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Huflattich, Tussilago farfara: Pflege und Steckbrief

Huflattich
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Blütenfarbe
gelb
Standort
Halbschatten, Sonnig, Vollsonne
Blütezeit
April, Mai, Juni
Wuchsform
mehrjährig
Höhe
bis zu 30 Zentimeter hoch
Bodenart
sandig, lehmig, kiesig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, sehr feucht
pH-Wert
schwach alkalisch, alkalisch
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
k.A.
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Korbblütler, Asteraceae
Pflanzenarten
Frühlingsblumen, Heilpflanzen, Arzneipflanzen, Giftkräuter, Heilkräuter, Topfpflanzen, Wildkräuter
Gartenstil
Apothekergarten, Topfgarten, Wildgarten

Der Huflattich ist eine heimische Pflanze, die zunehmend an Lebensraum verliert. Sie bevorzugt Schotterböden, wo es kaum Konkurrenz gibt. Der Huflattich ist einfach zu pflegen und ein Magnet für Insekten.

Video-Tipp

Standort

Die Huflattichpflanzen bevorzugen einen vollsonnigen und sehr warmen Standort. Diese begünstigen im Frühjahr auch einen zeitigen Austrieb und bieten den ersten Insekten eine wichtige Nahrungsquelle.

Geeignet sind auch Standorte, die nur schwer zu pflegen sind, wie Abhänge, die sonnig aber trocken sind.

Hinweis: Obwohl der Huflattich 1994 zur Heilpflanze des Jahres gewählt wurde und erwiesenermaßen bei Hautkrankheiten oder Bronchienbeschwerden Linderung verschafft, ist er doch eine Giftpflanze. Die enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide sind leberschädigend. Deshalb ist vom übermäßigen Verzehr des Krauts abzusehen.

Boden

Ein Grund, warum die Huflattichpflanzen in der Pflege nicht aufwendig sind, sind die geringen Ansprüche an den Boden. Je weniger Nährstoffe im Boden sind, umso besser ist es für Tussilago farfara. In der Natur sieht man die Pflanzen häufig entlang von Straßenbanketten, die eingeschottert wurden. Dies ist nur einer der vielen Standorte, die ideal für den Huflattich wären. Durch die vermehrte Verwendung von Streusalz ist er jedoch an diesen Standorten weitgehend verschwunden, da er nicht besonders gut Salz verträgt.

Huflattich (Tussilago farfara)

Der ideale Boden für die Huflattichpflanzen ist folgendermaßen aufgebaut:

  • grobe Steine
  • Kies
  • Sand
  • Mischung aus Sand, feinem Schotter und Lehm
  • nährstoffarme Erde

Obwohl es die Huflattichpflanzen sehr sonnig mögen, sollte der Standort auch leicht feucht sein, es darf sich jedoch keine Staunässe bilden. Daher ist es empfehlenswert, wenn dem Substrat in einer tieferen Schicht etwas Lehm beigemischt wird.

Aussaat

Huflattich lässt sich über die Aussaat vermehren. Er benötigt jedoch einen Frostimpuls zum Keimen. Sie können die Aussaat bereits im Herbst oder spätesten im Februar vornehmen. Zudem ist Tussilago farfara wie viele andere Wildpflanzen ein Lichtkeimer. Die Samen dürfen daher nicht mit Erde bedeckt werden. Die Aussaat kann direkt im Freiland erfolgen.

Anleitung

  • Boden lockern
  • Sand einarbeiten
  • Erde fein zerkrümeln
  • Samen gleichmäßig verteilen
  • Samen vorsichtig andrücken
  • angießen

Sie können zusätzlich über die Samen noch ein Vlies geben, das jedoch nicht direkt am Boden aufliegen sollte. Das Vlies schützt die Samen vor Vögel und schafft darunter zudem ein Mikroklima, dass die Keimung im Frühjahr begünstigt. Während der Keimzeit müssen die Samen immer gleichmäßig feucht sein.

Tipp: Sie können über die Aussaatstelle auch die Abdeckung von einem Zimmergewächshaus stülpen. Dadurch schaffen Sie ebenfalls ein Mikroklima und schützen die Samen vor Vögel.

Pflanzung

Sollten Sie die Pflanzen in einer Anzuchtschale im Freiland vorgezogen haben, vereinzeln Sie die Pflanzen, sobald Sie das erste richtige Blattpaar gebildet haben. Befüllen Sie dazu Töpfe mit einem Gemisch aus Sand und magerer Erde.

Huflattich

Bei einer Vorkultur im Freiland sollten Sie etwas länger warten, bis Sie die Pflanzen vereinzeln. Die Vorkultur im Freiland hat jedoch den Vorteil, dass Sie den Zwischenschritt der Umpflanzung in einen Topf überspringen können.

Beim Pflanzen von Huflattich sollten Sie auf einen Abstand von mindestens 40 Zentimetern zwischen den Pflanzen achten. Unter guten Bedingungen breiten sich die Pflanzen stark aus und bilden große Horste.

Vermehren

Haben Sie in Ihrem Garten erst einmal Huflattichpflanzen etabliert, dann können Sie sie einfach durch Teilung vermehren. Die Pflanzen bilden unterirdisch Wurzelausläufer, weshalb er auch nicht einfach auszugraben ist. Zudem reichen die Wurzeln oft bis zu einem halben Meter tief in den Boden.

Anleitung

  • Pflanzen ausgraben
  • kräftige Jungpflanzen mit einem scharfen Messer abtrennen
  • überalterte Mutterpflanzen entsorgen
  • Jungpflanzen mit ausreichend Abstand einpflanzen

Der beste Zeitpunkt für die Vermehrung ist das späte Frühjahr nach der Blüte oder der Herbst, bevor die Pflanzen eingezogen sind. Warten Sie zu lange, sehen Sie nicht mehr, wo die Pflanzen stehen, da Sie meist vollständig einziehen.

Pflege

Bei der Pflege des Huflattichs sind nur wenige Punkte zu beachten.

Blüte des Huflattics
Der Huflattich zeigt seine gelbe Blüte von April bis Juni.

Düngen

Der beste Zeitpunkt für eine Düngung ist das zeitige Frühjahr. Bereiten Sie dazu folgendes Gemisch zu gleichen Teilen vor:

  • Kompost
  • Sand
  • Lehm

Verteilen Sie die Mischung, noch bevor die Pflanzen ausgetrieben sind. Es ist nicht notwendig die Düngung in den Boden einzuarbeiten, die Pflanzen wachsen einfach hindurch und durch die Witterung gelangen die Nährstoffe in tiefere Bodenschichten.

Hinweis: Huflattich reagiert sehr empfindlich auf zu viele Nährstoffe. Stellen Sie daher sicher, dass nicht zu viele weitere Nährstoffe durch eine indirekte Eintragung, wie Oberflächenwasser, zu den Pflanzen gelangt.

Gießen

In der Regel ist es nicht notwendig die Huflattichpflanzen extra zu wässern. Lediglich bei anhaltender Trockenheit über mehrere Wochen hinweg sollten Sie gelegentlich durchdringend wässern.

Schneiden

Ein Rückschnitt ist nicht erforderlich, da dies die Bildung weiterer Blüten nicht fördert. Sie können die abgeblühten Fruchtstände stehen lassen, da sie mit dem weißen Pappus attraktiv aussehen. Die Blütenstände ziehen dann im Sommer von selbst ein. Das gleiche passiert auch mit dem Laub des Huflattichs. Sollte Sie das welke Laub stören, können Sie es zurückschneiden.

  • Rückschnitt von Blättern im Spätherbst
  • Blüten kurz nach dem Verblühen schneiden
  • Blüten und Blätter bodennahe abschneiden
Huflattich

Sie können das Laub als Mulch über den Winter liegen. Durch die Verrottung bekommt der Boden wieder zusätzliche Nährstoffe.

Überwintern

Im Winter brauchen die Huflattichpflanzen keinen besonderen Schutz, da sie vollständig einziehen. Sie können jedoch über die Stelle etwas Reisig verteilen. Dadurch wird im Frühjahr der Austrieb begünstigt.

Hinweis: Achten Sie allerdings darauf, das Reisig rechtzeitig wieder zu entfernen, damit die Blüten sich nicht durch die Zweige kämpfen müssen.

Schädlinge

Die Huflattichpflanzen sind nicht anfällig für Schädlinge. Gelegentlich sind auf den Blüten Ameisen zu finden, die den süßen Nektar sammeln. Sehr junge Blätter werden ab und zu auch von Schnecken angefressen. Sobald sie älter sind, sind sie für sie aber auch nicht mehr interessant.

Krankheiten

Gelegentlich werden die Huflattichpflanzen von Rostpilzen befallen. Dies ist jedoch nur der Fall, wenn es im Frühjahr bzw. Frühsommer anhaltend regnerisch war. Die Rostpilze schaden den Pflanzen nicht, sorgen jedoch dafür, dass die Blätter unansehnlich aussehen.

Vorbeugen

  • auf ausreichend Pflanzabstand achten
  • dichte Bestände ausdünnen
  • gleichmäßig wässern
  • Nährstoffeintrag reduzieren

Stört Sie das befallene Laub, können Sie die Blätter einfach abschneiden. Entsorgen Sie das Laub von befallenen Tussilago farfara nicht auf dem Kompost. Das kann dazu führen, dass über die Erde auch andere Pflanzen mit den Rostpilzen infiziert werden. Entsorgen Sie das befallene Laub im Restmüll.

Gartenschere mit Wetzstahl schärfen

Hinweis: Schärfen und desinfizieren Sie die Gartenschere, die Sie für den Rückschnitt nutzen, vor und nach der Verwendung. Dadurch verhindern Sie ebenfalls eine Übertragung von Krankheiten zwischen den Pflanzen.

Häufig gestellte Fragen

Gibt es Pflanzen, mit denen Huflattich verwechselbar ist?

Ja, die Huflattichblätter sehen den Blättern der Weißen Pestwurz (Petasites albus) sehr ähnlich. Sie Huflattichblätter unterscheiden sich durch ihre schwarzen Blattrandzähne, die bei der Pestwurz grün sind. Zudem sind die Leitbündel bei den Huflattichblättern im Querschnitt hufeisenförmig angeordnet.

Eignet sich der Huflattich für den Steingarten?

Huflattichpflanzen sind nur bedingt für Steingärten geeignet. In der Regel sind Steingräten zu trocken. Maximal im Randbereich können Sie Huflattich anpflanzen.

Gibt es Zuchtsorten vom Huflattich?

Nein, es gibt keine weiteren Sorten mehr. Bei Pflanzen und Saatgut im Handel handelt es sich ebenfalls um die Wildform. Bei einer guten Pflege können die Pflanzen jedoch sehr stattlich werden, weshalb es oft so scheint, als handle es sich um eine Zuchtform.

Wächst Huflattich auch im Topf?

Theoretisch ja, allerdings ist er in der Topfkultur in der Pflege deutlich aufwendiger. Es ist erforderlich, dass Sie die Pflanzen regelmäßig gießen und zusätzlich zur Grunddüngung sollten Sie einmal im Sommer noch zusätzlich mit Kompostgaben gedüngt werden.


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