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Schopflavendel, Lavandula stoechas richtig pflegen und schneiden

Schopflavendel, Lavandula stoechas
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Blütenfarbe
rosa, violett, weiss
Standort
Sonnig, Vollsonne
Blütezeit
Mai, Juni, Juli, August, September
Wuchsform
aufrecht, buschig
Höhe
bis zu 100 Zentimeter hoch
Bodenart
steinig, sandig, lehmig
Bodenfeuchte
mäßig feucht
pH-Wert
neutral, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalkintolerant
Humus
k.A.
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Lippenblütler, Lamiaceae
Pflanzenarten
Duftkräuter, Wildkräuter, Duftpflanzen
Gartenstil
Steingarten, Landhausgarten, Cottage Garten

Der Schopflavendel, botanisch Lavandula stoechas genannt, gehört zu den beliebten Lavendelsorten mit kräftigem Aroma und wunderschönen Blüten, die ab Mai bis September an der strauchigen Pflanze erscheinen. An der Spitze der länglichen Blütenrispe bilden sich violette, manchmal auch rosafarbene oder weiße Hochblätter, die ein wenig an einen Falter oder Schmetterling erinnern. Leider ist dieser Lavendel nicht ausreichend winterhart und somit nicht für die ganzjährige Freilandkultur geeignet.

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Standort

Der Standort sollte sich immer nach den Bedürfnissen der Pflanze richten und nicht etwa nach einem bestimmten Pflanzplan des Gärtners. Wild wachsender Schopflavendel ist im Gegensatz zum Echten Lavendel (Lavandula angustifolia), der häufig in Höhenlagen vorkommt, eine Lavendelart, die sich am Fuß von Bergen und in der Nähe des Meeres ausgebreitet hat.

Schopflavendel, Lavandula stoechas verträgt auch die pralle Mittagssonne

Daher stammt auch der französische Name der Pflanze: Lavende maritim. Lavandula stoechas liebt die Sonne und die Wärme und sollte daher auch im Garten oder auf dem Balkon einen möglichst sonnigen und warmen Standort bekommen, der etwas windgeschützt ist.

  • Lichtbedarf: vollsonnig
  • mindestens 4-5 Stunden Sonne am Tag
  • verträgt auch die pralle Mittagssonne
  • hitzetolerant
  • warm und geschützt (mindestens 3 Grad)
  • luftig
  • nicht frostverträglich
  • nahe Hauswänden an der Südseite des Hauses
  • geeignet für Steingärten und Kräuterspiralen

Lavandula stoechas verträgt problemlos große Hitze und auch gelegentliche Trockenheit toleriert die Pflanze gut. Weniger kommt sie mit Staunässe und hoher Luftfeuchtigkeit zurecht. In diesen Fällen wird die Sonnen liebende Pflanze anfällig für Pilzerkrankungen.

Boden

Der Schopflavendel bevorzugt trockene, durchlässige Böden, die aber keinesfalls kalkhaltig, also alkalisch, sein dürfen. Darin unterscheidet sich die ausdauernd blühende Pflanze von anderen Lavendelsorten. Besser verträgt sie einen neutralen bis leicht sauren Boden.

  • sandig
  • auch steinig
  • gut durchlässig für Wasser
  • eher trocken
  • moderater Nährstoffgehalt
  • pH-Wert 5,5 bis 7
  • nicht kalktolerant

Vorgezogene Topfpflanzen kaufen

Auch der Schopflavendel wächst in jungen Jahren sehr langsam. Deshalb ist es sehr zeitaufwendig, ihn selbst aus Samen zu ziehen. Wenn Sie eine vorgezogene Lavandula stoechas im Handel kaufen, prüfen Sie sorgfältig, ob die Pflanze an den Spitzen frische, junge Blätter zeigt. Das ist bereits ein gutes Zeichen. Eine gesunde Pflanze hat gut entwickeltes Wurzelwerk.

Schopflavendel ist nicht ausreichend winterhart

Ist der Ballen bereits außen mit einem dichten Wurzelgeflecht überzogen, wählen Sie lieber ein anderes Exemplar aus. Qualität macht sich vor allem im Preis bemerkbar. Je älter die Pflanze ist, umso teurer ist sie auch. Die Investition in eine gesunde, kräftige Pflanze lohnt sich aber.

Pflanzen

Da die ganzjährige Freilandkultivierung des Schopflavendels bei uns nur in Weinbauregionen möglich ist, wird er meist in als Kübelpflanze kultiviert. Beste Pflanzzeit ist das Frühjahr. Achten Sie darauf, dass zum Pflanzzeitpunkt keine Nachtfröste mehr auftreten. Und sorgen Sie dafür, dass der Boden im Vorfeld gut aufgelockert und von Unkraut befreit wurde.

  • Zeitpunkt: ab Mitte Mai
  • auch vorher schon möglich, dann aber bei kalten Temperaturen ins Haus holen
  • Boden eventuell vorbereiten
  • schwere Böden mit viel Sand oder Splitt versetzen
  • Drainage anlegen
  • im Kübel nur geeignetes Substrat verwenden
  • Pflanzabstand: 30-45 cm

Kübelkultur

Schopflavendel wird in der Regel bei uns in Pflanzgefäßen kultiviert. Nutzen Sie beim Pflanzen nur geeignete Substrate. Ein sehr durchlässiges, eher nährstoffarmes Substrat ist optimal. Ansonsten gelten für die Pflanzen die gleichen Bedingungen bei der Pflege wie bei Freilandpflanzen. Bitte beachten Sie, dass der Lavendel recht tief wurzelt und ausgewachsene Pflanzen daher einen Topf mit Durchmessern zwischen 30 und 45 cm Durchmesser (je nach Wuchshöhe) benötigen.

  • Pflanzerde für mediterrane Pflanzen
  • Gartenerde mit Sand und Splitt
  • lehmig-sandige Erden
  • Kakteenerde oder Kräutererde
  • nur Kübel mit Drainagelöchern verwenden
  • zunächst Drainage einfüllen (Splitt, Tonscherben, Blähton)
  • Pflanze einsetzen und mit Substrat auffüllen
  • Erde leicht andrücken
  • vorsichtig angießen

Pflege

Lavandula stoechas stellt keine besonderen Ansprüche und gilt als sehr pflegeleicht. Bei richtiger Pflege kann die Pflanze gut und gerne 20 oder 30 Jahre alt werden. Voraussetzung dafür ist vor allem ein geeigneter Standort und gute Bodenverhältnisse. Auch ein regelmäßiger Rückschnitt hält den Schopflavendel gesund und vital.

Gießen

Der Schmetterlingslavendel sollte nur sehr sparsam gegossen werden, es gilt vor allem, Staunässe zu vermeiden. Sowohl im Gartenbeet als auch im Pflanztrog ist daher eine gute Drainage unerlässlich. Die Pflanze benötigt erst dann wieder neues Wasser, wenn die obere Schicht der Erde bereits angetrocknet ist. Gießen Sie vorzugsweise in den frühen Morgen- oder Abendstunden, damit die Wassertröpfchen gut trocknen können, sonst drohen in der prallen Mittagssonne Verbrennungen.

Schopflavendel blüht von Mai bis September

Düngen

Auch beim Düngen gilt: Lieber weniger als zu viel. Der Schopflavendel benötigt nur wenige Nährstoffe und kommt in der Natur meist auf kargen Böden vor. Ist das Substrat mit hohen Nährstoffmengen angereichert, wird der Lavendel blühfaul. Vor allem stickstoffbetonte Dünger sollten Sie meiden, denn sonst produziert die Pflanze überwiegend Blattmasse anstelle der hübschen Blüten.

  • Freilandpflanzen: im Frühjahr mit wenig Kompost oder Hornspänen düngen
  • Kübelpflanzen: monatlich mit Flüssigdünger (April bis August) in halber Konzentration

Wird der Schopflavendel jährlich in frische Erde umgetopft, ist ein zusätzliches Düngen überflüssig. Das Substrat enthält ausreichende Mengen an Nährstoffen, um die Pflanze über die gesamte Vegetationsperiode zu bringen.

Umtopfen

Bester Zeitpunkt für das Umtopfen von Kübelpflanzen ist das zeitige Frühjahr noch vor dem Austrieb. Auf diese Weise findet der Schopflavendel optimale Startbedingungen für die Vegetationsperiode vor und kann kräftig austreiben. Wird der Topf zu einem anderen Zeitpunkt im Jahr zu klein, kann generell auch ganzjährig umgetopft werden.

  • Lavendel vorsichtig aus dem alten Topf ziehen
  • das neue Pflanzgefäß sollte mindestens 10 cm größer sein
  • Wurzelgeflecht vorsichtig auflockern
  • bei älteren Pflanzen Wurzelspitzen schneiden
  • nur in geeignetes Substrat pflanzen
  • gut angießen

Schneiden

Als strauchiges Gewächs neigt Lavandula stoechas dazu, im unteren Bereich stark zu verholzen. Das führt mit der Zeit dazu, dass die Pflanzen aus dem Inneren heraus verkahlen. Um dem entgegenzuwirken, muss der Schopflavendel regelmäßig zurückgeschnitten werden.

Der beste Zeitpunkt für einen solchen Verjüngungsschnitt ist kurz vor dem Neuaustrieb. Im Sommer erfolgt dann eventuell ein zweiter Rückschnitt. Sind die hübschen Schmetterlingsblüten verblüht, können sie herausgeschnitten werden, damit sich neue Blüten bilden. Notwendig ist das aber nicht unbedingt.

Frühjahrsschnitt

  • Zeitpunkt: witterungsabhängig, meist zwischen Ende März und Anfang April
  • scharfe, saubere Gartenschere benutzen
  • jüngere, unverholzte Pflanzen etwa zur Hälfte bis zu zwei Dritteln schneiden
  • ältere Pflanzen etwa zu einem Drittel kürzen (meist klassische Halbkugelform)
  • nicht zu tief in verholzte Bereiche schneiden
  • Schnitt gleichmäßig über den gesamten Strauch durchführen
  • alte, verkahlte Pflanzen gezielt bis ins alte Holz stutzen
  • über der untersten oder zweiten Verzweigung oder einem Auge schneiden
  • so kann sich der Strauch im Laufe der Zeit von unten heraus wieder neu aufbauen

Schopflavendel mit nadelförmigen, grünlich-graublauen Laubblättern

Bei sehr kräftig wachsenden Pflanzen kann der Rückschnitt auch bereits im Herbst erfolgen, wenn der Schopflavendel verblüht ist.

Sommerschnitt (optional zusätzlich zum Frühjahrsschnitt)

  • Zeitpunkt: Mitte Juli bis spätestens Anfang August
  • scharfe, saubere Heckenschere benutzen
  • etwa um ein Drittel kürzen
  • ab Mitte August nicht mehr schneiden

Ernte

Sollen die Blüten des Schopflavendels geerntet werden, wird ein Zeitpunkt gewählt, bei dem die unterste Blüte gerade erst beginnt, sich zu öffnen. Damit möglichst viele ätherische Öle in der Blüte erhalten bleiben, eignen sich die Morgenstunden am besten. Warten Sie aber mit dem Schnitt, bis der Tau getrocknet ist.

Die Blüten finden nicht nur als Lieferant von Duftstoffen Verwendung, sondern sind auch essbar. Binden Sie zum Trocknen kleine Bündel zusammen und hängen Sie diese kopfüber an einem warmen, dunklen Ort auf. So verhindern Sie, dass die Blüten ausbleichen und sich die Stängel verbiegen. Auch das Aroma bleibt auf diese Weise bestmöglich erhalten.

Giftigkeit

Lavandula stoechas gilt als nicht giftig. Die Blüten werden heute wieder vermehrt in der Küche eingesetzt und sind sogar essbar. Die Wurzeln finden im Gegensatz zur Blüte jedoch kaum Verwendung. Zum Würzen von Speisen werden manchmal die Blätter des Schmetterlingslavendels verwendet. Auch diese sind nicht giftig, sondern in kleineren Mengen unbedenklich essbar.

Überwintern

Außer in sehr milden Lagen, wie beispielsweise in Weinbaugebieten, ist Lavandula stoechas nicht ausreichend winterhart. Zwar machen der Pflanze kurze Phasen mit Temperaturen knapp unter null Grad wenig aus, richtig winterhart ist die Pflanze jedoch nicht.

Der Schopflavendel stammt aus dem Mittelmeerraum mit ganzjährig moderaten Temperaturen. Deshalb ist es sicherer, die Pflanze in einem kühlen, aber frostfreien Quartier zu überwintern. Sind die Blüten verblüht, werden sie so weit unten am Blütenstiel abgeschnitten, dass nur ein kurzes Stück übrig bleibt.

  • halbschattig
  • Temperatur: 5 bis 10 Grad
  • helle Garage oder kühler Kellerraum, ungeheizter Wintergarten
  • schlückchenweise gießen
  • nur gerade so viel, dass die Erde nicht komplett austrocknet
  • nicht düngen

Steigen die Temperaturen im Frühjahr wieder dauerhaft über 5 Grad an, kann die Mittelmeerpflanze langsam wieder ans Freiland gewöhnt werden. Stellen Sie den Topf zunächst stundenweise an einen halbschattigen Platz auf dem Balkon oder der Terrasse. Innerhalb von zwei bis drei Wochen kann der Schmetterlingslavendel dann langsam einen sonnigeren Platz bekommen.

Schopflavendel duftet aromatisch

Vermehren

Grundsätzlich lässt sich der Schopflavendel sowohl aus Samen als auch aus Stecklingen vermehren. Die Vermehrung aus Stecklingen ist die gängigere Methode, da sie identische Tochterpflanzen garantiert.

Samen

Sie können die Samen dieser Lavendelart überall im Fachhandel kaufen oder von den eigenen Pflanzen im Herbst ernten, wenn der Schmetterlingslavendel verblüht ist und die Samen ausgereift sind. Aus den Samen lassen sich jedoch nicht immer gleiche Pflanzen ziehen. Das ist bei einer Einzelstellung des Busches weniger problematisch, bei ganzen Reihen an Lavandula stoechas kann das jedoch etwas störend wirken.

  • Zeitpunkt: Vorzucht von Februar bis April
  • erst ab Mai ins Freiland aussäen
  • Samen auf feuchtes Substrat aufstreuen
  • Substrat: Kakteenerde, Anzuchterde
  • Samen nur andrücken und nicht mit Erde bedecken
  • Saatschale in durchsichtigen Beutel stellen
  • Temperatur: 15-20 Grad
  • halbschattiger Standort
  • gelegentlich Lüften
  • gleichmäßig feucht halten
  • Keimdauer: 21-90 Tage

Sind die Sämlinge groß genug (etwa 3-5 cm), können sie in separate Töpfe vereinzelt werden. Das Substrat sollte sandig und gut durchlässig für Wasser sein. Bevor der Schopflavendel sein Sommerquartier im Freien bezieht, sollten Sie ihn innerhalb von zwei Wochen langsam an die Außenbedingungen gewöhnen. Bei der Pflege wird die Jungpflanze ab jetzt wie eine ausgewachsene Pflanze behandelt.

Stecklinge

Die einfachste Möglichkeit, Lavandula stoechas zu vermehren, ist die Stecklingsvermehrung. Auch im kommerziellen Bereich wird die mediterrane Blühpflanze ausschließlich auf diese Weise vermehrt. An geeignete Stecklinge zu gelangen ist denkbar einfach. Meist wird der Verschnitt beim Rückschnitt im Frühjahr dazu benutzt. Beste Chancen anzuwachsen, haben Stecklinge, die nicht geschnitten, sondern vorsichtig herausgebrochen werden.

  • Zeitpunkt: beim Rückschnitt im zeitigen Frühjahr
  • alternativ Ende Juni
  • in diesem Fall erst im kommenden Frühjahr ins Freiland stellen
  • gesunden, kräftigen Trieb herausbrechen
  • dieser sollte im unteren Bereich leicht verholzt sein
  • Länge: 15 cm
  • unteren Blätter entfernen (etwa 5 cm)
  • etwa 5 cm tief in Substrat stecken (bis zum ersten Blattansatz)
  • entweder einzeln oder in Gruppen von bis zu 5 Stecklingen in Töpfe setzen
  • auf ausreichenden Abstand achten
  • Substrat: Kakteenerde, Anzuchterde, sandig-lehmiger Gartenboden
  • Standort: halbschattig
  • nur leicht feucht halten
  • Staunässe vermeiden

In der Regel bilden die Stecklinge innerhalb von acht Wochen erste Wurzeln. Dass der Steckling bereits Wurzeln gebildet hat, ist daran zu erkennen, dass der Trieb beginnt, neue Blätter auszutreiben. Jetzt werden die Pflänzchen in separate Töpfe vereinzelt, damit sich ihre Wurzeln nicht gegenseitig behindern. Stecklinge, die im März geschnitten wurden, können bereits Mitte Mai an ihren endgültigen Standort ins Freie (oder einen Kübel) gepflanzt werden.

Schopflavendel mit kräftigem Aroma

Krankheiten

Krankheiten und Schädlinge

Der Schopflavendel ist eine recht robuste Pflanze, die nur selten krank wird. Die hohe Konzentration an ätherischen Ölen bietet einen guten Schutz gegen diverse Schädlinge. Krankheiten treten vor allem bei falschen Standortbedingungen und Fehlern bei der Pflege auf. So kann zu viel Wasser nicht nur zum Faulen der Wurzel führen, sondern den Strauch auch anfällig für Infektionen mit Pilzen, Bakterien und Viren machen.

Sterben einzelne Triebe ab oder ist ein gräulicher Belag auf den Blättern zu erkennen (Grauschimmel), müssen befallene Pflanzenteile deshalb zeitnah bis ins gesunde Gewebe herausgeschnitten werden. Bei Wurzelfäule gilt es zusätzlich, das Substrat gegen frische Erde auszutauschen, um die Pflanze zu retten.


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