Forsythie vermehren durch Ableger & Stecklinge
Forsythien (Forsythia) begrüßen den Frühling mit ihren strahlend gelben Blüten. An Boden und Standort stellen Sie keine besonderen Ansprüche. Außerdem lassen sie sich leicht mit Stecklingen oder Ablegern vermehren.
Auf den Punkt gebracht
- Stecklinge im Winter oder im Sommer schneiden
- Vermehrung mit Ablegern erfolgt nach der Blüte
- nach ca. einem Jahr junge Forsythie an den vorgesehenen Platz umpflanzen
Stecklinge
Die ideale Zeit zum Schneiden von Stecklingen ist im Dezember und Januar. So kann das Steckholz bis zum Mai anwurzeln und im Wonnemonat neu austreiben. Haben Sie diesen Zeitpunkt verpasst, können Sie Ihre Forsythie auch noch im Juli vermehren.
Schneiden
Forsythien-Steckhölzer werden von einjährigen Trieben geschnitten. Diese erkennen Sie an:
- olivgrüner Rinde
- fehlenden Verzweigungen
Da sich lange gerade Triebe am besten für das Vermehren der Forsythie eignen, suchen Sie nach solchen und schneiden diese mit einer Gartenschere an der Ansatzstelle ab. Achten Sie bei der Auswahl darauf, dass Sie die Krone nicht entstellen.
Vorbereiten
Im zweiten Schritt kürzen Sie die abgeschnittenen Triebe auf die optimale Stecklingslänge ein. Gehen Sie wie folgt vor:
- Triebspitze durch einen geraden Schnitt über dem letzten Knospenpaar abschneiden
- Zweiten schrägen Schnitt unterhalb eines Knospenpaares ansetzen
- Stecklingslänge: etwa 20 Zentimeter (= Länge der Gartenschere)
- bei späterem Schnitt (nach der Blüte): Laubblätter entfernen
Hinweis: Mit dem geraden bzw. schrägen Schnitt am unteren Ende des Stecklings markieren Sie die Wuchsrichtung.
Stecken
Beim Setzen der Stecklinge haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Lässt es die Witterung zu, können Sie die Steckhölzer direkt in den Boden setzen. Dies sollten Sie aber nur tun, wenn er nicht gefroren bzw. kein Bodenfrost mehr zu erwarten ist. Alternativ stecken Sie den Forsythien-Nachwuchs in kleine Töpfe. Die dritte Möglichkeit ist eine kurze Lagerung der Triebstücke, um die Forsythie erfolgreich zu vermehren. Dazu schlagen Sie diese in eine Kiste mit feuchtem Sand ein.
Stecklinge im Garten
Damit die Steckhölzer leichter anwurzeln können, sollten Sie ein Stück Boden im Garten gut auflockern. Wichtig ist, dass das Erdreich für das Vermehren der Forsythie humusreich und gleichmäßig feucht ist. Der Standort sollte leicht schattig sein, damit die jungen Forsythien vor allem während der Zeit des Anwurzelns nicht austrocknen. Stecken Sie die Hölzer wie folgt in den Boden:
- Steckhölzer in Wuchsrichtung stecken (schräges Ende ist unten)
- Stecktiefe: nur das oberste Knospenpaar schaut heraus
- Abstand: etwa 30 Zentimeter
- bei mehreren Reihen versetzt stecken
Hinweis: Nach einem Jahr sind die Steckhölzer zu jungen Forsythien-Sträucher herangewachsen, die Sie an den vorgesehenen Platz an der Sonne umsetzen können.
Stecklinge im Topf
Für die Vermehrung im Topf füllen Sie diesen mit Anzuchtsubstrat. Stecken Sie die Stecklinge in Wuchsrichtung kreisförmig in die Erde. Der Abstand zwischen den Steckhölzern sollte etwa drei Zentimeter betragen. Wie im Freiland schaut der Steckling nur zwei Finger breit aus der Erde. Danach gießen Sie den Forsythien-Nachwuchs gut an und stellen den Topf an einen hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung. So lässt sich die Forsythie im Topf einfach vermehren.
Ableger
Da Forsythientriebe schnell Wurzeln bilden, wenn Sie mit dem Boden in Berührung kommen, eignen sich die Sträucher auch zum Vermehren mit Ablegern (Absenkern). Da die Forsythie bei einer Bodentemperatur von 20 Grad Celsius am besten anwurzelt, sollten Sie diese Form der Vermehrung erst nach der Blüte anwenden. Gehen Sie wie folgt vor:
- bodennahen, biegsamen Trieb probeweise auf den Boden ziehen
- bodenberührende Stelle markieren
- Rinde an der markierten Stelle entfernen (ein paar Zentimeter lang)
- Zweig auf den Boden ziehen
- mit Drahtheringen verankern und mit Erde bedecken
- Triebspitze an einem Holzstab anbinden (schaut nach oben) und leicht angießen
Nach ungefähr einem Jahr hat der Ableger genug eigene Wurzeln gebildet, sodass er sich selbst versorgen kann. Nun können Sie die Verbindung zur Mutterpflanze trennen und den jungen Strauch an der gewünschten Stelle im Garten einpflanzen. So haben Sie Ihre Forsythie einfach und gesund vermehrt.
Häufig gestellte Fragen
Ja, das ist möglich. Allerdings dürfen sie erst nach draußen, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind. Deshalb sollten Sie mit dem Rausstellen bis Mitte Mai warten.
Im Topf wie im Garten sollten Sie darauf achten, dass die Steckhölzer konstant mit Wasser versorgt sind. Lassen Sie daher das Substrat bzw. den Boden nie komplett austrocknen, sondern halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, um die Forsythie optimal zu vermehren.
Eine kleine Rinne ist nicht zwingend notwendig, schadet aber auch nicht. Da die Forsythie gut am Boden anwurzelt, reicht es, wenn die Rinne nur wenige Zentimeter tief ist.