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Löwenmäulchen Standort - Titel

Löwenmäulchen: Standort & Pflege

Das Löwenmäulchen ist ein Klassiker im heimischen Garten. Es glänzt durch seine Blühstärke, seine vielfältigen Blütenfarben und die außergewöhnlichen Blütenformen. Bei richtiger Pflege am richtigen Standort blüht Löwenmäulchen vom Frühjahr bis zum Herbst.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • unter optimalen Bedingungen pflegeleicht und anspruchslos
  • blüht am richtigen Ort von Juni bis Ende September
  • geeignet für Beet- und Kübelpflanzung
  • in unseren Breitengraden in der Regel einjährig

Standortbedingungen

Das Löwenmäulchen (Antirrhinum) fühlt sich an sonnigen Standorten ohne pralle Mittagssonne am wohlsten. Im lichten Halbschatten ist die Blütenbildung etwas reduzierter und auch die Blütenfarben sind weniger intensiv. Der Platz sollte windgeschützt sein, denn insbesondere hochwachsende Sorten könnten bei stärkeren Winden umknicken.

Hinweis: Um ein Umknicken der Stängel zu verhindern, ist es ratsam, sie mit kleinen Stützen zu stabilisieren.

Bodenbeschaffenheit

  • durchlässige, kalkfreie, nährstoff- und humusreiche Böden
  • sowie frische bis mäßig feuchte
  • pH-Wert neutral bis schwach sauer
  • kurzzeitige Trockenheit wird gut vertragen
  • schwere Untergründe entsprechend auflockern
  • durch Untermischen von Kompost, Sand oder feinem Kies
  • zusätzliche Drainage aus Kies oder Blähton empfehlenswert

Hinweis: Um die Durchlässigkeit des Bodens zu erhalten, ist es ratsam, ihn regelmäßig mit der Hacke zu bearbeiten.

Löwenmaul, Antirrhinum
Löwenmaul, Antirrhinum

Pflanzung

Im Beet

Pflanzzeit ist etwa ab April. Vor der Pflanzung sollte der Boden gründlich aufgelockert, von Unkräutern befreit und schwere Böden entsprechend aufbereitet werden.

  • nach dem Auflockern Pflanzgrube ausheben
  • etwa doppelt so tief und breit wie der Ballen
  • etwas hochwertige Pflanzerde ins Pflanzloch
  • für bessere Verzweigung der Wurzel, diese leicht einkürzen
  • anschließend Pflanze einsetzen
  • Ballenoberkante sollte mit Erdoberfläche abschließen
  • bei hohen Sorten Stützen anbringen
  • mit Erdaushub auffüllen, Erde andrücken, angießen

Unabhängig von der Wuchshöhe sind Abstände von 15-35 cm empfehlenswert. Eine Ausnahme bildet das Große Löwenmäulchen (Antirrhinum majus), hier sollten es 50-60 cm sein.

Im Topf

  • für Kübelpflanzung kleine Sorten sehr gut geeignet
  • Ballen vor dem Pflanzen oder Umtopfen wässern
  • Wasserabzugsloch im Kübel unverzichtbar
  • Blähton als Drainageschicht auf den Topfboden
  • darauf eine strukturstabile Pflanzerde
  • gegebenenfalls mit etwas Sand mischen
  • Pflanze mittig einsetzen
  • mit Substrat auffüllen, andrücken, angießen

Die richtige Pflege

Gießen

Gießen ist ein wichtiger Teil der Pflege, denn zu viel Wasser wird ebenso wenig vertragen wie zu Kalkhaltiges. Ansonsten ist das Löwenmäulchen recht genügsam. Hat sich die Pflanze an ihrem Standort etabliert, gießt man nur bei andauernder Hitze und Trockenheit. Sind die oberen Zentimeter des Bodens trocken, kann wieder gegossen werden. Im Gegensatz zu Beetpflanzen müssen Kübelpflanzen regelmäßig gewässert werden.

Löwenmäulchen

Tipp: Am besten wechselt man zwischen kalkfreiem und leicht kalkhaltigem Wasser.

Düngen

Für eine üppige Blüte und gesundes Wachstum benötigt diese Pflanze ausreichend Nährstoffe. Am besten düngt man bereits bei der Pflanzung oder generell im Frühjahr mit einem organischen Dünger, beispielsweise Kompost und Hornspäne. Beide wirken nachhaltig, fördern das Bodenleben und die Humusbildung. Ist der Boden bereits nährstoffreich, kann man gegebenenfalls komplett auf Düngen verzichten. Exemplare im Topf düngt man etwa alle zwei Tage mit einem Flüssigdünger.

Schneiden

Eigentlich muss man Löwenmäulchen nicht schneiden. Dennoch kann das Einkürzen der Triebspitzen einen buschigeren Wuchs begünstigen. Um die Bildung seitlicher Triebe anzuregen, kann man nach der Blüte den Mitteltrieb herausschneiden. Möchte man keine Samen für das nächste Jahr ernten, sollte Abgeblühtes regelmäßig entfernt werden. Das Ausputzen auch den Vorteil, dass neue Knospen nachkommen. Im Herbst sollte kein Rückschnitt erfolgen.

Überwintern

Wie winterhart das Löwenmäulchen ist, hängt von der Zuchtform und den vorherrschenden winterlichen Temperaturen ab. Die meisten im Handel angebotenen Sorten sind speziell gezüchtete F1 Hybriden. Ihre Lebensdauer ist meist auf eine Saison begrenzt. Die Mühe einer Überwinterung lohnt sich nicht.

  • anders das Große Löwenmäulchen (Antirrhinum majus)
  • verträgt Temperaturen bis minus zehn Grad
  • mit entsprechendem Schutz mehrjährig Blüten
  • Pflanzen im Herbst nicht ausputzen oder zurückzuschneiden
  • dienen als Schutz vor Kälte und Wind
  • als Winterschutz meist nicht ausreichend
  • zusätzliche Abdeckung mit Reisig oder Laub
  • entfernen, sobald keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind

Löwenmäulchen im Topf stellt man an einen geschützten Standort auf eine Styroporunterlage. Den Topf umwickelt man mit Vlies, Jute, Schilf -oder Kokosmatten und den Wurzelbereich deckt man mit trockenem Laub oder Stroh ab.

Hinweis: Die Luft sollte unter der jeweiligen Abdeckung gut zirkulieren können, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Vermehrung durch Aussaat

Im Haus vorziehen

Eigenes Saatgut sollte man vor der Aussaat etwa sechs bis acht Wochen lang trocknen. Um die Keimrate zu erhöhen und einen kleinen Wachstumsvorsprung zu erzielen, bietet sich das Vorziehen im Haus an.

Löwenmaul Samen
Löwenmaul-Samen
  • Samen in eine Schale mit feuchter, humoser Erde legen
  • für zwei bis drei Wochen in den Kühlschrank
  • dann das Saatgefäß an einen sonnigen Platz stellen
  • bei Temperaturen um die 21 Grad
  • mit lichtdurchlässiger Folie abdecken
  • in die Folie kleine Löcher stechen
  • Keimdauer zwischen einer und vier Wochen
  • ab einer Größe von fünf Zentimetern pikieren

Umzug ins Beet

  • Keimlinge ab April besser nach den Eisheiligen ins Beet umpflanzen
  • idealen Standort für Löwenmäulchen beachten
  • gegebenenfalls einige Tage zuvor abhärten
  • Erde am künftigen Standort gut auflockern
  • größere Steine entfernen
  • Pflanzabstände kleiner Sorten mindestens 15 cm
  • bei drohenden Spätfrösten mit Vlies abdecken

Direkt aussäen

  • im Frühbeet kleine Pflanzlöcher in die Erde drücken
  • in jedes Pflanzloch drei bis fünf Samen
  • nur leicht mit Erde bedecken (Lichtkeimer)
  • vorsichtig wässern, möglichst mit Gießaufsatz
  • im Frühbeet auf sechs bis acht Zentimeter vereinzeln
  • ab April an endgültigen Platz umpflanzen

Hinweis: Als Kaltkeimer überdauern die Samen vom Löwenmaul den Winter im Boden. Mit etwas Glück zeigen sich im nächsten Frühjahr ohne jegliches Zutun neue Keimlinge. Das ist auch abhängig vom Standort der Löwenmäulchen.

Krankheiten

Mehltau

  • Befall mit Echtem oder Falschem Mehltau
  • beim Echten helle Flecken an Blattoberseiten
  • beim Falschen Befall an Blattunterseiten
  • in beiden Fällen befallene Teile entfernen und entsorgen
  • Behandlung mit Mischung aus fünf Teilen Vollmilch und acht Teilen Wasser
  • Mischung in eine Sprühflasche geben
  • betroffene Pflanzen einmal wöchentlich einsprühen
  • bei starkem Befall gegebenenfalls mit Fungizid behandeln
Echter Mehltau am Kirschlorbeer

Löwenmaulrost

Ein Befall zeigt sich im Spätsommer und Herbst an gelblichen Flecken auf und dunkelbraunen, stäubenden Pusteln unter den Blättern. Eine Bekämpfung ist schwierig, umso wichtiger sind vorbeugende Maßnahmen wie eine nicht zu dichte Bepflanzung und gute Belüftung. Die Pflanzen können schnell abtrocknen, die Gefahr durch Rostpilze wird gebannt. Befallene Teile sollten abgeschnitten und kranke Pflanzen zurückgeschnitten werden.

Wurzelfäule

Wurzelfäule entsteht durch dauerhaft zu viel Nässe. Die Blätter verblassen, die Blüte bleibt aus, die Pflanze geht schließlich ein. Auch sollte man vorbeugend tätig sein, indem man auf sein Gießverhalten achtet, denn betroffene Pflanzen sind meist nicht zu retten. Exemplare im Topf kann man möglicherweise noch retten, wenn man sie sofort in trockenes Substrat umtopft und erst einmal nicht gießt.

Schädlinge

Gelegentlich kann ein Blattlausbefall auftreten, meist verbunden mit Ameisen, die sich vom Honigtau der Läuse ernähren. Die Triebspitzen und Blätter kräuseln sich, vertrocknen und sterben ab. Zur Bekämpfung eignet sich beispielsweise ein Sud aus Brennnesseln, den man über die Pflanzen gießt. Hilfreich sind auch natürliche Feinde wie Marienkäfer- oder Florfliegenlarven und Schwebfliegen. Über den Einsatz von Insektiziden sollte man nur in Ausnahmefällen, sprich bei einem sehr starken Befall nachdenken. Dann ist es meist ab besser, betroffene Pflanzen komplett zu entsorgen.

Häufig gestellte Fragen

Ist das Löwenmäulchen ein- oder mehrjährig?

Hierzulande wird es meist nur ein- oder zweijährig kultiviert, dass es nur eingeschränkt winterhart ist. Eigentlich handelt es sich aber um eine mehrjährige Pflanze. Dennoch gibt es einige robustere Sorten, die in sehr milden Lagen und mit entsprechendem Schutz auch bei uns überwintern können.

Was, wenn die Samen nicht keimen?

Bleibt die Keimung aus, kann das an einem zu dunklen Standort oder einem zu trockenen Substrat liegen. Ein Standort an einem Südfenster ist optimal. Der Boden sollte während der kompletten Keimdauer leicht feucht sein.

Sind diese Pflanzen giftig?

Alle Teile sind ungiftig. Die zarten Blüten sind sogar essbar. Sie sind aromatisch süß, können roh verzehrt werden, passen aber auch sehr gut zu Desserts und Süßspeisen.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.

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