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Tiefbeet anlegen: so gelingt der Anbau von Wurzelgemüse

Geringe Erträge und missgebildetes Wurzelgemüse entstehen durch schlechte Bodenbeschaffenheiten. Abhilfe schaffen Sie, wenn Sie sich ein Tiefbeet anlegen, das mehr Platz nach unten als in die Breite zur Verfügung stellt.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Tiefbeete ermöglichen es Wurzelgemüse, tief mit ihren Wurzeln in den Boden vorzudringen
  • der Platzbedarf ist im Vergleich zu herkömmlichen Gemüsebeeten deutlich geringer
  • die Erträge werden je nach Gemüseart um das Vierfache erhöht
  • verdichtete Erde wird aufgelockert und dauerhaft mit Nährstoffen angereichert
  • es ist zwei Spaten tief, 120 cm breit und so lang wie gewünscht

Tiefbeet: Vorteile

Der Anbau von Wurzelgemüse erweist sich als schwierig, wenn der Boden verdichtet ist. Genau dieses Problem soll ein Tiefbeet lösen. Die besonderen Eigenschaften des Tiefbeets erlauben es Gemüse wie Möhren, Pastinaken oder Chicorée, entspannt in die Tiefe wachsen zu können. Voraussetzungen für die Effektivität der Beete sind der richtige Aufbau und die optimale Beschaffenheit der Erde, die für den Anbau verwendet wird. Die folgenden Vorteile entstehen durch die Nutzung eines Tiefbeets:

Möhren im Tiefbeet anbauen
  • geringerer Pflanzabstand notwendig
  • Substrat ist sehr nährstoffreich
  • deutlich höhere Erträge (bis zu 20 kg pro m²)
  • bessere Wasserversorgung durch tiefreichende Wurzeln
  • Staunässe wird vorgebeugt

Materialien und Utensilien:

  • Spaten
  • Schaufel
  • Grabgabel
  • Schubkarre
  • Richtschnur
  • Holzpfosten zum Abstecken
  • Zollstock
  • Gartenhandschuhe
  • Kompost (reif)
  • Pferdemist (verrottet)
  • Quarzsand

Tipp: Falls Sie selbst nicht körperlich kräftig genug sind, sollten Sie sich unbedingt eine helfende Hand für die Umsetzung des Projekts besorgen. Da Sie tief graben müssen, ist das Anlegen eines Tiefbeets mit großem Kraftaufwand verbunden.

Vorbereitung und Planung

Die Planung des Tiefbeets ist essentiell, damit es am Ende die notwendigen Voraussetzungen für den Anbau des Wurzelgemüses bieten kann. Besonders wichtig ist dabei die endgültige Größe des Beets. Die typischen Ausmaße sind:

  • Tiefe: 50 cm bis 60 cm (entspricht 2 Spatenblättern)
  • Breite: 120 cm
  • Länge: nach Wunsch
Tiefbeet ausheben

Die Besonderheit am Tiefbeet ist der geringe Platzbedarf, der vor allem durch die geringe Breite erzielt wird. Da Sie Wurzelgemüse anbauen wollen, ist die Tiefe deutlich entscheidender als die Breite. Die Länge dagegen können Sie ganz nach Belieben anpassen, da sie sich nicht auf die Funktion des Tiefbeets auswirkt. Denken Sie nur daran, dass der Zeitaufwand viel höher ist, wenn Sie ein längeres Tiefbeet anlegen. Stecken Sie das gewünschte Beet mit einer Richtschnur ab und beziehen Sie mögliche Unebenheiten mit ein. Ein weiterer Teil der Vorbereitung ist die Platzierung der Pflanzen im Beet. Die folgenden Punkte sind dabei zu beachten:

  • eng pflanzen
  • Pflanzen müssen sich berühren
  • nicht ineinander pflanzen
  • im Dreiecksmuster pflanzen
  • Mischkultur nutzen

Falls Sie sich nicht mit dem Dreiecksmuster auskennen, müssen Sie nicht verzagen. Damit ist nur gemeint, dass Sie das Wurzelgemüse in versetzten Reihen pflanzen, wodurch zahlreiche Dreiecke anstelle von Quadraten entstehen, wie es der Fall bei der normalen Beetbepflanzung ist. Nur dadurch können die Pflanzen so nah beieinander gesetzt werden, ohne einzugehen. Erstellen Sie sich vorsichtshalber einen Plan mit den Positionen im Beet. Dadurch erleichtern Sie sie später die Bepflanzung.

Tiefbeet anlegen: Anleitung

Sobald Sie die Vorbereitungen für das Beet abgeschlossen haben, können Sie mit dem Projekt beginnen. Der ideale Zeitpunkt ist ein Tag ohne Niederschlag, da durchnässte Erde deutlich zu schwer ist und sich nur unter größter Anstrengung bewegen lässt. Das Gleiche gilt für dauerhafte Trockenperioden, da die Erde durch den Wasserverlust auseinandergebrochen werden muss. Ebenfalls sollte kein Bodenfrost vorhanden sein. Bietet sich der Tag für die Umsetzung des Tiefbeets an, folgen Sie dieser Anleitung:

  • Rasennarbe komplett entfernen
  • Beet eine Spatentiefe ausheben
  • Erdaushub in Schubkarre lagern
  • mit Mist und Kompost anmischen
  • bei Bedarf Sand einarbeiten
  • dadurch verbessert sich die Bodenstruktur
  • Beet eine weitere Spatentiefe (2. Erdschicht) ausheben
  • vorher gründlich mit der Grabgabel auflockern
  • verdichtete Stücke auseinanderbrechen
  • 2. Erdschicht aus dem Beet entfernen und entsorgen
  • Beet mit dem Erdaushub füllen
  • falls der Erdaushub nicht ausreicht, noch ein wenig frische Erde hinzugeben
  • Wurzelgemüse nach Pflanzungsplan einsetzen

Hinweis: Falls Sie das Beet über mehrere Jahre hinweg nutzen wollen, können Sie die Seiten befestigen. Dafür eignen sich Elemente aus Stein besonders gut, da sie nicht über die Dauer der Nutzung verrotten.

Häufig gestellte Fragen

Darf das Beet nach dem Anlegen betreten werden?

Nein, denn die Erde würde sich zu schnell verdichten. Aus diesem Grund sind sie nicht so breit wie andere Beete, da auf diese Weise die Verdichtung des Bodens verhindert werden kann. Dank der Größe können Sie dennoch von jeder Seite aus arbeiten, was das Betreten des Beets unnötig macht. Kinder und Hunde sollten Tiefbeete ebenfalls nicht betreten.

Wie lässt sich das Tiefbeet begehen?

Falls es doch einmal notwendig ist, das Beet zu begehen, legen Sie ein Holzbrett wie eine Brücke über dieses. So können Sie für einen kurzen Zeitraum direkt auf dem Beet arbeiten, ohne es zu beschweren. Jedoch sollten Sie diese Methode nicht zu häufig anwenden, damit die Gefahr auf eine Verdichtung nicht steigt.

Können Folientunnel verwendet werden?

Gegen den Einsatz eines Folientunnels im Beet spricht nichts. Sehr gut geeignet sind diese zum Beispiel für Karotten, wenn Sie diese früh aussäen wollen. Achten Sie beim Platzieren des Folientunnels darauf, dass Sie das Beet nicht unnötig belasten. Dank der Breite der vorhandenen Produkte ist das an sich nicht möglich. Erhältlich sind sie meist in Breiten von 150 Zentimetern, was ideal für Tiefbeete ist.

Wie lässt sich eine effektive Fruchtfolge mit Tiefbeeten etablieren?

Falls Sie von den Tiefbetten dauerhaft Gebrauch machen wollen, dürfen Sie die Fruchtfolge niemals außer Acht lassen. Legen Sie für diese jährlich ein neues Beet an, damit Sie rotieren und je nach Bedarf neue Gemüsesorten anbauen können. Auf diese Weise können Sie sich über die kommenden Jahre einen platzsparenden Wurzelgemüsegarten anlegen.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.

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