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Schneeglöckchen, Galanthus
Schneeglöckchen, Galanthus

Wie giftig sind Schneeglöckchen? Das ist zu beachten

Bereits im Spätwinter schießen die schlanken Stängel der Schneeglöckchen mit ihren tropfenförmigen schneeweißen Blüten aus dem teilweise noch schneebedeckten Boden. Sie sind die ersten Boten des Vorfrühlings. Doch die Grazie dieser hübschen kleinen Gartenbewohner sollte nicht über ihre Giftigkeit hinwegtäuschen. Gefährdet sind insbesondere kleine Kinder und jüngere Haustiere wie z.B. Hunde und Katzen, wobei eine tödliche Dosis nicht bekannt ist.

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Schneeglöckchen

Worauf man achten sollte

Jedes Jahr gehen einige Anrufe bei den Giftnotzentralen aufgrund einer versehentlichen Einnahme einzelner Pflanzenteile u.a. auch vom Schneeglöckchen (Galanthus) ein. Am häufigsten sind kleine Kinder betroffen. Auch wenn diese Pflanzen keinem anderen essbaren Gewächs wirklich ähnlich sind, können kleinere Kinder die Zwiebel leicht mit herkömmlichen Küchenzwiebeln verwechseln. Und es ist bekannt, dass insbesondere kleinere Kinder so ziemlich alles in den Mund stecken.

Schneeglöckchen im Garten
Schneeglöckchen im Garten

Kinder und Haustiere

Daher ist es umso wichtiger Kindern zu erklären, dass, und warum sie Schneeglöckchen meiden sollten und vor allem nicht essen dürfen. Oder man verzichtet auf Schneeglöckchen im Garten, solange die Kinder noch klein sind oder Haustiere damit in Kontakt kommen können. Bei Erwachsenen hat der irrtümliche Verzehr von bis zu drei Zwiebeln in der Regel keine nennenswerten Auswirkungen. Hier macht die Dosis den Unterschied. Anders sieht es wiederum bei Haustieren wie Hunden, Katzen, Kaninchen, Hamstern, Hasen und Meerschweinchen aus, hier kann es sehr wohl zu Vergiftungen kommen.

Kaninchen im Garten
Kaninchen im Garten

Giftige Pflanzenteile

Hierzulande kennt man vor allem das kleine oder gewöhnliche Schneeglöckchen, wobei es durchaus auch sehr ähnlich aussehende Arten gibt, die im Laufe der Zeit teilweise verwildert sind. Schneeglöckchen zählen zu den Narzissen- bzw. Amaryllisgewächsen, die dafür bekannt sind, giftig zu sein.

  • diese Pflanzen sind in allen Pflanzenteilen giftig
  • verantwortlich für die giftige Wirkung sind enthaltene Alkaloide
  • Konzentration an Alkaloiden in der Zwiebel am höchsten
  • in der Zwiebel sind es vor allem Amaryllidaceen-Alkaloide
  • in Stängeln, Blättern und Blüten, die toxischen Stoffe Galantamin, Tazettin und Lycorin
  • Konzentration in den oberirdischen Pflanzenteilen vergleichsweise niedrig

Heilpflanze

Trotz dessen, das Schneeglöckchens giftig sind, vermag das homöopathische Pflanzenalkaloid Galanthamin Krankheiten wie Demenz zu behandeln oder das Fortschreiten von Alzheimer nachweislich zu bremsen.

Vergiftungssymptome

Symptome einer Vergiftung zeigen sich in der Regel nur nach dem Verzehr, wobei der aggressive Pflanzensaft dieser Pflanzen bei empfindlichen Personen gegebenenfalls auch eine Kontaktallergie hervorrufen kann. Nach dem Verzehr kleinerer Mengen von Blüten, Blättern oder der Zwiebel kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und vermehrtem Speichelfluss kommen. Auch Benommenheit, Schweißausbrüche und Kreislaufprobleme wurden in einigen Fällen beobachtet, besonders beim Verzehr größerer Mengen der Zwiebel. Bei einer starken Vergiftung können sogar Lähmungserscheinungen auftreten. Die Symptome einer Vergiftung bei den genannten Tieren sind denen beim Menschen sehr ähnlich.

Schneeglöckchen mit schneeweißen Blüten
Schneeglöckchen mit schneeweißen Blüten

Erste Hilfe Maßnahmen

Gegenmaßnahmen bei einer Vergiftung

Nach dem Verzehr weniger Blätter oder Blüten oder kleiner Teile der Zwiebel reicht es meist aus, viel Flüssigkeit in Form von Wasser oder Tee zu verabreichen. Zusätzlich sollte die betreffende Person beobachtet werden, vor allem Kinder. Bei Unsicherheiten ist es immer ratsam, zeitnah einen Arzt aufzusuchen oder gegebenenfalls auch den Giftnotruf zu wählen bzw. sich an eine der Giftinformationszentralen zu wenden. Zeigen Haustiere Symptome einer Vergiftung, ist ebenfalls ein Besuch beim Tierarzt angeraten.


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