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Sternmoos Sagina subulata

Rasenersatz: 10 immergrüne trittfeste Bodendecker

Eine gut gepflegte Rasenfläche ist im Garten stets der aufwendigste Bereich. Denn die Pflege kann sehr intensiv werden. Dabei muss regelmäßig gemäht, vertikutiert, gedüngt und gegossen werden. Alles nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Daneben gibt es aber auch Flächen im Garten, wo Rasen nicht sonderlich gut wächst. Eine gute Alternative ist dabei ein Rasenersatz. Immergrüne trittfeste Bodendecker, sind dafür besonders gut geeignet. Sie sind pflegeleicht und wachsen dennoch an fast allen Standorten.

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Bodendecker als Rasenersatz

Es können verschiedene Pflanzen als Rasenersatz zur Begrünung von Flächen gepflanzt werden. Hauptsächlich finden diese allerdings als Zierrasen Verwendung. Die Bodendecker sind zwar trittfest. aber nicht so widerstandsfähig wie normaler Rasen. Die Flächen sind begehbar. Jedoch bei einem regelmäßigen Laufen können schnell Trampelpfade entstehen. Besonders gut eignet sich solch ein Ersatz des Rasens für Problemzonen im Garten oder auch zur pflegeleichten Begrünung von kleinen Flächen.

Bodendecker sind Pflanzen, die

  • niedrig wachsen
  • den Boden mit einem Teppich bedecken
  • begehbar, immergrün und meist winterhart sind.

Die meisten Pflanzen weisen ein gewisses Maß an Trittfestigkeit auf. Immergrün muss hier nicht immer bedeuten, dass das Laub auch im Winter stets seine grüne Farbe behält, sondern die Blätter während der kalten Jahreszeit erhalten bleiben.

Immergrüne Bodendecker

Tipp: Verschiedene Arten Bodendecker auf einer Fläche gepflanzt, setzen besondere Akzente.

Vor Pflanzung zu beachten

Vor dem Pflanzen des Rasenersatzes muss der Boden gut vorbereitet werden. Wurzeln und Unkraut sind zu entfernen. der Boden sollte

  • locker und durchlässig sein
  • keine Staunässe auftreten
  • lehmige Böden mit Sand auflockern
  • gegebenenfalls reifen Kompost einbringen je nach Pflanzensorte

In den gelockerten Boden werden dann pro Quadratmeter 10 bis 15 Pflanzen gesetzt. Langsam wachsende Sorten sollten entsprechend dichter gepflanzt werden, um das Wachstum von Unkraut zu verhindern.

Tipp: Viele blühende Bodendecker ziehen Bienen und andere Insekten an. Diese sollten nie barfuß betreten werden, da es zu schmerzhaften Stichen an den Fußsohlen kommen kann.

Vor- und Nachteile von Rasenersatz

Natürlich bringt der Ersatz des Rasens durch immergrüne trittfeste Bodendecker einige Vorteilen mit sich. so können unter anderem

  • die Bodenqualität verbessert werden
  • Bodendecker haben besonderen Zierwert
  • sind pflegeleicht
  • bieten Schutz vor Unkraut und Austrocknung des Bodens
  • locken Bienen und Schmetterlinge an
  • sind meist winterhart und immergrün

Daneben bringt die Pflanzung von Rasenersatz auch einige Nachteile:

  • Anziehung von unerwünschten Insekten, beispielsweise Wespen
  • höherer Pflegeaufwand im Herbst, von der Sorte abhängig
  • nicht alle Pflanzen sind wirklich richtig trittfest

Unterschieden wird hierbei zwischen trittfesten und begehbaren Bodendeckern. Trittfeste Pflanzen vertragen ein häufiges und festes Begehen durch Mensch und Tier wie die Römische Kamille, Thymian oder das Sternmoos und Fiederpolster. Hingegen sollten begehbare Pflanzen selten und vorsichtig betreten werden, beispielsweise Haselwurz.

Wahl der Polsterpflanzen

Welche Pflanze nun jeweils Verwendung findet ist dabei immer von verschiedenen Faktoren abhängig wie

  • Beanspruchung des Rasenersatzes
  • tandort (Sonne, Schatten, Halbschatten) und
  • Größe der Fläche

Es gibt nun verschiedene Arten von Bodendeckern, welche sich als Ersatz für einen Rasen eignen, so beispielsweise blühende oder immergrüne Polsterstauden. Die Auswahl ist recht groß und für jeden Geschmack etwas dabei.

Bodendecker von F – M

Fiederpolster (Cotula)

Diese wuchsfreudige Polsterstaude ist auch als Laugenblume bekannt. Die kleinen gelben und unscheinbaren Blütenköpfchen erscheinen von Mai bis Juli. Sie verströmen einen herrlichen Duft nach Honig. Das Blattwerk ist sehr dicht und feinfiedrig. Es ist vergleichbar mit kleinen Mini-Farnen.

  • Höhe 5 bis 10 cm
  • ausläuferbildend, Breite bis 45 cm
  • im Sommer grüne Blätter, Verfärbung im Winter kupferfarben bis schwarz
  • nicht alle Sorten winterhart, bei Auswahl darauf achten
  • sonnige bis halbschattige Standorte
  • durchlässige, leicht feuchte Böden
  • keine Staunässe
  • zu nährstoffreiche oder feste Böden mit Sand auflockern
  • 15 bis 20 Pflanzen pro Quadratmeter
  • nach Pflanzung gut wässern
  • anfällig gegen Kahlfröste und Wintersonne
  • im Herbst Abdeckung mit Reisig, sonst Braunfärbung
  • leichte Düngung im Frühjahr mit Kompost oder organischem Dünger
  • starke Begehung, Entstehung von Laufwegen
  • bei Trockenheit gießen
Silber-Fiederpolster, Cotula hispida
Silber-Fiederpolster, Cotula hispida

Tipp: Beim häufigen Begehen der Flächen ist es ratsam Trittsteine zu verlegen.

Mauerpfeffer (Sedum acre)

Der scharfe Mauerpfeffer verzaubert von Juni bis August mit seinen sternförmigen gelben Blüten. Die poltserbildende Staude ist trittfest. Barfuß ist dabei das Trittgefühl äußerst angenehm.

  • Höhe 5 bis 15 cm
  • besonders für kleinere Flächen geeignet
  • kriechend, robust und pflegleicht
  • winterhart und immergrün
  • übersteht längere Trockenzeit
  • vollsonnige Standort
Sedum acre ‚Yellow Queen‘
Sedum acre ‚Yellow Queen‘

Bodendecker mit P

Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)

Diese immergrüne Staude ist auch als Münzkraut oder Gelbweiderich bekannt. Gelb leuchtende Blüten erscheinen von Mai bis Juli. Der Anbau und auch die Pflege sind verhältnismäßig einfach.

  • Höhe 5 bis 10 cm
  • bevorzugt Halbschatten
  • kommt jedoch auch in der Sonne zurecht
  • anspruchslos, winterhart und immergrün
  • wächst auf Flächen, wo sonst nichts gedeiht
  • robust und trittfest
  • jedoch nicht unbedingt für tägliches Spielen und Toben geeignet
  • entstehen sonst kahle Stellen
  • dann auch Wachstum eingeschränkt
  • einmal im Jahr Rückschnitt empfehlenswert
Pfennigkraut, Lysimachia nummularia
Pfennigkraut, Lysimachia nummularia

Polei-Minze (Mentha pulegium)

Dieser Kraut blüht üppig von Juli bis August/ September. Die Blüten sind rosa bis zart-lila. Die Staude ist immergrün und ebenso winterhart:

  • Höhe bis 5 cm
  • bevorzugt Halbschatten
  • trittfest
  • relativ weich, dadurch barfuß begehbar
  • nach Begehen intensiver Geruch nach Minze
Polei-Minze, Mentha pulegium
Polei-Minze, Mentha pulegium

Purpurrote Taubnessel (Lamium purpureum)

Dieses sehr winterharte Lippenblütengewächs ist robust und anpassungsfähig. Die lilafarbenen, weißen, rosafarbenen oder blau-grünen Blüten erscheinen dabei von März bis Oktober und die Blätter sind das ganze Jahr über grün.

  • bevorzugt Schatten oder Halbschatten
  • dicht wachsend
  • Höhe bis 45 cm
  • Rückschnitt mit Rasenmäher
  • Frühjahr Düngung mit Kompost oder organischem Dünger
  • zieht Bienen und Schmetterlinge an
  • hervorragend für steinige, sandige, karge Böden geeignet
  • wächst auch dort, wo sonst nichts gedeiht
Purpurrote Taubnessel, Lamium purpureum
Purpurrote Taubnessel, Lamium purpureum

Bodendecker von R – S

Römische Kamille (Chamaemelum nobile)

Dieser immergrüne trittfeste Bodendecker ist auch als Rasenkamille bekannt. Zwischen Juni und September erscheinen die angenehm nach Kamillearoma duftenden weißen Blüten mit gelber Mitte. Die Staude ist winterhart und

  • wird maximal 15 cm hoch
  • Schnitt mit hochgestelltem Rasenmäher möglich
  • sollten aber nur aufrecht wachsende Zweige geschnitten werden
  • dichter Wuchs
  • wintergrün bis immergrün
  • liebt sonnigen Standort
  • Halbschatten noch verträglich
  • bevorzugt trockene Böden
  • lehmige Böden mit Sand anreichern
  • Pflanzzeit Herbst und Frühjahr
  • sehr trittfest
  • je mehr begangen wird, desto schneller ist der Wuchs
Teppichkamille, Anthemis nobilis ; Römische Kamille, Chamaemelum nobile
Teppichkamille, Anthemis nobilis ; Römische Kamille, Chamaemelum nobile

Tipp: Die Römische Kamille ist stark wuchernd. Es sollten daher unbedingt ausbruchsichere Rasenkanten gesetzt werden.

Sternmoos (Sagina subulata)

Diese Polsterstaude ist nicht wie der Name es sagt eine Moosart sondern ein Mastkraut aus der Familie der Nelkengewächse. Sein Name wurde dabei von den weißen sternförmigen Blüten abgeleitet, welche von Juni bis August zahlreich erscheinen. Die Blätter sind klein, schmal und keilförmig. Die immergrüne trittfeste Polsterpflanze verströmt einen angenehmen intensiven Duft. Aufgrund seiner Höhe ist das Sternmoos ein idealer Rasenersatz.

  • bildet dichte Polster
  • Höhe fünf Zentimeter
  • verträgt Temperaturen bis -35 °C
  • Standort halbschattig bis schattig
  • liebt leichten nahrhaften und feuchten Boden
  • keine Staunässe
  • zu leichte Böden mit reifen Kompost verbessern
  • gelegentliche Düngergaben
  • pro Quadratmeter 15 Pflanzen setzen
  • falls Pflanze zu hoch wird, mit Schere kürzen
  • fördert Verzweigung
  • im Herbst Fläche von Laub befreien
  • unter Laub Bildung von Feuchtigkeit
  • Pflanzen faulen dann
Sternmoos, Sagina subulata als Bodendecker
Sternmoos, Sagina subulata

Tipp: Nach einigen Wochen heben sich die Pflanzen dann vom Boden ab. Diese einfach dann wieder festdrücken. Ein häufiges Begehen kann dabei Abhilfe schaffen.

Bodendecker von T – Z

Teppichverbene „Summer Pearls“ (Phyla nodiflora)

Diese Polsterstaude stammt ursprünglich aus Japan. Es zeigt sich ein Blütenmeer in weiß-rosa von Mai bis Oktober. Die kleinen runden Blüten verströmen dabei einen leicht süßlichen Duft. Die Teppichverbene ist die beste Alternative zum klassischen Rasen. Denn sie kann hierbei mit verschiedenen Vorzügen punkten wie

  • immergrüne winterharte Bodendecker
  • im Winter Verfärbung Laub bräunlich
  • verträgt Trockenheit und Nässe
  • Wurzeln fast ein Meter tief im Boden
  • dadurch Versorgung mit Wasser während Trockenheit möglich
  • schneller Wuchs
  • innerhalb von wenigen Monaten ein Quadratmeter bedeckt
  • Lücken werden schnell geschlossen
  • Höhe bis 5 cm
  • pflegeleicht
  • keine Mäharbeit
  • keine Bildung von Laufwegen
  • bevorzugt sonnige Standorte
  • hohe Trittfestigkeit, verträgt gelegentliche Fußballspiele
Teppichverbene, Phyla nodiflora
Teppichverbene, Phyla nodiflora

Thymian (Thymus)

Besonders gut eignet sich hierbei der Polster-Thymian. Je nach Sorte erscheinen rötliche, violette, weiß-lilafarbene oder zart-lilafarbene Blüten von April bis August. Sie betören dabei mit ihrem aromatischen Duft. Thymian ist sowohl immergrün als auch winterhart:

  • schnell wachsend
  • bildet dichte Polster
  • Pflanzung im Frühjahr
  • innerhalb einer Vegetationsperiode dichter Teppich gebildet
  • Abstand zwischen den Pflanzen 15 bis 20 cm
  • Pflanze wächst seitlich
  • Höhe von 2 bis 10 cm
  • liebt sonnigen Standort mit mageren, sandigen Böden
  • bis zur Ausbreitung regelmäßig Unkraut entfernen
  • zieht Bienen an
  • besonders trittfest, beispielsweise Thymus cherlerioides oder Thymus praecox minor
Thymian, Thymus
Thymian, Thymus

Tipp: Für einen Duftrasen eignet sich besonders Sandthymian (Thymus Serphyllum).

Zwergmispel (Cotoneaster dammeri)

Kleine Blüten erscheinen von Mai bis Juli in verschiedenen Farben von weiß über cremefarben bis hin zu rot. Danach bilden sich im Herbst rote Früchte, die Beeren ähneln.

  • Höhe bis 15 cm
  • verwurzelt sich selbst
  • liebt sonnigen Standort
  • durchlässige und feuchte Böden bevorzugt
  • immergrün und winterhart
  • perfekt für kleinere Flächen
  • trittfest
Zwergmispel, Cotoneaster
Zwergmispel, Cotoneaster

Tipp: Die Beeren der Zwergmispel sind leicht giftig. Deshalb ist Vorsicht bei Kleinkindern und Haustieren geboten.

Autor
Wenn Katharina nicht in der Küche steht, findet man sie meist in ihrem Garten. Dort tummeln sich neben zahlreichen Kürbissen viele weitere Gemüsesorten und Blümchen. Ihr Motto dabei: Hauptsache bunt und lecker!

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