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Goldfisch Krankheiten

Goldfisch Krankheiten: was tun bei Pilzbefall & Co?

Der Goldfisch zählt nicht nur dem Klischee folgend zu des Deutschen liebsten Haustieren. Auch in der Realität bevölkert er zahlreiche Aquarien und Gartenteiche. Durch das begrenzte Wasservolumen ist die Gefahr von Goldfisch Krankheiten dabei nicht zu unterschätzen. Gerade wenn ein Pilz oder ein anderer Erreger seinen Weg in das abgegrenzte Biotop gefunden hat, gilt es, schnell zu handeln. Wir erklären, wie.

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Goldfisch Krankheiten

Vor der Betrachtung einzelner Krankheiten lohnt ein kurzer Blick auf die Gründe, warum der Goldfisch im Teich oder Aquarium überhaupt einer erhöhten Gefahr ausgesetzt ist, krank zu werden. Denn wo die Gefahr besonders hoch ist, lässt sich durch die Veränderung der Umstände möglicherweise das Erkrankungsrisiko von vorn herein reduzieren, ohne später echte Maßnahmen gegen konkrete Krankheiten ergreifen zu müssen. Diese Aspekte erhöhen im Einzelnen oder im Zusammenspiel die Gefahr für den Goldfisch, durch Pilzbefall oder andere Erreger krank zu werden:

  • zu intensive Belegung des Teichs
  • Überfütterung bzw. für den Goldfisch ungeeignetes Futter
  • Falsche Bepflanzung des Teiches
  • Falsche Wasserparameter, z.B Temperatur, pH-Wert, Sauerstoffgehalt etc.

All diese Dinge führen entweder dazu, dass der Goldfisch für die verschiedenen Ursachen besonders anfällig ist, oder dass sich vorhandene Erreger übermäßig vermehren können und so ebenfalls zu einer deutlich erhöhten Infektionsgefahr beitragen. Ein Blick auf diese Dinge hilft, die Übertragung von Krankheiten effektiv einzudämmen und die Fische widerstandsfähig und gesund zu erhalten.

Wird der Goldfisch trotz guter Pflege und Führsorge dennoch krank, lassen sich die Krankheiten bei frühzeitigem Erkennen und mit den richtigen Maßnahmen meist gut in den Griff kriegen.

Goldfische als Zierfische

Grießkörnchen-Krankheit

  • Ursache: Pilzbefall, übertragen durch Wimperntierchen, die sich in den Kiemen niederlassen
  • Symptome: Haut des Fisches ist mit kleinen, weißen Flecken überzogen
  • Auswirkungen: Abmagern des Fisches, beständiges Scheuern wegen durch Pilz verursachtem Juckreiz, Folgeinfektionen durch wundgescheuerte Stellen

Eine Hilfe gegen die Grießkörnchen-Krankheit können fungizide Mittel sein, die den Pilzbefall auf der Haut des Fisches bekämpfen. Wichtiger ist jedoch die Beseitigung der Ursache, also der durch die Erkrankung hervorrufenden Wimperntierchen. Dies gelingt durch die Verwendung von Malachitgrün, jedoch nur während der Phase des Schwärmens, wenn die Wimperntierchen ihre Brutstätte in der Epidermis der Goldfischkiemen verlassen und sich frei im Wasser bewegen. Durch eine leichte Erhöhung der Wassertemperatur kann die Entwicklung der Lebewesen beschleunigt und das Schwärmen frühzeitig hervorgerufen werden.

Hinweis: Der frühzeitige Einsatz der Fungizide ist bei dieser Krankheit essentiell. Denn durch das Scheuern der Fische fallen Teile der Pilze ab und finden auf dem Teich- oder Aquarienboden ideale Vermehrungsbedingungen. Die Folge ist eine rasante Ausbreitung des Befalls und über Kurz oder Lang wird die gesamte Population krank!

Flossenfäule

  • Ursache: Schimmelpilz Saprolegnia, meist als Folgeinfektion vorangehender Verletzungen oder Erkrankungen
  • Symptome: Befall der Schwanzflosse, Degeneration und Abfall vom hinteren Ende her, zuletzt meist nur noch Flossenstummel verbleibend
  • Auswirkungen: gestörte Fortbewegungsmöglichkeiten des Fisches, meist nur noch geringe Durchsetzungsfähigkeit gegenüber Artgenossen und über kurz oder lang Tod

Um der Flossenfäule Herr zu werden, sollten zuallererst die auslösenden Faktoren beseitigt werden. Diese sind eine schlechte Wasserqualität und Stress des Fisches. Sinnvoll ist ein Umsetzen des erkrankten Tieres, so dass eine gezielte Behandlung mit pilzabtötenden Medikamenten möglich ist, ohne die gesunden Tiere durch die Medikamentengabe zu belasten. Sind dagegen zahlreiche Exemplare erkrankt, kann auch die Anwendung direkt im Teich sinnvoll erscheinen.

Hinweis: Rein medizinisch betrachtet ist die Flossenfäule nicht ansteckend. Allerdings können die auslösenden Faktoren dazu führen, dass sich schnell zahlreiche Tiere infizieren, so dass optisch der Eindruck einer Übertragung entsteht.

Taumelkrankheit

  • Ursache: Pilzbefall der inneren Organe, vor allem der Schwimmblase
  • Symptome: Taumelnde Schwimmbewegungen, Schwierigkeiten, Richtung und Höhe der Fortbewegung zu steuern
  • Auswirkungen: rasches Abmagern durch Zerstörung von Magen und Darm, rascher Tod

Eine Abhilfe bei Auftreten der Taumelkrankheit beim Goldfisch ist nur im Anfangsstadium möglich. Bei fortgeschrittener Erkrankung ist das befallene Tier dagegen meist nicht mehr zu retten. Ein kranker Goldfisch sollte schnellstmöglich isoliert und dort mit einem pilztötenden Mittel im Beckenwasser behandelt werden. Parallel sollte das Teichwasser gereinigt werden, um den Hauptüberträger Kot aus dem Wasser zu entfernen.

Tipp: Häufig liegen die Ursachen der Taumelkrankheit in billigem, kontaminiertem Fischfutter. Wer beim Futter auf Qualität und Herkunft achtet, kann die Wahrscheinlichkeit für krank werdende Tiere deutlich reduzieren.

Kiemenfäule

  • Ursache: Pilz- oder Bakterienbefall, vorwiegend der Kiemen, verursacht durch zu hohe Populationsdichte und zu hohe Wassertemperatur
  • Symptome: Pilz- oder Bakterienrasen in Form gelblich-brauner Flecken im Bereich der Kiemen, häufiges Luftschnappen der Fische
  • Auswirkungen: Schädigung und Degeneration der Kiemen, Verenden der Tiere durch Ersticken

Beide möglichen Erreger der Kiemenfäule, also Bakterien wie Pilze, sind in der Regel natürlicherweise im Teichwasser vorhanden. Erste bei nachlassender Wasserqualität können sie sich jedoch stark vermehren und in hoher Zahl auf die Wirtstiere übergehen. Tritt die Krankheit auf, sollte daher einerseits mit einem meist gegen beide Erreger wirksamen Medikament im Teichwasser behandelt werden, während eine Verbesserung der Wasserqualität einer Ausbreitung vorbeugt. Die Isolation des erkrankten Fisches hilft, den Stress zu reduzieren und die Genesung zu verbessern.

Egelbefall

  • Ursache: Parasit Fischegel
  • Symptome: Auffälliges Verhalten der Goldfische, verursacht durch tiefe Stichwunden durch den sich festsaugenden Egel, teilweise Flecken oder Beule als Folge einer Infektion des Einstichs
  • Auswirkungen: häufig Folgeinfektionen durch Stichwunde und allgemeine Schwächung des Goldfisches

Als Hilfe für den Goldfisch sollte dieser zuallererst gefangen und der Egel von der Fischhaut entfernt werden. Lässt der Egel nicht ab, kann ein Bad in Salz- oder Kalkwasser das ablösen erleichtern. Um den Parasiten dauerhaft aus dem Teich zu verbannen, sollten alle Fische gefangen und der Teich abgelassen werden. Der Teichschlamm kann dann gut mit Salz oder Branntkalk behandelt werden. Sowohl die eigentlichen Egel, als auch deren Gelege sterben beim Kontakt mit beiden Stoffen innerhalb kurzer Zeit ab. Vorbeugend lassen sich darüber hinaus mögliche Brutstätten, also verschlammende Uferbereiche etc., vermeiden.

Goldfische im Teich

Hinweis: Zwar mögen viele Teichbewohner, darunter auch der Goldfisch, einen gewissen Bewuchs als Deckung und Nahrungsquelle. Dies sollte jedoch nicht mit einer Überwucherung und Verschlammung der Randzonen verwechselt werden!

Bauchwassersucht (Aszites)

  • Ursache: Virusinfektion, begünstigt durch starke Schwankungen von Wassertemperatur und Sauerstoffgehalt
  • Symptome: zunächst punktuelle Beule, später insgesamt stark aufgeblähter Fischbauch und hervortretende Augen
  • Auswirkungen: bei mäßigem Befall meist ohne dauerhafte Auswirkungen, bei intensivem Befall Schwächung der Tiere bis hin zum Tod

Wie auch beim Menschen, ist ein Vorgehen gegen die verursachenden Viren nicht möglich. Stattdessen sollten Sie dem kranken Fisch eine möglichst optimale Umgebung für die Genesung zur Verfügung stellen. Eine hohe Wasserqualität, sowie ein niedriges Stresslevel helfen, den Organismus zu stärken. Auch die Infektion lässt sich durch diese Aspekte in ihrer Wahrscheinlichkeit deutlich reduzieren. Besonders wirkungsvoll ist eine Art „Auszeit“ für den erkrankten Fisch in Form einer vorübergehenden Isolation.

Hinweis: Die Ursachen der Bauchwassersucht liegen nicht im eigentlichen Sinne in einer Infektion, sondern werden durch Mangelernährung und andere schwächende Faktoren hervorgerufen. Gewebsflüssigkeit wird dann in den Bauchraum abgegeben und führt zur benannten lokalen Beule und später zum insgesamt aufgeblähten Bauchraum. Das Auftreten dieser Folgen wird allerdings durch eine immer wieder auftretende Virusinfektion deutlich erhöht und sogar aktiv befördert.

Ankerwurm (Lernaea)

  • Ursache: parasitär lebender Ankerkrebs (!)
  • Symptome: bis zu 20 Millimeter lange, stabförmige Anhängsel am Fischkörper
  • Auswirkungen: Schwächung des Fisches, folgend meist Infektionen und weiterer Parasitenbefall

Entgegen der meisten anderen Goldfisch Krankheiten macht eine Isolation befallener Fische beim Ankerwurm keinen Sinn. Da sich der Parasit im gesamten Teich aufhält, sollten antiparasitäre Mittel im eigentlichen Teichwasser und nicht im separaten Quarantänebecken zum Einsatz kommen. Die Mittel verhindern die Weiterentwicklung der Krebstiere und führen zu ihrem Tod. Ergänzend können Zugaben von Antibiotika in das Teichwasser mögliche Folgeinfektionen an den Bissstellen vermeiden.

Hinweis: Obwohl der Parasit den landläufigen Namen Ankerwurm trägt, handelt es sich bei ihm eigentlich um einen Vertreter der Krebstiere.

Haut-, Kiemen- und Bandwürmer (Trematoda, Cestoda)

  • Ursache: wurmartige Parasiten, die entweder die Haut, die Kiemen oder das Körperinnere befallen
  • Symptome: Hautwürmer als Anhängsel sichtbar, sonstiger Befall meist erst durch Schwächung des Fisches und anormales Verhalten feststellbar
  • Auswirkungen: Schwächung der Tiere, Schädigung der befallenen Organe bis hin zum Versagen, Folgeinfektionen durch Bisswunden

Die Behandlung von Wurmbefall erfolgt auch beim Goldfisch durch klassische Wurmkuren. Die Wurmtötenden Mittel werden in aller Regel dem Teichwasser zugegeben und verhindern die Weiterentwicklung der Tiere. Durch die hohe Wirksamkeit lassen sich die ohnehin in ihrer Entwicklung recht langsamen Würmer sehr gut in den Griff kriegen. Ergänzend helfen Antibiotikagaben in das Wasser, bei sehr starkem Wurmbefall Bisswunden vor Infektionen zu schützen.

Unspezifische Goldfisch Krankheiten

Immer wieder lässt sich beim Goldfisch beobachten, dass die Haut oder die Flossen Flecken aufweisen. Diese rühren meist von einem vorübergehenden Pilzbefall her und verschwinden schnell wieder. Stehen die Tiere dagegen unter permanentem Stress oder sind auf Grund sonstiger Umstände geschwächt, können aus diesen eigentlich unkritischen Pilzen schnell ernstzunehmende Probleme erwachsen und der Fisch wird tatsächlich krank. Daher sollten Sie Ihre Teichfische regelmäßig beobachten, um schnell und gezielt gegensteuern zu können.

Sofortmaßnahme Isolation

Ganz gleich welche Krankheit an Ihrem Goldfisch diagnostiziert wird, in nahezu allen Fällen empfiehlt sich die sofortige Isolation des Fisches. Da das Medium Wasser eine weit raschere Ausbreitung der Erreger unter der Goldfischpopulation ermöglicht, ist die Gefahr einer Epidemie ansonsten unabhängig der Krankheit relativ hoch. Darüber hinaus dient die Isolation des befallenen Fisches auch seinem eigenen Wohl, da eine Behandlung in einer stressfreien Umgebung weit einfacher ausfällt und in der Regel deutlich schneller anschlägt, als es im Teich der Fall wäre.

Goldfische isolieren

Autor
Wenn Katharina nicht in der Küche steht, findet man sie meist in ihrem Garten. Dort tummeln sich neben zahlreichen Kürbissen viele weitere Gemüsesorten und Blümchen. Ihr Motto dabei: Hauptsache bunt und lecker!

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