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Basilikum, Ocimum basilicum: Pflege von A-Z

Basilikum blüht von Juni bis September
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Blütenfarbe
rosa, rot, weiss
Standort
Sonnig
Blütezeit
Juni, Juli, August, September
Wuchsform
aufrecht, einjährig
Höhe
bis zu 60 Zentimeter hoch
Bodenart
sandig, kiesig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
neutral, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalkintolerant
Humus
humusreich
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Lippenblütler, Lamiaceae
Pflanzenarten
Einjährige Pflanzen, Gewürzpflanzen, Heilkräuter, Heilpflanzen, Küchenkräuter
Gartenstil
Italienischer Garten, Selbstversorgergarten, Terrassengarten, Topfgarten

Schon lange hat Basilikum in den hiesigen Kräutergärten Einzug gehalten. Denn das schmackhafte Kraut passt zu vielen Gerichten in der Küche. Wie die Pflege idealerweise aussieht und ob das Kraut im Topf oder Gartenbeet kultiviert werden sollte, erklärt der folgende Artikel.

Video-Tipp

Aussaat

Die Aussaat der Samen aus dem Handel kann im April sofort in ein Beet erfolgen. Für eine lange Ernte bietet es sich das Vorziehen ab Februar im Haus an, da die Pflanzen dann bereits früher für die Ernte zur Verfügung stehen:

  • warmes, sonniges Beet wählen
  • nährstoff- und humose Erde verwenden
  • Samen in kurzen Abständen leicht in Erde drücken
  • etwa 20 Zentimeter rundherum Platz lassen
  • Mischen mit anderen Kräutern möglich
  • Erde gleichmäßig feucht halten
  • vor Keimung mit Sprühflasche Wasser aufsprühen
  • Samen könnten sonst weggeschwemmt werden
  • im Topf an warmen hellen Ort stellen
  • Tisch-Anzuchthäuser eignen sich hier besonders

Auch bei der Vorkultur im Haus gilt es, die Erde während der Pflege immer leicht feucht zu halten.

Basilikum-Setzlinge im Topf

Hinweis: Wollen Sie die in den Töpfen vorgezogenen Pflanzen später ins sonnige Gartenbeet setzen, dann sollten Sie bereits ein bis zwei Wochen vorher hierfür Vorkehrungen treffen und das Königskraut langsam an die Sonne gewöhnen. Hierzu kann es jeden Tag ein wenig länger in der Sonne unter freiem Himmel verbleiben.

Blütezeit und Blüte

Das Küchenkraut entwickelt nur recht unscheinbare kleine Blüten in weiß, rosa oder auch rot in den oberen Kelchblättern. Die Blütezeit beginnt bereits im Mai und zieht sich bis in den Oktober. Damit das Kraut aber sein volles Aroma behält ist es sinnvoll, bereits die Knospen regelmäßig zu entfernen. Verwendet man das Kraut nur zur Dekoration, kann die Blüte an der Pflanze verbleiben.

Boden und Standort

Basilikum benötigt viel Sonne und Wärme um gut zu gedeihen. Der gewählte Standort sollte aber ebenso auch geschützt vor zu viel Wind und Regen sein. So ist eine Kräuterspirale oder ein Hochbeet vor einer Hauswand oder Hecke mit viel Sonneneinstrahlung ideal für das Kraut. Ein Topf sollte nicht auf der Küchenfensterbank stehen sondern ebenfalls einen Platz im Freien auf einem sonnigen Balkon oder sonniger Terrasse erhalten. An den Boden stellt das Kraut ebenfalls einige Anforderungen:

  • Substrat durchlässig und locker
  • humos
  • Gartenerde vor Pflanzen mit Kompost anreichern
  • Beet bereits einen Monat vor Pflanzung vorbereiten
  • Nährstoffe aus Kompost können sich so freisetzen
  • bei fester Erde Sand untermischen
Basilikum
  • für Topfkultivierung Kräutererde nutzen
  • meist auf Humusbasis
  • direkt beim Umtopfen düngen
  • Kräutererde besitzt kaum Nährstoffe

Tipp: Der ideale pH-Wert liegt beim Basilikum zwischen 6,5 und 7,2. Um ein gesundes Wachstum zu garantieren, sollten Sie diesen Wert unbedingt einhalten. Mit einem Prüfstäbchen aus dem Gartenfachhandel können Sie den Wert ermitteln und gegebenenfalls gegensteuern.

Düngen und Gießen

Bei dem Küchenkraut handelt es sich um einen Starkzehrer, der viel Pflege hinsichtlich der Düngung benötigt:

  • Dünger alle zwei bis drei Wochen
  • am besten Flüssigdünger
  • sowohl im Gartenbeet als auch im Topf
  • mit Gießwasser geben
  • regelmäßig gießen
  • nur direkt an Wurzeln
  • Erde immer leicht feucht halten
  • nicht ganz austrocknen lassen
  • wenn oberste Schicht trocken, gießen
Basilikum mit nassen Blättern

Hinweis: Gelangt Wasser auf die zarten Blätter, kann es bei Sonneneinstrahlung zu Verbrennungen kommen. Daher sollten Sie auch bei Sommerregenfällen bei den Pflanzen im Gartenbeet darauf achten, dass die Blätter wieder trocken sind, bevor die Sonne wieder scheint. Töpfe können Sie aus dem Regen nehmen und unter ein Dach stellen.

Ernten

Die Ernte kann das ganze Vegetationsjahr über erfolgen. Hierbei werden immer die Triebspitzen gepflückt und verwendet. Auf diese Weise wird auch die Blüte verhindert, die dem Kraut den Geschmack nimmt:

  • mit Finger ernten
  • nicht nur einzelne Blätter abkneifen
  • knapp über Blattverzweigung ganzen Stängel
  • so bilden sich neue Triebe
  • aus Blattachseln wachsen neue Seitensprosse
  • ebenfalls für Ernte geeignet
  • vor Winter gesamte Pflanze ernten
  • Blätter einfrieren
  • Stängel zusammenbinden
  • kopfüber trocknen

Die getrockneten Blätter können zerkleinert und in ein verschließbares Glas gegeben werden. So kann das getrocknete Basilikum den ganzen Winter über genutzt werden.

Hinweis: Die Namen Königskraut, Basilie und Basilikum stammen alle von dem griechischen Wort für König Vasilias (Basilias) ab.

Krankheiten und Schädlinge

Bei Krankheiten handelt es sich in der Regel um Fehler in der Pflege. Denn das Kraut kann sowohl bei zu wenig Wasser schnell vertrocknen, aber bei zu viel Wasser verfaulen die Wurzeln und auch dann ist die Pflanze nicht mehr zu retten.

Braune Blätter als Basilikum
Braune Blätter am Basilikum weisen auf Pflegefehler oder schlechte Standortbedingungen hin.

Daneben leiden Exemplare aus dem Supermarkt oftmals an Stängelgrundfäule, einem Pilzbefall, der oftmals auch bei zu viel Stickstoff im Dünger auftritt:

  • auf stickstoffhaltigen Dünger verzichten
  • unbeschädigte Blätter an krankem Pflanzen ernten
  • Rest gut verschlossen im Restemüll entsorgen
  • im Gartenbeet anfällig für Schnecken
  • hier eignet sich Kultivierung im Hochbeet

Wurde Basilikum im bodennahen Beet kultiviert, kann alternativ eine Schneckensperre angelegt werden.

Pflanzen

Die selbst in Vorkultur herangezogenen kleinen Pflanzen oder auch Basilie aus dem Handel werden im Mai nach den Eisheiligen, wenn keine frostigen Nächte mehr zu erwarten sind, ins mit passender Erde vorbereitete Beet im Garten ausgepflanzt:

  • kleine Pflanzlöcher ausheben
  • etwa rundherum 20 Zentimeter Abstand
  • nicht unter größer wachsende Gewächse setzen
  • Pflanzen dem Topf insgesamt entnehmen
  • Erde leicht von Wurzeln lösen
  • ins Loch setzen
  • Erde wieder einfüllen
  • gut angießen

Die weitere Pflege des Basilikums ist unter dem Punkt „Düngen und Gießen“ erklärt.

Basilikum mit Salat und Petersilie im Beet

Hinweis: Wenn Sie verschiedene Kräuter und Pflanzen mit dem Basilikum gemeinsam ins Beet setzen, ist es ratsam, dass die sonnenhungrige Pflanze nicht von anderen Pflanzen wie zum Beispiel Tomaten oder Gurken so überdeckt wird, dass sie überwiegend im Schatten steht. Ein wenig Halbschatten wird jedoch vertragen.

Schneiden

Wird das Basilikum regelmäßig geerntet, dann ist ein weiteres Schneiden nicht erforderlich.

Überwintern

Ein Überwintern des in der Regel einjährigen Königskrauts ist unter verschiedenen Umständen zwar möglich, doch die meisten Pflanzen überleben die Überwinterung nicht. Meist wachsen diese Pflanzen, die es dennoch über den Winter geschafft haben, im nächsten Jahr nur noch spärlich und können für eine weitere Ernte gar nicht mehr genutzt werden.

Umtopfen

Wenn eine Pflanze im Topf erworben wurde, sollte diese in einem größeren Gefäß mit qualitativ hochwertigem Substrat eingepflanzt werden, wenn diese nicht ins Gartenbeet ziehen soll. Die Töpfe aus dem Handel sind in der Regel zu klein für die Wurzeln, die Erde ist nicht hochwertig genug:

  • größeren Kübel wählen
  • Drainage über Abflussloch anlegen
  • Staunässe wird nicht vertragen
  • Kies, Tonscherben oder -kugeln nutzen
  • Pflanzenvlies darüberlegen
  • einen Teil Kräutererde einfüllen
  • Pflanze altem Topf insgesamt entnehmen
  • Erde an Wurzeln ein wenig lockern
  • in neues Gefäß setzen
  • Erde auffüllen
Basilikum umtopfen

Direkt beim ersten Gießen nach dem Eintopfen sollte auch Flüssigdünger zugegeben werden, da die Kräutererde für das starkzehrende Basilikum zu wenig Nährstoffe enthält.

Vermehren

Vermehren macht bei dem einjährigen Königskraut wenig Sinn. Denn es wachsen über den Sommer immer wieder neue Triebe nach. Einen Sinn macht die Vermehrung über Stecklinge nur bei den mehrjährigen Sorten.

Häufig gestellte Fragen

Wie und wo kann ich Basilikum verwenden?

Das Kraut wird überwiegend in der Küche verwendet. Hier können Sie es zu Pesto, Pasta, Pizza und vielen anderen mediterranen Speisen reichen. Pesto wird auch oft auf der Basis von Basilie hergestellt. Besonders gut passt das Küchenkraut zu Tomaten und Mozzarella. Aber Sie können Basilikum auch für Kräutersalz, -essig oder -öl verwenden. Zudem wird es oft in der alternativen Medizin verwendet.

Gibt es auch mehrjähriges Basilikum?

Auch diese Art gibt es. Allerdings ist in unseren Breitengraden das bekannteste das Königskraut, das nur einjährig kultiviert wird, sowohl im Gartenbeet als auch im Topf. Sehr robust und mehrjährig hingegen ist das Afrikanische Strauchbasilikum, das neben sehr vielen Blüten auch sehr viel Aroma besitzt.

Kann ich das Basilikum im Topf aus dem Supermarkt kultivieren?

Die Töpfe mit Kräutern, auch mit Basilikum, die Sie an der Gemüsetheke im Supermarkt erwerben können sind in der Regel für den direkten frischen Verbrauch gedacht. Allerdings ist es durchaus möglich, auch diese Pflanzen im Gartenbeet oder einem größeren Topf mit frischer Erde über den Sommer zu kultivieren und die Ernte der Pflanze somit zu verlängern.

Gibt es noch andere Basilikum-Arten?

Zu den einjährigen sowie mehrjährigen Arten gehören etwa sechzig. Bekannt sind hier vor allem die ebenfalls einjährigen Zitronen-Basilikum mit einem leichten Zitronenaroma sowie Thai-Basilikum.

Welche Pflanzen können zusammen mit Basilikum kultiviert werden?

Wenn Sie ein Kräuter- oder Gemüsebeet anlegen möchten, dann gibt es verschiedene Pflanznachbarn für das Königskraut, die die gleiche Pflege benötigen und somit gut zusammenpassen und sich ergänzen. Hierzu gehören etwa Majoran (Origanum majorana), Petersilie (Petroselinum crispum), Schnittlauch (Allium schoenoprasum) sowie die Gemüsepflanzen Tomaten (Solanum lycopersicum), Gurken (Cucumis sativus) und Kohl wie zum Bespiel Kohlrabi (Brassica oleracea var. gongylodes L.).


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