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Buchsbaum richtig düngen - Titelbild

Buchsbaum düngen: perfekt abgestimmte Düngerwahl

Buchsbaum ist sehr beliebt. Er findet Verwendung als Hecke, Solitärpflanze, Beeteinfassung, sogar als toll geformte Figuren. Damit der Buchsbaum auch sattgrün, vital und schön dicht bleibt, ist ein entsprechendes Düngen wichtig.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • kalkliebend und langsam wachsend
  • hauptsächlich Stickstoff- und Kaliumgaben notwendig
  • gute Dünger: Kompost und Hornspäne
  • im Fachhandel spezielle Düngemittel erhältlich
  • Düngergaben nur von März/April bis August

Recht langsam wachsend

Mittlerweile setzt der Buchsbaum (Buxus) hierzulande herrliche Akzente in so manchem Garten. Aufgrund seines immergrünen Blätterkleides ist er ein richtiger Hingucker. Er stellt kaum Ansprüche und ist in der Regel sehr pflegeleicht. Buchs wächst verhältnismäßig langsam und gehört nicht gerade zu den Starkzehrern. Aber auch er braucht regelmäßige Düngergaben, damit er seine Vitalität, eine entsprechende Winterhärte und sein sattgrünes Blätterkleid ganzjährig behält. Gerade die schön geformten Bäume brauchen eine ausgewogene Düngung, damit sie den Stress des Schneidens gut überwinden und nebenbei ein dichtes grünes Blätterkleid bilden können. Auch wenn Buchsbaum im Vergleich zu anderen Sträuchern und Bäumen langsam wächst, braucht er verschiedene Nährstoffe, allerdings in einer geringeren Menge. Darauf ist unbedingt zu achten, sonst kann es schnell zu Schädigungen in Form von Überdüngung oder Nährstoffmangel kommen.

Buchsbaum (Buxus sempervirens), blickdichte Hecke

Tipp: Vor einer Düngung ist eine Durchführung einer Bodenanalyse in einem Labor ratsam. Dort kann der Düngebedarf richtig ermittelt werden. Aufgrund dieser Düngeempfehlungen erfolgt eine bedarfsgerechte Versorgung der Buchsbäume mit Nährstoffen und eine Überdüngung ist ausgeschlossen.

Richtige Düngerwahl

Bei der Düngung von Buchsbaum ist es wichtig, dass die Bedürfnisse des Gewächses bekannt sind. Eine richtige Düngerwahl sollte unbedingt für einen leicht basischen pH-Wert des Bodens sorgen. Das ist für das kalkliebende Gewächs sehr wichtig, denn nur so ist der Buchsbaum in der Lage, die verabreichten Nährstoffe auch gut aufzunehmen und zu verwerten. Für ein gesundes Wachstum müssen die angebotenen Nährstoffe genau aufeinander abgestimmt sein. Wichtig sind dabei

  • Stickstoff für ein kräftiges Wachstum
  • Eisen zur Bildung von Chlorophyll (Blattgrün)
  • Magnesium unterstützt Chlorophyllbildung
  • Zink ebenfalls zur Unterstützung des Wachstums
  • Kalium zur Ausbildung der Winterhärte
  • Phosphor als Energiequelle

Phosphor ist nebenbei auch für die Blütenbildung verantwortlich. Diese sind beim Buchs allerdings recht unscheinbar und gering. Aus diesem Grund sind hier nur geringe Mengen Phosphor im Düngemittel ausreichend. Bei der Düngerwahl ist daher unbedingt auf die Bedürfnisse des Gewächses genau einzugehen. Eine falsche Dosierung oder auch Zusammensetzung macht sich schnell in einem Mangel bestimmter Nährstoffe sichtbar:

  • anfangs blasse Blätter
  • dann gelblich verfärbend
  • später braun und verdorrt
  • schließlich fallen Blätter ab
befallener Buchsbaum

In diesem Fall ist das Düngen vom Buchsbaum unerlässlich. Unbedingt muss dabei dann auf die Zusammensetzung des verwendeten Düngemittels geachtet werden. Daneben ist es auch gut zu wissen, dass Buchsbäume als Hecke gepflanzt einen höheren Nährstoffbedarf haben als Solitärpflanzen. Pro Pflanze steht den Heckenpflanzen weniger Erdvolumen zur Verfügung. Dadurch können diese Pflanzen schnell zu Konkurrenten um die sich im Boden befindlichen Nährstoffe werden.

Verschiedene Düngemittel

Im Düngemittel muss hauptsächlich das Verhältnis zwischen Sticksoff und Kalium ausgewogenen sein. Hier ist die Konzentration genauso wichtig wie die weitere Zusammensetzung des Düngers. Besonders gut eignen sich organische Dünger. Die Nährstoffe liegen in einer komplexen Form vor und müssen erst von den im Boden lebenden Mikroorganismen aufbereitet werden, bevor die Pflanze diese aufnehmen kann. Diese Dünger sind besonders schonend und gewährleisten daneben eine langzeitige Versorgung mit Nährstoffen. Ganz nebenbei erfolgt bei der Verabreichung auch eine Förderung der Bodenlebewesen und gleichzeitig eine Erhöhung der Bodenqualität. Weiterhin kann dabei eine Überdüngung ausgeschlossen werden. Gute organische Dünger sind

Hornspäne/Hornmehl

  • bestehend aus zermahlenen Hufen und Horn von Rindern
  • enthalten: 12 bis 15 % Stickstoff, bis 1 % Kalium und unter 1 % Phosphor
  • pH-Wert neutral
  • optimaler Langzeitdünger
  • Abgabe Nährstoffe über Monate in Abhängigkeit von Temperatur, Durchlüftung des Bodens und Feuchtigkeit
  • bester Zeitpunkt für Gabe ab März/April
  • eine Handvoll bzw. 30 bis 40 g/m² im Frühjahr meist ausreichend
  • eventuell im Sommer zweite Gabe mit Kompost
  • in obere Erdschicht gut einarbeiten
Hornspäne

Hinweis: Desto feiner das Horn gemahlen ist, desto schneller erfolgt die Aufnahme und Verwertung der Nährstoffe.

Reifer Kompost

  • mehr Kalium als Stickstoff enthalten
  • Phosphor und Magnesium in gleichen Mengen vorhanden
  • muss gut in die Erde eingearbeitet werden
  • je tiefer, desto besser die Wirkung
  • Einarbeitung bereits im zeitigen Frühjahr ab März
  • optimal in Kombination mit Hornspänen
  • bietet auch Wurzelschutz vor Spätfrösten

Diese beiden organischen Dünger sollten je nach Bedarf im Abstand von drei bis vier Monaten eingesetzt werden. Maximal sollten dazu drei Liter Kompost pro Quadratmeter und ein gestrichener Esslöffel Hornspäne Verwendung finden.

Kompost

Hinweis: Nachteilig kann der kompostierte Samen von Unkraut sein. Allerdings tritt dieses Problem nicht auf, wenn nur Laub und Rasenschnitt kompostiert oder ein Komposter mit geschlossenem Deckel verwendet wurde.

Kaffeesatz

  • hauptsächlich für Kübelkultur oder Solitärpflanzen geeignet
  • bei größeren Anpflanzungen sind größere Mengen Kaffeesatz nötig
  • hauptsächlich höhere Stickstoff- und Kaliummengen enthalten
  • Kaffeesatz vorher ausgebreitet gut trocknen
  • gleichmäßig auf Erde ausbringen
  • mit grober Harke gut einarbeiten
  • Anwendung einmal pro Woche
  • senkt allerdings pH-Wert des Bodens
  • daher zusätzliche Kalkgaben notwendig
  • alternativ auch Verwendung von Teesatz des grünen und schwarzen Tees
Blattläuse bekämpfen mit Kaffeesatz

Hinweis: Gute Dienste kann auch eine Düngung mit Brennnesseljauche leisten. Diese sollte dabei alle vier Wochen Anwendung finden.  

Algenkalk

Besonders in den letzten Jahren gilt Algenkalk als das Pflanzenstärkungsmittel, auch für Buchsbaum. Dabei handelt es sich Ablagerungen von Rotalgen an der isländischen oder französischen Atlantikküste:

  • wichtige Inhaltsstoffe: Magnesiumkarbonat, Calciumkarbonat und diverse Spurenelemente
  • fördert Wachstum
  • vorsichtige Dosierung notwendig
  • bei überkalkten Böden kann Eisenaufnahme blockiert werden  
Algenkalk
Quelle: Dr. Eugen Lehle, http://bodenlabor.de, Meeresalgenkalk, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Langzeitdünger aus Fachhandel

Diese speziellen Langzeitdünger aus dem Fachhandel sind auch als Depotdünger bekannt. Dabei handelt es sich meist um kleine Kügelchen. Die Nährstoffe werden nach und nach an den Boden zur Aufnahme von den Pflanzen abgegeben. Eine Düngung im Frühjahr ist dabei normalerweise ausreichend. Bei Bedarf kann jedoch eine Nachdüngung im Sommer erfolgen.

Spezialdünger für Buchsbaum

Dabei handelt es um Düngemittel, die speziell für Buchsbaum hergestellt werden. Sie enthalten alle wichtigen Nährstoffe wie Stickstoff, Magnesium, Eisen und etwas Phosphor und bewirken ein gleichmäßiges Wachstum und dichtes Blätterkleid. Je nach Hersteller kann die Zusammensetzung jedoch unterschiedlich sein. Bei der Dosierung müssen unbedingt die Angaben auf der Verpackung eingehalten werden.

Blaukorn

Blaukorn-Dünger, auch als Nitrophoska bekannt, sollte nicht die erste Wahl bei Dünger für Buchsbaum sein. Das Mittel enthält zwar viele Nährstoffe wie

  • 15 % Stickstoff
  • 20 % Kalium
  • 5 % Phosphor
  • 2 % Magnesium
  • 8 % Schwefel
Blaukorn

Buchsbäume können bei einer Düngung mit Blaukorn hier nicht alle enthaltenen Nährstoffe verwerten. Es wäre diesbezüglich eine Verschwendung. Durchaus könnte es daneben zu einer Überdüngung kommen.

Zeitpunkt zum Düngen

Buchsbaum darf nur während der Wachstumsphase zwischen April und August gedüngt werden. Ab August ist das Düngen dann einzustellen, damit die Triebe der Pflanzen genügend Zeit haben, um vollständig auszureifen. Nur dadurch können sie eine entsprechende Winterhärte erreichen. Bei weiteren Düngergaben würden noch weit bis in den Herbst hinein immer wieder neue Triebe entstehen und vor Winterbeginn nicht mehr verholzen. Sie wären dann sehr anfällig gegen Frost. Wie oft der Buchs schließlich während dieser Zeit gedüngt werden muss hängt dabei immer von der verwendeten Düngersorte ab. In der Regel sind ein bzw. zwei Düngergaben im Jahr ausreichend.

Ausnahme Kalidüngung 

Eine Ausnahme bei der Düngung ist hier die Verabreichung von Kalimagnesia, kurz Kalidünger. Im Handel ist er als Patentkali erhältlich. Dieser sollte dem Buchs von August bis September verabreicht werden. Der Dünger fördert die Frosthärte. Er wirkt dabei wie eine Art Frostschutzmittel. Die Triebe verholzen schneller und die Blätter erhalten eine feste Zellstruktur, da der Gefrierpunkt des Zellsaftes herabgesetzt wird. Dadurch kann der Buchsbaum die kältere Jahreszeit ohne größere Schäden gut überstehen.

Kaliumdüngung

Hinweis: Auch das organische Düngen mit kalireicher Beinwelljauche oder reiner Holzkohlenasche kann beim Buchsbaum die Winterhärte fördern. 

Häufig gestellte Fragen

Wie muss Buchsbaum im Kübel gedüngt werden?

Eine Düngung muss hier regelmäßig zwischen April und September erfolgen. Verwendung sollte hier Flüssigdünger für Grünpflanzen oder spezieller Buchsbaumdünger finden. Dieser wird einmal wöchentlich mit dem Gießwasser verabreicht. Bei der Dosierung müssen unbedingt die Angaben des Herstellers berücksichtigt werden. Wichtig ist auch, dass der Dünger nicht mit trockener Erde in Berührung kommt, sonst können die Wurzeln verbrennen. Daher sollte zuerst die Erde mit klarem Wasser befeuchtet werden.

Welche Ansprüche stellt der Buchs an Standort und Boden?

Buchsbaum liebt einen sonnigen und nicht zu warmen Standort. Direkte Sonneneinstrahlung verträgt er nicht gut. Er sollte daher niemals an einer Südwand seinen Platz finden. Daneben kommt der Buchs auch mit einem schattigen Platz unter großen Bäumen gut zurecht. Der Boden sollte kalkhaltig, durchlässig und gut feucht sein. Er kann auch eine leicht lehmige Zusammensetzung haben. Die Zusammensetzung des Bodens ist auch für die Wahl des Düngers wichtig.

Wie oft muss der Buchsbaum gewässert werden?

Neben Düngergaben ist auch die Wasserversorgung wichtig für ein gutes Wachstum und Entwicklung. Im Kübel kultivierter Buchs muss an heißen Tagen täglich gegossen werden, ansonsten reicht einmal in der Woche aus. Allerdings darf der Wurzelballen niemals austrocknen. Im Freiland kann der Buchsbaum schon einige Zeit bei Trockenheit überleben, allerdings nur wenn er nicht in der prallen Sonne steht. Da es sich um ein immergrünes Gewächs handelt, sind auch im Winter an frostfreien Tagen Wassergaben notwendig.

Autor
Michelle ist mit vielen Haus- und Hoftieren auf dem Bauerngut ihrer Eltern aufgewachsen. Nebenbei kümmert sich die Vegetarierin hingebungsvoll um ihre Kräuter- und Gemüsebeete. Sie notiert ihr erworbenes Wissen und teilt es gerne mit den Plantopedia-Lesern und Leserinnen.

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