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Ist mein Oleander erfroren oder vertrocknet? Titelbild

Ist mein Oleander erfroren oder vertrocknet?

Nach dem Winter kommt es sehr oft vor, dass der Oleander (Nerium oleander) Trockenschäden zeigt. Lesen Sie hier, woran Sie erkennen, ob der Oleander-Strauch erfroren ist und wie Sie ihn retten können.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Oleander vertrocknet häufig nach Winter
  • Ursachen: Pilzinfektion, unzureichende Bewässerung und Frostschäden
  • Vitalitätstest gibt Aufschluss über Zustand des Strauchs
  • abgestorbene Pflanzteile entfernen – bei Bedarf starker Rückschnitt
  • wenn Wurzeln betroffen, Oleander entsorgen

Erfrorenen & vertrockneten Oleander erkennen

Ob der Oleander erfroren oder vertrocknet ist, können Sie an seinem Erscheinungsbild erkennen: Die Blätter verlieren ihr Grün, färben sich gelblich bzw. bräunlich-grau und sind schlapp. Typisch ist zudem, dass er an den betroffenen Trieben keine neuen Blätter bildet.

kranker Oleander

Warum vertrocknet Oleander?

Trockenschäden lassen sich meist auf eine falsche Bewässerung in der Winterzeit zurückführen, wobei sehr häufig zu wenig gegossen wird. Allerdings benötigt Oleander auch während des Überwinterns regelmäßige Wassergaben. Wie oft und wie viel der Strauch gegossen werden muss, ist unter andrem von der Temperatur im Winterquartier abhängig: Je wärmer der Strauch steht, umso mehr Wasser benötigt er. Erscheint der Oleander auch trotz regelmäßiger Bewässerung vertrocknet, so ist er womöglich an der Ascochyta-Trockenfäule erkrankt:

  • typische Pilzerkrankung
  • zunächst sterben einzelne Pflanzenteile ab, später ganze Pflanze
  • meist nach Überwinterung, aber auch während Vegetationsperiode möglich
  • bei Befall: kräftiger Rückschnitt bis ins gesunde Holz

Hinweis: Wenn die Wurzeln von dem Pilz befallen sind, ist der Strauch leider nicht zu retten. Entsorgen Sie ihn aber nicht auf dem Kompost, sondern im Haus- oder Biomüll.

Oleander ist erfroren

Sehr häufig lässt sich ein vertrocknetes Erscheinungsbild auch auf Frostschäden zurückführen. Da der Oleander ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt, verträgt er sehr kalte Winter in hiesigen Regionen nicht so gut. Mit Temperaturen bis zu -5 Grad Celsius kommt er zwar über einen kurzen Zeitraum zurecht, langfristig schaden Minusgrade dem Strauch aber.

  • zunächst erfrieren Blätter, danach Zeige, Äste und Stamm
  • betroffene Blätter vertrocknen und färben sich braun
  • erfrorene Triebe färben sich gräulich-grün
  • wenn Wurzeln erfroren sind, Oleander entsorgen
Oleander mit braunen Blättern

Erfrorenen Oleander retten

Von leichten Frostschäden erholt sich der Oleander in der Regel wieder. Selbiges gilt, wenn nur wenige Blätter bzw. Triebe vertrocknet sind. Bewässern Sie den Strauch vorsichtig und warten Sie anschließend ein paar Tage ab. Im Idealfall verbessert sich sein Erscheinungsbild: Das Laub ist nicht mehr so schlapp und wirkt vielleicht sogar ein wenig grüner. Schlecht sieht es aus, wenn sich nur kaum oder keine Besserung einstellt. In diesem Fall schneiden Sie den Strauch am besten kräftig zurück:

  • erfrorene Pflanzenteile entfernen
  • anschließend Wurzelschnitt: alle braunen Wurzeln entfernen
  • Oleander umtopfen
  • in ein neues Substrat setzen
  • Langzeitdünger (z.B.: Kompost) beimischen

Tipp: Um festzustellen, ob der Oleander noch lebt, machen Sie einen Vitalitätstest. Ritzen Sie vorsichtig einige Triebe an und kontrollieren Sie die Farbe: Sind die Triebe grün, lebt der Strauch noch. Sind sie hingegen braun bzw. braunschwarz, ist der Oleander abgestorben und unwiederbringlich verloren.

Oleander vor Frost schützen

Um zu verhindern, dass der Strauch erfriert und vertrocknet, schützen Sie ihn ausreichend vor Kälte und Frost. Kübelpflanzen überwintern Sie am besten in einem frostfreien Winterquartier, wie beispielsweise in einem unbeheizten Wintergarten oder Kaltgewächshaus. Wichtig ist, dass der Raum hell ist und die Temperaturen zwischen 2 und 10 Grad Celsius liegen. Um den Oleander im Freien zu überwintern, treffen Sie folgende Frostschutz-Vorkehrungen:

  • im Beet: Wurzelbereich mit Laub und Reisig schützen
  • oberirdische Pflanzteile mit Vlies schützen
  • Kübelpflanzen auf Styropor- oder Holzplatte platzieren
  • Gefäß mit Luftpolsterfolie oder Kokosmatte schützen
Wintergarten
Ein frostfreies Winterquartier, wie beispielsweise der unbeheizte Wintergarten.

Häufig gestellte Fragen

Wie beugt man Ascochyta-Trockenfäule vor?

Um die Trockenfäule vorzubeugen, sind regelmäßige Spritzungen mit einem pilzabtötenden Mittel empfehlenswert. Zusätzlich lohnt es sich, die Basis des Strauchs mit einem Fungizid einzustreichen und Schnittstellen nach dem Schnitt mit einem fungizidhaltigen Baumwachs zu versiegeln.

Gibt es winterharte Oleander-Sorten?

Ja, es gibt Oleander-Sorten, die eine gute Frosttoleranz haben und nicht so schnell erfrieren. Hierzu zählen beispielsweise die Sorten Nerium oleander ‚Atlas‘, ‚Hardy Red‘ und ‚Villa Romaine‘.

Wie oft soll man Oleander im Winter gießen?

Grundsätzlich wird der Strauch im Winter weniger gegossen, nichtsdestotrotz benötigt er auch in der kalten Jahreszeit ausreichend Wasser. Am besten gießen Sie ihn, sobald die oberste Erdschicht angetrocknet ist.

Autor
Michelle ist mit vielen Haus- und Hoftieren auf dem Bauerngut ihrer Eltern aufgewachsen. Nebenbei kümmert sich die Vegetarierin hingebungsvoll um ihre Kräuter- und Gemüsebeete. Sie notiert ihr erworbenes Wissen und teilt es gerne mit den Plantopedia-Lesern und Leserinnen.

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