kaskadenthymian auf Kräuterbeeten.

Achtung: Kaskadenthymian verträgt sich nicht mit Majoran.

Thymus longicaulis wird immer öfter als Kübelpflanze verwendet. In Balkonkästen gepflanzt, entsteht ein rosafarbenes Blütenmeer. Verwenden Sie ein lockeres, leicht sandiges Substrat.

Düngen

Die Pflege des Kaskadenthymians ist einfach. Er ist wie andere Thymiane sehr anspruchslos. Geben Sie der Gewürzpflanze zweimal im Jahr etwas Komposterde. Eine zusätzliche Düngung ist nicht erforderlich.

Hinweis: Auch wenn Sie es gut meinen, das Düngen mit Stickstoffdünger ist unnötig. Sie trägt nicht zur Stärkung der Pflanze bei und kann die Gefahr eines Schimmelpilzbefalls sogar erhöhen.

Gießen

Kaskadenthymian - Thymus longicaulis
Auch auf trockenen Böden gedeiht Thymian longicaulis gut.
Quelle: Karbohut, Thymus longicaulis ssp. odoratus, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 4.0

Die robuste Pflanze übersteht selbst lange Trockenperioden unbeschadet. In heißen, trockenen Sommern sollte der Thymian jedoch zusätzliche Wassergaben erhalten.

Übrigens, als Kaskade wird ein stufenförmiger Wasserfall bezeichnet. Der überhängende Wuchs des Kaskadenthymians gab ihm seinen Namen.

Schneiden

Kaskadenthymian bildet holzige Triebe. Das Verholzen kann mit einem regelmäßigen Schnitt reduziert werden. Des Weiteren werden mit dem Schnitt die Verzweigung und die neue Triebbildung gefördert. So können schöne dichte Horste entstehen. Im Ziergarten trägt der Formschnitt zur Gestaltung bei. Ein zu starkes Wuchern der schnellwüchsigen Pflanze wird verhindert.

Der Formschnitt des Kaskadenthymians erfolgt im Frühjahr, von April bis Mai. Verwenden Sie dabei eine scharfe, saubere Schere. Kürzen Sie damit die verholzten Triebe. Beachten Sie auch die Wettervorhersage. Sollten sich Fröste ankündigen, decken Sie den geschnittenen Thymian mit einem Schutzvlies ab.

Die jungen Triebe können bis August zum Würzen oder Dekorieren geschnitten werden.

Achtung: Verzichten Sie bei allen Thymianarten auf einen Rückschnitt im Herbst. Die mediterranen Kräuter sind nach dem Schnitt kälteempfindlich und könnten durch den Herbstschnitt Schaden nehmen.

Überwintern

Im Winter kann Kaskadenthymian mit einem Vlies abgedeckt werden, um den Abwurf der Blätter zu verhindern. Dringend erforderlich ist das nicht. Kaskadenthymian ist winterhart.

Wer das Gewürzkraut in Kübel oder Balkonkästen gepflanzt hat, stellt diese zum Überwintern in den Keller oder mit einer Abdeckung aus Reisig an einen geschützten Ort.

Vermehren

Kaskadenthymian - Thymus longicaulis
Die Blütenstände machen den Kaskadenthymian als Bienenweide für Insekten interessant.

Thymus longicaulis lässt sich auf verschiedene Arten vermehren.

Samen

  • bildet nach der Blüte Samen
  • sät sich selber aus
  • kleine schwarze Samen auffangen
  • in sandige Anzuchterde säen
  • erste Samen gehen nach etwa zwei Wochen auf
  • nach weiteren 14 Tagen Pflänzchen pikieren
  • im Abstand von 20 Zentimetern einpflanzen
  • Jungpflanzen vorsichtig wässern

Tipp: Sie können die Samen gleich an einen geeigneten Standort ins Freiland oder in Kübel säen.

Teilung

Beim Kaskadenthymian handelt es sich um eine sehr schnell wachsende Pflanze. Machen Sie sich dies zunutze. Graben Sie die Pflanze aus und teilen Sie die Wurzeln mit einem sauberen, scharfen Spaten. Pflanzen Sie die Teile danach an getrennten Orten in die Erde ein und gießen Sie diese. Schon bald ist die Gewürzpflanze angewachsen.

Stecklinge

Möglich ist die Vermehrung durch Stecklinge. Dazu wird ein verholzter Trieb geschnitten und in einem Gefäß mit Wasser bewurzelt. Alternativ können Sie auch den Kopfsteckling in sandiges Substrat pflanzen.

Schädlinge und Krankheiten

Kaskadenthymian - Thymus longicaulis
Schädlinge und Krankheiten sind bei allen Thymianarten selten. Oft führt Staunässe oder Lichtmangel zur Schwächung der Pflanzen.

Am häufigsten treten am Kaskadenthymian

  • Blattläuse
  • Zikaden
  • Mehltau
  • Grauschimmel

auf.

Wenn Ihre Pflanzen Blattläuse aufweisen, gießen Sie diese mit Schachtelhalmbrühe. So stellen Sie die Pflanzenjauche her:

  • Ackerschachtelhalm sammeln
  • zerkleinerte Pflanzenteile in großen Topf gegen
  • mit Wasser übergießen
  • Faustregel: 150 Gramm frischer bzw. 15 Gramm getrockneter Schachtelhalm pro Liter
  • 24 Stunden einweichen lassen
  • aufkochen und etwa eine halbe Stunde köcheln lassen
  • Pflanzenreste mit Sieb abseihen
  • Brühe abkühlen lassen
  • in Sprühflasche füllen

Ackerschachtelhalmbrühe vertreibt nicht nur die Blattläuse. Er hilft gegen Pilzkrankheiten wie Mehltau und Grauschimmel. 

Tipp: Schaffen Sie in Ihrem Garten gute Bedingungen für die natürlichen Feinde der Blattläuse. Marienkäfer, Schlupfwespen, Spinnen und Vögel sind der beste Schutz vor Schädlingen.

Zikaden lassen sich gern auf Thymianen nieder. Die kleinen flugfähigen Insekten sind grünlich oder gelb gefärbt und werden zwischen 2 und 4 Millimeter groß. Erkennbar wird der Befall durch silbrig glänzende Saugstellen an den Thymianblättern. Die Blätter erscheinen bei starkem Befall weiß gepunktet und fallen nach und nach ab. Vor allem heiße, trockene Sommer begünstigen das Auftreten der Zikaden.

  • Einsatz von Neemöl oder fertigen Neempräparaten gegen Zikaden
  • nicht während der Blütezeit
  • schadet Bienen und anderen blütenbesuchenden Insekten
  • Alternative: Essig
  • morgens verdünnte Essig-Essenz auf Pflanzen sprühen
  • Blattunterseiten nicht vergessen
  • Gelbtafeln ebenso hilfreich

Verwendung

Kaskadenthymian - Thymus longicaulis
Thymus longicaulis kann vielseitig, z.B. als Tee, verwendet werden.

Die Möglichkeiten zur Nutzung des Kaskadenthymians sind vielfältig. Als Gewürzpflanze wird er frisch oder getrocknet zum Verfeinern mediterraner Speisen genutzt. Wer möchte, kann sich auch einen würzigen Tee aus dem Gartenkraut zubereiten.

Thymian zählt zu den wichtigsten Heilpflanzen. Auf Grund des enthaltenen ätherischen Öls helfen Umschläge und Tees bei Erkältungskrankheiten wie Husten, Heiserkeit und Halsschmerzen. Das Heilkraut wirkt außerdem entzündungshemmend. Eine Mundspülung mit Kaskadenthymian-Tee hilft gegen Zahnfleischentzündungen und Mundgeruch.

Die enthaltenen ätherischen Öle machen Thymus longicaulis zu einer beliebten Duftpflanze. Der aromatische Duft entfaltet sich bei blühenden Pflanzen auf dem Beet oder auf dem Balkon. Die Würzpflanze kann zudem ausgezeichnet getrocknet werden. Schneiden Sie die blühenden Zweige ab und hängen Sie diese kopfüber an einem luftigen Ort zum Trocknen auf. Getrockneter Thymian kann dann in Duftsäckchen und Potpourris verarbeitet werden.

Tipp: Legen Sie Kaskadenthymianzweige in Öl ein. In hübsche Fläschchen gefüllt und mit Etikett und Bändchen verziert, können Sie das aromatische Würzöl verschenken.

Häufig gestellte Fragen

Wie lässt sich Kaskadenthymian konservieren?

Gewöhnlich wird das Gartenkraut in Sträußen getrocknet. Der Thymian lässt sich auch einfrieren oder in Öl einlegen.

Sind die blühenden Zweige des Kaskadenthymians essbar?

Während der Blüte schmeckt der Thymian besonders würzig und aromatisch. Der Anteil ätherischer Öle ist im Sommer am höchsten. Verwenden Sie die Blüten in Salaten oder zur Dekoration auf belegten Broten.

Welche Pflanzen können mit Kaskadenthymian kombiniert werden?

Pflanzen, die sonnige Standorte bevorzugen und fast alle Würzkräuter können in Partnerschaft des Kaskadenthymians gut gedeihen. Salbei, Rosmarin und Basilikum haben die gleichen Ansprüche an die Pflege. Wunderschön wirken die rosafarbenen Blüten des Kaskadenthymians in Verbindung mit violettem Lavendel. Die beiden robusten, blühfreudigen Pflanzen ziehen Bienen und Nützlinge magisch an.

Welche Pflanzenteile können zum Würzen genutzt werden?

Die Blätter und die Blüten eignen sich zum Würzen mediterraner Gerichte. Nach dem Erhitzen entwickelt sich ein Steinpilz-Aroma. Daher wird häufig die Bezeichnung „Steinpilzthymian“ verwendet.

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Currykraut, Helichrysum italicum: Pflege und Schneiden https://www.plantopedia.de/pflanzen/currykraut/ Tue, 13 Aug 2019 08:23:25 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=25059 Sie sind ein Fan von Curry, mediterranen Gewürzen oder aromatischen Grünoasen? Helichrysum italicum, besser bekannt unter dem Namen Currykraut, ist eine aus dem Mittelmeerraum stammende Gewürz- und Zierpflanze, deren Blätter und Blüten in zahlreichen Gerichten verwendet werden können. Um die goldgelben Blüten in voller Pracht und den intensiven Geruch genießen zu können, ist eine angemessene […]

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Sie sind ein Fan von Curry, mediterranen Gewürzen oder aromatischen Grünoasen? Helichrysum italicum, besser bekannt unter dem Namen Currykraut, ist eine aus dem Mittelmeerraum stammende Gewürz- und Zierpflanze, deren Blätter und Blüten in zahlreichen Gerichten verwendet werden können. Um die goldgelben Blüten in voller Pracht und den intensiven Geruch genießen zu können, ist eine angemessene Pflege vonnöten. Vor allem die Überwinterung des Korbblütlers darf nicht außer Acht gelassen werden.

Video-Tipp

Standort

Beim Currykraut handelt es sich um ein typisches mediterranes Kraut, das in den hiesigen Breitengraden nur schwer zurechtkommt, wenn ein falscher Standort gewählt wird. Zwar ist das Currykraut nicht anspruchsvoll, doch ist sie auf bestimmte Eigenschaften angewiesen, die die Vitalität und dadurch die Bildung aromatischer Triebe unterstützen:

  • Lichtbedarf: sonnig
  • direkte Sonne bevorzugt
  • Mittagssonne stellt kein Problem dar
  • trocken
  • warm

Da es in Deutschland nicht wirklich möglich ist, Helichrysum italicum ins Freie zu pflanzen, sollten Sie zudem darauf achten, dass der Standort vor starken Winden geschützt ist. Die Immortelle kann in Kübeln leicht umgeweht werden, da sie nicht wirklich schwer ist. Dafür können Sie das Kraut ebenfalls auf der Fensterbank platzieren, solange Frischluft zur Verfügung ist. Die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten machen die Pflanze so beliebt und erhält sie ausreichend Sonne, können Sie sich über ein intensives Curry-Aroma freuen. Die Aromaentwicklung ist nämlich zu einem Teil stark abhängig vom Standort. Je mehr Sonne, desto intensiver wird das Aroma und desto üppiger fällt die Ernte aus.

Currykraut
Pflegeleicht, aber der Standort muss stimmen: Das Currykraut.

Hinweis: Wenn Sie sich für das Fensterbrett, den Balkon oder die Terrasse als Standort entscheiden, schaffen Sie sich eine effektive Barriere gegen Mücken, Fliegen und Käfer. Die ätherischen Öle in der Pflanze sind unangenehm für die Insekten und aus diesem Grund halten diese Abstand von den Gewächsen.

Vorgezogene Topfpflanzen kaufen

Bevor Sie das Currykraut effektiv „anbauen“ können, müssen Sie sich erst einige Exemplare besorgen. Angeboten werden vorgezogene Immortellen entweder von Fachhändlern, im Internet oder Gartencenters. Wie Sie sich sicher vorstellen können, schwankt die Qualität der angebotenen Kräuter erheblich und aus diesem Grund müssen Sie bei der Anschaffung einige Punkte beachten, um kein zu geschwächtes oder gar ein krankes Exemplar zu erwerben. Diese lassen sich häufig nur noch mit großem Aufwand retten. Achten Sie deshalb auf folgende Punkte:

  • nasses Substrat
  • Lagerung an kühlem Standort
  • vertrocknete Zweige

Vertrocknete Zweige sind typisch nach dem Winter und stellen nicht unbedingt eine Gefahr dar, solange Sie die Pflanze nach dem Kauf sofort schneiden. Staunässe dagegen ist tödlich für das Gewächs und kann selbst nach kurzer Zeit zum Verenden führen. Wenn Sie das Substrat überprüfen und dieses zu nass ist, lohnt sich ein Kauf nur in den seltensten Fällen. Ist das mit einem kühlen Standort kombiniert, sollten Sie unbedingt die Finger von dem Exemplar lassen. Im Idealfall topfen Sie die Pflanze nach dem Kauf um. Ebenso müssen Sie darauf achten, dass es sich bei der gekauften Pflanze wirklich um Currykraut handelt. Häufig werden andere Arten der Gattung Helichrysum als Italienische Strohblume angeboten, obwohl das nicht der Fall ist.

Hinweis: Wenn Sie nach den besten Sorten für den heimischen Garten suchen, finden sich vier Varietäten, die besonders zu empfehlen sind. ‚Nanum‘ ist mit einer maximalen Wuchshöhe von 25 Zentimetern eine der kleinsten Sorten, ‚Weißes Wunder‘ ist besonders in der Küche beliebt und ‚Darlington‘ verfügt über die beste Winterhärte, muss aber trotzdem geschützt werden.

Substrat

Bevor Sie Helichrysum italicum  um- oder eintopfen können, benötigen Sie ein geeignetes Substrat, das der Pflanze ausreichend Halt und eine gute Nährstoffversorgung ermöglicht. Wichtig beim Currykraut ist vor allem die Struktur des Substrats. Geeignet sind:

  • Kräutererde
  • Gartenerde
  • durchlässig
  • sandig
  • schwach humos

Helichrysum italicum
Das Substrat der Strohblume sollte sich unbedingt durch hohe Durchlässigkeit auszeichnen.

Das Substrat muss so gestrickt sein, dass sich kein Wasser sammeln kann, da Staunässe der größte Feind der Immortelle ist. Selbst lehmige Gartenerde kann verwendet werden, solange Sie ausreichend Sand untermischen, um die Struktur zu verbessern und effektiv die Feuchtigkeit weiterzuleiten. Achten Sie zudem darauf, dass die Erde nicht zu viele Nährstoffe enthält, da dies zu einem starken Sprießen der Pflanze führt. Das wiederum verbraucht viel Energie und führt zu einem Aromaverlust, was nicht gewünscht ist.

Umtopfen

Nach dem Erwerb der Pflanzen ist es wichtig, diese in ein neues Gefäß umzusetzen, das mit frischem Substrat gefüllt ist. Dadurch sorgen Sie für mehr Platz und erleichtern es dem Gewächs, sich effektiv zu etablieren und mit neuer Kraft auszutreiben. Umgetopft wird Currykraut nur sehr selten, da es eine Maximalgröße von 60 Zentimetern erreicht und das Wurzelreich ebenfalls ab diesem Punkt aufhört, sich auszuweiten. Aus diesem Grund müssen Sie nur umtopfen, wenn die folgenden Anzeichen zu erkennen sind:

  • Kraut schwächelt
  • Substrat trocknet stark aus
  • Pflanze trocknet schneller aus
  • hellere Blattfarbe
  • Wurzeln wachsen aus Abzugslöchern

Das ist jedoch nur selten der Fall. Sie können auch alle zwei Jahre umtopfen und auf diese Weise auf Nummer sicher gehen. Besonders bei älteren Exemplaren ist das hilfreich, um die Vitalität zu erhalten. Im Durchschnitt benötigt ein ausgewachsenes Currykraut einen Topf mit mindestens 25 Zentimetern Durchmesser, um gesund und effektiv wachsen zu können. Diese müssen über Abzugslöcher verfügen, damit keine Staunässe entstehen kann, die fatal für den Korbblütler wäre. Gehen Sie beim Umtopfen wie folgt vor:

  • Pflanze aus Topf lösen
  • altes Substrat entfernen
  • Drainage anlegen, falls nicht vorhanden
  • Drainagematerial: Blähton
  • Schichtdicke: mindestens fünf Zentimeter
  • Pflanze erneut einsetzen
  • mit Substrat auffüllen
  • leicht andrücken
  • angießen

Mehr Aufwand wird für das Umtopfen nicht benötigt. Der beste Zeitpunkt für diesen Schritt ist direkt nach der Entnahme aus dem Winterquartier im Frühjahr, wenn die Tage länger werden und die Temperaturen dauerhaft ansteigen. Ähnlich wie das Umtopfen gelingt das Pflanzen von Helichrysum italicum ins Freiland, wenn das bei Ihnen möglich ist. Nur sollten Sie dabei für die Drainageschicht Kies verwenden.

Hinweis: Wenn Sie ein Fan von Küchenkräutern sind, können Sie das Currykraut zusammen mit anderen Gewächsen in einem großen Kübel anbauen. Hierfür sind vor allem Thymian (bot. Thymus), Salbei (bot. Salvia), Lavendel (bot. Lavandula) und Bohnenkraut (bot. Satureja) geeignet.

Pflege

Gießkanne
Bei der Pflege des Currykrauts kommt die Gießkanne nur selten zum Einsatz.

Wenn Sie sich für Currykraut als Zier- oder Kräuterpflanze entscheiden, werden Sie von der Anspruchslosigkeit der Art begeistert sein. Das Italienische Strohkraut benötigt nur wenig Pflege und kommt gut alleine zurecht, solange Sie für einen guten Winterschutz sorgen und die Pflanze vor zu viel Feuchtigkeit schützen. Die pflegeleichte Art ermöglicht den problemlosen Einsatz in der Küche ohne großen Aufwand und die Nutzung der Blätter, die auf viele verschiedene Weisen verwendet werden können.

Gießen

Wie es für viele mediterrane Kräuter der Fall ist, benötigt das Currykraut nur geringe Mengen Wasser und bevorzugt sogar länger Trockenheit als andere Pflanzen. Solange Sonne und Wärme vorhanden sind, gibt sich das Gewächs mit wenig Feuchtigkeit zufrieden, was sogar der Fall über den Winter ist. Gewässert wird das Currykraut ausschließlich, wenn das Substrat trocken ist. Nutzen Sie hierfür am besten eine Fingerprobe, um die Trockenheit des Substrats zu überprüfen. Da es sich bei der Italienischen Immortelle um eine kalkliebende Pflanze handelt, können Sie problemlos Leitungswasser verwenden, selbst wenn dieses härter ist. Es ist sogar möglich, das Substrat zu kalken und danach zu gießen, um das Gewächs mit dem Stoff zu versorgen.

Düngen

Während das mediterrane Kraut mit wenig Feuchtigkeit zurechtkommt, müssen Sie etwas stärker auf die Nährstoffzugaben achten. Gedüngt wird Helichrysum italicum ausschließlich über die Sommerzeit, da Düngezugaben über Herbst und Winter dazu führen würden, dass die Pflanze zu stark austreibt und auf diese Weise über die kalte Jahreszeit Schaden nimmt. Die folgenden Schritte erleichtern das jährliche Düngen:

  • Kräuterdünger verwenden
  • Dünger sollte flüssig sein
  • über Gießwasser verabreichen
  • alle vier Wochen düngen

Sie können ebenfalls zu Beginn der Saison reifen Kompost unter die Erde mischen, zum Beispiel wenn Sie erst Ende Frühling umtopfen. Dadurch stehen dem Currykraut genügend Nährstoffe für den gesamten Sommer zur Verfügung. Übertreiben Sie es aber mit dem Düngen nicht, da die Immortelle nicht auf übermäßig viel Nährstoffe angewiesen ist.

Schneiden und ernten

Currykraut
Geerntet werden können die Blätter des Currykrauts über das ganze Jahr.

Das Currykraut wird hauptsächlich aufgrund der ätherischen Öle angebaut. Der Geruch, der stark an Curry erinnert, lässt sich in Gerichten, Tees und Ölen verwenden, was die Nutzung für den Menschen interessant macht. Wichtig für die Nutzung der Pflanze ist die regelmäßige Ernte, die zur gleichen Zeit als Schnittmaßnahme funktioniert und mehrere Vorteile hat:

  • Pflanze bleibt kompakt
  • Energie wird für Aromen genutzt
  • Vitalität verbessert sich

Insgesamt kommen drei Anlässe für einen Schnitt in Frage. Die Ernte findet immer dann statt, wann Sie das Currykraut nutzen wollen. Dafür schneiden Sie einfach einen Trieb ab und fügen diesen zu Ihrem Gericht hinzu. Auf die gleiche Weise können Sie die Blüten abschneiden und Gerichte einfärben, da sie gelbe Farbstoffe enthalten, die sich hervorragend in Speisen präsentieren. Sie können das gesamte Jahr über die Blätter ernten, sogar über den Winter. Sie können die Triebe sogar zu Bünden zusammenbinden und kopfüber trocknen. Weiterhin müssen Sie das Currykraut im Frühling nach dem Überwintern schneiden:

  • scharfe und desinfizierte Schere verwenden
  • über den Winter abgestorbene Triebe lokalisieren
  • den abgestorbenen Teil abschneiden

Mehr wird für diesen Schnitt nicht benötigt. Es geht bei diesem nur darum, dass die Strohblume von abgestorbenem Grün befreit wird. Diese Triebspitzen erfrieren meist und aus diesem Grund müssen Sie sie schneiden. Ein weiterer Schnitt sollte nach der Blüte erfolgen, wenn Sie die Pflanze nicht über diese Zeit dauerhaft abgeerntet haben. Schneiden Sie hierfür einfach verwelkte Blüten ab und Triebe, die vertrocknet sind. Nach dem Schneiden werden die Reste einfach auf dem Kompost entsorgt.

Hinweis: Achten Sie darauf, die in der Küche verwendeten Triebe nach der Nutzung immer aus dem Essen zu entfernen. Sie sind unverdaulich und können zu Magenbeschwerden führen, wenn sie verzehrt werden.

Überwintern

Currykraut
Die Überwinterung ist einer der wichtigsten Punkte bei der Pflege der Italienischen Immortelle.

Das Currykraut überlebt deutsche Winter meist nicht und muss daher spätestens ab einer nächtlichen Außentemperatur von 10°C ins Winterquartier befördert werden. Dieses sollte eine dauerhafte Temperatur von 10°C ohne große Schwankungen aufweisen und ohne Zugluft auskommen. Gut geeignet sind Wintergärten, ungenutzte Räumlichkeiten und helle Garagen. Falls Sie den Kübel im Freien überwintern wollen, müssen Sie die folgenden Maßnahmen anwenden:

  • geschützte Hauswand als Standort wählen
  • Weidenmatte um den Kübel und die Pflanze wickeln
  • Kordeln sind empfehlenswert zum Binden
  • alternativ Reisig auf Fichte verwenden
  • damit Pflanze komplett bedecken

Es kann trockenes Laub als Wärmespeicher verwendet werden. Egal für welche Methode Sie sich entscheiden, verzichten Sie auf Wasserzugaben über die Winterzeit.

Tipp: Falls Sie in einer wintermilden Region wie den deutschen Weinbaugebieten oder den Bodensee-Inseln wohnen, ist eine Pflanzung im Freien möglich, aber aufgrund der nicht vorhandenen Winterhärte immer noch schwierig. Wenden Sie in diesem Fall einen ähnlichen Winterschutz an und achten Sie besonders gut auf die Vitalität der Pflanze, um mögliche Frostschäden schon früh zu bemerken.

Vermehren

Es gestaltet sich sehr einfach, Helichrysum italicum zu vermehren. Als besonders effektiv hat sich die Stecklingsvermehrung erwiesen. Zwar können Sie Saatgut in Anzuchterde stecken und auf Keimlinge hoffen, doch ist das seltener von Erfolg gekrönt wie die Verwendung von Stecklingen. Falls sich jedoch nach etwa zwei Wochen bei einer Temperatur von etwa 18°C Keimlinge zeigen, müssen Sie diese danach selektieren und in angemessenes Substrat umziehen lassen. Wenn Sie das beliebte Würzkraut vermehren wollen, werfen Sie einen Blick auf die folgende Anleitung:

  • Zeitpunkt: Frühling bis Sommer
  • noch nicht verholzte Triebe der Pflanze abschneiden
  • sollten keine Blütenknospen aufweisen
  • Töpfe mit Anzuchterde füllen
  • diese mit Sand anreichern
  • Stecklinge in der Erde platzieren
  • in Minigewächshaus oder Anzuchtkasten platzieren
  • für ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit sorgen
  • Standort sollte hell genug sein
  • Wartezeit bis zur Bewurzelung: mindestens vier Wochen
  • ab diesem Zeitpunkt täglich Haube öffnen
  • Frischluft verbessert das Wachstum

Innerhalb der nächsten Wochen achten Sie auf die Größe der Jungpflanzen und topfen diese um, wenn der Platz gering wird. Ab diesem Zeitpunkt wird auf die gewohnte Pflege gesetzt.

Schädlinge und Krankheiten

Strohblume
Die Italienische Strohblume erweist sich als äußerst robust.

Einer der großen Vorteile am Currykraut ist die äußerst hohe Resistenz gegen Krankheiten und Schädlinge. Es gibt keine bekannten Schädlinge oder Krankheiten, vor denen Sie sich bei der Haltung des Küchenkrauts fürchten müssen. Zusammen mit anderen resistenten Küchenkräutern, darunter Thymian und Zitronenmelisse (bot. Melissa officinalis), können Sie entspannt die geernteten Aromen genießen. Die einzigen Probleme entstehen durch Pflegefehler, die, Sie jedoch schnell und wirksam beheben können.

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Franzosenkraut, Knopfkraut, Galinsoga: Pflege von A-Z https://www.plantopedia.de/pflanzen/franzosenkraut/ Fri, 09 Aug 2019 12:14:50 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=25033 Das Franzosenkraut trägt auch den Beinamen „Gartenpest“, diesen jedoch zu Unrecht, wenn die Pflege des schmackhaften und gesunden Krautes stimmt. Da sich das Knopfkraut fast überall zu Hause fühlt, ist auch das Pflegen recht einfach. Denn es wächst bevorzugt auch an Feld- und Straßenrändern auf Äckern und in vielen Gärten. Landwirte sind nicht begeistert, wenn […]

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Das Franzosenkraut trägt auch den Beinamen „Gartenpest“, diesen jedoch zu Unrecht, wenn die Pflege des schmackhaften und gesunden Krautes stimmt. Da sich das Knopfkraut fast überall zu Hause fühlt, ist auch das Pflegen recht einfach. Denn es wächst bevorzugt auch an Feld- und Straßenrändern auf Äckern und in vielen Gärten. Landwirte sind nicht begeistert, wenn das Kraut zwischen ihren Kartoffeln und Rüben erscheint, Köche hingegen bevorzugen Galinsoga immer öfter in der Küche, da es für Salate sehr gut geeignet ist.

Video-Tipp

Pflege

Da das Franzosenkraut an fast jedem Standort gedeiht und wenig pflegeintensiv ist, ist es recht einfach im Kräuterbeet zu kultivieren. Dennoch sollte darauf geachtet werden, dass sich die Pflanze nicht ungehindert im gesamten Garten verbreiten kann. Denn dann kann es den anderen Pflanzen schnell den benötigten Lebensraum nehmen.

Knopfkraut (Galinsoga)
Die als Unkraut verschriene Pflanze können Sie sich auch als Heilpflanze im eigenen Garten nutzbar machen.

Aussaat

Das Vermehren des Unkrauts gelingt in der Regel über die Samen. Bei der Aussaat muss nicht viel beachtet werden, denn Galinsoga gehört zu den sich selbst aussäenden Pflanzen. So handelt es sich hierbei um Lichtkeimer. Die Samen sind im Gegensatz zur eigentlichen Pflanze absolut frosthart, fallen im Herbst auf den Boden, überwintern hier und keimen an den ersten warmen Tagen im Frühling. Daher sollte bei der Erstaussaat das Folgende beachtet werden:

  • gesammelte Samen an kühlem Ort aufbewahren
  • in verschließbarer Dose im Kühlschrank
  • beginnen ansonsten zu keimen
  • können auch direkt auf Boden im Gartenbeet gelegt werden
  • dürfen über Winter hier verbleiben
  • Keimung erfolgt an ersten warmen Tagen

Da das Franzosenkraut als Unkraut gilt und fast an jedem Platz keimt, ist bei der Pflege der Keimlinge nicht viel zu beachten. Einfach wachsen lassen und nur die überschüssigen Keimlinge entfernen ist hier die Devise.

Hinweis: Obwohl das Knopfkraut ursprünglich in Südamerika beheimatet war, trägt es den Namen Franzosenkraut. Dies ist geschichtlich so belegt, dass die Franzosen die Samen an den Schuhen gehabt haben sollen, als ihre Armee durch Europa marschierte. Allerdings wurde das Kraut bereits im Jahr 1776 unwissentlich im Botanischen Garten von London gepflanzt und später im Jahr 1802 auch in Berlin.

Blütezeit

Die Blütezeit ist lang, denn bereits im April bilden die ersten Krautpflanzen ihre kleinen, weißen und knopfartigen Blüten aus. Die Blütezeit kann sich dann, je nach Witterungsbedingungen bis in den November hineinziehen. Damit nicht zu viele Samen produziert werden und sich die Pflanze ungehindert im gesamten Garten verbreiten könnten, sollten die Blüten sofort nach dem Verblühen entfernt werden.

Behaartes Knopfkraut (Galinsoga quadriradiata)
Die in unseren Breiten am häufigsten anzutreffenden Galinsoga-Arten sind das Behaarte (G. quadriradiata) – gut zu erkennen an den Härchen an Blättern und Stiel – …

Hierbei sollte auf das Folgende geachtet werden:

  • Blüten werden immer wieder neu gebildet
  • die Ersten im April
  • die Letzten im November
  • drei Wochen nach Blüte fruchtreif
  • Früchte besitzen flugfähige Samen
  • daher keine Frucht bilden lassen
  • Blüten vorher entfernen

Hinweis: Eine einzige Pflanze des Franzosenkrauts kann bis zu 100.000 Samen produzieren. Diese sind absolut frosthart, flugfähig und über 10 Jahre keimfähig. Daher ist es wichtig, dass Sie es nicht zu einer Fruchtreife kommen lassen, da die Früchte auch keinerlei Verwendung finden können.

Düngen & Gießen

Das Knopfkraut benötigt einen nährstoffreichen Boden, daher sollte es auch regelmäßig gedüngt werden. Idealerweise wird vor der Aussaat im Frühling die Erde mit Kompost gemischt. So erhält das Kraut alle Nährstoffe, die es für das Wachstumsjahr benötigt. Da es sich um einen Tiefwurzler handelt, bis zu 80 cm wachsen die Wurzeln in den Boden, sollte an heißen Tagen zugegossen werden. Gerade, wenn Galinsoga in einem Kübel oder Hochbeet kultiviert wurde, sollte auf Düngung und Gießen geachtet werden. Hierbei kann wie folgt vorgegangen werden:

  • Erde rund um einzelne Pflanzen mulchen
  • so kann weiteres Vermehren vermieden werden
  • Feuchtigkeit bleibt länger im Boden
  • bei Dünger auf stickstoffhaltigen achten
  • im Kübel öfter düngen
  • Flüssigdünger aus dem Handel nutzen

Kleinblütiges Knopfkraut (Galinsoga parviflora)
… und das deutlich spärlicher behaarte Kleinblütige Knopfkraut (G. parviflora).

Hinweis: Immer, wenn Pflanzen in einem Kübel kultiviert wurden, dann sollten Sie hier auf eine vermehrte Düngung achten. Denn durch das Gießen werden gerade in einem genutzten Gefäß viele Nährstoffe ausgeschwemmt und verbleiben nicht so lange in der Erde, wie dies in einem Gartenbeet der Fall ist.

Krankheiten & Schädlinge

Krankheiten sind bei dem robusten Knopfkraut nicht bekannt, ebenso auch keine Schädlinge. Dennoch ziehen die Pflanzen im Sommer viele Fliegen und Käfer an, was nicht immer gewünscht wird. Eine direkte Kultivierung auf Terrasse oder Balkon sollte daher vermieden werden. Ansonsten könnten sich die angezogenen Fliegen auch schnell über den gedeckten Tisch hermachen.

Pflanzen & Pflanznachbarn

Franzosenkraut ist nicht als fertige Pflanze erhältlich, kann aber wenn gewünscht, von einem naheliegenden Acker oder Feld ausgegraben und im eigenen Garten wieder eingepflanzt werden. Da das Kraut sehr dicke und weit reichende Wurzeln bildet, sollten es nicht in direkter Nähe anderer Pflanzen gesetzt werden. Um eine unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern, kann das Knopfkraut auch in einem tiefen Gefäß kultiviert werden. Ein Umtopfen ist nicht notwendig, da die Pflanze nicht überwintert werden kann. Beim Pflanzen sollte noch auf das Folgende geachtet werden:

  • Pflanzloch tief genug ausheben
  • Drainage ist nicht erforderlich
  • Wurzeln wachsen bis zu 80 cm tief
  • entnommene Erde mit Kompost mischen
  • Kies und Sand unterheben
  • Kraut einsetzen und Erde einfüllen
  • gut angießen
  • rund um Pflanze mulchen

Schneiden & Ernten

Getrocknete Knopfkraut-Blätter in Schale auf Tisch
Getrocknete Blätter des Knopfkrauts finden als Tee Verwendung.

Einen Schnitt benötigt die einjährige Pflanze nicht, da sie im Winter abstirbt und dann insgesamt aus dem Boden gezogen werden kann. Jedoch können die schmackhaften und gesunden Blätter des Franzosenkrauts jederzeit geerntet werden. Gerade wenn sich zu viele Pflanzen neu gesät haben, sollten diese schnell geerntet werden, da der Wuchs ansonsten schnell überhandnehmen könnte. Zwar sind die vitamin- und mineralreichen Blätter nicht lagerfähig, können aber wie folgt verwendet werden:

  • Blätter sofort zu Salat verarbeiten
  • können auch wie Gemüse gekocht werden
  • frische Blätter können durch Auflegen Wundheilung dienen
  • Blätter für Tee trocknen
  • Tee hilft bei Bronchialleiden und Husten

Tipp: Wenn Sie ganze Stängel entfernen wollen, ist dies gar kein Problem für das Unkraut. Über den Sommer und bei geeigneten Temperaturen im Herbst wird es aus der noch im Boden befindlichen Wurzel immer wieder neu austreiben.

Standort & Bodenbeschaffenheit

Das Knopfkraut gedeiht in der Regel an jedem Standort, wie auch in der freien Natur. Werden ihm jedoch die Lebensbedingungen wie folgt geboten, dann kann sich der Hobbygärtner über eine üppige Ernte freuen:

  • sonnig bis halbschattig
  • auch unter lichten Bäumen oder Sträuchern
  • Erde gerne lehmig
  • wächst auch in Kies- oder Steinböden
  • daher auch für Steingarten gut geeignet
  • Bodenbeschaffenheit stickstoffhaltig
  • nährstoffreich

Knopfkraut (Galinsoga) in der Sonne
Auch an sonnigen Standorten gedeiht das Knopfkraut vorzüglich.

Überwintern

Ein Überwintern des Krauts ist nur in einem Gefäß möglich, wenn dieses nach Innen an einen kühlen, frostfreien Ort verbracht werden kann. Allerdings sät sich das Franzosenkraut regelmäßig im Herbst neu aus, die Samen können einen frostharten Winter ohne weiteres auf der Erde überleben und zeigen sich als Keimlinge bei den ersten warmen Temperaturen.

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Weißer Lavendel, Lavandula angustifolia: Pflege von A-Z https://www.plantopedia.de/pflanzen/weisser-lavendel/ Wed, 27 Feb 2019 09:54:03 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=20726 Lavendel ist eine weithin bekannte Würz- und Duftpflanze. Wer kennt sie nicht, die endlos scheinenden Lavendelfelder der Provence mit ihren typischen violetten Blüten. Etwas unbekannter ist dagegen Weißer Lavendel, aber nicht weniger attraktiv. Denn tatsächlich sind die leuchtend weißen Blüten ein ungewöhnlicher Blickfang im Garten und im Kübel. Er ist nicht nur sehr vielseitig kombinierbar, […]

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Lavendel ist eine weithin bekannte Würz- und Duftpflanze. Wer kennt sie nicht, die endlos scheinenden Lavendelfelder der Provence mit ihren typischen violetten Blüten. Etwas unbekannter ist dagegen Weißer Lavendel, aber nicht weniger attraktiv. Denn tatsächlich sind die leuchtend weißen Blüten ein ungewöhnlicher Blickfang im Garten und im Kübel. Er ist nicht nur sehr vielseitig kombinierbar, sondern kann benachbarte Pflanzen wie etwa Rosen sogar vor einem Schädlingsbefall schützen.

Video-Tipp

Steckbrief

  • Pflanzenfamilie: Lippenblütler (Lamiaceae)
  • Herkunft: Küstenregionen des Mittelmeeres
  • Botanische Bezeichnung: Lavandula angustifolia
  • Deutscher Name: Echter Lavendel, schmalblättriger Lavendel
  • Wuchs: aufrecht, buschig
  • Wuchshöhe: 20-40 cm
  • Laub: immergrün, silbergrau, lanzettlich, duftend, fein behaart
  • Blüte: rispenförmig, weiß
  • Blütezeit: Juli bis August
  • Giftigkeit: nicht giftig
  • Kalkverträglichkeit: sehr gut kalkverträglich
  • Verwendung: Gruppenpflanzung, Stein-, Bauern-, Duft- und Rosengärten

Standort

Boden um Weißen Lavendel
Weißer Lavendel gedeiht am besten auf nährstoffarmen, mineralischen Böden.

Hinsichtlich des Standorts sind die Ansprüche der meisten Sorten ähnlich. Alle lieben warme, vollsonnige und möglichst windgeschützte Standorte. Das kann auf einer Freifläche, in einem Steingarten oder am Gehölzrand in vollsonniger Lage sein.

  • Standorte mit kaltem Wind und Zugluft meiden
  • schattige Bereiche im Garten ungeeignet
  • Platz vor einer Mauer oder Hauswand ideal
  • Mauer kann Wintersonne speichern und an die Pflanzen abgeben
  • Boden gut durchlässig, eher trocken, kalkhaltig und nährstoffarm
  • gut ist ein pH-Wert zwischen 6,5 und 8,3
  • schwere Böden mit Sand oder feinem Kies durchlässiger machen
  • zweimal im Jahr etwas Gartenkalk einarbeiten
  • sorgt für gesundes Wachstum und beugt Versauerung des Bodens vor
  • für eine Kübelpflanzung nährstoffarme Kräutererde sehr gut geeignet

Pflanzung

Im Beet

Beste Pflanzzeit für diesen Halbstrauch ist zwischen März und Oktober. Empfehlenswerter ist es aber, die Eisheiligen abzuwarten und ab Mitte Mai zu pflanzen. Am besten pflanzt man ihn dabei in Gruppen mit Abständen von etwa 30-40 cm zueinander. Nach der Pflanzung gut angießen. Aufgrund seines angenehmen Duftes bietet sich eine Pflanzung in der Nähe von Terrassen und Sitzplätzen an oder man setzt ihn in Kübel oder Balkonkästen.

Im Kübel

Weißer Lavendel und violetter Lavendel
Neben seinem violetten Verwandten macht Weißer Lavendel überall eine gute Figur.

Bei einer Kübelpflanzung sollte man darauf achten, dass das betreffende Pflanzgefäß über entsprechende Abzugslöcher verfügt, denn ein guter Wasserablauf ist das A und O. Bestens geeignet sind Tongefäße, sie lassen überschüssige Feuchtigkeit entweichen.

  • zu unterst im Kübel eine Drainageschicht aus Kies, Blähton oder Splitt
  • darauf ein Vlies ausbreiten
  • Vlies verhindert, dass Erde zwischen die Drainage rieselt
  • Teil des Substrats auf Vlies einfüllen
  • anschließend Lavendel mittig einsetzen
  • mit Erde auffüllen, andrücken und angießen

Ist der Topf oder Kübel irgendwann stark durchwurzelt oder das Substrat ausgelaugt, sollte weißer Lavendel in frisches Substrat umgetopft werden. Am besten macht man das einmal pro Jahr. Bester Zeitpunkt hierfür ist im Frühjahr, nach dem Überwintern. Der neue Topf sollte im Durchmesser etwa 10 cm größer sein als der Wurzelballen. Ist der beste Standort gefunden und der Lavendel gepflanzt, kommt es auf die richtige Pflege an.

Pflege

Weißer Lavendel (Lavandula angustifolia) ist eine sehr anspruchslose und pflegeleichte Pflanze. Sie gedeiht sowohl im Beet als auch Kübel sehr gut. Sie wächst buschig, etwa 60-80 cm in die Höhe und 40-50 cm in die Breite. Ihre duftend weißen Blüten zieren von Juni bis Juli sonnige Bereiche im Garten, auf Balkon und Terrasse. Das immergrüne, samtig behaarte Laub wirkt das ganze Jahr über sehr dekorativ. Damit das so bleibt und der Lavendel Jahr für Jahr seinen hübschen weißen Blüten präsentieren kann, reicht ein Mindestmaß an Pflege aus.

Gießen

Weißer Lavendel
Was den Nährstoffbedarf betrifft, so ist Weißer Lavendel eine sehr genügsame Pflanze.

Der Wasserbedarf des Lavendels ist gering, denn er mag es eher karg und trocken. Gegossen werden sollte von Mai bis September nur sparsam, zu viel Feuchtigkeit würde eher schaden als nutzen. Etwas anders verhält es sich bei Exemplaren im Kübel. Sie reagieren auf zu viel Nässe zwar auch empfindlich, müssen aber dennoch etwas mehr gegossen werden, da das Substrat aufgrund des geringeren Volumens wesentlich schneller austrocknet. Am besten gießt man erst, wenn das Substrat trocken ist.

Tipp: Auf Mulchen, ganz gleich mit welchen Materialien, sollte man bei diesen Pflanzen komplett verzichten. Mulch liefert Nährstoffe und hat die Eigenschaft Feuchtigkeit speichern bzw. länger im Boden halten zu können, was für den Lavendel fatal wäre.

Düngen

Ähnlich gering wie der Bedarf an Wasser ist auch der Nährstoffbedarf. Weißer Lavendel benötigt wenig bis gar keinen zusätzlichen Dünger, insbesondere keinen Stickstoff. In der Regel ist es ausreichend ihn ausschließlich im Frühjahr etwas zu düngen. Hierfür eignet sich Kompost oder ein handelsüblicher Kalidünger. Hornspäne sind ungeeignet denn sie enthalten zu viel Stickstoff.

Schneiden

Weißer Lavendel
Im Gegensatz zum Gießen und Düngen, erfordert das Schneiden des Lavendels größtmögliche Aufmerksamkeit.

Auch das Schneiden ist Bestandteil der Pflege und unverzichtbar, wenn weißer Lavendel dauerhaft dicht und kompakt wachsen und sehr alt werden soll. Am besten schneidet man ihn jährlich direkt nach der Blüte zurück.

  • nicht zu weit zurückschneiden
  • Pflanze treibt dann in der Regel nicht wieder aus
  • bis maximal in die leicht verholzten Bereiche schneiden
  • auf keinen Fall bis ins alte Holz
  • Lavendel auf etwa ein Drittel einkürzen
  • auf richtigen Zeitpunkt achten
  • nicht zu lange mit dem Schnitt warten
  • Pflanzen können sonst vor dem Winter nicht ausreifen
  • sind dann frostanfälliger

Hat man den richtigen Zeitpunkt direkt nach der Blüte verpasst, ist es besser mit dem Schnitt bis zum Frühjahr zu warten, wenn keine Nacht- oder Spätfröste mehr zu erwarten sind. Gegebenenfalls kann auch zweimal im Jahr zurückgeschnitten werden, das erste Mal im Frühjahr und ein weiteres Mal im Sommer nach der Blüte. So kann es möglicherweise zu einer zweiten Blüte kommen.

Tipp: Das Schnittgut sollte auf keinen Fall einfach entsorgt werden. Es könnte u.a. zu Süßspeisen, Kräutertees, Lavendelzucker oder Lavendelöl weiterverarbeitet oder für Duftkissen verwendet werden.

Überwintern

Die Sorten von Lavandula angustifolia sind bis minus 15 Grad winterhart. Da demzufolge auch weißer Lavendel über eine gute Winterhärte verfügt, kann er problemlos im Garten überwintern. Dennoch ist es sinnvoll, ihn bei extremen Frostperioden und vor der Wintersonne mit einer Abdeckung aus Stroh- oder Kokosmatten, Reisig oder Laub zu schützen.

Ganz ohne Schutz kann weißer Lavendel bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und Sonne jedoch schnell vertrocknen. Häufig sieht Lavendel nach dem Winter aus, als sei er erfroren, in den meisten Fällen ist er aber vertrocknet. Exemplare im Kübel sind generell frostempfindlicher und benötigen etwas mehr Schutz.

  • Kübelpflanzen an einen frostfreien, trockenen und halbschattigen Platz stellen
  • beispielsweise vor geschützte, warme Hauswand
  • auf Holzpalette oder Styroporunterlage stellen
  • Garage, Keller oder unbeheiztes Gewächshaus als Winterquartier geeignet
  • als zusätzliche Wärmeisolierung, Kübel mit Strohmatte oder Blasenfolie umwickeln
  • beheizte Räume nicht für Überwinterung geeignet
  • starke Temperaturschwankungen während dieser Zeit vermeiden
  • auch im Winter gelegentlich gießen
  • nur an frostfreien und trockenen Tagen

Tipp: Wer sich nicht sicher ist, ob der Lavendel über den Winter vertrocknet ist, kann einen Blick auf die Wurzeln werfen. Sind sie braun, sind sie vermutlich vertrocknet. Haben sie dagegen eine helle Färbung, sind sie in der Regel in Ordnung.

Vermehren

Makroaufnahme von Lavendelblüten
Vermehrt werden kann der Weiße Lavendel grundsätzlich auf drei Arten.

Aussaat

Eine Art der Vermehrung ist die Aussaat. Sät man bereits im Februar/März in Saatschalen aus, kann der Lavendel noch in diesem Sommer blühen. Man befüllt ein Anzuchtgefäß mit handelsüblicher Anzuchterde und verteilt die Samen gleichmäßig darauf. Die Samen werden nur leicht angedrückt und nicht mit Erde bedeckt. Anschließend befeuchtet man das Substrat, deckt die Schale mit lichtdurchlässiger Folie ab und stellt das Ganze an einen hellen Platz. Bei Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad benötigen die Samen etwa 21-28 Tage bis zur Keimung.

Sind an den Keimlingen die ersten richtigen Blättchen zu sehen, können die Pflanzen pikiert bzw. verpflanzt werden. Nach draußen kann man sie pflanzen, sobald keine Fröste mehr zu erwarten sind.

Stecklinge

Ein guter Zeitpunkt für eine Stecklingsvermehrung ist sowohl im zeitigen Frühjahr als auch im Spätsommer, wenn der Lavendel ohnehin zurückgeschnitten wird. Besser geeignet ist aber das Frühjahr, denn dann stellt das Überwintern kein Problem mehr dar. Wählt man den Spätsommer, müssen die Stecklinge frostfrei überwintern, können dafür aber im Frühjahr gleich in den Garten ausgepflanzt werden.

  • Stecklinge in fünfzehn Zentimeter lange, unverzweigte Triebstücke ohne Blüten schneiden
  • untersten Blätter abstreifen
  • Triebspitzen abschneiden, um Verzweigung zu fördern
  • kleine Töpfe mit Gemisch aus Anzuchterde und grobem Sand befüllen
  • Substrat anfeuchten und leicht andrücken
  • Stecklinge etwa 10 cm tief in die Erde stecken
  • pro Topf etwa 3-5 Stück
  • anschließend Töpfe an einen hellen und warmen, nicht sonnigen Platz stellen
  • regelmäßig, aber sehr sparsam gießen
  • Wurzelbildung nach ca. ein bis zwei Monaten
  • nun Stecklinge verpflanzen

Tipp: Bei der Stecklingsgewinnung ist es ratsam, sie von der Mutterpflanze abzubrechen und nicht zu schneiden, ansonsten könnten sie Schaden nehmen. Man bricht sie in Richtung der Wurzel aus dem Haupttrieb heraus, sodass etwas Holz vom Haupttrieb am Steckling bleibt.

Absenker

Eine andere Möglichkeit Lavendel zu vermehren, ist über Absenker. Zur Gewinnung von Absenkern sucht man sich etwa im März/April einen oder mehrere biegsame Triebe aus und biegt diese zu Boden. Dort, wo sie den Boden berühren, werden die Blätter entfernt und die Senker in eine kleine Furche in der Erde gelegt.

Dann werden sie mit Erde bedeckt, sodass jeweils die Triebspitzen aus dem Boden herausschauen. Am besten fixiert man sie dabei zusätzlich mit Draht oder kleineren Steinen im Boden und befeuchtet das Ganze. Bis zum Herbst oder nächsten Frühjahr haben die Senker in der Regel Wurzeln gebildet. Sie können nun von der Mutterpflanze abgeschnitten und getrennt voneinander eingepflanzt werden.

Krankheiten

Schaumzikaden
Schaumzikaden gehören zu den wenigen Schädligen, die sich an Weißen Lavendel wagen.

Wurzelfäule

Wurzelfäule ist ein häufiges Problem und im Normalfall auf zu viel Nässe zurückzuführen. Die kann an ungünstigen Standorten aber auch durch zu intensives Gießen entstehen und führt, zu spät entdeckt, meist zum Absterben der Pflanzen. Um betroffene Pflanzen möglicherweise noch zu retten, sollte man sie schnellstens ausgraben, Erde und faulige Wurzelteile restlos entfernen und sie wieder in frische, trockene Erde einpflanzen. Vorbeugend sollte man auf einen gut durchlässigen Boden achten und nur sehr sparsam gießen. Lavendel steht lieber trocken als zu nass.

Blattfleckenkrankheit

Die Blattfleckenkrankheit zeigt sich an rötlichen, braunen oder gelblichen Flecken auf den Blättern. Befallene Triebe sollten schnellstens herausgerissen oder abgeschnitten und im Haus- oder Biomüll entsorgt werden. Darüber hinaus bietet sich ein geeignetes Breitbandfungizid an, da bei dieser Krankheit meist mehrere Pilzarten involviert sind. Vorbeugend sollte man außerdem auf eine lockere Bepflanzung achten, damit die Pflanzen nach Niederschlägen immer schnell wieder abtrocknen können und ausschließlich auf den Boden und nicht über die Blätter gießen.

Schädlinge

Von Schädlingen wird Lavendel (Lavandula angustifolia) seltener befallen, dennoch kann es zu einem Befall durch Schaumzikaden kommen. Meist handelt es sich dabei um die Wiesen- oder Weidenschaumzikade. Ihre Larven, sondern einen Schaum ab, mit dem sie sich umhüllen. Eine Gefährdung für die Pflanze besteht in der Regel allerdings nur bei einem massenhaften Auftreten. Meist ist der Schaum vor allem ein optisches Problem, dass sich mit einem starken Wasserstrahl beseitigen lässt.

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Nachtkerze, Oenothera: Standort, Pflanzen und Pflege von A-Z https://www.plantopedia.de/pflanzen/nachtkerze/ Wed, 09 Jan 2019 15:28:49 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=19307 Bei den Nachtkerzen (bot. Oenothera) handelt es sich streng genommen um eine Pflanzengattung mit mehr als 100 Arten. Ursprünglich kommen sie aus den gemäßigten bis tropischen Gebieten der Neuen Welt, haben sich aber als Neophyten auch in Europa ausgebreitet. Die bekannteste Art ist wohl die Gemeine oder Gewöhnliche Nachtkerze (bot. Oenothera biennis), die nicht nur […]

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Bei den Nachtkerzen (bot. Oenothera) handelt es sich streng genommen um eine Pflanzengattung mit mehr als 100 Arten. Ursprünglich kommen sie aus den gemäßigten bis tropischen Gebieten der Neuen Welt, haben sich aber als Neophyten auch in Europa ausgebreitet. Die bekannteste Art ist wohl die Gemeine oder Gewöhnliche Nachtkerze (bot. Oenothera biennis), die nicht nur als Zierpflanze, sondern auch als Heilpflanze beliebt ist.

Video-Tipp

Standort und Boden

Die Nachtkerzen fühlen sich vor allem an einem sonnigen und warmen Standort wohl. Sie gedeihen im Garten am besten auf sandigem bis sandig-lehmigem, eher magerem Boden. Die Erde sollte unbedingt gut durchlässig sein, da die Nachtkerze keine Staunässe verträgt.

Pflanzen

Pflanzen sollten Sie Ihre Nachtkerzen am besten im Frühjahr. Bei Containerpflanzen ist aber auch eine Pflanzung im Sommer noch gut möglich. Setzen Sie die Stauden immer so tief in die Erde, wie sie vorher auch im Boden standen.

Pflege

Die Nachtkerzen gelten als sehr pflegeleicht. Damit Sie an der Pflanze lange Freude haben, beachten Sie einfach unsere Tipps.

Oenothera macrocarpa Polster Nachtkerze Missouri-Nachtkerze
Die Polster- oder Missouri-Nachtkerze (Oenothera macrocarpa) ist ein weiterer bekannter Vertreter der Nachtkerzen.

Düngen und Gießen

Sie benötigen im Freiland kaum Dünger und nur bei längerer Trockenheit etwas Wasser. Es reicht, die Pflanzen im Frühjahr und kurz nach Beginn der Blütezeit ein wenig zu düngen. Im Idealfall verwenden Sie dabei organischen Dünger in Form von gut verrottetem Stallmist oder Kompost. Kultivieren Sie eine Oenothera jedoch im Topf oder Kübel, dann sollten Sie die Pflanze regelmäßig, aber sparsam und nicht zu häufig gießen und düngen.

Vermehren

Nachtkerzen lassen sich recht leicht und zuverlässig vermehren, dafür stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:

  • gezielte Aussaat,
  • Stecklinge ziehen oder
  • die Teilung der Staude.

Nötig ist dies in den meisten Fällen jedoch nicht, denn die Staude vermehrt sich auch durch Selbstaussaat.

Durch Aussaat

Ab April können Sie die Nachtkerzen direkt ins Freiland säen. Nach etwa zwei Wochen keimen die Samen. Nach weiteren zwei bis drei Wochen vereinzeln Sie die Keimlinge auf einen Abstand von 25 bis 30 Zentimetern. Gießen Sie die Jungpflanzen nur sehr vorsichtig, da die zarten Wurzeln sehr empfindlich auf Nässe reagieren.

Die Aussaat Schritt für Schritt:

  • Aussaatgefäß mit Erde-Sand-Gemisch füllen oder Erde im Beet gut auflockern
  • anschließend Samen aussäen
  • etwa 1 bis 2 cm dick mit Erde bedecken
  • gleichmäßig feucht halten
  • Keimung bei 15 °C bis 20 °C nach etwa 14 Tagen
  • etwa 2 bis 3 Wochen nach der Keimung Jungpflanzen vereinzeln
  • Abstand ca. 25 bis 30 cm

Samen der Gemeinen Nachtkerzen (Oenothera biennis)
Häufig ist eine aktiv herbeigeführte Vermehrung nicht nötig, da sich Nachtkerzen vor allem durch Selbstaussaat fortpflanzen.

Durch Stecklinge

Stecklinge schneiden Sie am besten im Frühjahr. Dabei werden die Triebspitzen als sogenannte Kopfstecklinge verwendet. Schneiden Sie diese etwa 10 cm lang direkt unterhalb eines Knotens ab. Entfernen Sie nun die unteren Blätter, so dass nur zwei bis drei Blätter stehen bleiben. Anschließend stecken Sie die Stecklinge in Anzuchterde. Mindestens ein Auge sollte dabei noch aus der Erde schauen.

Sorgen Sie für eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit, dann bewurzeln Ihre Stecklinge schneller und erfolgreicher. Das gelingt Ihnen leichter, wenn Sie eine durchsichtige Plastikfolie über das Anzuchtgefäß ziehen oder eine Glashaube darüberstülpen. Sie erkennen die erfolgreiche Bewurzelung daran, dass neue Blätter austreiben.

Durch Teilung

Möchten Sie durch Teilung neue Nachtkerzen gewinnen, dann graben Sie zunächst die ganze Staude aus. Klopfen Sie nun die Erde von der Pflanze ab und teilen Sie die Wurzeln mit einem scharfen und sauberen Messer in zwei oder drei Teile. Diese sollte ausreichend groß und kräftig sein und genügend Triebe aufweisen. Zum Schutz vor Keimen und Fäulnis können Sie die Schnittstellen beispielsweise mit Holzkohle bestreuen.

Schneiden

Schneiden Sie Ihre Nachtkerze zwischen Anfang Herbst und dem Ende des Winters kräftig zurück, damit regen Sie die Pflanze zu einer frühen Blütenbildung im nächsten Jahr an. Außerdem sollten Sie direkt nach der Blüte alle welken Blüten und Pflanzenteile abschneiden, so fördern Sie die Bildung weiterer Blüten und eine Nachblüte ist durchaus möglich.

Verwendung und Wirkung als Heilpflanze

Als medizinisch wirksam und auch zur Pflege der Haut wird vor allem das Nachtkerzenöl angepriesen. Es wird aus den reifen Samen der Oenothera biennis gewonnen und soll eine vielfältige Wirkung haben. Nebenwirkungen sind dagegen bei sachgemäßer Anwendung nicht bekannt. Erhältlich ist das Nachtkerzenöl auch in Form von Kapseln.

Oenothera macrocarpa Polster Nachtkerze Missouri-Nachtkerze
Viele Teile der Pflanze, beispielsweise auch die Blätter, finden in Medizin und Küche Verwendung.

Mögliche Anwendungsgebiete:

  • diverse Hautbeschwerden, zum Beispiel Ekzeme, juckende, trockene oder schuppige Haut
  • Neurodermitis
  • Durchfall
  • PMS (Prämenstruelles Syndrom)
  • Rheuma oder rheumatoide Arthritis
  • allgemeine Stärkung des Immunsystems

Tipp: Schwangere und stillende Frauen sollten jedoch ebenso wie Epileptiker und Menschen mit schizophrenen Beschwerden vor der Einnahme ihren Arzt konsultieren und um Rat fragen.

Verwendung in der Küche

Fast alle Teile von der Nachtkerze können Sie auch in der Küche verwenden. Die fleischige Wurzel trug früher wegen ihrer rötlichen Farbe den Namen „Schinkenwurz“, sie kann auf die gleiche Weise zubereitet werden wie die Schwarzwurzel. Auch der Geschmack ist ähnlich. Kochen Sie die geschälte Wurzel in einer kräftigen Fleischbrühe oder bereiten Sie daraus einen Salat mit Essig, Öl und Gewürzen nach Ihrem Geschmack. Ernten sollten Sie die Wurzeln, die Sie in der Küche verwenden wollen, dabei schon vor der ersten Blüte, also im ersten Winter.

Sehr schmackhaft sind auch die jungen Blätter. Verfeinern Sie damit Ihren Salat oder verwenden Sie die Blätter als Gemüse, ähnlich wie Mangold oder Wildspinat. Sie lassen sich auch gut unter Bratkartoffeln und in Rührei oder Salate mischen. Ernten Sie aber unbedingt vor der Blüte, dann schmecken die Blätter leicht herb und würzig. Später wird der Geschmack dagegen etwas bitter.

Die angenehm duftenden Blüten haben einen leicht süßlichen bis scharfen Geschmack. Sie eignen sich hervorragend als essbare Dekoration oder zur Verfeinerung von Süßspeisen, Suppen und Salaten. Die Knospen können Sie ebenso verwenden, aber auch in Essig und Öl einlegen oder in neutralem Öl frittieren. Getrocknete Blüten und Knospen eignen sich auch für diverse Teemischungen.

Überwintern

Die meisten Arten von Nachtkerzen sind recht gut winterhart. Sie überwintern im Garten und brauchen in der Regel keinen Frostschutz, dafür aber Schutz vor übermäßiger Nässe. Dabei kommt es häufiger vor, dass eine Nachtkerze im Winter verfault, als dass diese Pflanzen erfrieren. Empfindlichere Arten können Sie mit einer Schicht aus Reisig und/oder Laub bedecken und so vor Frost schützen. Achten Sie aber unbedingt auf eine ausreichende Luftzufuhr, damit Ihre Nachtkerzen nicht faulen.

Oenothera macrocarpa Polster Nachtkerze Missouri-Nachtkerze
Obwohl sie Sonne und Wärme mögen, sind Nachtkerzen sehr kälteresistent und lassen sich gut durch den Winter bringen.

Krankheiten und Schädlinge

Generell ist die Oenothera recht robust und widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge. Trotzdem treten gelegentlich Pilzerkrankungen wie der Falsche Mehltau oder die Blattfleckenkrankheit auf. Das Besprühen der Nachtkerze mit Pflanzenjauche kann vorbeugend gegen einen Pilzbefall helfen. Schneiden Sie befallene Pflanzenteile umgehend ab. Niemöl oder Kieselsäurepräparate helfen bei der weiteren Bekämpfung.

Relativ häufig wird die Nachtkerze von der Nachtkerzenlaus befallen. Sie hinterlässt dabei einen weißlichen Film auf den Blättern, der sich jedoch leicht abwaschen lässt. Zur Bekämpfung können Sie auch Schlupfwespen einsetzen. Ab und an kommt es auch zu einem Befall mit Erdflöhen. Der Erdfloh ist jedoch kein Floh, sondern ein blattfressender Käfer, der echt große Schäden anrichten kann. Sammeln Sie die Käfer deshalb am besten sofort ab, wenn Sie diese entdecken. Das Gleiche gilt für Nacktschnecken, die sich ebenfalls gern von der Nachtkerze ernähren.

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Zitronenverbene, Aloysia citrodora: Standort, Pflege & Schneiden https://www.plantopedia.de/pflanzen/zitronenverbene-aloysia-citrodora/ Fri, 14 Dec 2018 07:51:47 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=18772 Der Wind weht und schon liegt ein zarter Zitronenduft in der Luft. Das kann nur die Zitronenverbene sein, die ihre Gaben so verschwenderisch gibt. Doch der Strauch kann noch weit mehr. Sein intensiver Geschmack ist willkommen in der Kräuterküche und in einem gesunden Tee. Gute Gründe, ihm ein sonniges Plätzchen im Garten freizuräumen oder einen […]

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Der Wind weht und schon liegt ein zarter Zitronenduft in der Luft. Das kann nur die Zitronenverbene sein, die ihre Gaben so verschwenderisch gibt. Doch der Strauch kann noch weit mehr. Sein intensiver Geschmack ist willkommen in der Kräuterküche und in einem gesunden Tee. Gute Gründe, ihm ein sonniges Plätzchen im Garten freizuräumen oder einen großen Kübel zu schenken. Bei guter Pflege treibt er auch noch kleine bezaubernde Blüten.

Video-Tipp

Standort

Kaum ein Standort hierzulande wird der mehrjährigen Zitronenverbene (Aloysia citrodora) ein Stück ihrer ursprünglichen Heimat für immer ersetzen können. Denn dort, in Chile und den angrenzenden Ländern, ist das Klima ganzjährig mild. Lediglich im Sommer kann sie sich hier wohlfühlen. Im Winter muss sie der Kälte entfliehen und sich zwingend in ein wärmeres Versteck bringen lassen.

  • Standort im Freien gilt nur für die frostfreie Jahreszeit
  • sonnig ist erste Wahl, gefolgt von Halbschatten
  • vor heftigen Regengüssen schützen
  • vor starken Winden ebenfalls
  • ein geschützter oder gar überdachter Platz ist optimal

zitronenverbene aloysia citrodora
Sie sollten die Verbene nur im äußersten Notfall Kälte aussetzen.

Tipp: Bei Aloysia citrodora gilt: Ein guter Standort ist bereits die halbe Pflege. Wenn sie ihren Platz an der Sonne für gut befindet, zeigt sie uns freiwillig ihre anspruchslose Seite.

Substrat

Wenn es um den Zitronenstrauch geht, entscheiden sich seine Beisitzer oft für eine feste Behausung, die meist aus einem recht geräumigen Kübel besteht. Mag sein, dass es daran liegt, dass ein Kübel den notwendigen winterlichen Umzug leichter gestaltet. Ein Muss ist er jedoch nicht. Wenn der Strauch darin seinen Lebensraum bekommt, möchte er diesen am liebsten mit hochwertiger Kübelerde ausgefüllt beziehen.

  • Perlit oder Lavagranulat untermischen
  • dadurch wird die Wasserspeicherung verbessert
  • und trotzdem Staunässe vermieden

In der frostfreien Zeit, also fast die Hälfte des Jahres, dürfen die Wurzeln der Zitronenverbene die Bewegungsfreiheit im Beet genießen. Dieses sollte folgende Bodenqualitäten aufweisen:

  • gute Durchlässigkeit
  • hohen Humusgehalt
  • feucht-frische Erde
  • durch Sandanteil gelockert
  • mit pH-Wert von 7 und etwas höher

Tipp: Pflanzen Sie die Zitronenverbene gleich mit ihrem durchlöcherten Untertopf ein. Im Herbst lässt sie sich so ruckzuck aus dem Boden ziehen, ohne dass ein Eintopfen fällig wird.

Pflanzen

Das Pflanzen der Aloysia Citrodora erfolgt ab Mai, wenn das Wetter den Aufenthalt im Freien erlaubt und ihr Einleben mit Wärme und Licht unterstützt. Zur Wahl stehen ein Beet im Freien oder ein geeigneter Topf. Mit beiden kann sich die Verbene gut arrangieren. Hauptsache, Sie bieten der Pflanze das gewünschte Erdreich und ein sonnenbeschienenes Plätzchen an.  Bei Topfpflanzung hat es sich zudem bewährt, gleich einen Langzeitdünger mit dem Substrat zu vermischen. Darüber hinaus gelten die aus der Gartenpraxis hinlänglich bekannten Regeln:

  • gut angießen
  • während der Wurzelbildung feucht halten

Vermehrung

Die Zitronenverbene gibt es zwar günstig im Handel zu kaufen, doch so manchem Hobbygärtner macht das Ziehen eigener Pflanzen mehr Freude als der Kauf. Die Verbene ist in dieser Hinsicht ideales Gewächs, denn es lässt sich gleich auf drei mögliche Arten vermehren:

  • durch Stecklinge
  • mit Hilfe von Absenkern
  • durch Samen

zitronenverbene aloysia citrodora
Der Zitronenstrauch lässt sich leicht vermehren.

Alle Vermehrungsarten versprechen Erfolg, ohne dabei großes fachmännisches Können zu erwarten.

Stecklinge

Im Sommer, wenn die Verbene mit voller Kraft neue Triebe produziert, können spielend leicht Tochterpflanzen gewonnen werden. Alles, was für einen schnellen und guten Start benötigt wird, ist meist in Hülle und Fülle vorhanden:

  • halb verholzte Stecklinge
  • etwa 10 cm lang
  • mit mehreren Blättern
  • ideale Wärme- und Lichtverhältnisse

Und so wagen Sie sich an die Stecklingsvermehrung Schritt für Schritt:

  1. Schneiden Sie Stecklinge in gewünschter Anzahl.
  2. Entfernen Sie alle Blätter vom unteren Teil des Stecklings. Halbieren Sie die übrigen Blätter.
  3. Befüllen Sie Töpfe mit Torfsand, der nur wenig Nährstoffe enthält, oder einem ähnlichen Gemisch.
  4. Setzen Sie pro Topf einen Steckling ein, die Blätter sollten aus der Erde herausschauen.
  5. Feuchten Sie die Erde gut an.
  6. Stülpen Sie über den Steckling eine durchsichtige Plastikhaube, ohne dass dieser eingeengt wird. Beispielsweise können Holzstäbchen diese auf Abstand halten.
  7. Stellen Sie die Töpfe an einen halbschattigen Platz, wo idealerweise die optimale Keimtemperatur von 18 bis 25 Grad Celsius herrscht.
  8. Halten Sie die Erde durchgehend feucht und lüften Sie immer wieder die Abdeckung.
  9. Sobald der Steckling neue Blätter austreibt, können Sie die Abdeckung wieder entfernen.

Absenker

Wozu sich viel Arbeit mit Stecklingen machen, wenn es auch einfacher geht? Sein eigener Lebensdrang lässt den Strauch neue Wurzeln bilden, wann immer sich ihm die Möglichkeit dazu bietet. Das kann direkt an Ort und Stelle sein, wo er bereits fest Fuß gefasst hat. Alles was es dazu bedarf, ist eine neue Berührung mit der Erde, für die Sie ganz einfach sorgen können.

  • einjährige Triebe sind ideale Absenker
  • der Trieb sollte kräftig und gesund sein
  • die Erde auflockern und eine 10 cm tiefe Furche ziehen
  • einen Zweig zu Boden neigen und in die Furche legen
  • den unteren Teil des Triebes mit Erde bedecken
  • die Spitze des Triebes muss herausschauen
  • mit Steinen beschweren, damit der Zweig dort verbleibt

Der Gärtner hat nur den Startschuss gegeben, die Natur erledigt von allein den Rest der Vermehrungsarbeit. Am Absenker bilden sich nach und nach neue Wurzeln, während zwischenzeitlich die Versorgung durch die Mutterpflanze sichergestellt ist.

  • Neupflanze bis Herbst wachsen lassen
  • dann von der Mutterpflanze abtrennen
  • in einen eigenen Topf einpflanzen
  • ins Winterquartier bringen
  • ab Mai des Folgejahres darf sie ins Freie

Samen

Das zitronige Kraut kann auch ganzjährig aus Saat vermehrt werden. Damit die aufkeimenden Pflänzchen jedoch gesund und kräftig werden, ist der Zeitpunkt der Aussaat keinesfalls gleichgültig. Nur der Frühling bietet ihnen mit dem darauffolgenden Sommer ausreichend Wärme für eine prächtige Entwicklung.

  • im März oder April aussäen
  • in einem Anzuchttopf
  • nährstoffarme Erde nutzen
  • Samen darauf streuen
  • nur mit etwas Sand bedecken, da Lichtkeimer
  • Erde durchgehend feucht halten
  • am besten durch Besprühen
  • mit einer Glasscheibe bedecken
  • alternativ mit Klarsichtfolie
  • an einen halbschattigen Standort stellen
  • 20 Grad Celsius sind als Raumtemperatur ideal
  • Pflänzchen mit 2 bis 3 Blattpaaren vereinzeln

Tipp: Die winzig kleinen Samen lassen sich besser ausstreuen, wenn sie zuvor mit feinem Sand vermischt werden.

Pflege

Was die Pflege betrifft, benötigt Zitronenverbene durchaus Aufmerksamkeit, um optimal zu wachsen und zu gedeihen.

Gießen

zitronenverbene aloysia citrodora
Beachtet man unsere Pflegehinweise, erweist sich die Zitronenverbene als pflegeleichte Pflanze.

Die Zitronenverbene mag eine durchgehend feuchte Erde, aus der sie nach Belieben Wasser für ihren Bedarf ziehen kann. Wie hoch ihr Durst tatsächlich ausfällt, wird von zwei Faktoren beeinflusst: der aktuellen Wetterlage und ihrem Standort. Je sonniger dieses südamerikanische Gewächs steht, um so höher wird die Verdunstungsrate sein. Wenn das Wasserdepot dann auch tagelang nicht durch Niederschlag aufgefüllt wird, muss der Gärtner eben die Kanne schwingen und so für Nachschub sorgen.

  • wenn die oberste Erdschicht trocken ist
  • morgens oder abends gießen
  • großzügig aber nicht verschwenderisch
  • Staunässe ist dringend zu vermeiden
  • eiskaltes Wasser bewirkt Kälteschock und ist daher tabu
  • lieber die volle Kanne eine Weile stehen lassen
  • erst gießen, wenn das kostbare Nass Umgebungstemperatur hat
  • nur Wurzelbereich damit benetzen
  • Wassertropfen von Blüten und Blätter fernhalten
  • Kübelpflanzen öfter mit Wasser versorgen

Düngen

Die Zitronenverbene benötigt Nährstoffe und das in reichlichen Mengen. Schließlich kann die Energie für das üppige Blattgrün nicht aus dem Nichts kommen. Damit sie von Anbeginn gut starten kann, sollte ihr die erste Düngegabe zu Beginn der Vegetationsperiode gewährt werden. Danach geht es im festen Zeitrhythmus weiter, bis sie mit ihren Wintervorbereitungen anfängt.

  • im April anfangen und bis Mitte August dranbleiben
  • Kübelpflanzen alle 14 Tage mit Dünger versorgen
  • organischer Flüssigdünger ist optimal
  • bei Freilandexemplaren ist monatliche Düngung ausreichend
  • Pferdemist oder Kompost haben sich bewährt
  • auch handelsübliche Düngemittel auf organischer Basis
  • ab September auf keinen Fall mehr düngen

Tipp: Auch wenn chemische Düngemittel eine geballte Ladung Nährstoffe versprechen, sollten sie lieber den Laden hüten. Zitronenverbene, als Bereicherung unserer Speisen, verdient es mit natürlichem Dünger in Bioqualität zu gedeihen.

Schneiden

Macht es Sinn, diese erfrischende Duftquelle mit einer Schere bearbeiten? Durchaus, denn alle Schnittarbeiten werden zu ihrem Wohl ausgeführt. Auch die eigennützig abgeschnitten Triebe, deren Blättchen unsere Speisen bereichern, führen letztendlich zu einer noch dichteren Verzweigung. Ein schöner und buschiger Wuchs ist auch der Grund, warum zusätzlich im Frühjahr die Spitzen der Zitronenverbene weggeknipst werden sollten.

  • Spitzen können mit den Fingern entfernt werden
  • ansonsten eine scharfe und saubere Schere verwenden

Im Herbst wartet die Hauptarbeit mit dem Schneiden. Bevor der Strauch ein geeignetes Winterquartier bezieht, sollten Sie seine Triebe um etwa drei Viertel kürzen.

Im Frühling kann der Griff zur Schere erneut erforderlich sein. Manche Triebe überstehen die Winterpause nicht und müssen entfernt werden:

  • beschädigte Triebe entfernen
  • vertrocknete Pflanzenteile ebenfalls

Überwintern im Topf

zitronenverbene aloysia citrodora
Die Zitronenverbene ist vor allem in Topfgärten beliebt.

Ein paar überraschende Minusgrade überlebt die Zitronenverbene, zumuten muss man sie ihr allerdings nicht. Sinkt die Temperatur unter Minus vier Grad Celsius, ist ihre Grenze des Erträglichen erreicht. Sie gilt nach hiesigen Maßstäben als nicht winterhart. Eine Beetpflanze muss daher spätestens im Herbst eingetopft werden. Gemeinsam mit den Kübelexemplaren geht es weiter in ein Winterquartier mit folgenden Voraussetzungen:

  • es ist dunkel und kalt
  • optimale Temperatur liegt im Bereich von 10 bis 16 Grad Celsius
  • die untere Temperaturgrenze ist -2 Grad Celsius
  • hohe Luftfeuchtigkeit tut der Pflanze gut
  • Sonneneinstrahlung dagegen verhindern

Tipp: Ein abgeworfenes Blätterkleid muss keine Sorgen bereiten. Das ist typisch für eine Überwinterung im Dunkeln. Pünktlich zum Frühjahr kleidet sich die Pflanze neu ein.

Winterliche Pflege

Die Triebe werden zu Beginn der Überwinterung auf ein Viertel runter geschnitten. Die so „geschrumpfte“ und ruhende Pflanze benötigt im Winterquartier nur ein Mindestmaß an Pflege.

  • nicht düngen
  • nur gelegentlich etwas gießen
  • herabfallende Blätter einsammeln und entsorgen

Auszugsvorbereitungen

Ein abrupter Wechsel der Lebensbedingungen tut auch Pflanzen nicht gut. Eine schrittweise Angewöhnung der Verbene hat sich dagegen bestens bewährt:

  • vor dem Auszug ist erste Düngergabe möglich
  • etwas mehr Wasser versorgen
  • Aufenthalt im Freien ab 12 Grad Celsius möglich
  • vorerst nur tagsüber rausstellen
  • langsam an die Sonne heranführen

Ab Mitte Mai sind alle Voraussetzungen gegeben, den Freilandaufenthalt ununterbrochen zu genießen. Die Pflanze kann jetzt auch in die Gartenerde gepflanzt oder bei Bedarf umgetopft werden.

Überwintern im Freien

Die Zitronenverbene sollte nicht unnötig im Freien frieren. Warum ihr Leben riskieren und im nächsten Jahr ohne diese duftende Pflanze dastehen? Nur wenn absolut kein geeignetes Winterquartier aufzutreiben ist, muss die Überwinterung im Freien gewagt werden. Mit den richtigen Rahmenbedingungen und einer Prise Glück kann das Überwintern durchaus klappen.

  • die Pflanze ist während des Sommers gut gepflegt worden
  • im Herbst wird sie kräftig zurückgeschnitten
  • starke Fröste bleiben aus
  • ihr Standort bietet ihr Schutz
  • zusätzlich spendet eine Laubabdeckung etwas Wärme

Erst das Frühjahr wird zeigen, wer stärker war: die winterliche Kälte oder der Überlebenswille dieses Krauts.

Ernte

zitronenverbene aloysia citrodora
Die aromatischen Blätter der Zitronenverbene finden in der Küche und in der Hausmedizin Verwendung.

Geerntet wird immer dann, wenn Bedarf besteht. Der Strauch gedeiht in Reichweite und so können jederzeit absolut frische Blätter zum Einsatz kommen. Vorratshaltung ist in der Vegetationsperiode völlig überflüssig, für die Monate danach aber durchaus sinnvoll. Die Blätter lassen sich gut trocknen und luftdicht verschlossen an einem kühlen und trockenen Ort lange aufbewahren. Für das Ernten dieses wunderbaren Krauts gilt:

  • immer nur frisch ernten
  • ganze Zweige abschneiden
  • anschließend die Blätter vom holzigen Stiel abzupfen
  • kurz nach dem Blühbeginn ist das Aroma am intensivsten

Tipp: In eigenem Garten hat der dazugehörige Gärtner das Sagen und kann so leicht dafür Sorge tragen, dass nur beste Bioqualität sein Essen bereichert. 

Schädlinge und Krankheiten

Nur der Duft ist an dieser Pflanze zart, ansonsten strotzt sie nur so vor Robustheit. Schädlinge und Krankheiten machen einen großen Bogen um sie. Wenn Sie ihr auch noch das verlangte sonnige Plätzchen gegeben haben, ist das Hantieren mit irgendwelcher Chemie vollkommen überflüssig.

Spinnmilben und Weiße Fliegen können sich gelegentlich in ihren Duft verlieben, lassen sich aber gut mit natürlichen Mitteln vertreiben. Behalten Sie die grünen Blätter immer im Blick, so können Sie im Ernstfall schnell reagieren.

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Königin der Nacht, Selenicereus grandiflorus | Kaktus-Pflege von A-Z https://www.plantopedia.de/pflanzen/koenigin-der-nacht/ Tue, 27 Nov 2018 08:41:24 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=18145 Wunderschöne Königin der Nacht. Nein, dieses Gewächs hat nichts mit der Figur aus Wolfgang Amadeus Mozarts „Die Zauberflöte“ zu tun. Es handelt sich hierbei um einen Kaktus der Gattung Selenicereus, der für seine äußerst kurzweilige Blüte bekannt ist, die sich nur einmal über das gesamte Jahr zeigt und danach sofort eingeht. Ohne die Blüte wirken […]

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Wunderschöne Königin der Nacht. Nein, dieses Gewächs hat nichts mit der Figur aus Wolfgang Amadeus Mozarts „Die Zauberflöte“ zu tun. Es handelt sich hierbei um einen Kaktus der Gattung Selenicereus, der für seine äußerst kurzweilige Blüte bekannt ist, die sich nur einmal über das gesamte Jahr zeigt und danach sofort eingeht. Ohne die Blüte wirken die Kakteen recht unscheinbar, sind aber aufgrund des nächtlichen Schauspiels und ihrer Anspruchslosigkeit sehr beliebt.

Video-Tipp

Standort

Wenn Sie sich für die Haltung einer Königin der Nacht entscheiden und sich einmal im Jahr an der malerischen Blüte, die einer Krone ähnelt, erfreuen wollen, ist der Standort besonders wichtig. Da es sich bei der Pflanze um einen Kaktus handelt, der sehr wärmebedürftig ist, benötigt sie einen Platz in Ihren vier Wänden, der warm genug ist und ihrer Herkunft in Mittelamerika entspricht:

  • Lichtbedarf: hell bis halbschattig
  • direkte Sonne über längere Zeit am Tag vermeiden
  • niemals praller Mittagssonne aussetzen
  • Frühlingstemperatur: ab 20°C
  • Sommertemperatur: ab 24°C
  • Temperaturen dürfen nicht dauerhaft schwanken
  • hohe Luftfeuchtigkeit über Sommer notwendig
  • geschützt vor Wind und Regen
  • gut geeignet sind Flure und östlich ausgerichtete Fenster

Königin der Nacht (Selenicereus grandiflorus)
An einem warmen, jedoch nicht zu hellen Standort, fühlt sich die Königin der Nacht am wohlsten.

Selenicereus grandiflorus freut sich über den Sommer auf einen Platz im Freien und kann einfach im Pflanzgefäß nach draußen gestellt werden. Hier sollte ebenfalls darauf geachtet werden, das Gewächs nicht direkt in der Sonne zu platzieren, da es sonst verbrennt. Gegen Hitze ist das Gewächs jedoch sehr resistent. Bei der Auswahl des Standorts müssen Sie auf den Platzbedarf der Kakteen achten. Die Triebe wachsen in alle Richtungen und können bei guter Pflege bis zu fünf Meter lang werden und andere Gewächse verdrängen. Da sie nicht standorttreu ist, können Sie problemlos das Gewächs solange umstellen, bis der richtige Standort gefunden wurde.

Tipp: Ausgepflanzt überlebt die Königin der Nacht die heimischen Breitengrade selbst über den Sommer nicht und sollte daher niemals in das eigene Beet gepflanzt werden. Falls Sie jedoch in den besonders warmen Regionen Südeuropas wie Spanien, Italien oder Griechenland wohnen, können Sie die Pflanze wind- und sonnengeschützt auspflanzen und vorsichtshalber über den Winter wieder ins Haus holen.

Vorgezogene Topfpflanzen kaufen

Da es sich bei der Königin um eine genügsame und pflegeleichte Pflanze handelt, gibt es nur selten Exemplare, die sich nicht für den Erwerb eignen. Jedoch ist es wichtig zu überprüfen, ob der Kaktus zu viel Wasser abbekommen hat. Das kann vor allem während den Transports über den Winter passieren. Überprüfen Sie deshalb genau, ob das Substrat nass ist oder schimmelt. Vor allem über den Winter ist es nicht notwendig, das Gewächs zu gießen, was unwissende Händler häufig missachten und schnell zur Wurzelfäulnis führt. In diesem Fall lohnt es sich nicht mehr, ein solches Exemplar zu erwerben.

Substrat

Neben dem Standort, der das ganze Jahr über nicht unbedingt gewechselt werden muss, ist das Substrat äußerst wichtig, damit sich die Königin der Nacht in ihrem Topf wohlfühlt. Da sie aus den Subtropen Mittelamerikas stammt, benötigt sie ein entsprechendes Substrat. Dieses sollte wie folgt beschaffen sein:

  • locker
  • durchlässig
  • pH-Wert: 6,0 (leicht sauer)
  • nährstoffhaltig

Als gute Mischung hat sich bei den Kakteengewächsen eine Mischung aus humoser Blumenerde, die mit einem der folgenden Drainagemittel angereichert wird, um diese durchlässig genug zu machen:

  • Sand
  • Torf
  • Perlite
  • Seramis

Alternativ bietet sich eine durchlässige, hochwertige Kakteenerde als Substrat an.

Königin der Nacht (Selenicereus grandiflorus)

Tipp: In den ersten Jahren der Haltung können Sie Selenicereus grandiflorus problemlos mit anderen, kleinen Sukkulenten im Topf kombinieren. Sobald die Kakteen jedoch zu groß werden, müssen diese in einen eigenen Topf gepflanzt werden, da sie sonst nicht mehr ausreichend Platz zur Verfügung haben.

Umtopfen

Das Umtopfen ist wichtig, wenn die Pflanze gerade erst gekauft wurde oder zu groß für den Topf geworden ist. Die Herkunft der Selenicereus grandiflorus liegt in Mittelamerika und sie wächst sehr schnell, was das Umtopfen etwa alle drei Jahre notwendig macht. Jedoch ist das wirklich erst notwendig, wenn der gesamte Topf durchwurzelt ist. Umgetopft wird am besten direkt nach dem Überwintern, damit sich der Kaktus über das frische Substrat und mehr Platz freuen kann. Jedoch ist das nicht unbedingt notwendig und Sie können das gesamte Jahr über umtopfen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  • etwas größeren Blumentopf (robust, aus schwerem Material) mit Drainagelöchern auswählen
  • Handschuhe anziehen, da Dornen
  • wählen Sie eine nicht rutschende, leicht zu reinigende Unterlage zum Umtopfen aus
  • vorsichtig die Pflanze aus dem Topf lösen, um Abbrechen langer Triebe zu verhindern
  • Substrat mit einem Viertel Drainagematerial mischen
  • alternativ eine Drainageschicht (vorzugsweise mit Kies) am Boden anlegen
  • füllen Sie den neuen Topf mit frischem Substrat
  • alte Erde von den Wurzeln so gut es geht entfernen
  • Wurzeln auf Fäule und Abgestorbenes checken
  • Entsprechendes vorsichtig mit einer Schere entfernen
  • Pflanze in Topf setzen
  • Topf etwas schütteln, um Luftlöcher zu schließen
  • bis 2 cm unter den Rand füllen
  • das Substrat wird nun etwas angedrückt
  • alternativ eine Rankhilfe einrichten
  • nun etwas angießen

Das Umtopfen ist wichtig, um die Vitalität der Pflanze zu erhalten. Sie ist allgemein sehr anspruchslos, aber auf frisches Substrat und ausreichend Platz für die Wurzeln angewiesen. Daher sollte das Umtopfen nie vernachlässigt werden.

Pflege

Die Pflege der Queen of the Night ist selbst für Anfänger geeignet und überschneidet sich mit den Maßnahmen für andere Kakteengewächse. Besonders wichtig sind die richtigen Wasserzugaben, denn die Kakteen sollten niemals zu viel, aber auch nicht zu wenig Wasser erhalten. Das pflegeleichte Gewächs muss ebenfalls nicht das ganze Jahr über gedüngt werden, da die Hauptvegetationszeit ausschließlich von Frühling bis Ende Sommer herrschst.

Königin der Nacht (Selenicereus grandiflorus)
Wie die meisten anderen Kakteengewächse auch, ist die Königin der Nacht sehr pflegeleicht.

Gießen

Das Gießen der Reina de la Noche ist nicht schwer, muss aber gründlich umgesetzt werden, damit die Pflanze nicht an Trockenstress oder Staunässe leidet. Beides ist schlimm für das Gewächs, obwohl die Staunässe Selenicereus grandiflorus stärker zusetzt. Verwenden Sie zum Gießen kalkarmes Wasser, da die Kakteen keinen Kalk mögen. Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser ist hier zu empfehlen. Folgende Punkte müssen beim Gießen beachtet werden:

  • von Frühling bis Herbst wässern
  • in regelmäßigen Abständen Wasser verabreichen
  • Substrat über Fingerprobe auf Feuchtigkeit überprüfen
  • sollte niemals zu nass sein

Gegossen wird immer erst nach dem Überprüfen der Erde. Ist die oberste Substratschicht angetrocknet, müssen Sie sofort Gießwasser verabreichen. Im Winter verzichten Sie komplett auf Wasserzugaben, außer Sie bemerken, dass die Triebe der Kakteen anfangen zu schrumpeln. In diesem Fall muss die Königin der Nacht etwas gegossen werden, um nicht zu vertrocknen. Achten Sie darauf, überschüssiges Wasser im Untersetzer nach einiger Zeit wegzuschütten. Weiterhin ist es wichtig über den Sommer für eine hohe Luftfeuchtigkeit zu sorgen, da die Pflanzen auf diese angewiesen sind. Dafür bieten sich die folgenden Hilfsmittel an:

  • Sprühflasche
  • Luftbefeuchter

Der Sprühnebel ist sehr effektiv und hilft dabei, die Sukkulente vor dem Austrocknen zu bewahren.

Düngen

Das Düngen der Königin der Nacht ist nicht kompliziert. Zwar braucht das Gewächs viel Nährstoffe über den Sommer, jedoch können Sie über den gesamten Winter auf Düngezugaben verzichten. Das würde die Winterruhe der Pflanze nur aus dem Gleichgewicht bringen und zum Ausfall der Blüte im nächsten Jahr führen. Verwenden Sie zum Düngen einen hochwertigen Kakteendünger. Diese sind ideal für die Pflanzen. Alternativ bietet ein klassischer Volldünger an. Verabreichen Sie diesen wöchentlich von April bis zum Einzug ins Winterquartier über das Gießwasser. Orientieren Sie sich dabei an den Herstellerangaben zur Dosierung.

Tipp: Jungpflanzen benötigen im Allgemeinen weniger Dünger als ausgewachsene Exemplare.

Schneiden

Schnittmaßnahmen sind bei der Königin der Nacht nicht möglich. Selbst nach der Blüte muss diese nicht entfernt werden. Sie können zu lange Triebe mit einer desinfizierten Schere kürzen und diese als Stecklinge nutzen, da der Kaktus stark austreibt. Nach dem Schnitt behandeln Sie die Schnittstellen mit Holzkohle. Das beugt Infektionen durch Pilze vor, die typisch für Sukkulenten sind. Der Zeitpunkt des Schnitts ist egal. Ebenfalls kann geschnitten werden, wenn sich unschöne Triebe formen oder diese kränklich wirken.

Überwintern

Das Überwintern des Kaktus ist nicht schwer. Die Winterruhe ist sehr wichtig, damit die Pflanze ihre Knospen ausbilden kann. Die Winterruhe beginnt ab Herbst und der Kaktus benötigt ein Winterquartier mit den folgenden Eigenschaften:

  • hell
  • keine Zugluft
  • konstante Temperaturen von 10°C bis 15°C
  • gut geeignet sind Flure, Wintergärten, unbeheizte Zimmer

Königin der Nacht (Selenicereus grandiflorus)
Um die Blüte in vollem Glanz erstrahlen sehen zu können, gönnen Sie Ihrer Königin unbedingt ihre Winterruhe.

Ab Herbst werden die Düngezugaben komplett eingestellt und die Sukkulente ins Winterquartier befördert. Kürzen Sie zu diesem Zeitpunkt ebenfalls die Wasserzugaben. Sorgen Sie jedoch dafür, dass das Substrat den gesamten Winter über nicht austrocknet. Achten Sie zudem darauf, dass die Pflanze nicht in der direkten Sonne steht. Ab April wieder normal düngen und gießen.

Tipp: Überwintern Sie die Königin der Nacht sorgfältig und achten Sie darauf, dass diese nicht zu starken Temperaturschwankungen ausgesetzt ist, was die Winterruhe unterbrechen könnte. Temperaturschwankungen über den Winter oder das Frühjahr sorgen dafür, dass die Blüte ausbleibt, selbst wenn die Knospe ausgebildet wird, was vielen Besitzern Kopfzerbrechen bereitet.

Vermehren

Selenicereus grandiflorus vermehren ist aufgrund des Wuchsdrangs der Pflanze unproblematisch. Zudem bildet sie nach der Blüte eine Frucht aus, von der die Samen zur Anzucht verwendet werden können. Sie können sich deshalb die Vermehrung über Samen oder Stecklinge aussuchen. Falls Ihr Exemplar aufgrund von Pflegefehlern keine Blüte ausbildet, setzen Sie natürlich auf die Stecklingsvermehrung.

Über Samen

Wenn Sie sich für diese Art der Vermehrung entscheiden, müssen Sie auf die Blüte im Sommer warten. Nach diesem einzigartigen Schauspiel bildet sich eine Frucht, die Samen enthalten, die Sie ernten können. Gehen Sie bei der Anzucht dieser wie folgt vor:

  1. Wählen Sie ein Anzuchtgefäß und füllen Sie dieses mit magerer Anzuchterde. Nun platzieren Sie die Samen auf der Erde und bedecken die Lichtkeimer mit einer sehr dünnen Schicht Erde.
  2. Feuchten Sie die Erde kräftig an und decken Sie das Gefäß mit einer Frischhaltefolie ab, damit die Luftfeuchtigkeit nicht sinkt. Platzieren Sie diese an einem hellen, nicht der direkten Sonne ausgesetzten, Platz. Die Fensterbank hat sich hier bewährt. Temperaturen zum Keimen müssen 24°C bis 28°C sein.
  3. Lüften Sie regelmäßig und halten Sie das Substrat schön feucht. Nach zwei bis drei Wochen zeigen sich die ersten Keimlinge, die daraufhin umgetopft werden können.

Über Stecklinge

Die Stecklingsvermehrung ist besonders einfach. Hierfür benötigen Sie nur Stecklinge der Pflanze, also abgeschnittene oder abgebrochene Triebe mit einer Mindestlänge von 15 Zentimetern. Diese haben hohe Chancen auf das Ausbilden von Wurzeln. Diese werden nach dem Entfernen für einen Zeitraum von sieben bis 21 Tagen einfach an der Luft getrocknet, bis die Schnittstelle nicht mehr feucht ist. Behandeln Sie die Schnittstellen auch hier mit Holzkohle. Nach dem Antrocknen gehen Sie wie folgt vor:

  • Stecklinge in Anzuchtsubstrat setzen
  • dieses muss Teile von Torf, Humus oder Lehm enthalten
  • Standort: halbschattig
  • Temperatur: min. 24°C
  • dauerhaft feucht halten

Je nach Vitalität der Pflanze dauert das Ausbilden der Wurzeln entsprechend lange. Nachdem die ersten Wurzeln sichtbar sind, wird der kleine Kaktus in frisches Substrat umgetopft.

Krankheiten und Schädlinge

So pflegeleicht die Königin der Nacht ist, so robust ist sie auf Krankheiten und Schädlinge. Krankheiten bis auf eine Wurzelfäule sind fast nie zu bemerken, was sich durch das Umtopfen und Entfernen der verfaulten Wurzeln beheben lässt. Diese ist erkennbar, wenn Ihre Königin anfängt stark zu schwächeln und blass zu erscheinen. Schädlinge können bei zu hoher Trockenheit im Winter Schmier- und Wollläuse sein. Diese entfernen Sie, indem Sie die befallen Stellen mit einer sensitiven Seifenlauge regelmäßig einsprühen und wegwischen. Alternativ setzen Sie Florfliegen ein.

Vorsicht: Verwechslungsgefahr

Achten Sie darauf, die Königin der Nacht nicht mit der Prinzessin der Nacht, der Selenicereus pteranthus, zu verwechseln. Sie entstammen der gleichen Gattung, werden auf die gleiche Weise gepflegt und blühen ebenfalls nur einmal im Jahr. Das führt häufig zu Verwechslungen mit der Selenicereus grandiflorus, obwohl es einen großen Unterschied zu dieser gibt: Die Prinzessin der Nacht duftet sehr stark, aber nicht nach Vanille.

Prinzessin der Nacht (Selenicereus pteranthus)
Quelle: William Wheeler from St Petersburg FL, USA, Selenicereus pteranthus (1), Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 2.0

Zudem unterscheiden sich die beiden Arten in der Anzahl ihrer Rippen:

  • Königin: 7 – 11, seltener 6
  • Prinzessin: 4 bis 5

Anhand dieser können Sie problemlos erkennen, um welche Art es sich hier handelt. Das ist besonders wichtig, wenn Sie sich ein neues Exemplar kaufen wollen oder sich wundern, ob Ihr erworbenes Exemplar wirklich eine Königin ist und sich nicht als Prinzessin entpuppt.

Tipp: Neben einer möglichen Verwechslung mit der Prinzessin darf die Königin ebenfalls nicht mit Kakteengewächsen der Gattung Epiphyllum verwechselt werden, die dieser ebenfalls sehr ähneln. Bei diesen handelt es sich um Aufsitzerpflanzen, die gepflanzt in Substrat innerhalb kurzer Zeit eingehen und meist nicht mehr gerettet werden können.

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Basilikum im Topf ziehen: Pflege von A-Z | Der ultimative Guide https://www.plantopedia.de/pflanzen/basilikum-im-topf/ Thu, 11 Oct 2018 07:51:13 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=16537 Basilikum (Ocimum basilicum), auch Königskraut genannt, ist ein vielseitig verwendbares und für viele unverzichtbares Gewürzkraut. Kaum ein Tomatengericht kommt ohne dieses Würzkraut aus. Das ursprünglich mediterrane Kraut lässt sich gut in Töpfen oder Kübeln ziehen. Überwiegend wird es einjährig kultiviert, wobei einige robuste Sorten durchaus auch mehrjährig gehalten werden können. Anzucht und Pflege sind unproblematisch, […]

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Basilikum (Ocimum basilicum), auch Königskraut genannt, ist ein vielseitig verwendbares und für viele unverzichtbares Gewürzkraut. Kaum ein Tomatengericht kommt ohne dieses Würzkraut aus. Das ursprünglich mediterrane Kraut lässt sich gut in Töpfen oder Kübeln ziehen. Überwiegend wird es einjährig kultiviert, wobei einige robuste Sorten durchaus auch mehrjährig gehalten werden können. Anzucht und Pflege sind unproblematisch, sofern man einige Dinge beachtet.

Video-Tipp

Anzucht von Basilikum

Für die Vermehrung von Basilikum bieten sich prinzipiell zwei Arten an:

  • über Samen
  • mit Stecklingen

Aussaat

Grundsätzlich lässt sich Basilikum ganzjährig ziehen. Da aber im Herbst und Winter die Lichtverhältnisse nicht mehr optimal sind, eignen sich Frühjahr und Sommer besser zum Aussäen. Die Überlebenschancen selbst ausgesäter Pflänzchen sind wesentlich höher als die gekaufter Exemplare. Die benötigten Samen können von vorhandenen Pflanzen gewonnen werden, vorausgesetzt, man lässt sie blühen. Allerdings geht Basilikum nach der Blüte meist ein, man sollte also auf diese eine Pflanze verzichten können. Ansonsten bietet auch der Handel entsprechendes Saatgut zum Aussäen an.

Basilikum Samen in Topf
Denken Sie daran, dass die Basilikumsamen Lichtkeimer sind.

  • kleine Töpfe mit Anzuchterde befüllen und diese befeuchten
  • Topfdurchmesser von mindestens 10 cm
  • Samen auf Substrat gleichmäßig verteilen und leicht andrücken
  • nicht mit Erde bedecken
  • pro Topf etwa 10 Samen
  • zum Keimen Licht, Wärme und gleichmäßig feuchtes Substrat notwendig
  • an warmen Platz mit viel Licht, ohne pralle Mittagssonne stellen
  • Keimung bei Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad innerhalb weniger Tage

Ab einer Größe von 5-10 cm oder zwei Blattpaaren kann vereinzelt werden. Man wählt die kräftigsten Pflänzchen aus und setzt pro Topf 7-8 ein. Anschließend erfolgt vorsichtige Wässerung. Nun können sie an ein sonniges Plätzchen auf der Fensterbank oder ab Ende Mai nach draußen.

Stecklinge

Alternativ zur Aussaat kann man Basilikum auch aus Stecklingen ziehen. Die sollte man nur von gesunden Pflanzen mit saftig grünen Blättern und Trieben ohne Blütenansatz entnehmen.

  • Stecklinge sollten 10-15 cm lang sein
  • kurz unter Blattansatz schneiden
  • Blätter im unteren Bereich entfernen
  • Stecklinge zum Bewurzeln in Glas mit zimmerwarmem Wasser stellen
  • etwas Holzkohle im Wasser, kann Fäulnisbildung vorbeugen
  • Wasserglas an warmen, halbschattigen Fensterplatz stellen
  • Wasser möglichst täglich erneuern
  • Wurzelbildung meist nach wenigen Tagen
  • bewurzelte Stecklinge einpflanzen

Man pflanzt jeweils einen bewurzelten Steckling in kleine Töpfe mit einem Durchmesser von etwa 9 cm. Nach dem Einpflanzen stellt man sie in eine hohe, mit Wasser gefüllte Schale, sodass das Substrat gut Wasser aufnehmen kann. Die Töpfe sollten dabei etwa 5 cm tief im Wasser stehen. Anschließend können sie an einen sonnigen Platz im Wohnzimmer oder ins Freie.

Basilikum Stecklinge
Zeigen sich Wurzeln an den Stecklingen, kann man diese einpflanzen.

Standort

Eine Pflanzung von Basilikum im Topf hat einige Vorteile u.a. bei der Standortwahl. Getopfter Basilikum ist flexibel, sodass der Standort jederzeit gewechselt werden kann, beispielsweise zum Schutz vor Starkregen oder kalter Zugluft. Diese Pflanze kommt ursprünglich aus warmen Gefilden und sollte demzufolge auch hier so warm und sonnig wie möglich stehen. Optimal ist ein überdachter Platz vor einer südlichen Wand. Temperaturen unter zehn Grad sind für diese Gewürzpflanze problematisch. Aufgrund dessen sollten sie auch erst ins Freie, wenn die Temperaturen dauerhaft über 10 Grad liegen. Kalte Zugluft sollte zwar vermieden, aber dennoch für eine gute Belüftung gesorgt werden.

Substrat

Was das Substrat angeht, nimmt Basilikum eine Sonderstellung ein. Während die Mehrheit aller Kräuterpflanzen ein eher mageres Substrat benötigt, zählt Basilikum zu den sogenannten Starkzehrern, sodass nährstoffarmes Substrat völlig ungeeignet ist. Am besten gedeiht das Königskraut demzufolge in nährstoffreicher, humoser bis kalkhaltiger, gut durchlässiger und frischer bis feuchter Erde, mit einem pH-Wert von 6,5 bis 7,5. Wichtig ist ein strukturstabiles Substrat. Empfehlenswert ist handelsübliche Blumenerde auf Kompostbasis, deren Durchlässigkeit durch die Zugabe von Sand oder Perlite optimiert wird.

Pflegeanleitung

Königskraut ist vergleichsweise pflegeleicht. Beim Anbauen bzw. der Pflege steht vor allem eine regelmäßige Versorgung mit Wasser und Nährstoffen im Fokus. Grobe Fehler lassen diese Pflanze schnell Schaden nehmen.

Gießen

Wer Basilikum anbauen möchte, sollte den Fokus auf einen ausgewogenen Wasserhaushalt legen, der bei seiner Anzucht und Entwicklung eine zentrale Rolle spielt. Dabei geht es sowohl um die Gießmenge als auch die richtige Gießtechnik. Basilikum ist eine sehr durstige Pflanze und muss täglich gegossen werden. Er sollte grundsätzlich immer von unten, beispielsweise über einen Untersetzer und auf keinen Fall über die Blätter gegossen werden.

Basilikum gießen
Hält man Basilikum im Topf, so spielt die richtige Wasserzufuhr eine wichtige Rolle.

Alternativ dazu kann man den Topf für etwa 20 Minuten in einen Behälter mit zimmerwarmem Wasser stellen, sodass Substrat und Wurzeln ausreichend Wasser aufnehmen können. Anschließend lässt man überschüssiges Wasser ablaufen. Vor dem nächsten Gießen sollte das Substrat leicht antrocknen.

Düngen

Um den hohen Bedarf an Nährstoffen zu decken, kann man Basilikum im Topf wöchentlich mit einem Flüssigdünger versorgen. Zudem bieten sich Hornspäne oder Horngries an, die haben die gleiche Wirkung wie ein Langzeitdünger. Frisch umgetopfte Exemplare müssen frühestens nach 4-6 Wochen das erste Mal gedüngt werden. Frische Erde ist in der Regel vorgedüngt, sodass die Nährstoffversorgung für die ersten Wochen sichergestellt ist.

Tipp: Da Basilikum in der Regel zum Verzehr gezogen wird, sollten ausschließlich organische Dünger verwendet werden.

Schneiden

Auch das Schneiden dieser Gewürzpflanze ist Teil der Pflege, wobei es in erster Linie der Ernte dient. Basilikum besitzt einen starken Wuchs. Durch das gezielte Zurückschneiden wird ein buschigerer Habitus gefördert. Der soll die Gesundheit und Vitalität erhalten und fördern. Zudem wird mit dem richtigen Schnitt die Blütenbildung verhindert.

  • zu zaghaftes Schneiden eher kontraproduktiv
  • Triebe verkahlen und sterben irgendwann ab
  • schwächt komplette Pflanze
  • Triebspitzen immer mindestens 5 cm tief schneiden
  • im Idealfall immer ganze Triebe abschneiden
  • nindestens ein Augenpaar sollte stehen bleiben
  • Schnitt dabei wenige Millimeter über Blattpaar ansetzen
  • fördert bessere Verzweigung der Pflanze
  • bei Jungpflanzen anfangs nur einzelne Blätter oder Triebspitzen abzupfen
  • wachsen dann kräftiger nach

Basilikum zupfen
Wird regelmäßig und richtig geschnitten, spricht nichts dagegen, nur mal ein paar einzelne Blättchen als kleinen Snack für zwischendurch abzuzupfen.

Bei einem regelmäßigen, tiefen Schnitt bildet die Pflanze vermehrt Blätter aus.

Umtopfen

Im Handel angebotener Basilikum im Topf macht oft schon nach wenigen Tagen schlapp. Ursachen hierfür können beispielsweise ein ausgelaugtes Substrat oder ein zu enges Pflanzgefäß sein. Zudem werden diese Pflanzen in kürzester Zeit hochgezogen, damit sie im Handel frisch und gesund aussehen. Tatsächlich sind sie jedoch alles andere als vital und abgehärtet, denn eigentlich ist das nichts anderes als Geilwuchs.

  • sofort nach Kauf, Manschette bzw. Plastikfolie am Topf entfernen
  • Feuchtigkeit staut sich hinter Folie und kann zu Schimmelbildung führen
  • Pflanze aus Topf nehmen
  • anschließend in vier bis sechs Teilstücke bzw. Büschel teilen
  • einzeln in kleine Töpfe mit geeignetem Substrat pflanzen
  • vorzugsweise Kunststofftöpfe verwenden
  • Ton- oder Terrakottatöpfe würden Pflanzen Wasser entziehen
  • Wasser kann leichter verdunsten

Tipp: Wenn man Basilikum in einem Kübel neben Tomaten oder Paprika pflanzt, können sie sich in ihren Aromen gegenseitig verstärken.

Überwintern

Mehrjährige Basilikumarten im Topf können problemlos überwintert werden, sie sind in der Regel robuster und widerstandsfähiger als einjährige Sorten. Generell schafft die richtige Sortenauswahl beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Überwinterung. Unterschiede gibt es auch zwischen selbst ausgesäten und gekauften Basilikumpflanzen. Letztere überleben den ersten Winter meist nicht.

Hat der Basilikum den Sommer über im Freien verbracht, sollte er, sobald die Temperaturen unter 12 Grad fallen, nach drinnen. Die Überwinterung sollte geschützt vor kalter Zugluft, warm und hell, gern auch sonnig erfolgen, bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad. Standorte direkt über einer Heizung sollten vermieden werden, hier ist die Luft zu trocken. Da sich die Pflanzen jetzt in einer Art Winterruhe befinden, wird deutlich weniger gegossen. Vor jedem Gießen sollte das Substrat immer antrocknen. Dünger wird im Winter nur alle 4-6 Wochen verabreicht.

Strauchbasilikum (Ocimum basilicum 'African Blue')
Ocimum basilicum ‚African Blue‘

Tipp: Basilikumarten, die sich besonders gut für eine mehrjährige Kultur eignen, sind z. B. das grünblättrige afrikanische Basilikum ‚African Green‘, afrikanisches Baumbasilikum, rot-blaues afrikanisches Basilikum ‚African Blue‘, Gartenbasilikum sowie russisches Strauchbasilikum und die Sorte ‚Wildes Purpur‘.

Krankheiten und Schädlinge

Unter optimalen Bedingungen sind Krankheiten für dieses Kraut eigentlich kein Thema. Sind die sonst satt grünen Blätter unschön gefleckt, besteht dringender Handlungsbedarf. Meist handelt es sich dann um eine Pilzinfektion, die durch unterschiedliche Pilze verursacht werden kann.

Luzern-Mosaikvirus

Ein Virus, der dem Basilikum gefährlich werden kann, ist der sogenannte Luzern-Mosaikvirus (alfa mosaic virus). Er wird häufig durch verschmutzte bzw. infizierte Schnittwerkzeuge übertragen. Auch Blattläuse und Thripse kommen als Überträger infrage. Erste Symptome einer Virusinfektion sind aufgehellte Blattadern und mosaikartig geflecktes Laub. Im weiteren Verlauf kommt es zu Deformierungen der Blätter, die Pflanze stirbt ab.

Eine Bekämpfung ist weder biologisch noch chemisch möglich, wobei chemische Mittel ohnehin gemieden werden sollten, wenn das betreffende Kraut oder Gemüse zum Verzehr gedacht ist. Befallene Pflanzen müssen komplett entsorgt werden, um eine Übertragung auf benachbarte zu verhindern.

Einzig und allein vorbeugend kann man Einiges tun, um nachfolgende Pflanzen besser zu schützen. Dazu sollte man konsequent gegen Schädlinge wie Blattläuse und Thripse vorgehen. Des Weiteren sollte man beim Kauf von Saatgut auf zertifiziertes Qualitätssaatgut achten, denn auch Saatgut kann bereits mit diesem Virus infiziert sein.

Blattfleckenkrankheit (Septoria-Arten)

Die Blattfleckenkrankheit wird durch die Sporen der Schlauchpilzgattung Septoria verursacht und tritt vorzugsweise bei feucht-warmer Witterung auf. Sie äußert sich in Form bräunlicher Nekrosen (absterbendes Pflanzengewebe) sowie Deformierungen der Blätter. Letztendlich vertrocknen diese und fallen ab. Eine direkte Bekämpfung ist auch hier nicht möglich.

Was man aber tun kann, ist das Entfernen befallener Triebe sofort bei den ersten Anzeichen einer Viruserkrankung. Dabei werden die Triebe bis auf ein Blattpaar herunter geschnitten. Die Pflanze sollte so lange, bis sie sich erholt hat, von gesunden isoliert werden. Erholt sie sich nicht, muss auch sie komplett entsorgt werden.

Fleckige Blätter an Basilikum

Tipp: Fleckige Blätter können auch ein Hinweis auf falsches Gießverhalten sein. Für Basilikum ist es überlebenswichtig, nicht über die Blätter zu gießen, sondern ausschließlich von unten, bestenfalls über einen Untersetzer.

Blattläuse

Gesprenkelte, durchlöcherte und klebrige Blätter können ein Hinweis auf einen Befall mit Blattläusen sein. Die treten meist dann auf, wenn es sehr warm und trocken ist. Gegen einen leichten Befall hilft meist schon kräftiges Abbrausen kopfüber. Ist er bereits fortgeschritten, kann Brennnesselbrühe hilfreich sein. Befallene Triebe sollten herausgeschnitten und entsorgt werden. Zudem bietet sich die Verwendung von Klebetafeln sowie der Einsatz natürlicher Fressfeinde wie Marienkäfer und Raubmilben an.

Thripse

Thripse erkennt man an ihren schwarz-weiß gestreiften Flügeln. Sie hinterlassen silbrige Saugspuren auf und kleine Kotkrümel unter den Blättern. Bei fortgeschrittenem Befall sind die Blätter stark gesprenkelt. Da Thripse ebenso wie Blattläuse im Verdacht stehen, Viren zu übertragen, ist es wichtig, sie zu bekämpfen.

Dieser Schädling fühlt sich in warmer, trockener Luft besonders wohl, beispielsweise während der Heizperiode. Zunächst sollte man die Pflanze wieder isolieren. Durch regelmäßiges Abbrausen kann dann ein Großteil der Schädlinge beseitigt werden. Das Substrat sollte zuvor abgedeckt werden. Zusätzlich kann man Blautafeln aufhängen und Nützlinge wie die Florfliege einsetzen.

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Lavandin, Lavandula Intermedia – Pflege und Unterschiede zu Lavendel https://www.plantopedia.de/pflanzen/lavandin/ Mon, 08 Oct 2018 07:16:04 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=16331 Lavandin ist wahrlich kein schnödes Plagiat von Echtem Lavendel. Tatsächlich übertrumpft Lavandula Intermedia nämlich die reine Art in puncto Blütenfülle, Dufterlebnis und bescheidenen Ansprüchen. Dieser Ratgeber beleuchtet detailliert die Unterschiede zwischen beiden Pflanzen und deckt dabei gartentaugliche Charakteristika des Provence-Lavendels auf. Eine praxiserprobte Anleitung zur Pflege räumt indes alle Zweifel aus dem Weg, die Hausgärtnern […]

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Lavandin ist wahrlich kein schnödes Plagiat von Echtem Lavendel. Tatsächlich übertrumpft Lavandula Intermedia nämlich die reine Art in puncto Blütenfülle, Dufterlebnis und bescheidenen Ansprüchen. Dieser Ratgeber beleuchtet detailliert die Unterschiede zwischen beiden Pflanzen und deckt dabei gartentaugliche Charakteristika des Provence-Lavendels auf. Eine praxiserprobte Anleitung zur Pflege räumt indes alle Zweifel aus dem Weg, die Hausgärtnern rund um die Kultivierung Kopfzerbrechen bereiten.

Video-Tipp

Pflege-Anleitung

Bei Lavandin handelt es sich um eine natürliche Kreuzung aus Echtem Lavendel (Lavandula angustifolia) und Breitblättrigem Lavendel (Lavandula latifolia), auch bekannt als Speik-Lavendel und Gewürzlavendel. Der Naturhybride stand dabei Pate für prächtige Cultivare, die heute das Landschaftsbild der Provence prägen und in privaten Ziergärten mediterranes Flair verströmen.

Die Entdeckung des Naturhybriden Lavandula Intermedia war nicht nur für die verarmte Provence im Süden Frankreichs ein Glücksfall, weil die Produktion wertvollen Lavandinöls in ungeahnte Höhen stieg. Daraus hervorgegangene Sorten, wie ‚Edelweiß‘, ‚Grappenhall‘ oder ‚Grosso‘ verwandeln Gärten auch nördlich der Alpen in ein mediterranes Märchen aus Farbenpracht und Blütenduft. Die folgende Anleitung erbringt (hoffentlich) den überzeugenden Beweis, dass die erfolgreiche Pflege von Lavandin auch für Einsteiger in die Hobbygärtnerei problemlos zu meistern ist.

Standort

Die umsichtige Standortwahl leistet dabei einen maßgeblichen Beitrag zu vitalem Wachstum, verschwenderischer Blütenfülle und betörendem Duft. Findet Lavandin im Beet und auf dem Balkon die folgenden Rahmenbedingungen vor, reduziert sich der Pflegeaufwand auf ein Minimum:

  • vollsonnige bis absonnige Lage
  • idealerweise mindestens 6 Sonnenstunden täglich während der Wachstums- und Blütezeit
  • warm und windgeschützt

Lavandin (Lavandula x intermedia)
Lavandin liebt es sonnig, sandig und trocken.

In Spätfrost-gefährdeten Regionen ist dagegen ein Platz in der Nähe einer schützenden Mauer oder Hecke empfehlenswert. Für die Kultivierung innerhalb der Winterhärtezonen 4 oder 5 ist Lavandula Intermedia lediglich im Kübel geeignet, damit er die kalte Jahreszeit im Winterquartier verbringen kann. Diese Prämisse sollten Gärtner insbesondere in den Mittelgebirgen oder im Südosten von Bayern und überall dort, wo im Winter das Thermometer unter die -20 Grad Marke fallen kann, beherzigen.

Boden und Substrat

Wenn Sonne und Wärme die oberirdischen Pflanzenteile verwöhnen, dürfen die Wurzeln im Boden nicht leer ausgehen. Denn erst eine ausgewogene Kombination aus Lichtverhältnissen und Bodenqualität entlockt einem Lavandula Intermedia das Optimum. Diese Erde wünscht sich ein Provence-Lavendel:

  • sandig-leicht bis humos-locker
  • kalkhaltig, vorzugsweise mit einem neutralen bis alkalischen pH-Wert von 6,5 bis 8,0
  • gerne trocken bis frisch, ohne Gefahr von Staunässe
  • geringer Nährstoffanteil, vornehmlich wenig Stickstoff
  • gut geeignetes Kübelsubstrat: Kräutererde, Pikiererde, Mix aus Sand und Blumenerde zu gleichen Teilen

Das A und O in Sachen Substratqualität ist dabei eine magere, durchlässige Zusammensetzung. Selbstverständlich kann Lavandin indes nicht vollständig auf den Wachstumsmotor Stickstoff verzichten. Ein Übermaß an diesem Nährstoff reduziert jedoch die Winterhärte drastisch. Zugleich wird das Blätterwachstum gefördert, wohingegen die malerische Blütenfülle hinter den Erwartungen zurückbleibt. Im später folgenden Abschnitt zum Thema Düngen widmen wir uns diesem Pflegeaspekt nochmals ausführlich.

Pflanzen

Als Elternpflanze ist Speiklavendel (Lavandula latifolia) verantwortlich für die eingeschränkte Winterhärte seines Abkömmlings Lavandin. Diesem Umstand trägt auch die Pflanzzeit im Frühjahr Rechnung. Werden die Jungpflanzen erst im Herbst eingepflanzt, ist das Zeitfenster bis zum ersten Frost zu kurz geöffnet, um für eine ausreichende Verwurzelung am Standort zu sorgen. Wir empfehlen daher, jungen Lavandula Intermedia im April oder Mai einzupflanzen, sofern keine Bodenfröste mehr zu befürchten sind.

Lavandin (Lavandula x intermedia)
In südlicheren Gefilden gedeiht Lavandin auch hervorragend in der freien Natur.

Im Beet

Mit der richtigen Wahl von Standort, Bodenbeschaffenheit und Pflanzzeit ist nun weit mehr als die Hälfte des Weges absolviert für die perfekte Pflanzung von Lavandin. Schenken Sie der Beeterde vorab Ihre Aufmerksamkeit, indem Sie Unkraut, alte Wurzeln und dicke Steine entfernen. Sofern Sie Bedenken haben hinsichtlich der Durchlässigkeit, mischen Sie einige Handvoll Quarzsand oder feinen Kies unter. Der Kalkgehalt in diesen Zuschlagstoffen ist vorteilhaft für alle Lavandin-Sorten. Saures Erdreich mit einem pH-Wert kleiner 6,5 optimieren Sie mit einer wohl bemessenen Dosis Gartenkalk. So pflanzen Sie Lavandula Intermedia mit gärtnerischem Sachverstand:

  • eingetopfte Wurzelballen in Wasser stellen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen
  • im Abstand von 30 bis 35 cm die entsprechende Anzahl an Pflanzgruben ausheben
  • Pflanzen nun austopfen und mittig in die Erde setzen
  • Erde mit den Händen andrücken und gießen
  • abschließend die Pflanzstelle mulchen mit weißen Kieselsteinen oder hellem Sand (kein dunkler Rindenmulch)

Die vorherige Pflanztiefe von Lavandin im Anzuchttopf sollte dabei beibehalten werden. Zu tief eingesetzte Jungpflanzen leiden unter Sauerstoffmangel an ihren Wurzeln. Zu hoch gepflanzte Wurzelballen büßen dagegen an Standfestigkeit ein und tun sich deshalb bei der Verwurzelung im Boden schwer.

Im Kübel

Die Pflanzung von Lavandin im Kübel folgt weitgehend dem Ablauf im Beet. Ergänzend legen Sie auf dem Gefäßboden einige Tonscherben oder Blähtonkugeln aus als wasserführende Schicht. Damit das Substrat diese Drainage später nicht verschlämmt, legen Sie kurzerhand ein luft- und wasserdurchlässiges Vlies dazwischen. Füllen Sie die Erde dabei bitte nicht bis zum äußersten Rand des Kübels. Ein Abstand von 2 cm verhindert nämlich, dass Gieß- oder Regenwasser überschwappt.

Gießen

Die Vorliebe von Lavandin für trockene Rahmenbedingungen reduziert die ergänzende Wasserversorgung auf ein Minimum. Im Beet deckt das normale Aufkommen von Regen und Morgentau den Bedarf an Wasser deshalb gut ab. Kommt der Sommer mit hohen Temperaturen und viel Sonnenschein daher, prüfen Sie bitte wöchentlich per Daumenprobe den Zustand der Beeterde. Ertasten Sie in 2 bis 3 cm Tiefe keine Feuchtigkeit, wird gewässert. Lassen Sie den Wasserstrahl aus der Kannentülle direkt auf die Wurzelscheibe laufen, damit Blüten und Blätter trocken bleiben.

Lavandin im Kübel ist der Zugang zu den Wasserreserven im Gartenboden verwehrt. Je sonniger und wärmer der Standort, desto höher erweist sich die Verdunstungsrate.

Lavandin (Lavandula x intermedia)

Tipp: Eine regelmäßige Fingerprobe am frühen Morgen deckt deshalb auf, ob die Pflanze gegossen werden möchte.

Düngen

In der Pflege von Lavandula Intermedia ist Düngen von nachrangiger Bedeutung. Normale Gartenerde enthält von Natur aus alle wichtigen Nährstoffe, um den geringen Bedarf abzudecken. Vorteilhaft für Vitalität, Blütenreichtum und Dufterlebnis ist dabei die einmalige Gabe von Garten- oder Algenkalk zum Start in die Saison. Sofern Sie Lavandin mulchen mit Sand oder Kies, erübrigt sich ergänzendes Düngen mit Kalk.

Im Topf zählt Düngen ebenfalls nicht zum Pflegeprogramm von Lavandula Intermedia. Indem Sie die Pflanze alle ein bis zwei Jahre umtopfen in frisches Substrat, ist die Nährstoffversorgung sichergestellt.

Schneiden

Als immergrüner Halbstrauch neigt Lavandin zur Verholzung und Verkahlung von seiner Basis aus. Um diesem Streben entgegenzuwirken, nimmt der regelmäßige Rückschnitt eine Schlüsselfunktion ein in der fachkundigen Pflege. Eine handelsübliche Rosen- oder Buchsbaumschere sowie eine kurze Heckenschere sind dafür hervorragend geeignet. Geschnitten wird zweimal pro Jahr mit unterschiedlicher Schnittstärke. Der Hauptschnitt erfolgt dabei im zeitigen Frühjahr, nach dem letzten Frost und rechtzeitig vor dem frischen Austrieb. Das Zeitfenster für den Pflegeschnitt öffnet sich am Ende der Blütezeit. So schneiden Sie Lavandula Intermedia richtig:

  • Hauptschnitt: alle Triebe um die Hälfte bis zwei Drittel zurückschneiden
  • Nach der Blütezeit: alle verwelkten Blütenstände abschneiden
  • Schnittführung: je jünger die Pflanze, desto tiefer die Triebe im krautigen Bereich einkürzen
  • Formgebung: idealerweise kugelig oder kissenförmig schneiden

Tipp: Die 3 häufigsten Fehler beim Verschneiden von Lavandin sind: zu tiefer Schnitt ins alte Holz, zu früher oder zu später Termin für den Hauptschnitt sowie ein zu später Pflegeschnitt im Sommer nach der ersten Augusthälfte.

Überwintern

Für die erfolgreiche Überwinterung im Beet und Kübel reicht eine Pflanzzeit im Frühjahr nicht aus. Die eingeschränkte Winterhärte von Lavandin erfordert weitere Vorkehrungen, damit die mediterrane Pflanze nicht zum Opfer von Frost und winterlicher Dauernässe wird. So lotsen Sie Lavandula Intermedia gekonnt durch die kalte Jahreszeit:

Winterschutz

  • Im Beet: Laub und Reisig aufhäufen auf der Wurzelscheibe oder abdecken mit Vlies
  • Alternativ: ausgraben, in Erde-Sand-Gemisch eintopfen und frostfrei überwintern
  • Im Kübel: am halbschattigen, regengeschützten Platz auf Holz stellen, umhüllen mit Noppenfolie und Kokosmatten
  • Alternativ: einräumen in ein helles, frostfreies Winterquartier

Lavandin (Lavandula x intermedia)
Lavandin ist nur eingeschränkt winterhart, deshalb ist einiges zu beachten, um ihn durch den Winter zu bringen.

Winter-Pflege

  • ab der zweiten Augusthälfte nicht mehr schneiden
  • im Beet bei sonnigem, trockenem Winterwetter ab und zu gießen
  • im Topf am trockenen Standort regelmäßig wässern, damit der Wurzelballen nicht austrocknet

Die häufigsten Fehler bei der Überwinterung von Lavandin nehmen bereits im Sommer ihren Anfang. Zu reichliches Gießen, Düngen mit Stickstoff und ein zu später Blütenschnitt beeinträchtigen die ohnehin eingeschränkte Winterhärte zusätzlich.

Vermehren

Als steriler Naturhybrid bildet Lavandula Intermedia nach der Befruchtung seiner Blüten keine Samenstände aus. Für die Nachzucht weiterer Pflanzen bietet sich somit die Stecklingsmethode an. Die vegetative Form der Vermehrung ist nicht nur einfach in der Durchführung. Überdies ist garantiert, dass die Jungpflanzen über die gleichen wunderbaren Eigenschaften ihrer Mutterpflanze verfügen. So wenden Sie die Methode richtig an:

  • bester Zeitpunkt ist zwischen Mai und August
  • unverholzte, nicht blühende Kopftriebe schneiden mit 10 bis 15 cm Länge
  • Blätter und Knospen im unteren Bereich entfernen
  • Vermehrungskasten oder Töpfe füllen mit Anzuchterde oder Kokoshum
  • anschließend Stecklinge zu zwei Drittel einsetzen und angießen

Während der ersten 4 bis 8 Wochen platzieren Sie die Stecklinge am warmen, halbschattigen Standort. Erst wenn ein frischer Austrieb signalisiert, dass die Verwurzelung erfolgreich verläuft, erfolgt der Standortwechsel an einen sonnigen Platz. Gießen Sie Ihre Zöglinge regelmäßig und verabreichen Sie keinen Dünger. Den Winter hindurch verweilen die jungen Lavandula Intermedia am hellen, frostfreien Fensterplatz, bis im Frühling die Pflanzzeit beginnt.

Unterschiede zu Lavendel

Entdeckt wurde Lavandin als Naturhybride bereits Anfang des 19. Jahrhunderts durch den französischen Arzt und Botaniker Jean-Louis-Auguste Loiseleur-Deslongchamps. Erst richtig Fahrt nahm der Siegeszug des blütenreichen Halbstrauchs jedoch erst auf, als Anfang des 20. Jahrhunderts seine herausragenden Vorzüge gegenüber der reinen Art und Elternpflanze Lavandula angustifolia zutage traten. Im Fokus standen dabei wirtschaftliche Interessen, weil Lavandin signifikant ertragreicher ist für die Herstellung des begehrten Lavendelöls. Schon 30 bis 40 kg Lavandinblüten reichen aus, um daraus 1 kg Lavandinöl zu produzieren. Im Gegensatz dazu sind für die gleiche Menge satte 150 bis 170 kg Lavendelblüten zu ernten.

Lavandin und Echter Lavendel
Lavindin (links) und Echter Lavendel (Lavandula angustifolia)

Für Freizeitgärtner spielen auch dekorative Aspekte und bescheidene Ansprüche an die Pflege eine entscheidende Rolle im Vergleich der beiden Pflanzenarten. Die folgende Übersicht fasst aus Sicht von Lavandin wesentliche Unterschiede zu Lavendel zusammen:

  • um bis zu 30 Prozent längere Triebe
  • höhere Knospen- und Blütendichte
  • intensiverer Duft im Beet, auf dem Balkon und für die Raumbeduftung
  • spätere Blütezeit mit reduzierter Gefahr von Spätfrostschäden in rauen Lagen
  • geringere Heilkraft aufgrund schwächerer Konzentration an ätherischen Ölen
  • produziert als steriler Hybrid keine Samen für die Vermehrung durch Aussaat
  • geringere Winterhärte als Lavandula angustifolia
  • empfindlicher gegenüber unsachgemäßem Rückschnitt zum falschen Zeitpunkt

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Steinbrech, Saxifraga arendsii – Standort, Pflege und Blütezeit https://www.plantopedia.de/pflanzen/steinbrech/ Tue, 25 Sep 2018 12:54:57 +0000 https://www.plantopedia.de/?post_type=pflanzen&p=16073 Moos-Steinbrech gehört zur Gattung Steinbrech. Die kleine Polsterstaude ist ein idealer Bodendecker, der aufgrund seiner Sortenvielfalt beliebt ist. Zahlreiche Farben sorgen über die Blütezeit im Frühling für ansprechende Akzente im Garten, denn die moosartigen Kissen bilden viele Blüten aus, die sich malerisch kombinieren lassen. Dank ihrer Anspruchslosigkeit benötigen sie nur wenig Pflege, selbst im Winter, […]

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Moos-Steinbrech gehört zur Gattung Steinbrech. Die kleine Polsterstaude ist ein idealer Bodendecker, der aufgrund seiner Sortenvielfalt beliebt ist. Zahlreiche Farben sorgen über die Blütezeit im Frühling für ansprechende Akzente im Garten, denn die moosartigen Kissen bilden viele Blüten aus, die sich malerisch kombinieren lassen. Dank ihrer Anspruchslosigkeit benötigen sie nur wenig Pflege, selbst im Winter, solange der Standort von Saxifraga arendsii stimmt. Trockenheit und zu viel Sonne bekommen ihnen nicht.

Video-Tipp

Standort

Der Standort für den Moos-Steinbrech sollte die ursprüngliche Heimat der Arten, aus denen der Hybrid gezüchtet wurde, nachahmen. Bei diesen handelt es sich um alpine Gegenden, die entweder humusreich oder von Steinen gesäumt sind und recht viel Sonne zur Verfügung haben, während es nicht zu warm ist. Der Standort sollte demnach wie folgt beschaffen sein:

  • Lichtbedarf: sonnig bis halbschattig
  • keine direkte Sonneneinstrahlung, vor allem über die Mittagszeit
  • kühl, durchschnittliche 16°C oder kühler sind zu empfehlen
  • solange die Pflanze keine direkte Sonne abbekommt, sind wärmere Temperaturen in Ordnung

Steinbrech (Saxifraga arendsii)
Der Standort sollte Moos-Steinbrech in etwa ähnliche Bedingungen bieten wie die Herkunftsregionen.

Boden

Der Boden muss in Einklang mit dem Standort liegen:

  • humos oder steinig
  • nährstoffreich
  • durchlässig
  • trocken, da die notwendige Feuchtigkeit über Gieß- oder Regenwasser zur Verfügung gestellt wird
  • ein kalkhaltiger Boden ist in Ordnung für Moos-Steinbrech
  • pH-Wert: 6,5 – 7,5

Pflanzen

Das Pflanzen der Saxifraga arendsii gelingt wie folgt:

  • Pflanzenreste und Unkraut  entfernen
  • ausreichend großes Loch ausheben
  • Boden mit Kompost anreichern
  • feinkörnige Kiesel unter Erdaushub mischen
  • als effektive Drainage
  • sandiges Substrat mit Lehm mischen
  • Pflanzen im Abstand von 15 bis 20 cm zueinander in Boden einsetzen
  • etwa 3 cm dicke Schicht Rindenmulch ausbringen
  • anschließend anfeuchten

Steinbrech (Saxifraga arendsii)
Der beste Zeitpunkt zum Pflanzen ist der Herbst.

Pflege

Saxifraga arendsii ist bei vielen Gärtnern beliebt, da sie unkompliziert und robust ist. Solange Sie der Pflanze einen guten Standort gewähren, benötigt sie kaum Pflege. Selbst das Gießen reduziert sich beim Moos-Steinbrech auf ein Minimum, düngen müssen Sie nur einmal im Jahr. Der Winter kann der Pflanze nicht viel anhaben, solange Sie auf eine ausreichende Wasserversorgung achten, wenn es der Winter erlaubt.

Gießen

Gießen ist bei Moos-Steinbrech wichtig, da die Pflanze sehr schnell austrocknen kann. Sie ist immer auf ein leicht feuchtes Substrat angewiesen, denn selbst kürzere Trockenzeiten können sich negativ auf die Vitalität des Gewächses auswirken. Dennoch darf keine Staunässe entstehen, was vor allem bei Exemplaren im Kübel zu einem Problem werden kann, wenn der Topf nicht über eine ausreichende Drainage verfügt. Gegossen wird wie folgt:

  • am Morgen oder am Abend gießen
  • niemals zur Mittagszeit
  • über diese Zeit würde das frische Wasser verdunsten, da es noch nicht schnell genug in die Erde gezogen ist
  • nicht zu viel gießen
  • Feuchtigkeit im Boden prüfen (Fingerprobe)
  • achten Sie darauf, dass Oberfläche nicht antrocknet, aber kein Wasser stehen bleibt
  • bei Kübelpflanzen überschüssiges Wasser im Untersetzer ausschütten
  • Kalkwasser stellt kein Problem für Saxifraga arendsii dar

Steinbrech (Saxifraga arendsii)
Meiden Sie mit dem Moos-Steinbrech Uferbereiche, da Staunässe zu Wurzelfäule führen würde.

Düngen

Klassische Düngezugaben sind bei Moos-Steinbrech nicht erforderlich und funktionieren in der Regel nicht wirklich gut. Ebenso verhält es sich mit Kompost, der nicht einfach unter die Pflanzen gehoben werden kann. Im frühen Herbst lohnt es sich daher, die folgenden Pflegeschritte auszuführen, um den Boden mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen:

  • Unkraut und abgestorbene Steinbrech-Exemplare entfermen
  • Schicht aus Hornspänen, Rindenmulch oder Reisig zwischen Pflanzen verteilen
  • kann ruhig etwas dicker ausfallen
  • dadurch bleiben den Pflanzen mehr Nährstoffe erhalten

Zudem sorgt die Schicht über den Winter für eine ausreichende Nährstoffzufuhr und speichert zusätzlich Wasser, was sich positiv auf die Vitalität der Pflanze über die kalte Jahreszeit auswirkt. Andere Düngemaßnahmen sind für das Gewächs nicht notwendig. Da Steinbrech nicht wirklich ausdauernd ist, sollten Sie die Pflanze regelmäßig umsetzen, damit sie frische Erde erhält und die Wurzeln sich neu ausbreiten können.

Tipp: Falls Sie ein Exemplar im Kübel halten, sollten Sie regelmäßig in geringen Mengen mit einem Blumendünger in der folgenden Zusammensetzung düngen: 8/12/6. Übertreiben Sie es aber nicht, denn in den meisten Fällen reicht das Substrat völlig aus, wenn Sie dieses jährlich erneuern.

Schneiden

Schnittmaßnahmen sind beim Moos-Steinbrech nicht notwendig, da die Pflanze niemals höher als 20 Zentimeter wird und sich nicht zu stark von selbst ausbreitet. Es ist notwendig, dass Sie im Frühjahr abgestorbene, braune Pflanzenteile entfernen, wofür am besten eine saubere Schere verwendet wird. Sie können die Pflanze nach der Blütezeit Ende Mai mit dem Rasentrimmer kürzen, um eine Selbstaussaat über die verwelkten Blüten zu unterbinden. Diese Methode bietet sich vor allem an, wenn Sie keine selbstständige Verbreitung der Pflanze im Garten wünschen.

Überwintern

Sie benötigen keine Form von Winterschutz für Moos-Steinbrech. Da die verwendeten Arten des Hybriden aus dem alpinen Raum stammen, ist das Gewächs an Temperaturen bis -23°C gewohnt und kann komplett auf einen Winterschutz verzichten. Wichtig über den Winter ist nur der richtige Standort, der sich nicht vom normalen Standort über das Jahr unterscheiden sollte, da es sonst zum Austrocknen der Pflanze kommt. Das heißt, zu viel Sonne sorgt für braune Triebe und Pflanzenteile, die absterben. An frostfreien Tagen ist es daher zu empfehlen, das Gewächs etwas zu gießen, wenn kein Schutz vor der direkten Wintersonne gegeben ist.

Steinbrech (Saxifrage arendsii)
Moos-Steinbrech ist winterfest und benötigt wenig Hilfe, um durch die kalte Jahreszeit zu kommen.

Vermehren

Das Vermehren von Moos-Steinbrech gelingt auf zwei Arten: Teilen und über Samen. Das Teilen gelingt wie folgt:

  • im Frühling adulte Pflanze ausgraben
  • mit scharfem und desinfiziertem Spaten in zwei Hälften teilen
  • anschließend beide Hälften wieder gewohnt in die Erde pflanzen
  • dabei Pflanzabstand betrachten

Die Aussaat funktioniert sehr gut, wenn Sie schon ein Exemplar zur Verfügung haben:

  • Kapselfrüchte im Herbst ernten
  • enthalten Saatgut
  • bei Moos-Steinbrech handelt es sich um Kaltkeimer
  • Samen müssen vor Keimung Kältephase durchlaufen
  • Samen in flacher Anzuchtschale, die mit Substrat gefüllt ist, platzieren
  • darauf dünne Schicht Erde verteilen
  • an hellem Ort im Garten aufstellen
  • über Winter ausreichend feucht halten
  • anschließend im zeitigen Frühling pikieren
  • ab Mai in Garten setzen
  • ersten Blüten erscheinen ein Jahr später

Krankheiten und Schädlinge

Moos-Steinbrech ist eine äußerst robuste Pflanze, die weder von Schädlingen wie Milben, Läusen oder Larven befallen wird, noch sind Schimmel oder Krankheiten ein Problem für das Steinbrechgewächs. Im Gegensatz zu anderen Polsterstauden und Pflanzen im Steingarten meiden sogar Schnecken Saxifraga arendsii, was es ideal für die Begrenzung von Beeten oder Wegen macht. Die einzigen Probleme sind Pflegefehler, da die Wurzeln manchmal aus der Erde wachsen können. Bei zu viel Sonne vertrocknen diese, was schnell zum Absterben der Pflanze führt. Das heißt, solange die Pflege stimmt, geht es dem Moos-Steinbrech gut.

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