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Algen bekämpfen - Titel

Milch, Natron, Essig & Co: Hausmittel gegen Algen

Algen im Teich oder im Aquarium sind in der Regel ganz normal. Doch nehmen sie überhand, muss eingegriffen werden. Chemie ist dafür nicht immer erforderlich, Hausmittel können ebenfalls eingesetzt werden.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Algen vorbeugen ist mit einfachen Maßnahmen möglich
  • Hausmittel können helfen aber auch schaden
  • die richtige Anwendung ist vor allem bei Fischbesatz entscheidend

Vorbeugen

Vorbeugen ist besser als heilen – das gilt auch bei Algen. Eine geringe Algenblüte im Gartenteich während des Frühlings ist vollkommen normal. Klingt diese aber nicht von allein innerhalb kurzer Zeit wieder ab oder nimmt die Algenmenge überhand, müssen Sie einige andere Faktoren verändern.

Teichwasser
  • Bepflanzung: Wenn sich Wasserpflanzen oder auch die Pflanzen im Uferbereich zersetzen, wird das Wasser mit Nährstoffen und Abbauprodukten angereichert. Daher kann eine zu große Anzahl an Pflanzen für ein zu starkes Algenwachstum sorgen. Zu wenige Wasserpflanzen sind hingegen ebenfalls abträglich für die Wasserqualität. Eine entsprechende Bepflanzung ist also wichtig, abgestorbene Teile sollten Sie jedoch sofort aus dem Wasser entfernen.
  • Filter: Spezielle Filter mit UV-Licht können die Veralgung des Teichs stoppen, da jede schwimmende Alge durch den Filter gesogen und durch das UV-Licht gezielt abgetötet und herausgefiltert wird.
  • Fischbesatz: Ob Aquarium oder Gartenteich – pro Zentimeter Fischlänge sollte wenigstens ein Liter Wasser vorhanden sein. Auf ein 60 Liter Fischbecken sollte also maximal 60 Zentimeter Fisch gesetzt werden. Dabei sollten Sie ebenfalls einkalkulieren, dass Fische wachsen und sich fortpflanzen. Es ist daher besser, die Endgröße zu berücksichtigen und eine geringere Anzahl zu wählen als möglich wäre.
  • Licht: Vor allem bei Aquarien muss darauf geachtet werden, dass es nicht direkt in der Sonne steht. Denn das Sonnenlicht treibt das Wachstum der Algen an. Beim Anlegen eines Teichs ist zu beachten, dass er zumindest zum Teil beschattet wird, beispielsweise durch einen nahe stehenden Baum oder eine Hecke. Im Sommer kann zudem ein Sonnenschirm aufgestellt werden, um den Gartenteich partiell zu beschatten.
  • Reinigung: Ein manuelles beziehungsweise mechanisches Entfernen der Algen ist sowohl im Aquarium als auch im Gartenteich sinnvoll, wenn die Menge überhand nimmt. Im Teich kann dies mit einem Kescher durchgeführt werden. In Aquarien können Sie lose Algen ebenfalls mit einem engmaschigen Kescher entfernen. Es ist jedoch ebenfalls möglich, sie mit einem magnetischen Schaber von den Scheiben zu entfernen.

pH-Wert

In Gartenteich und Aquarium sollten pH-Werte zwischen 6,8 und 8,2 herrschen. Diese können sich im Laufe des Tages verändern und liegen für gewöhnlich morgens tiefer als abends. Das ist jedoch kein Problem, sondern ein Hinweis darauf, dass ein biologisches Gleichgewicht in dem Gewässer besteht.
Nimmt der Algenbefall zu stark zu, sollten Sie den pH-Wert überprüfen. Denn ein zu hoher Wert kann die Ursache für die Ausbreitung sein. Die erforderlichen Teststreifen für die Kontrolle sind beispielsweise in Apotheken aber auch online oder im Fachhandel erhältlich.

Bei ALgenfall den pH-Wert überprüfen

Milch

Die Milchsäure aus frischer Vollmilch soll Algen abtöten können, da sie vermeintlich den pH-Wert des Wassers positiv beeinflusst. Problematisch ist allerdings, dass sie neben der Milchsäure auch Fette und andere Nährstoffe enthält und das Wasser für lange Zeit eintrübt. Hinzukommt, dass die Wirkung nicht wissenschaftlich nachgewiesen ist.
Um einen Algenbefall biologisch zu bekämpfen ist Milch daher nicht geeignet.

Essig

Ebenso wie Milch können Sie auch Essig oder Zitronensäure dazu verwenden, den pH-Wert in Gartenteich oder Aquarien zu senken. Allerdings müssen Sie hierbei sehr genau auf einige Faktoren achten:

  • starke Verdünnung, maximal ein Teil Essig auf 2500 Teile Wasser empfohlen
  • bei Essigessenz noch stärker verdünnen
  • pH-Wert des Wassers danach sofort und anschließend in regelmäßigen, kurzen Abständen überprüfen

Natron

Um einen Algenbelag beispielsweise von Steinen oder der Poolwand zu entfernen, können Sie durchaus Natron nutzen. Ideal ist beispielsweise eine Lösung aus Natron oder Soda und Wasser herzustellen und die betroffenen Bereiche damit einzusprühen.
Für Gartenteich und Aquarien ist das Mittel hingegen zum Bekämpfen von Algenbelägen nur dann geeignet, wenn die Tiere entnommen und das Wasser abgelassen wurde. Danach müssen Sie die Reste der Lösung gründlich abspülen.

Natronpaste

Hinweis: Die Mischung sollte aus etwa 20 bis 30 Gramm Natron und einem Liter heißem Wasser bestehen und auf die Algenbeläge etwa eine Stunde einwirken können bevor sie abgespült wird.

Torf

Um den pH-Wert zu senken, kann auch Torf eingesetzt werden.

  • Torf in Jutebeutel oder anderen durchlässigen aber engmaschigen Stoff geben
  • Torfbeutel ins Wasser hängen
  • für wenigstens eine Woche im Wasser belassen
  • pH-Wert kontrollieren, um eine Übersäuerung zu vermeiden

Eichenast

Dieses Hausmittel zum Bekämpfen eines Algenbefalls mag zunächst seltsam erscheinen, ist jedoch wirkungsvoll und besonders einfach im Gartenteich anzuwenden. Hierzu müssen Sie lediglich den Ast einer Eiche auf den Grund des Teichs legen. Die Vorteile sind hingegen vielfach:

  • in der Rinde enthaltene Gerbstoffe sind biologisch
  • pH-Wert des Wassers wird gesenkt
  • vergleichsweise langsame Freigabe
  • das Wasser langsam angesäuert, dadurch schonend für alle Wasserlebewesen

Tiere

In Aquarien können beispielsweise Garnelen, Schnecken und Welse die Algenmenge kontrollieren. Im Teich können ebenfalls Schnecken und Welse eingesetzt werden. Die Tiere müssen Sie jedoch jeweils passend zu den herrschenden Temperaturen auswählen.

Schnecken im Teich zur Algenbekämpfung

Pflanzen

Pflanzen erfüllen wichtige Funktionen – sowohl im Gartenteich als auch im Fischbecken. Sie können zum einen das Wasser reinigen. Dazu eignen sich beispielsweise Wasserschlauch und Wasserpest, die sich zudem vergleichsweise schnell verbreiten.
Zur Beschattung, wenn beispielsweise Sie den Teich in einem sehr sonnigen Areal angelegt haben, können Sie Pflanzen mit großen Schwimmblättern einbringen. Diese weisen gleich mehrere Vorteile auf.

  1. Sie verdunkeln einige Bereiche des Teichs und verringern dadurch die Ausbreitung der jeweiligen Algenart.
  2. Die Pflanzen verbrauchen Nährstoffe und reduzieren daher den möglichen Überschuss im Wasser, wodurch sie die Grundlage für den Algenbefall beseitigen.
  3. Sie bieten den Wasserlebewesen Schutz und erzeugen verschiedene Temperaturzonen, was sowohl für die Algen als auch für Fische und Co. positiv ist.

Wasserwechsel

Eine weitere Möglichkeit den übermäßigen Algenbefall zu bekämpfen beziehungsweise ihm vorzubeugen ist ein regelmäßiger Wasserwechsel. Das gilt sowohl für den Gartenteich als auch für Aquarien. Sie müssen jedoch beachten, dass sie Filtermaterialien und Wasser nicht zur gleichen Zeit wechseln dürfen. Anderenfalls wird das bakterielle Gleichgewicht gestört, worunter sowohl Pflanzen als auch andere Lebewesen leiden.

Häufig gestellte Fragen

Wo liegt der Zusammenhang zwischen Wassermenge und Algenbefall?

Je mehr Wasser in Becken oder Gartenteich vorhanden ist, desto stabiler ist das biologische Gleichgewicht. Aquarien und Teiche sollten daher immer so groß wie möglich angelegt beziehungsweise ausgesucht werden.

Welche Rolle spielt die Gestaltung im Gartenteich?

Gibt es Tiefwasserzonen und eine abgestufte Uferzone, sind die Temperaturen innerhalb des Teichs sehr unterschiedlich. Hierdurch können sich Algen nicht so einfach ausbreiten. Zudem können sich verschiedene Tiere im Gartenteich ansiedeln.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.

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