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Kann man Eicheln essen? | Essbar oder giftig?

Ob Eicheln giftig oder essbar sind, muss differenziert beantwortet werden. In rohem Zustand sind die Früchte gesundheitsschädlich. Werden sie jedoch vor dem Verzehr behandelt, können Sie die Eicheln auch essen.

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Auf den Punkt gebracht

  • da Eichen in allen Pflanzenteilen giftig sind, enthalten Eicheln auch Giftstoffe
  • verantwortlich sind Gerbstoffe, die zu Magen-Darm-Beschwerden führen können
  • werden die Substanzen ausgewaschen, können die Früchte weiterverarbeitet und verzehrt werden

Eicheln

Eicheln sind der Früchte der Eiche (Quercus). In Deutschland nehmen die Bäume gut 11 Prozent der Waldfläche ein. Die dominierenden Arten sind die Traubeneiche (Wintereiche, bot. Quercus petraea) und die Deutsche Eiche (Sommereiche, Stieleiche, bot. Quercus robur). Roteichen, die ursprünglich aus Nordamerika stammen, haben etwa einen Anteil von 0,5 Prozent an der deutschen Waldfläche.

Giftstoffe

Eichen enthalten in allen Pflanzenteilen pflanzliche Gerbstoffe. Ihre Funktion ist, die Bäume vor Fressfeinden, zu welchen auch der Mensch zählt, zu schützen. Um letztendlich die Vermehrung zu sichern, ist der Anteil an Gerbstoffen in unreifen grünen Eicheln besonders hoch, damit sie erst in voller Reife von verschiedenen Tieren verbreitet werden.
Nichtsdestotrotz wird der gesamte Laubbaum als gering bis giftig eingestuft. Der Verzehr von rohen Eicheln kann zu schweren Magen-Darmbeschwerden führen, wie zum Beispiel:

Eicheln am Baum
  • Reizung der Magenschleimhaut
  • Erbrechen
  • Durchfälle

Hinweis: Da rohe Eicheln aufgrund der enthaltenen Gerbstoffe äußerst bitter und herb schmecken, werden sie meistens schnell wieder ausgespuckt.

Die giftigen Hauptwirkstoffe sind:

  • Catechine
  • Catechin Gallate
  • Catechin Glykosid
  • dimere Proanthocyanidine
  • Ellagitannine

Der Gehalt dieser gerbenden Substanzen in den Keimblättern als Hauptmasse der Früchte liegt zwischen vier und neun Prozent des Trockengewichts. Der Anteil der Gerbstoffe in Eicheln wird somit mit 7 Prozent angegeben.

Eicheln essen

Die Giftigkeit von Eicheln ist eine Sache, allerdings können Sie diese trotzdem essen, wenn Sie sie vor dem Verzehr von den Gerbstoffen befreien. Gehen Sie wie folgt vor:

  • Früchte von der Schale befreien
  • zwei Tage trocknen lassen
  • Eicheln zerkleinern (Mörser oder kleiner Nussknacker)
  • in eine Schüssel mit Wasser legen
  • Flüssigkeit alle 12 Stunden erneuern
Eicheln essen

Ist das Wasser nach einigen Tagen klar, sind die Eicheln ausgewaschen. Bevor Sie sie weiter verarbeiten, sollen Sie die Stücke trocknen lassen.

Tipp: Werden sie anschließend gemahlen, erhalten Sie Eichelmehl. Dieses können Sie zum Backen von Eichelbrot oder Muffins verwenden. Rösten Sie die Eichelstücke, können Sie sie als Snack verzehren oder sie als Beilage zu gebratenem Fleisch reichen.

Häufig gestellte Fragen

Wie schmecken ausgelaugte Eicheln?

Eicheln, die keine Gerbstoffe enthalten, haben einen süßlichen und nussigen Geschmack. Eichelkaffee soll mehr nach grünem Tee als nach Kaffee schmecken.

Wie kann ich Eicheln lagern?

Unbehandelte Eicheln sollten kühl und trocken gelagert werden. Behandelte Früchte sollten Sie sofort weiterverarbeiten.

Muss ich nach dem Verzehr von rohen Eicheln einen Arzt aufsuchen?

Im Normalfall sollte es helfen, wenn Sie reichlich Flüssigkeit zu sich nehmen. Sollten die Beschwerden jedoch andauern, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, da Erbrechen und Durchfall mit hohem Wasserverlust verbunden sind.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.

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