Palmen: welche Erde ist ideal?
Palmen bringen exotischen Flair ins Zimmer oder auf den Balkon. Damit sie sich gut entwickeln, sollten Sie auf das richtige Substrat achten. Den Palmen stellen unterschiedliche Ansprüche an die Erde.
Auf den Punkt gebracht
- eine Erde für alle gut 2.600 Palmenarten gibt es nicht
- Unterscheidung zwischen Palmen aus trockenen und feuchten Regionen
- mit eigener Mischung auf die Bedürfnisse der Palmenart eingehen
- bei Palmenerde aus dem Handel auf die Qualität achten
Inhaltsverzeichnis
Palmen
Palmen (Palmengewächse, bot. Arecaceae oder Palmae) bilden im Pflanzenreich eine eigene Familie. Diese umfasst 183 Gattungen und etwa 2.600 Arten. Der natürliche Lebensraum vieler Palmenarten sind die tropischen und subtropischen Gebiete unseres Planeten. Andere leben in semiariden Klimazonen, also in Gegenden mit langen Trockenperioden. Daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass nicht alle Gewächse der Palmen dieselben Ansprüche an ihre Erde stellen.
Palmen & bevorzugtes Substrat (Auswahl)
Wegen der Artenvielfalt der Palmengewächse hat sich der pH-Wert als Indikator für das passende Erdreich bewährt. Nachfolgend finden Sie den pH-Wert für eine kleine Palmenauswahl sowie weitere Eigenschaften:
- Bergpalme (Chamaedorea): 6,5 – 7,9; gute Drainage, mäßig Sand etwas kalkhaltig
- Dattelpalme (Chamaedorea): 5,6 – 8,4; nicht zu dicht, feuchtigkeitsspeichernd
- Hanfpalme (Trachycarpus): 5,5 – 7,2; mäßig sandig, anspruchslos
- Kentiapalme (Howea): 5,4 – 7,0; viel Sand, gute Drainage
- Kokospalme (Cocos): 6,0 – 6,6; gute Drainage, mäßig bis viel Sand, eher anspruchslos
- Weihnachtspalme (Veitchia): 6,5 – 8,4; hoher Sandanteil (60 Prozent), kalkhaltige Erde
Wie aus der Übersicht unschwer zu erkennen ist, bevorzugen Palmen ein
- leicht saure und
- gut durchlässige
Erde. Ein Mittel, das die Erde sauer macht, ist Torf. Da dieser jedoch im Abbau problematisch ist, empfehlen sich Alternativen wie zum Beispiel:
- Kokosfasern (Coir) oder
- Kokoshum
Zum Auflockern des Substrats eignet sich beispielsweise Tongranulat oder Perlite.
Zusammensetzung
Damit die Erde zur Palme passt, wird im Wesentlichen zwischen Arten unterschieden, die es lieber feucht mögen oder jenen, die einen trockenen Untergrund bevorzugen. Für die Zusammensetzung des Substrats bedeutet dieses:
- trockenes Milieu: höherer Anteil an Perliten und Blähton
- feuchtes Milieu: höherer Anteil an Lehm und Perliten
Unabhängig davon sollten die mineralischen Bestandteile der Palmenerde jedoch ungefähr 30 Prozent ausmachen. Wichtige Nährstoffquellen für Palmengewächse sind Sand, Quarzsplit. Im organischen Bereich sind Guano oder Hornspäne günstige Nährstofflieferanten.
Tipp: Bei großen Palmenarten sollte der Anteil Gartenerde über zwei Drittel liegen, damit die oft kopflastigen Palmengewächse einen besseren Halt haben.
Substrat zusammenmischen
Palmenarten aus feuchten Regionen
- humushaltig
- sauer
- Kokossubstrat-Gartenerdemischung (oder Blumenerde-Humus-Mischung)
- Quarzsand
- kalkhaltiger Lehm oder Ton
- Drainageschicht: Lavalite, Perlite oder Vermiculite plus Schalen von Erdnüssen oder Humus auf Kiefernrinde
Beispielrezept
- 70 Prozent Kokos-Substrat (Kokohum, CocoBlock)
- 5 Prozent Ton oder Lehm (feinkrümelig, kalkarm)
- 10 Prozent Quarzsand
- 15 Prozent mineralische (Bimskies, Lavalit, Steinwolle etc.) und organische Drainage (Kiefernrinde, Erdnussschalen)
Palmenarten aus trockenen Regionen
- Blumen- oder Gartenerde auf Basis von Rindenhumus plus Kokoshum (Verhältnis 3:2)
- mineralhaltige Drainageschicht aus Perliten, Vermiculiten oder Lavaliten
Beispielrezept
- 50 Prozent Kokos-Substrat
- 20 Prozent Lehm oder Ton (feinkrümelig, kalkarm)
- 10 Prozent Quarzsand
- 20 Prozent mineralische Drainage (Lavalit etc.)
Palmenerde kaufen
Ob spezielle Erde für Palmen aus dem Handel genauso gut für die Pflanzen ist oder nicht, wird unterschiedlich beurteilt. Da sie lockerer als Blumen- bzw. Pflanzenerde ist, sollten Sie Spezialerde den herkömmlichen Erden in jedem Fall vorziehen.
Hochwertige Palmenerde erkennen Sie an folgenden Merkmalen:
- mit Blähperlit versetzt (Auflockerung)
- Quarzsand
- Agrosil (Langzeitdünger)
- Kokoshum (Torf-Ersatz)
Bei Bedarf wird der Palmenerde noch Kalk hinzugefügt, da manche Palmenarten kalkhaltige Böden lieben.
Häufig gestellte Fragen
Ja, das ist möglich und wird von Experten oft empfohlen.
Ja, Rindenhumus oder lockerer Kompost können bis zu einem Anteil von 20 Prozent der Erdmischung im Beispielrezept beigemischt werden.
Normale Gartenböden brauchen keine spezielle Palmenvorbereitung. Schwere Böden sollte Sie mit Sand und leichte (Sand-)Böden mit Lehm verbessern.