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Buchsbaum schneiden

Buchsbaum schneiden: wann ist der beste Zeitpunkt? | Formschnitt

Kein Gehölz bekommt so häufig Besuch von der Gartenschere wie der Buchsbaum. Seine leichte Formbarkeit ist schließlich der Hauptgrund, warum er unsere Gärten zieren darf. Damit er aber die gewünschte Form bekommt und auch lange beibehält, muss er regelmäßig und zur rechten Zeit einen Teil der grünen Triebe lassen. Sein Formschnitt ist eine Kunst für sich, die eine ruhige Hand und Fachwissen erfordert. Doch auch Übung führt bekanntlich zur Meisterschaft.

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Buchsbaum schneiden

Das erste Jahr bleibt scherenfrei

Ein Buchsbaum wächst von Beginn an nur sehr langsam. Im ersten Jahr der Pflanzung benötigt er zudem einen Teil seiner Energie zum Anwachsen. Der Neuaustrieb ist folglich so bescheiden, dass kaum was zum Schneiden da ist. Um ihm eine Form zu geben, muss jedoch genügend Grünmasse vorhanden sein. Deswegen sollten Sie ein frisch ausgepflanztes Exemplar in Ruhe lassen und erst im Folgejahr die Schere schwingen.

Buchsbaum ist für Mensch und Tier giftig

Zeitpunkt

Wann sollte der Buxus sempervirens geschnitten werden?

Für den jährlichen Schnitt bzw. Schnitte gibt es keinen besten Zeitpunkt. Der grobe Zeitrahmen ist jedoch fest umrissen und sollte zum Wohle des Buchsbaums eingehalten werden.

  • April bis September ist der ideale Zeitraum
  • nach September sollte nicht mehr geschnitten werden
  • Neuaustrieb hätte wenig Zeit vor dem Winter auszureifen

Der ideale Tag für Schnittmaßnahmen

Lange Regenphasen sind ungeeignet zum Schneiden. Gekürzte Triebe bieten offene Schnittwunden, durch die Krankheitserreger leicht eindringen können. Die Feuchtigkeit erhöht das Krankheitsrisiko zusätzlich. Die Folge könnte das unschöne Absterben von Trieben sein.

Auch an sehr heißen und trockenen Tagen sollte nicht geschnitten werden. Die frei gelegten älteren Blätter sind die heiße Sonne nicht mehr gewohnt und können leicht verbrennen. Die Gefahr der Verbrennung besteht auch im Herbst, wenn die Temperaturen zwar niedrig aber die Sonneneinstrahlung hoch ist.

Häufigkeit

Wie häufig muss Buchsbaum geschnitten werden?

Baumsorte, Qualität sowie die angestrebte Form sind die Parameter, die über weitere Schnittmaßnahmen entscheiden. Einmal im Jahr sollte jeder Buchsbaum geschnitten werden. Doch einige Gründe sprechen dafür, die Gartenschere häufiger im Jahr einzusetzen.

  • einige geometrische Formschnitte erfordern einen zweiten Schnittdurchgang
  • drei Schnitte sorgen für noch besseres Resultat
  • junge Bäumchen müssen erst reichlich Verzweigungen bilden
  • ein dritter Schnitt im Jahr ist für sie ebenfalls förderlich

Tipp: Bei sehr detailreichen Figuren sollten Sie die Triebe öfter kürzen. Alle vier Wochen ist ein guter Rhythmus.

Formschnitt

Die erste Schnittmaßnahme

Das erste Schneiden des Jahres wird auch als Formschnitt bezeichnet, obwohl letztendlich alle Schnitte auch der Formerhaltung dienen. Zunächst wird dem Buxus sempervirens genügend Zeit gelassen, um frische Triebe zu bilden. Mitten in dieser ersten Wachstumsphase wird die Schere eingesetzt.

  • von Mai bis Mitte Juni
  • abhängig vom tatsächlich erfolgten Austrieb

Wenn nur ein Schneiden im Jahr geplant ist, sollte es lieber erst im Juli erfolgen.

Pflegeschnitt

Die zweite Schnittmaßnahme

Der zweite Schnitt wird als Pflegeschnitt bezeichnet. Indem er sich jedoch am ersten Schnitt orientiert, dient er gleichzeitig auch der klaren Formgebung.

  • spätestens Anfang September
  • nicht später schneiden
  • bei Zeitmangel lieber ausfallen lassen

Buchsbaum Formen

Verzweigung fördern

Die dritte Schnittmaßnahme

Der dritte Griff zur Schere ist eigentlich ein Zwischenschnitt und wird zwischen den zwei zuvor beschriebenen Schnitten eingefügt. Er ist kein Muss, fördert aber die Verzweigung und formt die Konturen. Wenn Sie es zeitlich einrichten können, sollten Sie nicht darauf verzichten.

  • Ende Juli ist die optimale Zeit

Das geeignete Werkzeug

Der Buchsbaum lässt sich gut per Hand in die gewünschte Form bringen. Die typische Gartenschere ist allerdings weniger geeignet, da die Triebe zwischen den Schneiden hängen bleiben. Die sogenannte Schafschere ist ideal für dieses Gehölz, da die Schneiden parallel zueinander verlaufen. Die Schere lässt sich jedes Mal leicht wieder öffnen.
Je filigraner die Buchsbaumfigur werden soll, umso kürzer muss die verwendete Schere sein. Für Hecken können gut auch elektrische oder akkubetriebene Heckenscheren zum Einsatz kommen.

Buchsbaum schneiden: Anleitung

Das schrittweise Vorgehen

Der Buchsbaum verträgt problemlos Schnitte in das vorjährige Holz. Da es bei diesem Baum aber vorrangig auf die Optik ankommt, sollte nur der frische Austrieb gekürzt werden. Nur so werden spärlich belaubte Stellen vermieden.

Nehmen Sie die gewünschte Form in Angriff, sobald die Neutriebe einige Zentimeter lang sind. Nähern Sie sich schrittweise der gewünschten Form an, indem Sie zunächst nur wenig abschneiden. Mit jedem weiteren Schritt können Sie die Kontur immer klarer umreißen.

Die Grenzen des Formschnitts

Welche Form das Buchsgewächs annehmen soll, hängt ganz von Ihren Wünschen und Erfordernissen ab.

  • schlichte, quadratische Hecke
  • Kugeln, Spiralen, Kegeln
  • sonstige Figuren

Bei der Formgebung sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Nur die Umsetzung will gekonnt sein. Eine quadratische Hecke gelingt leicht und Schnittfehler lassen sich noch korrigieren. Komplexe Figuren sind anspruchsvoller und nicht für jeden Hobbygärtner machbar. Am Buchsbaum soll keine Form scheitern, denn er zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  • dichten und stark verzweigten Wuchs
  • gute Schnittverträglichkeit
  • Austrieb aus neuem und altem Holz

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Schnitthilfen

Ein gutes Auge allein reicht nicht immer aus, um beim Schneiden eine saubere Form zu bekommen. Es kann hilfreich sein, sich zuvor Schablonen anzufertigen. Wer eine Buchsbaumkugel wünscht, kann beispielsweise auf fester Pappe einen Halbkreis zeichnen und mit einem Tapetenmesser ausschneiden. Die Schablone wird an den Buchsbaum angelegt und bewegt. So können nach und nach alle herausragenden Triebe abgeschnitten werden.

Autor
Wenn Katharina nicht in der Küche steht, findet man sie meist in ihrem Garten. Dort tummeln sich neben zahlreichen Kürbissen viele weitere Gemüsesorten und Blümchen. Ihr Motto dabei: Hauptsache bunt und lecker!

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