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Grüne Blätter an rotem Japanischem Ahorn

Roter Japanischer Ahorn wird grün: was jetzt hilft

Japanischer Ahorn ist bekannt für sein farbenfrohes Laub in unterschiedlichen Rottönen und seine filigranen Blattformen. Diese hübschen Sträucher oder Kleinbäume sind echte Schmuckstücke. Doch warum färben sich die roten Blätter am Ahorn manchmal grün?

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Auf den Punkt gebracht

  • nicht alle Arten dauerhaft rot belaubt
  • einige nur bei Austrieb oder im Herbst rot
  • Blätter restliche Zeit des Jahres grün
  • Grünfärbung bei vielen Sorten normal
  • sonstige Ursachen für Vergrünung im Standort, Boden oder Düngung zu suchen

Grüne Blätter keine Seltenheit

Nicht jeder rote Japanahorn erstrahlt während der ganzen Wachstumsphase in einem wunderschönen Rot. Es gibt Arten, die nur bei Austrieb im Frühjahr und/oder im Herbst eine rötliche Färbung aufweisen und den Rest des Jahres grün sind. In den meisten Fällen ist das ein ganz natürlicher Vorgang. Die Blätter schützen sich mit der Rotfärbung vor intensiver Sonneneinstrahlung.

Aus diesem Grunde bilden sie zu Austriebsbeginn vermehrt diesen roten Farbstoff. Sind die Blätter größer, benötigen sie in der Regel keinen Schutz mehr und nehmen eine grüne Farbe an. Im Gegensatz dazu zeigt Acer palmatum ‚Atropurpureum‘ vom Frühjahr bis in den Herbst hinein seine prächtige Rotfärbung. Trotz allem gibt es rote Japanahorne, die aus anderen Gründen vergrünen.

Japanischer Ahorn mit grünen Blättern
Grünes Laub am Japanischen Ahorn ist nicht immer ein Grund zur Sorge.

Hinweis: Unter dem Begriff Japanischer Ahorn werden oftmals der tatsächliche Japan-Ahorn (Acer japonicum) sowie der Fächerahorn (Acer palmatum) mit all ihren Sorten zusammengefasst.

Ursachen und Abhilfe

Färben sich die Blätter des roten Japan-Ahorns grün, kann das aber auch andere Gründe haben, die auf Fehler oder Probleme in der Pflege zurückzuführen sind. Wir nennen Ihnen hier die häufigsten Ursachen für „unnormale“ Vergrünung und was Sie dagegen tun können.

Ungünstige Standortbedingungen

Vergrünt Japanischer Ahorn kann ein ungünstiger Standort die Ursache dafür sein. Fehlende oder zu geringe Sonneneinstrahlung können ebenso wie zu viel bzw. zu intensive Sonne dazu führen, dass die Rotfärbung nur schwach ausgeprägt ist oder gänzlich ausbleibt und die Blätter sich grün färben. Hilfe verspricht ein Standortwechsel.

  • Rotfärbung sorten- und standortabhängig
  • am optimalen Standort am intensivsten
  • bereits beim Kauf Ansprüche der einzelnen Arten beachten
  • heller und halbschattiger Standort fast immer richtig
  • im Frühjahr und Herbst Standorte in voller Sonne unproblematisch
  • Blätter im Sommer vor intensiver Sonneneinstrahlung schützen
  • anderenfalls können Verbrennungen auftreten
  • Standorte in der Nähe eines Gewässers ideal
Japanischer Ahorn im Kübel

Tipp: Japanischer Ahorn stellt ganz besondere Lichtansprüche, weshalb es teilweise ratsam sein kann, ihn im Kübel zu kultivieren. So ist es jederzeit möglich, sie ins rechte Licht zu rücken und sonnen bedingte Schäden zu vermeiden.

Zu hoher pH-Wert

Steht japanischer Ahorn in einem Boden mit hohem pH-Wert, kann auch dass Ursache für das Vergrünen der Blätter sein. Ein zu hoher pH-Wert, also im basischen Bereich, kann die Aufnahme von Nährstoffen behindern, selbst wenn sie in ausreichender Menge im Boden vorhanden sind. Die Folge: Der rote Ahorn wird grün.

  • schwach saurer bis neutraler pH-Wert zwischen 4,5 und 7 optimal
  • basischer Boden sorgt für grüne Blätter
  • kalkhaltige Substrate ungeeignet
  • Boden sollte kiesig-lehmig oder sandig-lehmig sein
  • außerdem kalkfrei, durchlässig und gut entwässert

pH-Wert korrigieren: Hilfe

  • bei basischen Untergründen: saure Rhododendronerde
  • zu schwere Böden mit Sand und Kokoshumus mischen
  • nasse Böden mit 30-50 Prozent Sand oder Kies durchlässiger machen
  • zusätzlich 10 cm dicke Drainageschicht auf Boden der Pflanzgrube
  • möglichst nur mit Regenwasser gießen
Walnusslaub
Walnusslaub

Tipp: Den pH-Wert des Bodens kann man bei Bedarf auch mit dem kompostierten Laub von Nadel- und Walnussbäumen oder Eichen senken. Der aktuelle pH-Wert des Bodens lässt sich ganz einfach mithilfe eines entsprechenden Tests aus dem Baumarkt oder Gartencenter testen.

Zu stickstoffhaltige Düngung

Die Laubfärbung japanischer Ahorne wird wesentlich von der Düngung beeinflusst. Wird Japanischer Ahorn zu stickstoffbetont gedüngt, führt das dazu, dass die Blätter insbesondere roter Arten verblassen und sich grün färben. Zudem macht zu stickstoffhaltiger Dünger die Pflanzen instabiler und anfälliger für Kälte. Beim Düngen dieser Gewächse ist – mit Ausnahme von Kübelpflanzen – weniger definitiv mehr, sonst droht die Vergrünung.

  • mäßige bis geringe Düngung empfehlenswert
  • eine Gabe Kompost im Frühjahr oft ausreichend
  • Kübelpflanzen alle drei bis vier Wochen düngen
  • mit hochwertigem Volldünger oder speziellem Ahorndünger
  • auch hier unbedingt auf Dosierung achten
  • ab Juli gar nicht mehr düngen
  • Ausreifung diesjähriger Triebe könnte Herbstfärbung beeinflussen
Japanischer Ahorn- Blätter mit intensiver Rotfärbung

Tipp: Das Rot ist in der Regel bei den Pflanzen am schönsten und intensivsten, die am wenigsten gedüngt werden, auch wenn sie eigentlich zu den Starkzehrern gehören.

Häufig gestellte Fragen

Bei welchem Japanischen Ahorn ist das Laub auch den Sommer über Rot?

Zu den Japanahornen, die vom Frühjahr bis zum Herbst in unterschiedlichen Rottönen erstrahlen, gehören vor allem Fächerahorne (Acer palmatum), beispielsweise die Sorten ‚Shojo‘, ‚Yugare‘, ‚Beni‘ und ‚Burgund‘. Erwähnenswert ist zudem der Japanische Feuerahorn (Acer japonicum) ‚Atropurpureum‘.

Gibt es rote Japanahorne, die sich besonders gut für eine Kübelpflanzung eignen?

Von Acer palmatum können grundsätzlich fast alle Sorten auch im Kübel gehalten werden. Besonders gut eignen sich jedoch eher zwergwüchsige Sorten wie ‚Shaina‘ mit ganzjährig tiefrotem Laub, ‚Skeeter’s Broom‘ mit rotem Laub im Frühjahr und Herbst oder die Sorte ‚Red Pygmy‘ mit dunkelrotem, im Sommer vergrünendem Laub.

Worauf ist bei Exemplaren im Kübel besonders zu achten?

Das Wichtigste ist eine gute Drainage und ein ausreichend großer Kübel. Je größer er ist, desto weniger Probleme wird es bei Pflege und Überwinterung geben. Er sollte möglichst aus Ton oder Terrakotta bestehen. Diese Materialien geben überschüssige Feuchtigkeit nach außen ab, sodass eine bessere Durchlüftung des Substrats gegeben ist. Da diese Pflanzen oft mehrere Jahre in ein und demselben Kübel stehen, ist auf eine regelmäßige Wasser- und Nährstoffversorgung zu achten.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.

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