Zimmerfarne: 20 Arten & Pflegehinweise
Auf der Suche nach einem Zimmerfarn haben Sie die Qual der Wahl. In diesem Artikel werden 20 Arten vorgestellt, die sich mit ihrem intensiven Grün ansprechend in Szene setzen lassen.
Auf den Punkt gebracht
- Zimmerfarne erreichen geringere Wuchshöhen
- bevorzugen helle Standorte
- gut geeignet sind Badezimmer mit einem Fenster
- benötigen ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit
Inhaltsverzeichnis
Zimmerfarne von A bis G
Aufrechter Schwertfarn (Nephrolepis exaltata)
- aufrechter Wuchs, überhängend
- 40 bis 150 cm hoch
- hellgrüne, sichelförmige Wedel
- bis 100 cm lang
- bildet schlankes Rhizom aus
- Sporen warzig oder faltig
- gilt als Luftreiniger
- ideal für Hängeampeln oder Blumensäulen
Tipp: Der Schwertfarn gehört zu den wenigen Zimmerfarnen, die Sie in die Sonne stellen können. Ausschließlich vor der Mittagssonne muss das Gewächs geschützt werden.
Doppelhüllenfarn (Didymochlaena truncatula)
- Wuchshöhe von 30 bis 200 cm
- als Zimmerfarn meist 30 bis 60 cm
- aufrechter, schwach überhängender Wuchs
- ledrige Wedel, 30 bis 50 cm lang
- schimmernd sattgrüne Farbe
- für Hydrokultur geeignet
- alternativ über Sommer für Balkone und Terrassen geeignet
- gilt als Luftreiniger
Frauenhaarfarn (Adiantum raddianum)
- dichter Wuchs, überhängend, buschig
- aufrechte Stängel, dunkelbraun, dünn (erinnern an Frauenhaar)
- 50 bis 100 cm hoch
- Wedel bis 50 cm lang
- hellgrüne Fiederblättchen, dreieckig, abgerundet
- ebenfalls für Gartenpflanzung geeignet
- ideal für Steingärten
- kommt trotz schwacher Giftigkeit in der Naturheilkunde zum Einsatz
Geweihfarn (Platycerium bifurcatum)
- ausladender Wuchs, schwach überhängend
- Epiphyten (nicht als Zimmerpflanze)
- dekorative Blätter
- erinnern an Hirsch- oder Elchgeweihe
- Blätter verzweigen sich stärker bei adulten Exemplaren
- graugrüne Färbung
- 30 bis 90 cm lang
- bildet zusätzlich Nischenblätter am Boden aus
- dienen der Wasser- und Nährstoffaufnahme
- sterben von selbst ab (nicht entfernen)
- hervorragend für Pflanzenampeln geeignet
Goldtüpfelfarn (Phlebodium aureum)
- 50 bis 100 cm hoch
- aufrechter Wuchs, ausladend
- Stängel deutlich erkennbar
- blaugrüne Wedel
- 30 bis 50 cm lang
- bildet gelbbraune Rhizome aus, behaart
- Sporenlager in goldgelber Farbe
- auf Unterseite der Wedel
- Handschuhe bei Kontakt mit der Pflanze empfohlen
- setzt Blausäure bei Beschädigungen frei
von H bis J
Hasenpfotenfarn (Davallia bullata)
- 20 bis 30 cm hoch
- buschiger Wuchs, überhängend
- Epiphyten (nicht als Zimmerpflanze)
- 30 bis 50 cm lange Wedel
- blassgrüne Farbe, deutlich gefiedert
- ausbreitungsfreudige Rhizome
- ragen über den Topf hinaus
- Rhizome braun und haarig (erinnern an Hasenpfoten)
- ideal für Blumenampeln geeignet
- alternativ hohe Tongefäße oder flache Kübel
Herzfarn (Hemionitis arifolia)
- Wuchshöhe von 20 bis 30 cm
- kompakter Wuchs
- dünne Stiele, schwer erkennbar
- bildet einzelne Blätter in verschiedenen Formen aus
- herzförmig, 5 bis 6 cm groß, steril
- pfeilförmig, bis 4 cm groß, fruchtbar und sporenbildend
- sattgrün
- idealer Begleiter für tropische Gewächse
- für Terrarien geeignet
Tipp: Wenn Sie die Sporenbildung des Herzfarns unterdrücken wollen, entfernen Sie vorsichtig das pfeilförmige Laub. Dadurch werden die fruchtbaren Blätter entfernt.
von K bis N
Känguru-Farn (Microsorum diversifolium)
- lockerer Wuchs, aufrecht
- Wuchshöhe von 30 bis 50 cm
- intensiv dunkelgrünes Laub, 20 bis 50 cm lang
- glänzend, länglich geformt, spitz zulaufend
- äußerst robuster Zimmerfarn
- hohe Hitzetoleranz
- für Terrarien geeignet
- hervorragende Ampelpflanze
- leicht zu verwechseln mit Microsorum punctatum
- seltener zu verwechseln mit Goldtüpfelfarm
Kleiner Büschelfarn (Salvinia minima)
- Wuchshöhe von 10 bis 15 cm
- Schwimmpflanze
- hervorragende Einsteigerpflanze für Aquarien
- treibt frei im Wasser
- mit grünen Schwimmblättern ausgestattet
- 1,5 cm groß, rund
- bildet dichte Teppiche
Hinweis: Damit der Kleine Büschelfarn nicht eingeht, sollte er ausschließlich in einem Aquarium mit anderen Wasserpflanzen und tierischen Bewohnern kultiviert werden. In Schalen, Kübeln oder anderen Gefäßen, die nur mit Wasser gefüllt werden, überlebt sie nicht lange.
Klippenfarn (Pellaea rotundifolia)
- Wuchshöhe von 20 bis 30 cm
- dichter Wuchs, kriechend
- 30 bis 50 cm lange Wedel, überhängend
- dunkelgrün, ledrig, glänzend
- robuster Zimmerfarn
- hervorragende Ampelpflanze
Hinweis: Im Vergleich zu den anderen Zimmerfarn-Arten verträgt der Klippen- oder Pellefarn kalkhaltiges Wasser und andauernde Trockenheit. Aus diesem Grund ist er deutlich pflegeleichter und ideal für Anfänger geeignet.
Kretischer Saumfarn (Pteris cretica)
- 30 bis 90 cm hoch
- dichter Wuchs, aufrecht, überhängend
- 50 bis 60 cm lange Blätter, lanzettlich, ledrig
- bis zu 20 cm lange filigrane Stängel
- Rhizome bilden bis 100 cm lange Blätter aus
- hellgrüne Färbung, dunkler Rand, schwach glänzend
- gut als Solitärpflanze geeignet
Moosfarn (Selaginella apoda)
- flacher Wuchs, bildet dichte Polster
- gut verzweigt
- erreicht Wuchshöhen von 10 bis 15 cm
- erinnern an Mooskissen
- gelb- bis sattgrüne Blätter, Spitzen tragen Sporophylle
- für Wintergärten geeignet
- ideal in kleinen Töpfen oder Pflanzenampeln
von O bis R
Ölfarn (Microsorum thailandicum)
- langsam wachsender Zimmerfarn
- liegender bis aufrechter Wuchs
- bis 30 cm hoch und breit
- intensiv blaues Laub, metallisch glänzend
- Unterseite blaugrün gefärbt
- Blätter bis 30 cm lang, ledrig, robust
- kann als Akzent oder Solitär integriert werden
- aufgrund der Farbe ansprechend kombinierbar
- toleriert Vollschatten
Rippenfarn (Blechnum gibbum)
- bis 100 cm hoher Zimmerfarn
- aufrechter Wuchs, bildet Horste
- 2 unterschiedliche Blattformen
- sporentragende Wedel, bis 40 cm lang, im Zentrum des Farns
- sporenlose Wedel, bis 50 cm lang, im Außenbereich
- Wedel hellgrün, ledrig, schmal
- Rhizom bildet sich bei älteren Exemplaren zu einem Stamm um
- wintergrüner Farn
- ebenfalls für Gartenpflanzung geeignet
- toleriert Temperaturen bis 3°C
von S bis Z
Schildfarn (Polystichum luctuosum)
- Wuchshöhe von 20 bis 40 cm
- bildet Horste, dichter Wuchs
- Wedel bis 40 cm lang
- dunkelgrüne Blätter, schwarze Spreiten, gefiedert
- für asiatische Designkonzepte ideal
- ebenfalls für Gartenpflanzung geeignet
- hervorragend in Steingärten
- toleriert kurze Frostperioden
Schlangenhautfarn (Aglaomorpha coronans „Snake Leaf“)
- bis 50 cm hoch
- aufrechter Wuchs, locker, überhängend
- Blattwedel bis 100 cm lang
- dunkelgrüne Blätter, länglich geformt
- Laub erinnert an Schlangenhaut
- dekorativer Akzent
- bietet sich als Solitärpflanze oder in Pflanzsäulen an
Schwarzer Waldfarn (Dryopteris cycadina)
- wächst 60 bis 80 cm hoch
- schmaler Wuchs, aufrecht, locker
- bis 60 cm lange Blattwedel
- mattgrünes Laub, gefiedert
- schwarz behaarte Rachis
- wintergrüner Farn
- ebenfalls für Gartenpflanzung geeignet
- benötigt viel Platz
- Wintergärten sind ideal als Standort
Stechpalmenfarn (Cyrtomium falcatum)
- 50 bis 70 cm hoch
- breiter Wuchs, locker
- bis 50 cm lange Wedel
- Stängel dünn und lang
- hellgrünes Laub, gefiedert
- kann ebenfalls gezähnt oder gekerbt sein
- dekorativ als Solitär oder in Kombination mit anderen Zimmerfarnen
- ebenfalls für Gartenpflanzung geeignet
Vogel-Nestfarn (Asplenium nidus)
- 90 bis 100 cm hoher Wuchs
- aufrechter, ausladender Zimmerfarn
- überhängende Blattwedel, lanzettliche Form
- sattgrün, schwach bis stark gewellt
- Blattwedel können viel Platz beanspruchen
- Sporenlager deutlich an Unterseite zu erkennen
- gilt als Luftreiniger
- dekorativ in ausgedehnten Topfgärten
Zwergkleefarn (Marsilea crenata)
- Wuchshöhe bis 10 cm
- bodendeckend, lange Stiele
- Laub ähnelt Klee
- junge Blätter braun, danach intensiv grün
- dekorativ in Topfgärten, Pflanzsäulen oder als Solitär (bspw. auf dem Schreibtisch)
- ebenfalls als Unterwasser- und Aquariumsfarn geeignet
- bildet dichte Teppiche im Wasser aus, maximal 3 cm hoch
- Blätterform dann rundlich
Pflegehinweise für Zimmerfarne
Ein großer Vorteil an Zimmerfarnen ist ihre pflegeleichte Art. Das Wichtigste bei der Kultivierung der Topfpflanzen ist der Standort:
- Lichtbedarf: hell
- keine direkte Sonne oder Schatten
- dauerhaft warm (min. 12°C)
- geschützt vor Zugluft
- nicht in der Nähe von Heizkörpern
Wird ein idealer Standort gewählt, müssen Sie sich kaum um die Farne kümmern. Besonders wichtig ist die regelmäßige Wasserzufuhr. Farne müssen nur gegossen werden, wenn die oberste Erdschicht angetrocknet ist. Auf diese Weise verhindern Sie Staunässe und Fäule. Weiterhin ist es wichtig, dass die Luftfeuchtigkeit in direkter Nähe zur Pflanze hoch genug ist. Mindestens 60 Prozent sind notwendig. Die Pflanzen mögen es, wenn sie regelmäßig mit lauwarmen Wasser besprüht werden, damit die Wedel nicht austrocknen. Gedüngt werden müssen die Farne eigentlich nicht, wenn Sie diese im regelmäßigen Rhythmus umtopfen:
- junge Zimmerfarne: 1 bis 2 Jahre
- adulte Exemplare: 3 bis 4 Jahre
Falls Sie dennoch das Gefühl haben, den Farnen würden Nährstoffe fehlen, können Sie wie folgt düngen:
- Phosphordünger verwenden
- Zeitraum: Frühjahr bis Ende Herbst
- alle 2 Wochen
Häufig gestellte Fragen
Ja, alle Farne sind schwach bis stark giftig. Zimmerfarne sind im Vergleich zu meisten Arten im Bereich der schwach giftigen Gewächse anzusiedeln und daher weniger gefährlich im direkten Umgang. Sie sollten es dennoch vermeiden, die Wedel zu essen oder die Sporen direkt einzuatmen, da es sonst zu Magenbeschwerden, Übelkeit und Kopfschmerzen kommen kann. Das gilt ebenfalls für Ihre Haustiere.
Ja, bei den Farnen handelt es sich hauptsächlich um immergrüne Pflanzen. Zimmerfarne begeistern das gesamte Jahr über mit ihren verschiedenen Grüntönen. Bei einigen Arten sterben die Blätter in regelmäßigen Abständen ab, was durch einen braunen Farbton gekennzeichnet ist. Mögliche Trockenschäden sind an braunen Blättern mit hellen Spitzen zu erkennen.
Nein, bei den Zimmerfarnen handelt es sich um Pflanzen, die empfindlich auf Kalk reagieren. Aus diesem Grund sollten Sie ausschließlich abgestandenes, gefiltertes oder abgekochtes Wasser zum Gießen und Einsprühen der Farne verwenden. Dieses wirkt sich positiv auf die Vitalität der Pflanzen aus.
Schädlingen und Krankheiten stellen kein Problem für die Farne dar. Ist es am Standort dauerhaft zu trocken und wird der Zimmerfarn nicht eingesprüht, können Spinnmilben, Schildläuse und Blattläuse auftreten. Sorgen Sie für eine höhere Luftfeuchtigkeit, wässern Sie ausreichend und entfernen Sie die befallenen Wedel, um den Befall einzudämmen.