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Kirschlorbeer schneiden für dichten Wuchs

Kirschlorbeer schneiden, damit er dicht wird

Lorbeerkische ist hierzulande ein sehr beliebtes Ziergehölz. Der immergrüne Strauch bietet hervorragenden Sichtschutz im Garten. Damit Kirschlorbeer schön dicht wird, muss beim Schneiden einiges beachtet werden. Tipps zum Rückschnitt finden Sie in diesem Beitrag.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • richtiger Schnitt kann dichten Wuchs anregen
  • ein jährlicher Rückschnitt ausreichend
  • im Juni optimaler Zeitpunkt
  • Neuaustriebe um die Hälfte kürzen
  • ältere Sträucher auslichten

Im Frühjahr zurückschneiden

Der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) ist ein verhältnismäßig schnellwachsender immergrüner Strauch. In kurzer Zeit kann eine Hecke zu einem dichten Sichtschutz heranwachsen und dabei eine Höhe und Breite von vier Metern erreichen. Der jährliche Zuwachs ist dabei sortenabhängig, er beträgt aber 20 bis 50 Zentimeter.

Um einen kompakten und dichten Wuchs zu erreichen, muss Kirschlorbeer rechtzeitig gestutzt werden. In der Regel reicht es aus, wenn er einmal jährlich geschnitten wird. Bei sehr stark wachsenden Sorten kann ein zweiter Rückschnitt im Herbst erfolgen. Allerdings wird dann im darauffolgenden Jahr die Blüte nicht üppig ausfallen. Jungpflanzen sollten in den ersten Standjahren stark zurückgeschnitten werden.

Laub vor frisch geschnittener Kirschlorbeerhecke
Die dickfleischigen Blätter des Kirschlorbeers sorgen für eine lange Verrottung des Schnittgutes. Geben Sie es daher besser in die Biotonne als auf den Kompost.

Bei einem Rückschnitt ist der Zeitpunkt besonders zu beachten:

  • Spätwinter bis zeitiges Frühjahr
  • gesetzliches Schnittverbot zwischen März und Oktober beachten
  • Rückschnitt nach Blüte im Juni noch besser
  • vor Johannitag am 24. Juni
  • da ist erstes Wachstum der Zweige abgeschlossen und
  • Wachstum der Johannitriebe (zweiter Austrieb) noch nicht begonnen
  • nicht bei nassem Wetter schneiden
  • sonst Pilzbefall möglich
  • auch kein Rückschnitt bei starkem Sonnenschein
  • kann sonst zu Sonnenbrand an Blättern kommen

Hinweis: Der Kirschlorbeer ist in allen Teilen giftig, besonders die Beeren im Herbst. Um Vergiftungen vorzubeugen, können nach der Blüte die Dolden abgeschnitten werden, dann erscheinen im Herbst keine Früchte.

Kirschlorbeer richtig schneiden

Damit der Wuchs auch kräftig, kompakt und dicht wird, müssen die Sträucher richtig zurückgeschnitten werden. Gehen Sie dabei beim Schneiden nach folgender Anleitung vor:

  • am grünen Holz alle Neuaustriebe um die Hälfte einkürzen
  • stets ungefähr 2 cm über einem Blattpaar schneiden bzw.
  • Ast immer über einem nach außen gerichtetem Auge kürzen
  • immer erst an Seiten schneiden
  • Schnitte immer leicht schräg ansetzen
Kirschlorbeer schneiden
Auch das Einkürzen älterer Äste regt den Kirschlorbeer zu einem dichteren Breitenwachstum an.
  • Strauch verjüngt sich so nach oben
  • mehr Licht gelangt ins Strauchinnere
  • auch unterste Triebe profitieren davon
  • Folge senkrechter Schnitte: untere Äste kümmern und Blattverlust

Hinweis: Die immergrüne Lorbeerkirsche muss auch im Winter an frostfreien Tagen gegossen werden. Es kann sonst schnell zu Frosttrocknis kommen. Aufgrund von Wassermangel können die Sträucher dann vertrocknen.

Ältere Sträucher auslichten

Gerade ältere Kirschlorbeer-Exemplare können sehr dicht belaubt sein und Sonnenlicht kann nicht bis in das Strauchinnere vordringen. Der Busch beginnt dann von innen heraus zu verkahlen. Hier hilft dann nur ein starkes Auslichten. So kann die Lorbeerkirsche ganz einfach verjüngt werden, ohne sie dabei radikal auf den Stock zu setzen. Die anschließend nachwachsenden jungen Triebe können dann ein unerwünschtes Verkahlen im untersten Bereich des Strauches verhindern:

  • bester Zeitpunkt: Juli bis August
  • einfach einige Triebe aus dem Strauchinneren herausschneiden
  • auch Entfernung stärkerer Äste am Ansatz möglich
  • dadurch bessere Belüftung und Belichtung der Pflanze

Tipp: Kirschlorbeer verträgt auch ein Zurückschneiden bis ins alte Holz. Nach solchen Maßnahmen kann er auch leichter umgepflanzt werden.

Richtiges Werkzeug verwenden

Aufgrund seiner großen Blätter sollte beim Schneiden des Kirschlorbeers stets eine scharfe manuelle Heckenschere einer elektrischen Heckenschere vorgezogen werden.

  • große Schäden an Blättern durch Messer der Elektroschere
  • Braunfärbung der Blätter an Schnitträndern
  • manuelle Schere erlaubt präzisere Schnitte
  • bessere Optik die Folge
Mann schneidet Kirschlorbeer mit manueller Heckenschere
Schneiden Sie Ihre Kirschlorbeerhecke, wann immer möglich, per Hand.

Für die Entfernung von dickeren Ästen ist die Verwendung einer Astschere angebracht. Aufgrund der Giftigkeit des Gehölzes giftig sollten auch Handschuhe getragen werden, da es leicht zu Hautreizungen kommen kann.

Häufig gestellte Fragen

Kann die Pflege das Wachstum der Lorbeerkirsche beeinflussen?

Eine gute und nach den Bedürfnissen des Kirschlorbeers ausgerichtete Pflege hat natürlich Einfluss auf Wachstum und eine gesunde Entwicklung. Normalerweise kommt der immergrüne Strauch gut mit Trockenheit zu recht. Lediglich in sehr heißen Sommern sollte zusätzlich gewässert werden. Ab Ende März ist eine Düngung mit Hornmehl oder Kompost oder anderen Langzeitdüngern angebracht. Damit die Triebe rechtzeitig vor Winterbeginn ausreifen ist eine Gabe von Patentkalk im August ratsam.

Welcher Standort und Boden sind gut für eine gesunde Entwicklung?

Der Kirschlorbeer liebt einen sonnigen bis halbschattigen und windgeschützten Standort. Der Boden selbst muss humusreich, frisch feucht und gut durchlässig sein. Daneben liebt der immergrüne Strauch auch einen leichten Kalkgehalt. Der pH-Wert sollte im neutralen bis alkalischen Bereich liegen. Staunässe verträgt der Kirschlorbeer überhaupt nicht. Es ist daher ratsam beim Pflanzen bereits eine Drainageschicht aus Kies in das Pflanzloch zu geben.

Braucht der Kirschlorbeer hierzulande einen Winterschutz?

Es gibt winterharte und weniger winterharte Sorten. Gut winterhart sind Sorten wie „Angustifolia“, „Etna“, „Herbergii“ oder „Mount Vernon“. Die Sorte „Rotundfolia“ hingegen ist etwas frostempfindlicher. Hier kann es zu leichten Kälteschäden kommen. Diese sollten im zeitigen Frühjahr dann durch Rückschnitt entfernt werden. Problemlos treibt der Strauch wieder aus. Als Winterschutz kann eine 10 cm dicke Mulchschicht aufgetragen werden. Junge Pflanzen sollten daneben mit senkrecht aufgestellten Tannenzweigen zusätzlich geschützt werden.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.

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