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Rispenhortensie 'Limelight'

Rispenhortensie ‚Limelight‘ richtig schneiden

Da die Rispenhortensie ‚Limelight‘ ihre Blütenstände ausschließlich an einjährigem Holz ausbildet, ist es dringend notwendig, sie einmal jährlich im Frühjahr zu schneiden. Die wichtigsten Informationen zum Rückschnitt entnehmen Sie dieser Anleitung.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Limelight im Frühjahr schneiden
  • Schnittverbot zwischen März und September beachten
  • ausschließlich sauberes und scharfes Werkzeug verwenden
  • verschiedene Schnitt- und Erziehungsvarianten möglich
  • ebenso jährlich auslichten

Zeitpunkt

Aufgrund der hohen Frostunempfindlichkeit der Rispenhortensie ‚Limelight‘ kann ein Rückschnitt bereits im Herbst erfolgen. In der Praxis hat sich jedoch das zeitige Frühjahr zwischen Februar und April bewährt. Zu diesem Zeitpunkt können neben dem eigentlichen Beschnitt auch alle über den Winter abgeknickten und abgestorbenen Triebe entfernt werden.

Um die Stressbelastung für die Pflanze möglichst gering zu halten, sollten die nachfolgenden Wetterbedingungen erfüllt sein:

  • bedeckter Himmel
  • trockenes Wetter
  • frostfreie Außentemperatur
Rispenhortensie 'Limelight' in der Sonne
Die Rispenhortensie ‚Limelight‘ sollte niemals bei zu viel Sonne geschnitten werden.

Hinweis: §39 des Bundesnaturschutzgesetzes verbietet den Rückschnitt von Gehölzen zwischen dem 1. März und dem 30. September eines jeden Jahres aufgrund des Schutzes der Wildtiere. Hiervon ausgenommen sind Pflegemaßnahmen. Auch diese sollten Sie – je nach Umfang – mit den zuständigen Naturschutzbehörden absprechen.

Schnittwerkzeug

Für die Schnittmaßnahmen ist sauberes, besser noch steriles und scharfes Werkzeug unabkömmlich. Je nach Dicke der einzelnen Äste bieten sich die nachfolgenden Werkzeuge an:

  • Gartenschere
  • Astschere
  • Säge
Gartenschere richtig reinigen
Säubern und schärfen Sie die Schnittwerkzeuge regelmäßig, um Beschädigungen und Erkrankungen zu vermeiden.

Schnittarten

Für den Beschnitt der Rispenhortensie ‚Limelight‘ sind in der Praxis drei grundlegende Varianten gängig. Zu diesen gehören:

  • radikaler Rückschnitt
  • halber Rückschnitt
  • Hochstamm-Schnitt

Die gebräuchlichste Art stellt hierbei der radikale Rückschnitt dar. Dieser ermöglicht ein kontrolliertes Wachstum der Rispenhortensie und hält die Pflanze klein und kompakt.

Vertrocknete Blütenstände an Rispenhortensie 'Limelight'
Vertrocknete und verblühte Blütenstände können regelmäßig entfernt werden.

Hinweis: Bei einem geplanten Standortwechsel sollten neben den außen liegenden Trieben auch die Wurzeln proportional eingekürzt werden. Dies ermöglicht eine schnelle Verwurzelung am neuen Platz bei einem gleichzeitig beständigen Triebwachstum.

Radikaler Rückschnitt

Grundsätzlich gilt für alle Rispenhortensien-Sorten wie ‚Limelight‘ auch, dass ein kräftiger Rückschnitt einen ebenso starken Austrieb fördert. Um ein ansehnliches Erscheinungsbild zu gestalten, empfiehlt sich das radikale Schneiden der äußeren Triebe auf maximal zwei Knospenpaare. Im Inneren können zwischen drei und vier Knospenpaaren bestehen bleiben.

Der Ablauf des radikalen Rückschnittes folgt der nachstehenden Anleitung:

  • Äste auf eine Länge von etwa 15 Zentimetern kürzen
  • Schnittpunkt sollte jeweils ein Knospenpaar sein
  • innen liegende und abgestorbene Triebe entfernen

Hinweis: Insbesondere Jungpflanzen sollten in den ersten Standjahren nicht zu sehr zurückgeschnitten werden, um die Standfestigkeit nicht zu gefährden.

Halber Rückschnitt

Die Schnittpunkte für den halben Rückschnitt liegen um einiges höher als bei der vorgenannten Variante. Durch diese Schnitttechnik lässt sich das Volumen der Pflanze über mehrere Jahre stetig bis zu einer Höhe von zwei Metern steigern, ohne die Gefahr einer Verkahlung des Inneren zu erhöhen. Die Vorgehensweise ist der des radikalen Rückschnittes sehr ähnlich:

  • Äste um ein Drittel, maximal aber die Hälfte schneiden
  • Schnittansatz sollte ein Knospenpaar sein
  • Totholz und innen liegende Zweige ausschneiden

Die in der Halb-Schnitt-Form gekürzten Pflanzen weisen in der Regel ein starkes Höhen- und Breitenwachstum auf, was jedoch zulasten der Ausbildung von Blühtrieben geht.

Hinweis: Die Schnittart des halben Rückschnittes eignet sich vor allem für Rispenhortensien, die ihre Blüten an zweijährigem Holz ausbilden. Bei der Sorte Limelight ist diese Variante daher nicht zu empfehlen.

Hochstamm-Schnitt

Möchten Sie Ihre Rispenhortensie ‚Limelight‘ zu einem Hochstamm erziehen, ist Geduld und Kontinuität erforderlich. Bereits der erste Rückschnitt sollte dazu verwendet werden, den zukünftigen Stamm des Bäumchens auszuwählen. Hierfür wird der stärkste und am geradlinigsten wachsende Trieb ausgewählt, der in der Folge nur geringfügig eingekürzt wird. Die übrigen Äste der Rispenhortensie hingegen werden bis auf wenige Zentimeter über dem Boden zurückgeschnitten. Weiterhin ist bei der Erziehung zu einem Hochstamm darauf zu achten:

  • Haupttrieb erst einkürzen, wenn gewünschte Höhe erreicht ist
  • alte Blütenstände entfernen
  • Kronenäste auf eine Länge von zehn Zentimetern schneiden
  • weitere am Stamm wachsende Triebe frühzeitig entfernen

Auslichten

Neben den Rückschnitten trägt auch eine kontinuierliche Auslichtung der ‚Limelight‘ zu einem prächtigen Äußeren bei. Ähnlich zum Flieder bildet die Pflanze an den Schnittstellen in der Regel zwei neue Blütentriebe aus. Um ein unkontrolliertes Höhen- und Breitenwachstum zu verhindern, ist es daher erforderlich, diese Verdoppelungen möglichst frühzeitig auszulichten. Prinzipiell ist es ausreichend, jeweils einen der beiden neuen Triebe zu entfernen.

Prädestiniert für die Auslichtung sind:

  • schwache und kümmerliche Äste
  • nach innen wachsende Triebe
Rispenhortensie auslichten

Häufig gestellte Fragen

Welche weiteren Maßnahmen fördern die Ausbildung vieler Blütenstände?

Trotz ihrer hohen Verträglichkeit gegenüber Rückschnitten wird die Ausbildung neuer Triebe und Blütenstände durch die Gabe eines speziellen Hortensiendüngers unterstützt. Dieser sollte hohe Anteile an Stickstoff und Kalium aufweisen, die essenziell für das Wachstum sind.

Schränken die abgetrockneten Blütenstände die Ausbildung neuer Blüten im Frühjahr ein?

Ab November eines jeden Jahres beginnen die Blütenstände der Rispenhortensie abzusterben. Vielerorts werden die braunen Rispen bis zum Rückschnitt im Frühjahr an der Pflanze gelassen, da sie einen natürlichen Frostschutz darstellen. Da die Rispenhortensie ihre Blütenstände ohnehin nur an einjährigen Trieben ausbildet, ist das Schneiden der Stände im Herbst eine ausschließlich optische Angelegenheit.

Lassen sich Schnittfehler auch in den nachfolgenden Jahren noch kurieren?

Aufgrund der hohen Schnittverträglichkeit lassen sich die gängigsten Schnittfehler, wie ausgelassene Auslichtungen und zu zaghafte Rückschnitte mittels einer radikalen Kürzung beheben. Hierdurch lässt sich auch bei mehrjährigen Pflanzen ein grundsätzlicher Neuaufbau bewerkstelligen.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.

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