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Basilikum im Topf ziehen: Pflege von A-Z | Der ultimative Guide

Basilikum
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Blütenfarbe
rosa, weiss
Standort
Halbschatten, Sonnig
Blütezeit
Juni, Juli, August, September
Wuchsform
aufrecht, buschig, einjährig
Höhe
bis zu 60 cm hoch
Bodenart
sandig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
neutral
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Lippenblütler, Lamiaceae
Pflanzenarten
Gewürzpflanzen, Topfpflanzen, Balkonpflanzen, Kübelpflanzen, Küchenkräuter
Gartenstil
Nutzgarten, Selbstversorgergarten, Biogarten

Basilikum (Ocimum basilicum), auch Königskraut genannt, ist ein vielseitig verwendbares und für viele unverzichtbares Gewürzkraut. Kaum ein Tomatengericht kommt ohne dieses Würzkraut aus. Das ursprünglich mediterrane Kraut lässt sich gut in Töpfen oder Kübeln ziehen. Überwiegend wird es einjährig kultiviert, wobei einige robuste Sorten durchaus auch mehrjährig gehalten werden können. Anzucht und Pflege sind unproblematisch, sofern man einige Dinge beachtet.

Video-Tipp

Anzucht von Basilikum

Für die Vermehrung von Basilikum bieten sich prinzipiell zwei Arten an:

  • über Samen
  • mit Stecklingen

Aussaat

Grundsätzlich lässt sich Basilikum ganzjährig ziehen. Da aber im Herbst und Winter die Lichtverhältnisse nicht mehr optimal sind, eignen sich Frühjahr und Sommer besser zum Aussäen. Die Überlebenschancen selbst ausgesäter Pflänzchen sind wesentlich höher als die gekaufter Exemplare. Die benötigten Samen können von vorhandenen Pflanzen gewonnen werden, vorausgesetzt, man lässt sie blühen. Allerdings geht Basilikum nach der Blüte meist ein, man sollte also auf diese eine Pflanze verzichten können. Ansonsten bietet auch der Handel entsprechendes Saatgut zum Aussäen an.

Basilikum Samen in Topf
Denken Sie daran, dass die Basilikumsamen Lichtkeimer sind.
  • kleine Töpfe mit Anzuchterde befüllen und diese befeuchten
  • Topfdurchmesser von mindestens 10 cm
  • Samen auf Substrat gleichmäßig verteilen und leicht andrücken
  • nicht mit Erde bedecken
  • pro Topf etwa 10 Samen
  • zum Keimen Licht, Wärme und gleichmäßig feuchtes Substrat notwendig
  • an warmen Platz mit viel Licht, ohne pralle Mittagssonne stellen
  • Keimung bei Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad innerhalb weniger Tage

Ab einer Größe von 5-10 cm oder zwei Blattpaaren kann vereinzelt werden. Man wählt die kräftigsten Pflänzchen aus und setzt pro Topf 7-8 ein. Anschließend erfolgt vorsichtige Wässerung. Nun können sie an ein sonniges Plätzchen auf der Fensterbank oder ab Ende Mai nach draußen.

Stecklinge

Alternativ zur Aussaat kann man Basilikum auch aus Stecklingen ziehen. Die sollte man nur von gesunden Pflanzen mit saftig grünen Blättern und Trieben ohne Blütenansatz entnehmen.

  • Stecklinge sollten 10-15 cm lang sein
  • kurz unter Blattansatz schneiden
  • Blätter im unteren Bereich entfernen
  • Stecklinge zum Bewurzeln in Glas mit zimmerwarmem Wasser stellen
  • etwas Holzkohle im Wasser, kann Fäulnisbildung vorbeugen
  • Wasserglas an warmen, halbschattigen Fensterplatz stellen
  • Wasser möglichst täglich erneuern
  • Wurzelbildung meist nach wenigen Tagen
  • bewurzelte Stecklinge einpflanzen

Man pflanzt jeweils einen bewurzelten Steckling in kleine Töpfe mit einem Durchmesser von etwa 9 cm. Nach dem Einpflanzen stellt man sie in eine hohe, mit Wasser gefüllte Schale, sodass das Substrat gut Wasser aufnehmen kann. Die Töpfe sollten dabei etwa 5 cm tief im Wasser stehen. Anschließend können sie an einen sonnigen Platz im Wohnzimmer oder ins Freie.

Basilikum Stecklinge
Zeigen sich Wurzeln an den Stecklingen, kann man diese einpflanzen.

Standort

Eine Pflanzung von Basilikum im Topf hat einige Vorteile u.a. bei der Standortwahl. Getopfter Basilikum ist flexibel, sodass der Standort jederzeit gewechselt werden kann, beispielsweise zum Schutz vor Starkregen oder kalter Zugluft. Diese Pflanze kommt ursprünglich aus warmen Gefilden und sollte demzufolge auch hier so warm und sonnig wie möglich stehen. Optimal ist ein überdachter Platz vor einer südlichen Wand. Temperaturen unter zehn Grad sind für diese Gewürzpflanze problematisch. Aufgrund dessen sollten sie auch erst ins Freie, wenn die Temperaturen dauerhaft über 10 Grad liegen. Kalte Zugluft sollte zwar vermieden, aber dennoch für eine gute Belüftung gesorgt werden.

Substrat

Was das Substrat angeht, nimmt Basilikum eine Sonderstellung ein. Während die Mehrheit aller Kräuterpflanzen ein eher mageres Substrat benötigt, zählt Basilikum zu den sogenannten Starkzehrern, sodass nährstoffarmes Substrat völlig ungeeignet ist. Am besten gedeiht das Königskraut demzufolge in nährstoffreicher, humoser bis kalkhaltiger, gut durchlässiger und frischer bis feuchter Erde, mit einem pH-Wert von 6,5 bis 7,5. Wichtig ist ein strukturstabiles Substrat. Empfehlenswert ist handelsübliche Blumenerde auf Kompostbasis, deren Durchlässigkeit durch die Zugabe von Sand oder Perlite optimiert wird.

Pflegeanleitung

Königskraut ist vergleichsweise pflegeleicht. Beim Anbauen bzw. der Pflege steht vor allem eine regelmäßige Versorgung mit Wasser und Nährstoffen im Fokus. Grobe Fehler lassen diese Pflanze schnell Schaden nehmen.

Gießen

Wer Basilikum anbauen möchte, sollte den Fokus auf einen ausgewogenen Wasserhaushalt legen, der bei seiner Anzucht und Entwicklung eine zentrale Rolle spielt. Dabei geht es sowohl um die Gießmenge als auch die richtige Gießtechnik. Basilikum ist eine sehr durstige Pflanze und muss täglich gegossen werden. Er sollte grundsätzlich immer von unten, beispielsweise über einen Untersetzer und auf keinen Fall über die Blätter gegossen werden.

Basilikum gießen
Hält man Basilikum im Topf, so spielt die richtige Wasserzufuhr eine wichtige Rolle.

Alternativ dazu kann man den Topf für etwa 20 Minuten in einen Behälter mit zimmerwarmem Wasser stellen, sodass Substrat und Wurzeln ausreichend Wasser aufnehmen können. Anschließend lässt man überschüssiges Wasser ablaufen. Vor dem nächsten Gießen sollte das Substrat leicht antrocknen.

Düngen

Um den hohen Bedarf an Nährstoffen zu decken, kann man Basilikum im Topf wöchentlich mit einem Flüssigdünger versorgen. Zudem bieten sich Hornspäne oder Horngries an, die haben die gleiche Wirkung wie ein Langzeitdünger. Frisch umgetopfte Exemplare müssen frühestens nach 4-6 Wochen das erste Mal gedüngt werden. Frische Erde ist in der Regel vorgedüngt, sodass die Nährstoffversorgung für die ersten Wochen sichergestellt ist.

Tipp: Da Basilikum in der Regel zum Verzehr gezogen wird, sollten ausschließlich organische Dünger verwendet werden.

Schneiden

Auch das Schneiden dieser Gewürzpflanze ist Teil der Pflege, wobei es in erster Linie der Ernte dient. Basilikum besitzt einen starken Wuchs. Durch das gezielte Zurückschneiden wird ein buschigerer Habitus gefördert. Der soll die Gesundheit und Vitalität erhalten und fördern. Zudem wird mit dem richtigen Schnitt die Blütenbildung verhindert.

  • zu zaghaftes Schneiden eher kontraproduktiv
  • Triebe verkahlen und sterben irgendwann ab
  • schwächt komplette Pflanze
  • Triebspitzen immer mindestens 5 cm tief schneiden
  • im Idealfall immer ganze Triebe abschneiden
  • nindestens ein Augenpaar sollte stehen bleiben
  • Schnitt dabei wenige Millimeter über Blattpaar ansetzen
  • fördert bessere Verzweigung der Pflanze
  • bei Jungpflanzen anfangs nur einzelne Blätter oder Triebspitzen abzupfen
  • wachsen dann kräftiger nach
Basilikum zupfen
Wird regelmäßig und richtig geschnitten, spricht nichts dagegen, nur mal ein paar einzelne Blättchen als kleinen Snack für zwischendurch abzuzupfen.

Bei einem regelmäßigen, tiefen Schnitt bildet die Pflanze vermehrt Blätter aus.

Umtopfen

Im Handel angebotener Basilikum im Topf macht oft schon nach wenigen Tagen schlapp. Ursachen hierfür können beispielsweise ein ausgelaugtes Substrat oder ein zu enges Pflanzgefäß sein. Zudem werden diese Pflanzen in kürzester Zeit hochgezogen, damit sie im Handel frisch und gesund aussehen. Tatsächlich sind sie jedoch alles andere als vital und abgehärtet, denn eigentlich ist das nichts anderes als Geilwuchs.

  • sofort nach Kauf, Manschette bzw. Plastikfolie am Topf entfernen
  • Feuchtigkeit staut sich hinter Folie und kann zu Schimmelbildung führen
  • Pflanze aus Topf nehmen
  • anschließend in vier bis sechs Teilstücke bzw. Büschel teilen
  • einzeln in kleine Töpfe mit geeignetem Substrat pflanzen
  • vorzugsweise Kunststofftöpfe verwenden
  • Ton- oder Terrakottatöpfe würden Pflanzen Wasser entziehen
  • Wasser kann leichter verdunsten

Tipp: Wenn man Basilikum in einem Kübel neben Tomaten oder Paprika pflanzt, können sie sich in ihren Aromen gegenseitig verstärken.

Überwintern

Mehrjährige Basilikumarten im Topf können problemlos überwintert werden, sie sind in der Regel robuster und widerstandsfähiger als einjährige Sorten. Generell schafft die richtige Sortenauswahl beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Überwinterung. Unterschiede gibt es auch zwischen selbst ausgesäten und gekauften Basilikumpflanzen. Letztere überleben den ersten Winter meist nicht.

Hat der Basilikum den Sommer über im Freien verbracht, sollte er, sobald die Temperaturen unter 12 Grad fallen, nach drinnen. Die Überwinterung sollte geschützt vor kalter Zugluft, warm und hell, gern auch sonnig erfolgen, bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad. Standorte direkt über einer Heizung sollten vermieden werden, hier ist die Luft zu trocken. Da sich die Pflanzen jetzt in einer Art Winterruhe befinden, wird deutlich weniger gegossen. Vor jedem Gießen sollte das Substrat immer antrocknen. Dünger wird im Winter nur alle 4-6 Wochen verabreicht.

Strauchbasilikum (Ocimum basilicum 'African Blue')
Ocimum basilicum ‚African Blue‘

Tipp: Basilikumarten, die sich besonders gut für eine mehrjährige Kultur eignen, sind z. B. das grünblättrige afrikanische Basilikum ‚African Green‘, afrikanisches Baumbasilikum, rot-blaues afrikanisches Basilikum ‚African Blue‘, Gartenbasilikum sowie russisches Strauchbasilikum und die Sorte ‚Wildes Purpur‘.

Krankheiten und Schädlinge

Unter optimalen Bedingungen sind Krankheiten für dieses Kraut eigentlich kein Thema. Sind die sonst satt grünen Blätter unschön gefleckt, besteht dringender Handlungsbedarf. Meist handelt es sich dann um eine Pilzinfektion, die durch unterschiedliche Pilze verursacht werden kann.

Luzern-Mosaikvirus

Ein Virus, der dem Basilikum gefährlich werden kann, ist der sogenannte Luzern-Mosaikvirus (alfa mosaic virus). Er wird häufig durch verschmutzte bzw. infizierte Schnittwerkzeuge übertragen. Auch Blattläuse und Thripse kommen als Überträger infrage. Erste Symptome einer Virusinfektion sind aufgehellte Blattadern und mosaikartig geflecktes Laub. Im weiteren Verlauf kommt es zu Deformierungen der Blätter, die Pflanze stirbt ab.

Eine Bekämpfung ist weder biologisch noch chemisch möglich, wobei chemische Mittel ohnehin gemieden werden sollten, wenn das betreffende Kraut oder Gemüse zum Verzehr gedacht ist. Befallene Pflanzen müssen komplett entsorgt werden, um eine Übertragung auf benachbarte zu verhindern.

Einzig und allein vorbeugend kann man Einiges tun, um nachfolgende Pflanzen besser zu schützen. Dazu sollte man konsequent gegen Schädlinge wie Blattläuse und Thripse vorgehen. Des Weiteren sollte man beim Kauf von Saatgut auf zertifiziertes Qualitätssaatgut achten, denn auch Saatgut kann bereits mit diesem Virus infiziert sein.

Blattfleckenkrankheit (Septoria-Arten)

Die Blattfleckenkrankheit wird durch die Sporen der Schlauchpilzgattung Septoria verursacht und tritt vorzugsweise bei feucht-warmer Witterung auf. Sie äußert sich in Form bräunlicher Nekrosen (absterbendes Pflanzengewebe) sowie Deformierungen der Blätter. Letztendlich vertrocknen diese und fallen ab. Eine direkte Bekämpfung ist auch hier nicht möglich.

Was man aber tun kann, ist das Entfernen befallener Triebe sofort bei den ersten Anzeichen einer Viruserkrankung. Dabei werden die Triebe bis auf ein Blattpaar herunter geschnitten. Die Pflanze sollte so lange, bis sie sich erholt hat, von gesunden isoliert werden. Erholt sie sich nicht, muss auch sie komplett entsorgt werden.

Fleckige Blätter an Basilikum

Tipp: Fleckige Blätter können auch ein Hinweis auf falsches Gießverhalten sein. Für Basilikum ist es überlebenswichtig, nicht über die Blätter zu gießen, sondern ausschließlich von unten, bestenfalls über einen Untersetzer.

Blattläuse

Gesprenkelte, durchlöcherte und klebrige Blätter können ein Hinweis auf einen Befall mit Blattläusen sein. Die treten meist dann auf, wenn es sehr warm und trocken ist. Gegen einen leichten Befall hilft meist schon kräftiges Abbrausen kopfüber. Ist er bereits fortgeschritten, kann Brennnesselbrühe hilfreich sein. Befallene Triebe sollten herausgeschnitten und entsorgt werden. Zudem bietet sich die Verwendung von Klebetafeln sowie der Einsatz natürlicher Fressfeinde wie Marienkäfer und Raubmilben an.

Thripse

Thripse erkennt man an ihren schwarz-weiß gestreiften Flügeln. Sie hinterlassen silbrige Saugspuren auf und kleine Kotkrümel unter den Blättern. Bei fortgeschrittenem Befall sind die Blätter stark gesprenkelt. Da Thripse ebenso wie Blattläuse im Verdacht stehen, Viren zu übertragen, ist es wichtig, sie zu bekämpfen.

Dieser Schädling fühlt sich in warmer, trockener Luft besonders wohl, beispielsweise während der Heizperiode. Zunächst sollte man die Pflanze wieder isolieren. Durch regelmäßiges Abbrausen kann dann ein Großteil der Schädlinge beseitigt werden. Das Substrat sollte zuvor abgedeckt werden. Zusätzlich kann man Blautafeln aufhängen und Nützlinge wie die Florfliege einsetzen.


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