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Gartenweg barrierefrei anlegen

Barrierefreier Gartenweg: Breite, Gefälle/Steigung & Co

Wenn Sie einen Gartenweg barrierefrei anlegen wollen, müssen Sie eine Vielzahl von Punkten beachten. In diesem Ratgeber erfahren Sie die essentiellen Anforderungen an rollstuhlgerechte Wege im Garten.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Breite nach DIN 18040
  • maximal 6 % Steigung
  • rutschfestes Material nutzen
  • Beleuchtung integrieren
  • Durchgänge rollstuhlgerecht planen

Barrierefreier Gartenweg: Maße

Um einen Garten rollstuhlgerecht umzusetzen, müssen Sie die richtigen Maße verwenden. Vorgegeben sind diese in der Norm DIN 18040 (Barrierefreies Bauen), die die Gartengestaltung für Menschen mit den folgenden Einschränkungen erleichtert:

  • motorisch
  • sensorisch
  • kognitiv

Die Länge der Wege wird von der Norm dabei nicht vorgegeben. Sie sollten jedoch darauf achten, dass die Wege nicht zu kurz und breit genug sind, damit sich vor allem Rollstuhlfahrer leicht bewegen können. Vorzugsweise werden deshalb lange Wege angelegt, die in sanften Kurven verlaufen, damit es nicht zu einem Platzmangel kommt. Die Mindestbreite für barrierefreie Gartenwege ist wie folgt vorgegeben:

  • gerade Wege: 120 cm
  • 90°-Kurven oder Abzweigungen: 160 cm
Grafik - Maße eines barrierefreien Gartenwegs

Mit diesen Werten lassen sich die Wege rollator- und rollstuhlgerecht umsetzen. Das sind aber nicht die einzigen Werte, die Sie beachten müssen. Weitere Gartenwegbreiten beziehen sich beispielsweise auf spezielle Einsatzzwecke bei der Gestaltung eines barrierefreien Gartens:

  • Nebenwege: 90 cm
  • Arbeitsbereiche: 150 cm

Hinweis: Falls der Gartenweg zum Wenden geeignet sein soll, muss die Breite von 120 auf 150 Zentimeter erhöht werden. Dadurch steht ausreichend Platz zum Drehen und Ausrichten des Rollstuhls zur Verfügung.

Gefälle beachten

Neben der Breite ist natürlich die Steigung ein wichtiger Faktor beim Anlegen barrierefreier Gartenwege. Egal, ob ein Rollstuhl oder Rollator verwendet wird, Steigungen über sechs Prozent lassen sich damit nicht mehr meistern. Achten Sie deshalb darauf, Hänge mit ausreichend Wegen auszustatten, die sich mit geringer Steigung schlängeln. Auf diese Weise lässt sich ein Hang problemlos überwinden. Besonders einfach sind Steigungen mit zwei bis drei Prozent. Sie können für alle Wege verwendet werden.

Rampe auf Gartenweg

Hinweis: Das maximale Gefälle bezieht sich ebenfalls auf Rampen im Garten. Statten Sie die Rampe bei Werten von drei bis sechs Prozent vorsichtshalber mit einem Geländer aus.

Gärten in Hanglagen lassen sich auch über einen Plattform- oder klassischen Treppenlift erschließen. Rollstuhlgerecht sind allerdings nur Plattform und Hublift. Der handelsübliche Hublift kann bis zu 1,5m Höhe überwinden, was in den meisten Umgebungen ausreichend sein sollte.

Rollstuhlgerechtes Material

Neben der Breite und Steigung müssen Sie auf das richtige Material setzen, um die Gartenwege barrierefrei und rollstuhlgerecht anlegen zu können. Der Bodenbelag trägt maßgeblich zur Sicherheit im Garten bei. Er sollte deshalb folgende Eigenschaften haben:

  • rutschhemmend
  • witterungsbeständig
  • erschütterungsarm

Durch diese lässt sich der Gartenweg ganzjährig befahren, solange er bei Schnee geräumt wird. Es gibt eine Reihe an Materialien, die sich für diesen Zweck eignen. Da sie jeweils unterschiedliche Optiken bieten und in einer Vielzahl von Ausführungen erhältlich sind, können sie nach Belieben integriert werden. Die folgenden Bodenbeläge sind hervorragend dafür geeignet:

  • Dränsteine
  • Betonplatten mit Teflon-Beschichtung
  • Kautschuk-Elastikplatten
  • Natursteinpflaster
  • Klinker
Kunstrasen
Kunstrasen

Tipp: Ebenfalls ein beliebter Belag für barrierefreie Gartenwege ist Kunstrasen. Durch seine Belastbarkeit, Langlebigkeit und dem geringem Pflegeaufwand unabhängig vom Wetter ist das Material ideal für rollstuhlgerechte Gärten.

Beleuchtung integrieren

Vergessen wird oft eine Beleuchtung am Wegesrand, die vor dem versehentlichen Fahren auf den Rasen oder in ein Beet schützt. Sie wird vor allem als Wegweiser verwendet, damit sich eingeschränkte Menschen bei wenig Licht zurechtfinden. Der Stil der Lampen spielt dabei keine Rolle, solange sie hell genug sind, um den Weg zu beleuchten. Es gibt einige Punkte bei der Installation zu beachten, um die Effektivität und Sicherheit der Beleuchtung zu optimieren:

  • witterungsfeste Lampen verwenden
  • dicht genug platzieren
  • ineinander übergehende Lichtscheine wichtig

Legen Sie großen Wert darauf, dass zwischen den Lampen keine dunklen Stellen entstehen. Durch die Dunkelheit und Entfernung kann es schnell zu Unfällen im Garten kommen. Weiterhin bieten sich die folgenden Eigenschaften für die Gartenlampen an, um die Bedienung zu erleichtern oder sie an das gewünschte Ergebnis anzupassen:

  • dimmbar
  • abgeschirmt (kein direktes Licht nach oben)
  • mit Zeitschaltuhr
Erleuchtete Lampe an Gartenweg

Durchgänge

Wenn Sie Gartenwege barrierefrei anlegen wollen, dürfen Sie nicht die rollstuhlgerechten Verbindungen für Gartentüren, Tore oder andere Durchgänge vergessen. Bei diesen kommt es auf verschiedene Eigenschaften an, um den Übergang vom Gehweg oder des Hauses in den Garten zu erleichtern:

  • Mindestbreite: 90 cm
  • schwellenlos
  • bei Notwendigkeit Rampe nutzen
  • direkte Abzweigungen vermeiden

Häufig gestellte Fragen

Was für eine Fugenbreite ist empfehlenswert?

Damit der Gartenweg rollstuhlgerecht ist, sollte eine maximale Fugenbreite von fünf Millimetern gewählt werden. Dieser Abstand lässt sich leicht mit dem Rollstuhl oder Rollator überwinden, selbst wenn eine Erneuerung der Fugen ansteht. Größere Fugen dagegen können zu einer Vielzahl von Problemen führen, die die Barrierefreiheit deutlich einschränken.

Müssen besondere Punkte bei der Instandhaltung beachtet werden?

Über die Nutzungsdauer sollten Moose und Unkräuter so gut wie möglich entfernt werden, damit es nicht zu plötzlichen Unebenheiten kommt. Wichtig ist das beispielsweise bei Wegen, die dauerhaft im Schatten liegen. Weiterhin sollten sie regelmäßig gereinigt werden. Auf diese Weise sammeln sich keine größeren Mengen Schmutz oder Pflanzenreste an, die beispielsweise nach Regenfällen zu rutschigen Wegen führen würden.

Sind Leitsysteme notwendig?

Im eigenen Garten werden an sich keine Leitsysteme benötigt, wenn der Betroffene sich genug auskennt. Falls die Sehbehinderung zu stark ausfällt, können die Systeme integriert werden. Vor allem bei größeren Gärten mit zahlreichen Pflanzen, anderen Hindernissen und Hängen sind Leitsysteme äußerst hilfreich.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.

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