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Springschwänze an Zimmerpflanzen

Springschwänze an Zimmerpflanzen natürlich bekämpfen

Springschwänze sind immer in der Erde zu finden und nützliche Insekten, da sie abgestorbenes Pflanzenmaterial verwerten. Wenn sich Springschwänze an Zimmerpflanzen zu stark vermehren, sollten Sie die Insekten rasch bekämpfen.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Springschwänze sind Nützlinge und schädigen Pflanzen nur bei einer explosionsartigen Vermehrung
  • durch das Untertauchen des Wurzelballens treiben die Springschwänze nach oben
  • Trockenheit schwächt die Population der Springschwänze
  • Raubmilben sind ein effizientes Mittel zur Bekämpfung von Springschwänzen
  • topfen Sie betroffene Zimmerpflanzen zur Sicherheit immer um

Lebensgewohnheiten

Springschwänze sind in der Natur ein wichtiger Teil des Kreislaufs, denn sie bauen organisches Material ab. Durch den Abbau bzw. der Zersetzung stellen sie den Pflanzen wieder Nährstoffe zur Verfügung. Eine kleine Population an Springschwänzen im Topf ihrer Zimmerpflanze wirkt sich daher positiv aus.

Unter den Springschwänzen gibt es unterschiedliche Arten. Häufige heimische Arten sind:

  • Blindspringer (Onychiurus fimatus)
  • Blumentopfspringschwanz (Folsomia candida)
  • Gegürtelter Springschwanz (Orchesella cincta)
  • Kugelspringer (Sminthurus viridis)

Erst ab einem starken Auftreten werden die Springschwänze zum Problem. Ist nicht mehr ausreichend abgestorbenes organisches Material vorhanden, gehen sie auch an Wurzeln und Keimlinge.

Kugelspringer (Sminthurus viridis), Art der Springschwänze
Kugelspringer (Sminthurus viridis)

Tipp: Ein verstärktes Auftreten von Springschwänzen kann auch ein Alarmzeichen für Probleme an Pflanzen sein. Wird etwa zu viel gegossen oder übermäßig viel gedüngt, können sich die Insekten explosionsartig vermehren.

Wasser

Obwohl Springschwänze ein feuchtes Milieu bevorzugen, können Sie mit Wasser die Insekten natürlich bekämpfen. Dazu stellen Sie die Pflanze in einen großen Eimer oder Kübel und füllen mit Wasser bis oberhalb des Substrats auf. Lassen Sie die Pflanze für eine halbe Stunde im Wasser stehen. Durch den Sauerstoffmangel kommen die Springschwänze nach oben und Sie können die Insekten einfach abgießen. Im Anschluss lassen Sie das überschüssige Wasser im Substrat ablaufen. Verzichten Sie in der nächsten Zeit darauf, die Pflanze zu gießen. Je nach Stärke des Befalls sollten Sie die Pflanze zusätzlich umtopfen.

Hinweis: Dieses Vorgehen eignet sich nur für Pflanzen, die auch kurzzeitig mehr Feuchtigkeit vertragen. Bei Pflanzen, die ein trockenes Substrat bevorzugen, sollten Sie andere schonende Mittel wählen.

Trockenheit

Da sich die Springschwänze in einem feuchten Substrat wohlfühlen, können Sie die Insekten natürlich bekämpfen, indem Sie die Gießmenge deutlich reduzieren. Es dauert jedoch länger, bis der Wurzelballen soweit trocken ist, dass auch die Anzahl an Springschwänzen reduziert wird. Dadurch ist dieses schonende Mittel nur dann sinnvoll, wenn die Population noch nicht übermäßig groß ist.

Raubmilben

Raubmilben sind eine Methode viele Schädlinge natürlich zu bekämpfen. Sie greifen nicht nur Springschwänze an, sondern auch Trauermücken. Raubmilben sind besonders dann sinnvoll, wenn Sie die Insektenart nicht eindeutig feststellen können. Raubmilben bekommen Sie im Fachhandel als natürliche Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen.

In der Regel werden folgende Arten angeboten:

  • Hypoaspis miles
  • Hypoaspis aculeifer

Raubmilben haben den Vorteil, dass sie die Population innerhalb kurzer Zeit dezimieren können. Finden sie keine Insekten mehr vor, sterben sie ab oder suchen in benachbarten Töpfen nach weiteren Nahrungsquellen.

Umtopfen

Raubmilben können ein Anzeichen für Pflegefehler sein, daher ist es sinnvoll, wenn Sie die Pflanzen bei einem verstärkten Auftreten rasch umtopfen. Dadurch den Substratwechsel werden Sie bereits einen Großteil der Springschwänze an Zimmerpflanzen los.

Palmenerde

Anleitung zum Umtopfen:

  • Pflanze vorsichtig herausheben
  • Substrat weitgehend entfernen
  • Wurzelbereich auf Schäden kontrollieren
  • geschädigte Wurzeln gegebenenfalls zurückschneiden
  • Topf und Untersetzer heiß auswaschen
  • Topf mit frischem Substrat befüllen
  • Pflanze einsetzen

Hinweis: Nach dem Umtopfen verzichten Sie mindestens drei Wochen auf eine Düngung und gießen Sie erst einige Tage nach dem einpflanzen an.

Handelt es sich bei der betroffenen Pflanze um eine Hydrokultur, sollten Sie das Substrat vollständig entfernen und den Wurzelbereich abwaschen. Reinigen Sie auch hier den Topf und tauschen das Granulat vollständig aus.

Springschwänze vermeiden

Es gibt mehrere Ursachen, warum Springschwänze im Substrat ihrer Zimmerpflanzen zu finden sind. Die häufigsten Gründe sind ein zu feuchtes Substrat oder eine übermäßige Düngung. Vor allem kurz nach dem Umtopfen wird der Fehler gemacht, zu stark zu gießen oder zu früh zu düngen. Nach dem Umtopfen gießen Sie nur mäßig an. Das fördert die Wurzelbildung und Sie verhindern, dass Schadinsekten einen Nährboden vorfinden. Frisches Substrat ist in der Regel bereits nährstoffreich und Sie müssen frühestens drei Wochen nach dem Umpflanzen düngen. Berücksichtigen Sie beim Gießen und Düngen auch immer den individuellen Nährstoffverbrauch der Pflanzen. Bei manchen Arten kann es sein, dass Sie überhaupt nicht mehr zusätzlich düngen müssen nach dem Umtopfen.
Manchmal befinden sich viele Springschwänze bereits im gekauften Substrat. Lassen Sie das Substrat daher vor der Verwendung immer vollständig durchtrocknen, denn dadurch sterben auch die Insekten ab.

Häufig gestellte Fragen

Sind Springschwänze im Freiland ebenfalls ein Problem?

Stehen Ihre Zimmerpflanzen im Sommer im Freiland, sollten Sie ebenfalls regelmäßig auf Springschwänze kontrollieren. Im Freiland ist das Risiko größer, dass sich die Insekten im Topf ansiedeln und etwa durch häufige Regenfälle und angestautes Wasser darin ein ideales Milieu vorfinden, um sich rasch zu vermehren.

Wie viele Springschwänze können in einem Topf sein?

Die Population ist von vielen Faktoren abhängig. In einem humusreichen Substrat können pro Quadratmeter rund 400.000 Springschwänze leben.

Wann weiß ich, dass es zu viele Springschwänze sind?

Sobald sich die Springschwänze anfangen, verstärkt an der Oberfläche zu zeigen, ist die Population zu groß geworden. In diesem Fall sollten Sie zuerst kontrollieren, wie es im Wurzelbereich aussieht und gegebenenfalls sofort schonende Mittel zur Bekämpfung verwenden.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.

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